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Das habe ich nicht. Ich bin ergebnisoffen. Ich weiß nicht, wie oft ich das hier schon erwähnt habe, aber es ist scheinbar noch immer nicht ganz klar geworden. Aber ich denke jetzt schon. Für die Fragen "und was kommt jetzt", "wie geht es weiter", "was ist die Ursache" gibt es in meinem Verständnis von Wissenschaft kein Ende. Jenseits aller von Dir unterstellten apologetischen Tricks:Blumen: Wenn Du eine andere Vorstellung hättest, dann würde mich das überraschen. So wie mich Deine Unterstellung überrascht hat. Aber das ist jetzt geklärt, denke ich. Genau das ist ja u.a. bei der Suche nach dem "Urknall" (nehmen wir das mal jetzt als Überschrift für den ganzen Themenkomplex) passiert. Die Frage nach dem Ursprung und dem Davor wird immer weiter getrieben. Krauss ist meines Wissens die vorerst letzte Stufe gewesen. Und er hat damit die weitere Suche nach Fragen und Antworten angeregt und angespornt. Zitat:
Daher geht die Suche munter weiter. Bei Krauss ja auch ... ich habe ihn nicht so verstanden, daß er am Ende seiner Forschung wäre und glaubt, alle seine Annahmen wären stabil. Du ja auch nicht, das ist mir klar. Zitat:
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Ich sage, dass man das Dilemma des "unendlichen Regresses" nicht einfach per Behauptung lösen kann, sondern dass man plausible Gründe dafür nennen muss. Denn wenn man einfach behauptet, dass Gott ewig ist (dass es also ewige Dinge gibt), dann kann ebensogut auch alles andere ewig sein, etwa das Universum oder die Gravitation. Und dann bräuchte man Gott nicht, um den unendlichen Regress zu stoppen. Die Physik zeigt nun, dass es Dinge geben kann, die kein "Vorher" und kein "Nachher" kennen, weil die Zeit nicht existiert. Und Dinge, die ohne Grund passieren können, die also keinen "ersten Beweger" benötigen. Erstaunlicherweise sind diese Dinge in der Lage, unsere Welt zu erzeugen. Das wäre dann eine plausible Erklärung, wie man den unendlichen Regress stoppen kann. Ich weiß nicht, ob dies tatsächlich das Ende der Fahnenstange ist. Die Forschungen sind ja noch im Gange. Dass in der Quantenphysik manche Dinge grundlos geschehen können, ist jedoch bewiesen. -------- Dass Hawkins es per Dekret verbietet, über den Ursprung der Gravitation nachzudenken, halte ich für ein Gerücht. Ich weiß darüber zu wenig, als dass ich mich dazu äußern könnte. Aber vielleicht ist folgendes gemeint: Wer hat die Temperatur geschaffen? Niemand, dann sie ist einfach eine Eigenschaft, die sich ergibt, sobald Materie vorhanden ist. Vielleicht ist es ebenso bei der Gravitation. Man muss sie nicht schaffen. Das ist aber nur ein laienhafter Versuch, sich einen Reim darauf zu machen. Die Hawkins-Bücher habe ich noch nicht gelesen. |
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Gut dann drücke ich mich anders aus: Für Ihn war es ein Beweis für die Nichtexistenz Gottes. Er war damit er mit dem Thema durch. Den Hinweis auf die Frage, daß man ja auch nach dem Ursprung der Gravitation fragen könnte, lies er nicht gelten. Es ist ähnlich wie mit Krauss. Bei ihm ist man mit solchen Fragen ein Ideologe. Das ist jetzt alles grob verkürzt. Ich hoffe, das ist statthaft um den Kern des Ganzen zu erklären.:Blumen: |
In unserer Reise zu den Ursprüngen sind wir nun bis ins Innere eines Atomkerns vorgedrungen, und haben zudem den Ursprung von Raum und Zeit untersucht.
Wir haben gigantisch große Strukturen erforscht und deren kleinster Elemente. Nirgendwo ist Gott aufgetaucht. Ich frage mich, ob man sich nicht redlicherweise von dieser Vorstellung verabschieden sollte. Es erwartet doch eigentlich niemand, dass wir Gott im Inneren eines Atoms finden, oder doch? So einen Gott will doch niemand. |
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Ich frag mich ernsthaft und aufrichtig, ob mich das überhaupt zur Diskussion der hier zugrundeliegenden Fragen befähigt und hinreichend "legitimiert". ... :( Bin ich jetzt raus? Nimmt mich jetzt noch jemand Ernst? :Nee: Deine erste Frage klingt harmlos, hat es aber in sich. Die Gefahr besteht darin, schnell ins philosophische zu verfallen. Ich versuche es mal, aber im Prinzip führt es auf das zurück, was wir hier schon mal in anderem Kontext diskutiert haben: Wenn am Ende aller Fragen (ist das schon eine philosophische Formulierung?), welche sich mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen erklären lassen, erkennbar würde, das es Fragen gibt, bei denen die Naturwissenschaft nicht weiter kommt. Jetzt wird es zunächst mal gefährlich eng um diese Aussage. Denn die Menschheit war ja schon unendlich oft an diesem Punkt. Dann hat man irgend ein göttliches Wesen instrumentalisiert und alles war wieder im Lot. Dann kam die Erkenntnis. Und es wurde langsam eng für den zu Hilfe gezogenen Gott. Oh, das Feuer ist kein Gotteswerk, ich kann mir ja jetzt eines selbst machen. Oh, die Lichter da oben sind ja gar nichts magisches, sondern Sterne. Dann das nächst Unerklärliche... und das Spiel ging von vorne los.... so ungefähr, Du verstehst was ich meine. Und immer wieder gab es dann die Atheisten, die sagten, siehst, war gar nicht der Gott. Also. Gibt ihn nicht. Und ich verstehe Jörn, wenn er fragt: Wie oft wollen wir das Spiel noch betreiben? Wir wissen doch wo es endet! Wie oft denn noch? (Jörn, darf ich Dich sinngemäß so zitieren?) Ich verstehe diesen Ansatz sehr gut. Er stellt auch für mich eine gewisse Herausforderung dar. Siehe Skala 5,5 bzw. 6,5. Deine zweite Frage ist einfach beantwortet. Es wäre unlogisch wenn ich nur einen "unbeantworteten Sachverhalt" als Trigger für die Gottesfrage zuließe. Meintest Du das? . |
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Oder wirklich erst gemeint? Was für einen Gott würdest Du denn wollen? Ich bin mir nicht sicher ob ich an dieser Stelle wirklich verstanden wurde: Ich habe keine Wunschvorstellung von Gott. Und wenn, von welchem Belang wäre das? Definitiv von keinem wissenschaftlichen. |
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Solche Bücher, von Experten geschrieben, lassen meist Fragen offen oder werfen neue auf. Wohingegen das Bild vieler Menschen noch aus dem 19. Jahrhundert stammt, wo man glaubte, die Welt liese sich eindeutig erklären. Raum, Zeit und Energie, aus dem Urknall entstanden, sind Veränderungen unterworfen und das schafft die Möglichkeit für den religiösen Glauben. Das wird auch noch lange so bleiben. Denn: "Unsere letzten Horizonte bleiben immer die Grenzen des Erforschbaren im Meer des Vorstellbaren" (Satz) |
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Ich verstehe die Gläubigen vor ein paar tausend Jahren, die sich berechtigterweise die Frage stellten, wie "das alles" überhaupt zustande kam. Und die berechtigterweise an einen gütigen Himmelsvater mit weißem Bart glaubten, weil sie die Gegenargumente nicht kannten. Aber welche Optionen ergeben sich heute noch? "Urknall" klingt nach etwas sehr Großem, was einem Gott würdig wäre. Aber tatsächlich geht es dabei um so winzige Dinge, dass selbst das Wort "winzig" noch monströs ist. Wir reden von Bruchteilen eines Atoms. In ein einziges Zuckerkristall passen mehrere Milliarden Milliarden Atome (2.000.000.000.000.000.000.000 in einem Gramm), und doch ist dieser Zuckerkristall zu praktisch nichts imstande, weil ihm dafür jede Möglichkeit fehlt, da er nicht komplex genug ist. Die "erste Ursache" finden wir also vermutlich in etwas, was kleiner (und beschränkter) ist als ein Milliardstel eines Milliardstel eines Zuckerkristalls. Was erwarten wir uns davon? Allmacht? Allwissen? Größere "Dinge" scheiden leider aus, weil diese aus kleineren Dingen zusammengesetzt sind. Wenn Gott die erste Ursache sein soll, dann muss es ein solches Grundelement sein, ansonsten wäre auch Gott von irgendwem/irgendwas zusammengesetzt. ---- Vielleicht steckt Gott im "ganz Großen"? Falls man annimmt, dass sich hinter dem "Nichts" des Urknalls doch noch irgendetwas Großartiges befinden könnte (also außerhalb der Blase unseres Universums), dann muss man sich die gewaltigen Dimensionen vorstellen. Wenn Gott gleich hinter der Grenze unseres Universums sitzen würde, dann wäre er so weit von uns entfernt, dass wir und unsere Erde bereits lange vergangen sein werden, bis überhaupt ein Lichtstrahl von uns zu ihm gelangt. Das bedeutet: Ab einer bestimmten Größe wird auch diese Option unplausibel. Zumindest kann es uns einerlei sein. Falls Gott tatsächlich irgendwo jenseits des Weltraums herumschweben würde, wäre er für uns unerreichbar. (Und wir für ihn.) |
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