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dr_big 19.02.2025 09:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773319)
Die Amerkaner wollen 500 Milliarden Euro aus der Ukraine abziehen.....

Trump spricht von 500Mrd, die Zahl ist aber wie alle Zahlen bei Trump fake, es geht eher um die zehnfache Summe.

keko# 19.02.2025 09:30

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1773324)
....
Insbesondere qbz sieht sich endlich bestätigt, schließlich hat er die Schuldfrage nie bei Putin gesucht.
[...

Wir in Europa sind jahrelang auf der Schuldfrage herumgeritten und haben keine Möglichkeit ausgelassen zu erwähnen, dass Putin den Krieg beenden könnte.

sabine-g 19.02.2025 09:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1773328)
Wir in Europa sind jahrelang auf der Schuldfrage herumgeritten und haben keine Möglichkeit ausgelassen zu erwähnen, dass Putin den Krieg beenden könnte.

Deine Antwort hat nichts mit dem Beitrag zu tun.

Trimichi 19.02.2025 09:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1773328)
Wir in Europa sind jahrelang auf der Schuldfrage herumgeritten und haben keine Möglichkeit ausgelassen zu erwähnen, dass Putin den Krieg beenden könnte.

Einspruch! Wir? Wir sind einem Land, dass weder in der EU ist noch in der NATO zu nichts verpflichtet. Das nennt sich Neutralität? Ich bleibe neutral. Auch wenn die AfD diese Position für sich entdeckt hat.

Wegen des Völkerrechtsbruchs unterstützen wir die Ukraine? Ok. Mehr und mehr, immer mehr? Das im Rahmen der EU und nicht der NATO. Wirtschaftlich. Mit Sanktionen gegen Russland und Waffen an die Ukraine. Und darum geht es Herrn Trump. Wer baut die Ukraine wieder auf bei 500 Mrd Euro geschätzten Kosten? Nicht die USA, vermutlich. Und wir?

Ich persönlich mag in der Schuldfrage nicht urteilen. Putin trägt die Verantwortung als Sündenbock. Er ist Schuld. Wenn wir uns einmischten in Dinge, die uns letztlich nichts angehen.

Vllt sollte man Trump nahelegen, dass er im Rahmen der NATO Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen sollte? Wo ist der finanzielle Beitrag der USA für uns? ;)

Wie ist Völkerrechtsbruch geregelt? Was sind die Folgen völkerrechtswidriger Handlungen? Warum werden die Veertriebenen nicht auf die UN-Länder verteilt, sondern auf die EU-Länder? ;)

Waffenlieferungen und dann Geld für den Wideraufbau widerspricht sich in sich selbst, imho.
Trump ist also gar nicht so verrückt, wenn man bedenkte, dass die USA die meisten Zahlungen wegen Waffen an die UA vornahmen und natürlich auch der große Geldgeber beim Wiederaufbau sein werden?

Zieht sich die UA zurück, könnten wir das alles, die Schäden, als europäische Geberländer alleine bezahlen? Als Kriegsverlierer. Daher weht der Wind. Der Krieg war militärisch nicht zu gewinnen Bunderwehr unisono. Wir erinnern uns.

Stratege Putin könnte mit modernen Waffen sofort den Krieg beenden, stattdessen betreibt er einen Abnutzungskrieg und reitet die EU und vllt auch die NATO rein auf diese Weise? Finanziell?

Und nicht nur das, sondern auch den Ami, mainly, dem die Mittel für China fehlten, keko#, wenn die USA die Ukraine wiederaufbauen müssten.

Noch ist aber Krieg, und von daher keine Frieden und kein Wiederaufbau. Was tun?

Ukraine gibt russische Gebiete an Russland zurück, Russland ukrainische Gebiete an die Ukraine.
Fertig.

"Gebt uns die Waffen, wir kämpfen." Selenskjy, Anno 2022.

"Sollen wir jetzt mit der NATO kämpfen?" Putin, Anno 2022

Vllt wird das alles dem Ami zu teuer?

keko# 19.02.2025 09:47

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1773329)
Deine Antwort hat nichts mit dem Beitrag zu tun.

qbz ist doch gar nicht das Problem. Schuldfrage ist längst geklärt.
Am Ende teilen sich die Großen den Braten auf, die Kleinen dürfen zuschauen und das Fressen auch noch bewachen.
Genial, oder? Nennt sich Geopolitik. ;-)

Adept 19.02.2025 09:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1773333)
qbz ist doch gar nicht das Problem. Schuldfrage ist längst geklärt.
Am Ende teilen sich die Großen den Braten auf, die Kleinen dürfen zuschauen und das Fressen auch noch bewachen.
Genial, oder? Nennt sich Geopolitik. ;-)

Ich sehe das anders:

Europa hat es in 3 Jahren nicht geschafft, im Frieden zu vermitteln, obwohl sowohl Ukraine also auch Russland zu Europa gehören und somit das viel wichtiger für alle gewesen wäre.

Also macht das jetzt die USA als Vermittler. Und bisher ist da mehr erreicht, als in den letzten 3 Jahren von Europa.

TriVet 19.02.2025 09:59

Ich sehe da keine Vermittlung, das ist doch einfach nur eine Abwicklung.

Drop 19.02.2025 10:06

Es ist nichts erreicht. Es wird immer noch gekämpft wird. Gespräche hat es immer mal wieder gegeben. Putin hat Westeuropa nicht als echten Verhandlungspartner akzeptiert.

dude 19.02.2025 10:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1773317)
Auch jetzt wird schon über "Friedenstruppen" philosophiert. "Mindestens 100.000 Soldaten", hörte ich gestern, die da an der Grenze zu Russland herummarschieren?
Das ist total realitätsfremd.

“Frieden schaffen ohne Waffen” war bis vor wenigen Jahren “links” und ich deshalb auch. Dann kamen die Kriegsdienstverweigerer und plädierten für Krieg. Da rollt es mir die Zehennägel hoch.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773320)
Wen von uns hältst Du denn für parteihörig um jeden Preis?

Ich kenne hier niemanden genug, um da Position zu beziehen. Wenn überhaupt, ist es ein Hinweis darauf andere nicht in eine Schublade zu stecken.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773323)
Kürzlich sagtest Du, dass Du den etablierten Medien grundsätzlich kein Gehör mehr schenkst.

Ich lese noch immer CNN, Spiegel, Welt, Fox und wie sie alle heissen. Ich glaub’ halt nix mehr unreflektiert.

Zitat:

Am Ende hört man dann den immer gleichen Dreiklang aus Klimawandelleugung, Corona-Geschwurbel und Fremdenfeindlichkeit.
Genau dieses Schubladendenken ist doch das Problem. Das ist die Parteihörigkeit. Jeder, der in einem anders denkt, ist, Zitat (!): naiv oder Schwurbler oder rechtsextrem. Diese Plakatierung kann doch keiner mehr ernst nehmen.

Konkret in meinem Fall:

Ich fand die Zwangsimpfung und Lockdowns scheisse.

Ich sehe Klimawandelrisiken.

Mit Putin muss verhandelt werden, damit das Gemetzel aufhört. Daran und nur daran messe ich Trump.

Als gebürtiger Deutscher und jetzt als Amerikaner in einem EU-Land lebend sehe ich die Migrationsprobleme wie jeder andere auch. Muss man dafür gleich fremdenfeindlich sein?

Wie nennst Du, Arne, so jemanden wie mich?

Adept 19.02.2025 10:11

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1773336)
Es ist nichts erreicht. Es wird immer noch gekämpft wird. Gespräche hat es immer mal wieder gegeben. Putin hat Westeuropa nicht als echten Verhandlungspartner akzeptiert.

Dann waren das ja auch keine Verhandlungen, wenn eine Partei (Russland) gar nicht mit im Boot der Gespräche ist.

Warum regt man sich jetzt auf, dass die Ukraine erstmal außen vor ist? Vorher war es doch anders herum und ok.

keko# 19.02.2025 10:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1773338)
....

Warum regt man sich jetzt auf, dass die Ukraine erstmal außen vor ist? Vorher war es doch anders herum und ok.

Eben! Putin war nicht verhandlungsfähig, hörte ich quasi von Anfang an. Will man jetzt doch mit ihm am gleichen Tisch sitzen?

sabine-g 19.02.2025 10:55

Eine Verhandlung bzw. eine Aufteilung eines Landes ohne dieses zu beteiligen ist doch nichts wert.
Egal wie sehr man sich Frieden wünscht.
Der Krieg geht trotzdem weiter.
Vielleicht nicht unbedingt mit Drohnen und Raketen aber im Untergrund.

qbz 19.02.2025 11:00

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1773324)
Donald Trump gibt Ukraine die Schuld am Krieg.

Das dürfte ja einigen hier gefallen.
Insbesondere qbz sieht sich endlich bestätigt, schließlich hat er die Schuldfrage nie bei Putin gesucht.
Da auch Gas teuerer werden wird, sollten wir schleunigst wieder zurück zum russischen Gas und überhaupt: Alle Sanktionen beenden.

Meine (eigene) Einschätzung zur Geschichte des Ukrainekrieges, zum Verlauf, zu den Sanktionen, zur Rüstungsindustrie, zu Friedensverträgen, zum Verhältnis EU/USA hängt weder von der amerikanischen noch von der russischen Regierung ab, egal wer sie bildet, ob Harris oder Trump, ob Putin oder ? .

Meine Erfahrung als Rentner ist nur: Man sollte bei Kriegen niemals den Idelogien weder der einen noch der anderen Kriegspartei(en) Glauben schenken und sich gegen Kriege und für Diplomatie zur Lösung von Konflikten engagieren. Oberst Reisner spricht von Informationskrieg. Deswegen bin ich auch gegen die von Biden beschlossene Mittelstrecken Raketenstationierung in DE (bin gespannt, ob Trump das umsetzt, hoffentlich nicht) und gegen die jetzt ablaufende irre Aufrüstung in der EU und für Rüstungskontrollgespräche und gegenseitige Abrüstung. Dafür muss man halt auch mit Russland reden.

Russland und die USA werden auch über die Rücknahme der Sanktionen verhandeln, während die EU noch schnell Russland die Zinsen auf die eingefrorenen Devisen stiehlt und sich Russland / USA die Ukraine aufteilen. Möglicherweise gibt es in ein paar Jahren wieder Gas aus Russland in DE oder ein USA Bürger übernimmt NS2. Von Merz habe ich gehört, dass DE dringend neue Gaswerkte bräuchte.

dude 19.02.2025 11:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1773346)
Meine Erfahrung als Rentner ist nur: Man sollte bei Kriegen niemals den Idelogien weder der einen noch der anderen Kriegspartei(en) Glauben schenken. Oberst Reisner spricht von Informationskrieg.

Applaus!

TriVet 19.02.2025 11:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1773346)
…. sich gegen Kriege und für Diplomatie zur Lösung von Konflikten engagieren.

Sag bloß. Da wird dir niemand widersprechen.
Zum Glück hat putin das auch so gesehen, stell dir mal vor, der will seine Interessen mit kriegerischen Mitteln durchsetzen!

Zitat:

die Zinsen auf die eingefrorenen Devisen stiehlt
Interessante Wortwahl.
Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man dir durchaus einseitige Sympathien für Russland unterstellen.

Zitat:

Gas aus Russland in DE oder ein USA Bürger übernimmt NS2. Von Merz habe ich gehört, dass DE dringend neue Gaswerkte…
Und das würde dir gefallen?
Abgesehen davon dass Merz ähnlich viel Klimawissen hat wie Wagenknecht.

Drop 19.02.2025 11:36

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1773338)
Warum regt man sich jetzt auf, dass die Ukraine erstmal außen vor ist? Vorher war es doch anders herum und ok.

Vielleicht weil es jetzt darum gehen könnte, die Ukraine zu teilen? Wenn bei dir zu hause ein Fremder einziehen will, der zuvor eines deiner Familienmitglieder getötet hat, möchtest du darüber mit entscheiden?

tuben 19.02.2025 11:38

Jitzchak Rabin hat uns hinterlassen:

"Besser das Leid des Friedens als das Grauen des Krieges"

Es ist egal, wer den Frieden schafft, es ist richtig das Töten zu stoppen.

dude 19.02.2025 11:41

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1773355)
Es ist egal, wer den Frieden schafft, es ist richtig das Töten zu stoppen.

Genau! Ich glaube aber nicht, dass das irgendjemand hier ernsthaft anders sieht. Mancher muss sich nur noch daran gewöhnen, dass man ihm die letzten Jahre teilweise scheiss verkauft hat. Das dauert.

Follow the money.

MattF 19.02.2025 11:53

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1773355)
Jitzchak Rabin hat uns hinterlassen:

"Besser das Leid des Friedens als das Grauen des Krieges"

Es ist egal, wer den Frieden schafft, es ist richtig das Töten zu stoppen.


Tja die israelischen Regierung hat ihre Meinung dazu radikal geändert.

keko# 19.02.2025 12:37

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1773343)
Eine Verhandlung bzw. eine Aufteilung eines Landes ohne dieses zu beteiligen ist doch nichts wert.
Egal wie sehr man sich Frieden wünscht.
Der Krieg geht trotzdem weiter.
Vielleicht nicht unbedingt mit Drohnen und Raketen aber im Untergrund.

Wenn Selenskyj jetzt schon mit dabei wäre, würden die Verhandlungen wahrscheinlich sofort platzen. Vielleicht stößt er später hinzu. Kann mir nicht vorstellen, dass Selenskyj und Putin sich mal die Hände schütteln. Möglicherweise bekommt die Ukraine vorher einen andere Präsidenten.

Für eine Stabilisierung wird man dann die "Friedenstruppe" einsetzen, vermute ich. Logisch, dass unser Führungspersonal sagt, die Diskussion sei verfrüht. Merz wird das dann übernehmen.

TobiBi 19.02.2025 12:49

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1773355)
Es ist egal, wer den Frieden schafft, es ist richtig das Töten zu stoppen.

Schreibt sich immer einfach, wenn man selbst davon nicht betroffen ist.

Klugschnacker 19.02.2025 13:06

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1773337)
Genau dieses Schubladendenken ist doch das Problem. Das ist die Parteihörigkeit. Jeder, der in einem anders denkt, ist, Zitat (!): naiv oder Schwurbler oder rechtsextrem. Diese Plakatierung kann doch keiner mehr ernst nehmen.

Wer den menschengemachten Klimawandel leugnet, liegt nicht nur in dieser Sache falsch, sondern hat ein tiefer liegendes Problem, zum Beispiel eine gewisse Realitätsverweigerung ("Wissenschaftsskeptizismus").

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1773316)
Viel wichtiger ist es der anderen Seite zuzuhören und zu reflektieren, ob da nicht die eine oder andere Wahrheit dabei ist. Das artet dann im besten Fall in Selbstreflexion aus: ist meine Meinung von gestern heute noch haltbar?

Kommt darauf an. Oft hört man diese Aufforderung aus dem wissenschaftsfernen Millieu. Sie ist nichts anderes als eine Selbstüberschätzung, derer man sich nicht bewusst ist.

Wie willst Du Dir denn über hochkomplexe Dinge wie dem Klimawandel oder pandemische Viren ein eigenes Urteil bilden? Für solche Themen leisten wir uns einen aufwändigen Wissenschaftsbetrieb. Du kannst dem nicht einfach eine "eigene Meinung" gegenüberstellen und erwarten, damit ernst genommen zu werden. Dabei hilft auch nicht der Verweis auf Youtuber wie Herrn Köppel, die in Unkenntnis ihrer eigenen Inkompetenz dieselbe Meinung propagieren.

Wo es nicht um Wissenschaft, sondern um Politik geht, teile ich Deine Auffassung. Man sollte seine eigene Meinung mit der Realität konfrontieren.

Schwarzfahrer 19.02.2025 14:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773165)
Ich hatte beim Lesen Deines Postings innerlich gewartet, wann Du auf das Thema Einwanderung als Ursache selbst für den Überfall auf die Ukraine zu sprechen kommst.

Sorry, so war es nicht gemeint, zumindest nicht als direkte Ursache. Es war einfach die geschichtliche Betrachtung, daß starke Änderungen der Bevölkerungszusammensetzung mittelfristig sehr oft zu großen Konflikten und zu Grenzverschiebungen geführt haben. Ob diese Änderungen durch freie/zufällige Migration, durch überproportionale Vermehrung einer separaten Bevölkerungsgruppe oder durch gezielte Besiedlungspolitik herbeigeführt wurden, ist egal. Nur wenn die Zuwanderer sich an die "Urbevölkerung" assimiliert haben, blieben solche Konflikte aus.

Insofern ist nicht zu erwarten, daß die Gebiete mit russischer Mehrheit dauerhaft friedlich in der Ukraine verbleiben könnten, außer die Ukrainer betreiben entsprechende Siedlungspolitik, um dort wieder die Mehrheit zu stellen. Daher sollte das in meinen Augen schon ein wesentlicher Teil von Verhandlungen sein, wenn man dauerhaften Frieden erreichen will. Ob das allein Putin ausreicht, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773165)
Gewiss kann die Ukraine als souveräner Staat darüber befinden, ob sie Teile ihres Gebietes an Russland abtreten will, weil dort, wie Du sagst, so viele Migranten aus Russland leben würden.

Ich weiß nicht, ob die Russen dort als Migranten hinkamen, oder ob sie aus anderen Gründen einen hohen Anteil stellen. Und ja, es ist die Entscheidung der Ukraine; ich spreche nur aus, was ich angesichts geschichtlicher Beispiele für wahrscheinlich halte. Das starre Festhalten an den Grenzen vor 2014 halte ich für ungeeignet für einen nachhaltigen Frieden.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773165)
Ein Überfall Russlands zunächst auf Kiew, später auf den Donbas, ist grundsätzlich völkerrechtswidrig. Es spielt keine Rolle, ob auf den überfallenen Gebieten viele oder wenige Migranten leben.

Letzteres ist sicher keine akzeptable Begründung für einen kriegerischen Angriff (es gibt für sowas gar keine akzeptable Begründung). Aber es ist ein geeigneter Vorwand, und vor allem ein potentieller Konfliktherd, der oft am Ende zu Grenzveränderungen führt, wie es die Geschichte zeigt. Warum nicht über friedliche Grenzverschiebung regeln, statt über Krieg?

Schwarzfahrer 19.02.2025 14:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773369)
Kommt darauf an. Oft hört man diese Aufforderung aus dem wissenschaftsfernen Millieu. Sie ist nichts anderes als eine Selbstüberschätzung, derer man sich nicht bewusst ist.

Für mich ist es ein Charakteristikum gerade des Wissenschaftlers: die eigene Position, die bisherigen Erkenntnisse werden immer wieder überprüft und ein Zeichen für angemessene Selbstzweifel.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773369)
Wie willst Du Dir denn über hochkomplexe Dinge wie dem Klimawandel oder pandemische Viren ein eigenes Urteil bilden? Für solche Themen leisten wir uns einen aufwändigen Wissenschaftsbetrieb.

Sorry, das klingt ganz nach der mittelalterlichen Menschenbild: "die Kirche ist der Hüter des Wissens, höre auf sie und maße dir keine eigene Meinung an".

Wir hatten das Thema schon öfter, ich finde weiterhin, Deine Formulierung widerspricht dem "sapere aude", das für mich maßgeblich ist. Auch "die Wissenschaft" ist nicht die alleinige Hüterin des Wissens, sie ist nur ein Zuträger bei der Sammlung und Schaffung von Wissen. Natürlich kann keiner alles Wissen nachvollziehen, aber zum Urteil (also Meinung) bilden braucht man das auch nicht (frei nach dem Karl Kraus zugeschriebenen Spruch: man muß keine Eier legen können, um zu erkennen, wenn ein Ei faul ist).

dude 19.02.2025 14:46

Danke Schwarzfahrer, Du beantwortest für mich besser als ich das hätte können.

dude 19.02.2025 14:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773369)
,
Wo es nicht um Wissenschaft, sondern um Politik geht, teile ich Deine Auffassung. Man sollte seine eigene Meinung mit der Realität konfrontieren.

Das gilt ungehemmt auch so für die Ergebnisse der Wissenschaft, die sich im nachhinein auch als falsch erweisen können. Das war auch schon vor Covid so, ist da aber noch deutlicher geworden. Im Grunde wurde die Wissenschaft ja bloss politisiert.

Hochmut kommt vor dem Fall.

tuben 19.02.2025 14:59

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1773359)
Tja die israelischen Regierung hat ihre Meinung dazu radikal geändert.

Manchmal gibt es für solche Änderungen schwergewichtige Gründe, das kann ich nicht werten, dafür reicht es bei mir nicht...
Trotzdem ist der Satz von Rabin richtig, da bin ich sicher.
Du nicht ?

tuben 19.02.2025 15:14

Zitat:

Zitat von TobiBi (Beitrag 1773366)
Schreibt sich immer einfach, wenn man selbst davon nicht betroffen ist.

Stimmt, ich bin einer, dessen KDV-Antrag (Kriegsdienstverweigerung) wegen zu hohem Alter nicht bearbeitet wurde.
Aber, ich habe zwei Enkelsöhne im "richtigen" Alter.
Ich hätte sie beerdigen müssen, das hat bei mir Betroffenheit und Angst ausgelöst.
Die mediale Kriegslust, die Diskussion um Kriegstauglichkeit haben bei mir jedes Vertrauen in den Friedenswillen unserer Regierung zerstört, ich habe eine Bereitschaft zum Krieg bis zum Ende wahrgenommen, wie immer das Ende auch ausgesehen hätte.
Deshalb habe ich Rabin zitiert, was er uns hinterlassen hat, ist richtig.
Die Rhetorik zum "Betroffensein" ist völlig unnötig.

Ach noch: seit langer Zeit parlieren wir hier über den Krieg in der Ukraine und waren noch nie "selbst davon...betroffen"...:Huhu:

Schwarzfahrer 19.02.2025 15:18

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1773359)
Tja die israelischen Regierung hat ihre Meinung dazu radikal geändert.

Hat sie das?
Zitat:

"Besser das Leid des Friedens als das Grauen des Krieges"
"Es ist egal, wer den Frieden schafft, es ist richtig das Töten zu stoppen".
Gab es etwas Frieden vor dem 7.10. - oder eher ein Dauer-Kriegszustand zwischen Hamas und Hisbollah? Versucht etwa Israel nicht, das Töten durch die Hamas zu stoppen? Würde das Töten aufhören, wenn Israel Gaza sich selbst überläßt, oder würden dann einfach wieder mehr Juden als Araber getötet?

Es ist auf jeden Fall aussichtsreicher, in der Ukraine ein Ende des Krieges über Verhandlungen zu erreichen, als jemals mit der Hamas zu einem friedlichen Zusammenleben zu kommen.

Schwarzfahrer 19.02.2025 15:20

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1773391)
Danke Schwarzfahrer, Du beantwortest für mich besser als ich das hätte können.

Gern geschehen :Blumen: - bin aber sicher, Du könntest es genauso - ich war halt gerade schneller - und es ist ein Thema, das ich mit Arne schon öfter diskutiert habe, da habe ich schon "Routine" :Cheese: .

dude 19.02.2025 15:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773369)
Dabei hilft auch nicht der Verweis auf Youtuber wie Herrn Köppel, die in Unkenntnis ihrer eigenen Inkompetenz dieselbe Meinung propagieren.

Hast du dem eigentlich schonmal selbst in voller Länge zugehört, insbesondere dem obigen Interview? Dann könnten wir das ja mal konkret diskutieren. Stattdessen hab’ ich immer den Eindruck, dass du dich mit seiner Meinung nicht direkt auseinandersetzt, sondern nur den Darstellungen Dritter folgst.

MattF 19.02.2025 15:43

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1773395)
Manchmal gibt es für solche Änderungen schwergewichtige Gründe, das kann ich nicht werten, dafür reicht es bei mir nicht...
Trotzdem ist der Satz von Rabin richtig, da bin ich sicher.
Du nicht ?

Klar ist er das.

Hält sich nur keiner dran.

tuben 19.02.2025 16:12

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1773403)
Klar ist er das.

Hält sich nur keiner dran.

"Besser das Leid des Friedens als das Grauen des Krieges"

Mir ist, auch in der Ukraine, ein leidvoller Frieden lieber, als eine Fortsetzung des Sterbens von Menschen auf beiden Seiten der Front.

Am nächsten Montag bin ich zur ukrainischen Community als einer ihrer "großen Unterstützer" eingeladen und schon sehr gespannt, was da zu hören sein wird.

Dass sich keiner dran hält, das können wir ja nun nicht mehr sagen.
Zumindest einige versuchen es, dass uns die Art und Weise nicht passt, nun ja, liegt vielleicht an uns selbst und unserer Weltsicht.

LidlRacer 19.02.2025 16:21

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1773401)
Hast du dem eigentlich schonmal selbst in voller Länge zugehört, insbesondere dem obigen Interview? Dann könnten wir das ja mal konkret diskutieren. Stattdessen hab’ ich immer den Eindruck, dass du dich mit seiner Meinung nicht direkt auseinandersetzt, sondern nur den Darstellungen Dritter folgst.

Zig Millionen Leute sagen irgendwas zum Klimawandel – sehr viele davon, ohne über irgendeine Kompetenz in diesem Bereich zu verfügen. Für mich deutet exakt nichts darauf hin, dass es sich bei diesem Herrn anders verhalten könnte.
Im Gegenteil deutet sehr viel darauf hin, dass er nur eine interessengeleitete Meinung propagiert.

Was deutet für dich darauf hin, dass seine Meinung besondere Relevanz besitzen sollte?
Nur, dass sie deiner entspricht?

dude 19.02.2025 16:41

Es geht gar nicht um Klimawandel. 🙄

Aber vielleicht ist genau das der Punkt: du hast von irgendwem irgendwann mal gehoert, dass der Koeppel ein Klimaschwurbler ist. Also setzt du dich mit keiner seiner Meinungen zu anderen Themen auseinander.

Kann man natuerlich so machen, aber dann bist du halt so ein Parteihöriger.

Klugschnacker 19.02.2025 16:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1773382)
Für mich ist es ein Charakteristikum gerade des Wissenschaftlers: die eigene Position, die bisherigen Erkenntnisse werden immer wieder überprüft und ein Zeichen für angemessene Selbstzweifel.

Das tut er aber auf seinem Fachgebiet und auf der Basis von Fakten. Das ist ja bei Klimawandelleugnern gerade nicht der Fall.

Letztere überschätzen ihren eigenen Einblick in die Materie bei weitem. Sie merken das aber nicht, weil sie selbst für das Erkennen ihrer eigenen Inkompetenz zu wenig Kompetenz besitzen.

Nur weil sie das Ausmaß ihrer Unwissenheit nicht sehen können, missverstehen sie ihre Unwissenheit als "Meinung".

sabine-g 19.02.2025 16:49

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1773407)
Mir ist, auch in der Ukraine, ein leidvoller Frieden lieber, als eine Fortsetzung des Sterbens von Menschen auf beiden Seiten der Front.

Ich finde Krieg auch Kacke. Hoffentlich sehen das die Ukrainer auch alle so.

Klugschnacker 19.02.2025 16:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1773382)
Auch "die Wissenschaft" ist nicht die alleinige Hüterin des Wissens, sie ist nur ein Zuträger bei der Sammlung und Schaffung von Wissen.

Welche andere Formen des Erkenntnisgewinns siehst Du beim Klimawandel?

TobiBi 19.02.2025 17:12

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1773407)
"Besser das Leid des Friedens als das Grauen des Krieges"

Mir ist, auch in der Ukraine, ein leidvoller Frieden lieber, als eine Fortsetzung des Sterbens von Menschen auf beiden Seiten der Front.

Mir auch, aber macht man dann nicht Tür und Tor für Aggressoren auf? Darf sich ein Land verteidigen, wenn es angegriffen wird, oder soll es lieber unter einer Besatzungsmacht leben - des leidvollen Friedens willen?

Wenn die Ukraine aufhören würde, sich zu verteidigen, wer oder was würde Russland davon abhalten, sich das Land einzuverleiben? Und danach das Baltikum? Oder China/Taiwan?

Mich kotzt das Machtstreben vieler Länder und auch der aktuell wieder erstarkende Nationalismus in vielen Ländern so an. Es wäre doch so viel einfacher, wenn man in Frieden miteinander zusammenarbeiten würde.

dude 19.02.2025 17:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1773413)
Das tut er aber auf seinem Fachgebiet und auf der Basis von Fakten. Das ist ja bei Klimawandelleugnern gerade nicht der Fall. .

Das stellt doch aber hier niemand in Frage. Diskutiert wird lediglich, auch und besonders von Wissenschaftlern, das Ausmass und der Einfluss. Klimadeppen gibt es genauso wie Klimaschwurbler. Die Masse bewegt sich dazwischen.

Das Abkanzeln der einen oder anderen mit hieben auf deren Intellekt ist nur eines: dämlich und selbstdiskreditierend.


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