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Sanktionierbar ist , wenn aus diesem Verhalten z.b. Straftaten entstehen. Dass z.b. Mitglieder eine Gemeinschaft missbraucht werden oder dass aus einer Sympathie mit dem IS Straftaten entstehen. Allein das extremistische Denken ist kaum sanktionierbar oder wir sind in der Türkei, wo tausende ihren Job verlieren, weil sie (angeblich, wir wird das eigentlich nachgewiesen, gibt es Mitgliedsausweise) mit einem Prediger (Gülen) sympathisieren. MfG Matthias |
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Eine Gedankenpolizei spielt dabei keine Rolle. Wir alle haben intellektuelle und emotionale Schwächen. Die Frage ist, was die zugrunde liegenden Dogmen mit unserer Denkweise anstellen. |
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Ich denke mal das steht ausser Frage, dass wir das tun. Darüber muss man nicht diskutieren. An Mitglieder der "12 Stämme" aber z.b. kommt man schlecht ran. Und wenn Jörn schreibt: Zitat:
Hr. Kauder würde ich nie wählen und im Verein des Pabstes bin ich auch kein Mitglied. Also ist auch hier (ausser der Diskussion) mein Einfluss gering. :( |
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Die individuell(privat)-bestimmten religiösen Vorstellungen der Neuzeit entstehen als Folge der Individualisierung, d.h. wachsender Selbstbestimmung, z.B. in der Auseinandersetzung mit dem Kirchenkanon, der dadurch wiederum sich verändert, anpasst. Je mehr sich der Kirchenkanon von den neuzeitlichen Lebensgrundlagen entfernt, desto grösser der Unterschied zwischen Privat-Glaube und Kanon. Typisch dafür die islamischen Gottes-/Monarchiestaaten, wo der Gegensatz zwischen der Lehre der Religionswächter, welche die öffentliche Alltagskultur normieren, und der privaten Familien-und Hinterzimmer-Kultur, die auch neuzeitlich ausgerichtet sein kann, immer grösser wird. Progressive Änderungen sozaler und kultureller Normen entstehen in meinen Augen unter anderem gerade dadurch, dass Gruppen von Menschen zuerst in "privaten" Räumen andere Regeln leben, z.B. Schwule gegen den § 175 handelten. (Oder in der Politik: Burschenschaften um 1848). Umgekehrt zu den progressiven Änderungsformen entstehen natürlich auch reaktionäre Räume, welche die Progression behindern, wo halt rückwärtsgewandte Menschen noch ihre Werte leben. Anders ist Entwicklung kaum vorstellbar. Mein Ideal-Ziel: friedliche Konfliktlösungen. |
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Ich würde noch ergänzen, dass systemtheoretisch betrachtet, Systeme semi-stabil sind. D.h., dass Normen und Regeln recht stabil und lange in Systemen gelten und von diesen prinzipiell reproduziert werden. Durch permanenten "Beschuss" der geltenden Normen und Regeln von außerhalb (andere Systeme) bzw. innerhalb (Subsysteme) des Systems ändern sich dann Normen und Regeln oberflächlich betrachtet scheinbar "plötzlich". Ursächlich ist das aber z.B. in den "privaten Räumen" (=Subsystem) schon länger angelegt und vorbereitet. |
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Ich halte das Hinterfragen der westlichen Lebensformen durchaus für angebracht. Andererseits sind einige „unserer“ Werte so hoch anzusiedeln, dass Du auch Du sie wohl kaum mit einer alles relativierenden Weltsicht infrage stellen würdest. Das will ich mit den zwei „Perlen“ verdeutlichen. |
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Der Jahwe-Kult hat sich sogar während der Besetzung Israels durch die Babylonier geformt, als die gesellschaftliche Elite Israels gezwungen wurde, Israel zu verlassen. In diesem Exil hat sich eine kleine (und von den Feinden besiegte) religiöse Minderheit radikalisiert. Als sie später nach Israel zurückkehren konnte, haben sie dort den Monotheismus und den Jahwe-Kult durchgesetzt. Die Diskrepanz von Israels Machtlosigkeit einerseits und der angeblichen Allmächtigkeit Jahwes andererseits hat dazu geführt, dass manche Bibelstellen sogar behaupten, Jahwe selbst hätte sich gegen das eigene Volk gewandt. Nur so konnte man die dauernde Besetzung durch die Feinde und die damit verbundenen Zerstörungen ihrer Kultstätten erklären. Zu keiner Zeit war der Jahwe-Kult in Israel ein "Erfolgsmodell". Sondern es war eine praktisch ununterbrochene Folge des Scheiterns. |
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Jeder kann dazu seine eigene Meinung haben; dennoch steht es allen anderen frei, sich ebenfalls dazu zu äußern. Wem solche Äußerungen absolut unerträglich sind, der kann an diesen Debatten nicht teilnehmen und könnte vielleicht in einer einsamen Hütte im Wald leben, wo er andere Menschen nicht ertragen muss. Falls er jedoch elektrischen Strom und Kabelfernsehen bevorzugt, muss er sich wohl mit der Existenz anderer Menschen und derer Meinungen arrangieren. Ist die Gleichstellung von Frauen eine staatliche oder religiöse Angelegenheit? Man kann nicht einerseits zulassen, dass Gesetze und Normen dazu debattiert werden; und andererseits fordern, dass diese Debatten zu unterlassen seien, sobald jemand religiös ist. Unser Staat ist säkular. Dadurch ist klipp und klar entschieden, ob die Gleichstellung der Frauen oder die "Homo-Ehe" eine religiöse oder eine weltliche Debatte ist. Es ist eine weltliche Debatte. Ohne Wenn und Aber. Dadurch sind Überlegungen obsolet, ob die gleichen Themen vielleicht in einem religiösen Kontext anderes behandelt werden könnten. Denn es gibt nur den weltlichen Kontext. Der Schutz der Religion durch den Staat (oder einem religiösen Rückzugsraum) meint etwas ganz anderes. Es meint den Schutz religiöser Inhalte, die mit weltlichen Inhalten nicht konkurrieren. Etwa Fragen rund um den "Heiligen Geist"; aber nicht Fragen um die Gleichstellung der Frauen. |
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Ausgangspunkt dieser Teildiskussion war doch ein Posting von waden. Ich habe waden so verstanden, dass er sich (siehe Zitat) mit der Frage beschäftigt, ob nicht schon bestimmte Gedanken "böse" sein können. Das finde ich aber prinzipiell bedenklich: Gedankenfreiheit ist ein hohes Gut und gilt nicht nur für religiöse Menschen, sondern natürlich auch für alle anderen! Damit haben Äußerungen, Diskussionen und Handlungen nur bedingt zu tun. Natürlich darf man alles kritisieren und man kann als Gesellschaft Äußerungen (in bestimmtem Rahmen) und Handlungen verbieten. Aber man darf meiner Ansicht nach niemandem verbieten, irgendetwas zu denken. Ganz abgesehen von der von mir eh schon kurz angeschnittenen (und natürlich polemischen) Frage, wer denn das Verbot gewisser Gedanken überwachen soll und welche Strafen wir dafür vorsehen sollten? |
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Böse Gedanken darf jeder haben. Etwas anderes zu fordern, wäre sowohl sinnlos und wohl gegen die menschliche Natur. (ich kann mich lediglich an den Religionsunterricht meiner Kindheit erinnern, als es bereits als Sünde galt, unkeusche Gedanken zu haben. Diese hätte ich dann beichten sollen). Die Grenze zwischen Gut und Böse läuft auch nicht zwischen diesen Menschen hier und jenen Menschen dort, sondern verläuft in jedem einzelnen Individuum. Meine Überlegungen haben also nichts damit zu tun, dass ich Gedanken verbieten will, sondern zielen in eine andere Richtung. Mir geht es um Denkstrukturen: lerne ich, Dinge unhinterfragt zu glauben, weil sie mir so gesagt werden? Wir alle haben als Kinder so gelebt, als unsere Eltern uns gesagt haben: „Fass nicht auf den Herd, sonst verbrennt Dir die Hand, spring nicht aus dem Fenster, sonst verletzt Du Dich tödlich“. Mit der Zeit können wir kritisches Denken erlernen und autoritäre Anweisungen hinterfragen. |
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Das ändert aber nichts an den Werten, die bei uns dennoch hochgehalten werden. Die Menschenrechte z.B. scheinen Dir zu hoch gegriffen zu sein. Ich halte das für sehr wichtig. Wenn man sieht, in wie vielen Gesellschaften auf der Erde diese nicht gelten, wundere ich mich, für wie selbstverständlich sie hier bei uns häufig genommen werden. Immerhin gilt bei uns der Wunsch nach demokratischer Optimierung. sorry für ein bisschen off topic, aber es interessiert mich: fällt Dir z.B. ein Ort/Volk/Gesellschaft/Land ein, das die Gesellschaft besser organisiert hat? |
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Und das, obwohl ich schon finde, dass Gedanken etwas bewirken und in vielen Situationen eine große Rolle spielen. Das kennen wir ja auch alle z.B. vom mentalen Training. Aber der einzige, der meine Gedanken tatsächlich "kontrollieren" darf, bin ich selbst! |
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Was man nicht außer Acht lassen sollte: Die "Menschenrechte" und die "Gleichheit aller Menschen" sind Fiktionen, ebenso wie die Götter, die wir hier diskutieren.
Die Menschen sind keineswegs alle gleich, sondern sehr verschieden. Wir haben lediglich die Verabredung getroffen, dass wir so handeln wollen, als wären sie alle gleich, indem wir ihnen die gleichen Rechte zugestehen. Zu früheren Zeiten gab es andere Definitionen der Menschenrechte, die ebenfalls auf Verabredungen (Festlegungen) beruhten: Man unterschied beispielsweise zwischen Sklaven und freien Menschen. Oder zwischen Sklaven, Frauen und freien Menschen. Worauf es mir ankommt ist die Feststellung, dass es sich bei diesen Wertesystemen um verabredete, von Menschen festgelegte Systeme handelt. Ein Anwalt, der sich auf Menschenrechte spezialisiert hat, ist ein Fachmann für die Regeln, die sich innerhalb dieses fiktiven Wertesystems ergeben. Je nach Epoche und aktuell geltender Fassung der Menschenrechte kann er Auskunft über Fragen geben wie beispielsweise, ob ein Sklave Land erben, oder ob ein Bürger den Staat verklagen kann. In gleicher Weise ist ein Priester ein Fachmann für das fiktive System aus Göttern, heiligen Geistern, Engeln und so weiter. Können Jesus und Gott unterschiedlicher Meinung sein? Kann man aus der Hölle wieder herauskommen? Kann man die Taufe rückgängig machen? Vielleicht trägt es zur Aufweichung der Fronten bei, wenn man sich vergegenwärtigt, dass wir zahlreiche fiktive Systeme pflegen. Unser Geldsystem basiert auf fiktiven Werten: Ein 500-Euro Schein oder eine Aktie verliert in dem Moment seinen Wert, an dem wir gemeinsam aufhören, an ihn zu glauben. Der Wert eines Goldbarrens ist fiktiv. Nationen sind fiktive Konstrukte, ebenso wie Staatsbürgerschaften oder Ehen. Eine GmbH oder eine Aktiengesellschaft sind fiktive Konstruktionen. Ob eine GmbH die Patentrechte an Pflanzen erwerben, oder ob eine Aktiengesellschaft einer Nation den Krieg erklären darf, sind Auslegungen der Regeln, mit denen wir diese abstrakten Gebilde behandeln. Sie allesamt sind aber nicht im eigentlichen Sinne real. Wichtig scheint mir zu sein, dass solche fiktiven Systeme sich ihrer fiktiven Wurzeln bewusst sind. Die Menschenrechte sind von Menschen erdacht und deshalb verhandelbar. Das sehen wir in Grenzfällen wie zum Beispiel bei Komapatienten oder bei ungeborenem Leben. Dieses einschränkende Regulativ fehlt meiner entbehrlichen Meinung nach bei den Religionen. Sie bestreiten den fiktiven Charakter ihrer Mythologie und begreifen ihre Verabredungen als Tatsachen. Ein allmächtiger, allgütiger und allwissender Gott ist ein Mythos, ein fiktives Konstrukt, vergleichbar mit der fiktiven, nur postulierten Gleichheit aller Menschen. Man überstrapaziert diesen Mythos, wenn man ihn gegenüber den realen Fakten der tatsächlichen Welt als Tatsache behauptet. Durch dieses Missverständnis wird Sinn zu Unsinn. |
Volle Zustimmung!
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- Systemgrenzen - Systemelemente - Rückkoplungen (Interaktion / Kommunikation) zwischen den Systemelementen - funktionale Ausdifferenzierung - Eintritts- und Austrittsentscheidungen zwischen den Systemen (also bspw. einer GmbH, einer Glaubensgemeinschaft und einem Sportverein) besteht? |
@captainbeefheart
Du verwendest eine mir nicht geläufige Fachterminologie. Insofern bin ich unsicher, ob ich deine Frage überhaupt verstehe. Fast vermute ich, dass du die Antwort auf deine Frage kennst? Wenn es dir nicht zuviel Aufwand bereitet, würde mich eine Version in einer etwas alltäglicheren Sprache interessieren |
Außerdem hätte ich gerne eine Ausarbeitung über die Einflüsse auf (und die Einflüsse verursacht durch) den Feminismus unter Berücksichtigung der jeweiligen Macht- und Einflussstrukturen im Verlauf der Zeit.
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Keine Ahnung, warum er das so kompliziert ausdrückt. Oder er wollte was ganz anderes sagen, von dem ich keine Ahnung habe. |
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Sie grenzen sich gegenüber anderen Systemen ab, die Systemelemente sind Menschen, die interagieren. Die Interaktionen sind immer Kommunikation, die konstituierend für das Entstehen und die Erhaltung des jeweiligen Systems ist. Es gibt auch jeweils Kommunikation, die den Eintritt und den Austritt aus dem System bedingen. Und: jedes System differenziert sich funktional aus. Und hier liegt der einzige inhaltliche (nicht strukturelle) Unterschied: die Systeme bilden unterschiedliche Funktionen aus, die sich jeweils an einer prinzipiellen Unterscheidung festmachen und das System formen. Das Wirtschaftssystem entlang von Allokation/Nicht-Allokation von Ressourcen, das Rechtssystem entlang von Recht/Unrecht, das Glaubenssystem entlang von Immanenz/Transzendenz, das Wissenschaftssystem entlang von wahr/unwahr usw. Entlang dieser Unterscheidungen bilden die Systeme Formen aus und grenzen sich gegenüber den anderen ab. Es sind dann prinzipiell geschlossene, "autopoietische" Systeme. Insofern ist die Zuweisung von Sinn und Unsinn über die Systemgrenzen hinweg nicht wirklich zielführend, weil jeweils andere Codes und Kommunikationen das System bedingen, die Sinnzuweisung also nur "aus dem System heraus" nachvollziehbar und erklärbar wird. In meiner Wahrnehmung war das auch Teil der Argumentation von Zarathustra in der Zarathustra-Jörn-Debatte. |
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Als Kinder können wir nur schwer zwischen wahren und fiktiven Geschichten unterscheiden. Dass Jesus in einem Stall zur Welt kam und später von den Toten auferstand, ist für die Religionslehrerin eine Metapher, für die Grundschüler aber eine wahre Begebenheit. Wenn die Kinder erwachsen werden, erkennen sie gelegentlich dieses Missverständnis. Dies jedoch meistens nur mit dem Verstand, nicht mit dem Herzen. Wer als Kind religiös erzogen wurde, wird nur schwer die Überzeugung wieder los, dass es "da oben" irgend etwas geben müsse. Religiöse Menschen sind fast immer die Kinder religiöser Eltern. Ich bin einer Verfechter der Religionsfreiheit. Jeder soll glauben, was er für richtig hält und diesen Glauben auch ausleben, sofern er nicht andere Menschen beeinträchtigt. Wie steht es aber mit dem Recht der Kinder, frei von religiöser Beeinflussung, gegen die sie sich nicht wehren können, aufzuwachsen? Eltern haben zweifellos das Recht, ihren Kindern auch ihre Religion zu vermitteln. Als Gegengewicht sehe ich die Schulen in der Pflicht, den rein mythologischen Charakter der Religionen zu lehren. Der Staat würde dadurch die Rechte der Kinder vertreten, frei von ideologischer Beeinflussung aufzuwachsen. |
@captainbeefheart: chapeau, dass es das noch gibt, echte Bielefelder
m. |
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Womit Kinder tatsächlich geboren werden ist "Urvertrauen" und dass wir dieses gegenüber dem "next relevant other" (das müssen nicht zwingend die Eltern sein) zeigen. Auf dieser Basis kann sich dann im sozialen System "Familie" Autorität herausbilden. Autorität ist im Kern eine soziale und dann, erst davon abgeleitet, auch eine personenbezogene Kategorie. Wikipedia dazu: "Autorität ist im weitesten Sinne eine soziale Positionierung, die einer Institution oder Person zugeschrieben wird und bewirken kann, dass sich andere Menschen in ihrem Denken und Handeln nach ihr richten. Sie entsteht (durch Vereinbarungen oder Herrschaftsbeziehungen) in gesellschaftlichen Prozessen (Lehrer/Schüler, Vorgesetzter/Mitarbeiter) oder durch vorausgehende Erfahrungen von Charisma (nach Max Weber beruhend auf charakteristischen Charismatisierungsquellen, wie Stärke, Kompetenz, Tradition oder Offenbarung). Autorität entsteht also in gesellschaftlichen Prozessen, genetisch ist da nix. |
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@captainbeefheart: Ich habe momentan keine Zeit zu antworten, danke aber für die verständlicheren Ausführungen und die Antwort auf die selbst gestellte Frage. |
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Ich will das an diesem Satz illustrieren: „es gibt auch jeweils Kommunikation, die den Eintritt und den Austritt aus dem System bedingen“. Hier besteht natürlich eine Parallelität, die alle Systeme zeigen. Aber mir erscheinen diese Beschreibung doch nicht ganz präzise. An einem Beispiel verdeutlicht: wenn Du nun die Kommunikation vergleichst, die den Austritt aus dem System Fußballverein (Kündigung, keine Gebühren mehr bezahlen, kein Zutritt mehr zum Gelände, keine Teilnahme mehr am gemeinsamen Sport treiben) vergleichst mit der Kommunikation, die den Austritt aus dem System Islam (geht nach meiner zugegebenermaßen in diesem Bereich schwachen Kenntnis nur durch den Tod) oder den Austritt aus Scientology oder aus einem diktatorischen System begleitet, finde ich die Aussage, dass das prinzipiell, weil strukturell das Gleiche sei, weil es sich um eine Kommunikation, die den Austritt aus dem System handele, nicht sehr zutreffend. An diesem Beispiel möchte ich meinen Zweifel zeigen, ob man mit einer Systemanalyse, so stringent sie in sich auch erscheinen mag, ganz ans Ziel gelangt. |
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Bei Tieren kann man es durch Züchtung (also Genetik) beeinflussen, etwa indem man aus höchst scheuen und misstrauischen Tieren langsam eine sehr vertrauensvolle und nähebedürftige Gruppe herauszüchtet. So entstand übrigens auch der heutige Schoßhund, der ursprünglich ein Wolf war. In diesem Thread geht es um Religiosität. Es wurde eine Erklärung gesucht für den Umstand, dass früh erlernte Dinge auch in einem späteren Alter oft nicht mehr hinterfragt werden; und dafür, warum die eigene Religiosität oft mit denen der Eltern übereinstimmt. |
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Wenn ein Bauer den Göttern seine beste Ziege opfert, in der Hoffnung auf ergiebige Regenfälle, dann mag das in dessen Glaubenssystem sinnvoll erscheinen. Er wird aber dennoch durch die Tatsachen widerlegt. Aus diesem Grund opfert niemand mehr Nutztiere für besseres Wetter. Früher war das an der Tagesordnung. Christen bitten in Gebeten darum, Person X oder Y möge beschützt sein oder wieder gesund werden. Es betet aber kein Katholik der Welt darum, dem Opa möge sein im Krieg verlorenes Bein wieder nachwachsen. Denn offensichtlich ist es auch angesichts eines allmächtigen Gottes vollkommen sinnlos, darum zu bitten. Zwar geschehen allerorten "Wunderheilungen", jedoch niemals bei einem amputierten Menschen. Falls dennoch jemand darum bäte, könnte ich mit Fug und Recht darauf hinweisen, dass das sinnlos sei. Und zwar über Systemgrenzen hinweg. |
Zumal die Ziege überhaupt nicht gläubig war.
Sozusagen eine Höllenziege. |
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Es ist doch eine völlig verfehlte Interpretation, anzunehmen eine symbolische Handlung, wie die des Ziegenopfers, sei aufgegeben worden, aufgrund einer Einsicht in ihre mangelnde Wirksamkeit. Symbolische Handlungen sind zu verstehen als Ausdruck einer jeweiligen Befindlichkeit: Du nennst sie hier selbst und sprichst von Hoffnung. Bauern hoffen weiterhin gelegentlich auf Regen, drücken das aber heute vermutlich aus verschiedenen Gründen anders aus. Wer nur Naturtatsachen und zweckrationale Fiktionen kennen will, dem bleiben weite Teile des kulturell geistigen Lebens verschlossen bzw. ein Mysterium. |
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