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Estebban 09.10.2020 09:45

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1556982)
Aber genau das ist doch schon gängige Praxis. Wir akzeptieren in vielen Bereichen stillschweigend eine gewisse Anzahl an Tote. Logisch stellt sich niemand hin und verkündet eine Zahl, die ok ist.

Wo genau passiert das?
Beim Rauchen? Komisch, Raucher heulen einem immer wieder vor, wieviel entspannter doch früher alles war, als man mit Kindern im Flugzeug geraucht hat bis man kaum noch was gesehen hat.
Im Straßenverkehr? Komisch ist ja, dass so Dinge wie Gurtpflicht doch durchgesetzt werden.

BananeToWin 09.10.2020 09:52

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1556972)
R(x)^t ist ja trotzdem eine Exponentialfunktion

Natürlich. Aber eben nicht mehr die klassische Exponentialfunktion, die immer noch schneller wächst und explodiert. Und genau das haben die meisten im Sinn, wenn sie warnen, das Virus wachse exponential.

mum 09.10.2020 10:01

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1556985)
Also da gibt´s relativ wenig wo ich zustimmen kann. Finde viele EInschätzungen dieser Experten total falsch. Es geht schon los, dass gesagt wird, der Lockdown hätte hohe Kosten bei niedrigem Nutzen gebracht. Er war extrem teuer, da sind sich sicher alle einig. Aber ich glaube dass er auch extrem viel gebracht hat. Das ist der Grund warum wir über den ganzen Sommer kaum Infektionen hatten im Gegensatz zu Ländern wie den USA. Wir haben uns Zeit gekauft. 500 bis 1000 vermiedene Tote erscheint mir nicht plausibel. Eine ungebremste Infektionswelle hätte zu sehr vielen Infizierten in kurzer Zeit geführt, von denen zwangsläufig viele sehr krank geworden oder eben gestorben wären. Ob man da jetzt von 0,3% oder 0,9% Sterblichkeit ausgeht ist dafür egal.
Dass es nicht ausreicht, nur Menschen mit Symptomen zu testen ist doch mittlerweile Konsens, hätte ich gedacht.
Thema Masken: Vorzurechnen es gebe in der Schweiz aktuell höchstens 5000 Infizierte und die Wahrscheinlichkeit, diese zu treffen sei gering, finde ich sehr kurz gedacht.
Wo ich zustimme ist, dass die Kommunikation und der öffentliche Diskurs durchaus in Teilen auch ausbaufähig ist.

Wieviel der Lockdown gebracht hat wissen wir noch nicht, denn wir stehen "irgendwie" wieder am Start...! Wenn das so ist, dann hat der Lockdown nix gebracht.

Estebban 09.10.2020 10:12

Zitat:

Zitat von mum (Beitrag 1556992)
Wieviel der Lockdown gebracht hat wissen wir noch nicht, denn wir stehen "irgendwie" wieder am Start...! Wenn das so ist, dann hat der Lockdown nix gebracht.

Hatten wir in Deutschland je einen echten lockdown? Und hätte es vielleicht mehr gebracht, 4-6 Wochen ernsthaft einen lockdown umzusetzen, Grenzen zu und wir stünden heute vielleicht besser da?

Bockwuchst 09.10.2020 10:15

Zitat:

Zitat von mum (Beitrag 1556992)
Wieviel der Lockdown gebracht hat wissen wir noch nicht, denn wir stehen "irgendwie" wieder am Start...!

Ja, das ist doch so ähnlich wie ich´s gemeint hab. Der Lockdown ist wie ein Reset gewesen und wir konnten mit vergleichsweise niedrigen Zahlen nochmal anfangen. Ohne ihn wäre das ganze schon im Frühling / Frühsommer immer weiter eskaliert, Insofern hat er doch was gebracht.
Wirklich "wissen" wie effektiv gewisse Maßnahmen waren ist natürlich immer schwierig. Das kann man wahrscheinlich erst aus einer späteren Perspektive bewerten und damit werden sich Epidemiologen wahrscheinlich noch lange mit beschäftigen.

trithos 09.10.2020 10:16

Zitat:

Zitat von mum (Beitrag 1556992)
Wieviel der Lockdown gebracht hat wissen wir noch nicht, denn wir stehen "irgendwie" wieder am Start...! Wenn das so ist, dann hat der Lockdown nix gebracht.

Zum "Lockdown-Blaming" darf ich mich mal kurz selbst zitieren:

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556906)
Einmal eine andere Sicht auf "Kollateralschäden" des Lockdown. Der Internationale Währungsfonds kann dem Lockdown durchaus etwas abgewinnen und findet, Lockdowns können (richtig konzipiert) bei einer Pandemie zu einer rascheren wirtschaftlichen Erholung beitragen.

https://www.sueddeutsche.de/wirtscha...-iwf-1.5059455

Interessant finde ich den Aspekt (Zitat aus dem verlinkten Artikel):
Der freiwillige Verzicht vieler Verbraucher ist aus Sicht der Fachleute ein klarer Beleg dafür, dass eine Lockerung von Lockdowns nicht die gewünschten ökonomischen Effekte bringt, solange die Infektionsgefahr hoch ist. Es sei vielmehr genau anders herum: "Den Gesundheitsrisiken zu begegnen ist offensichtlich eine Vorbedingung für eine starke und nachhaltige wirtschaftliche Erholung."

Ich will nicht behaupten, dass diese Einschätzung stimmt. Das kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber, man sollte die weitverbreitete Meinung, dass der Lockdown schuld an den wirtschaftlichen Problemen sei und ohne Lockdown alles viel besser wäre, ebenfalls kritisch hinterfragen.

TriVet 09.10.2020 10:22

Ad Exponentialfunktion eine Kolumne aus dem Spiegel, wo auch auf das unterbewußte "System 1" eingegangen wird:
Ich fand es erschreckend, wenn auch meine allgemeine Lebenserfahrung bestätigend, dass die Hälfte der Befragten das berühmte Beispiel mit der Verdoppelung der Seerosen falsch beantwortet.


Die Zukunft kommt schneller, als Sie denken


Zitate daraus:

In den vergangenen drei Monaten habe sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland dreimal verdoppelt, führte Merkel diese Woche aus, und wenn das so weitergehe, dann stehe man im Dezember bei 19.200 Neuinfektionen.

Viele Menschen wissen nicht, dass ein konstantes prozentuales Wachstum am Ende eine Exponentialfunktion ergibt, also so eine Kurve, die nach rechts immer steiler wird, bis sie fast senkrecht aussieht. Das ist aber so.

mum 09.10.2020 10:33

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556997)
Zum "Lockdown-Blaming" darf ich mich mal kurz selbst zitieren:



Ich will nicht behaupten, dass diese Einschätzung stimmt. Das kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber, man sollte die weitverbreitete Meinung, dass der Lockdown schuld an den wirtschaftlichen Problemen sei und ohne Lockdown alles viel besser wäre, ebenfalls kritisch hinterfragen.

Da hast Du recht - Ei/Huhn-Thematik.


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