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Zitat von Jog2
(Beitrag 1372609)
Vielleicht hast Du Dich mit diesen Gedanken von Novak ja auch noch nicht auseinandergesetzt
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Lassen wir den großartigen Herrn Nowak mal zu Wort kommen, um zu beurteilen, ob hier ein Wissenschaftler von nachprüfbaren Forschungsergebnissen spricht, oder ob hier ein Wissenschaftler lediglich einem verschrobenen Hobby nachgeht:
Nowak: "Vor etwa 15 Jahren habe ich in Japan buddhistische Tempel besucht und mich gefragt: Wie soll ich dabei empfinden? Bin ich in einem Museum oder in einer Kirche? Wir sind von Tempel zu Tempel gelaufen, und ich konnte diese Frage nicht entscheiden. Bis wir zu einem ganz kleinen Tempel kamen, der gar nicht auf dem Programm stand. Da habe ich hineingeschaut, und die Buddha-Statue hat herausgeschaut, und in dem Moment habe ich mir gedacht: Das ist die Gegenwart Gottes." Aha. Er hat sich also was gedacht. Das ist ja sehr beeindruckend. Kritisch scheint er jedenfalls nicht zu sein.
Nowak: "Bei mir hat es nie einen Bekehrungsmoment gegeben. Gott war für mich schon als kleines Kind anwesend. Vermutlich erwähnte meine Großmutter Gott. Gott war immer schon in mir, noch bevor ich in die katholische Privatschule in Wien ging. Die meisten Kinder haben dort beim Religionsunterricht nicht achtgegeben. Das hat mir leidgetan. Ich habe Glauben immer als etwas sehr Schönes, Tiefes und Wahres gesehen. Es war immer die Quelle einer allumfassenden Liebe, etwas sehr Aufbauendes und Tröstendes. Aha. Großmutter. Frühkindliche Indoktrinierung auf einer Bibelschule. Glaube war schon immer wahr. Na dann... das sind keine guten Voraussetzungen, um Wunschdenken auszuschließen, und das wäre die erste Voraussetzung für wissenschaftliches Arbeiten.
Wir achten mal darauf, ob hier wissenschaftlich gearbeitet wird, oder ob einfach die übliche Propaganda verbreitet wird.
Nowak: "[Atheismus] ist selbst eine Art von Religion. Eine Religion des Atheismus." Aha. Da haben wir also die üblichen Schlagworte der Apologetik. Sicher kommt er gleich mit seinem eigentlichen Anliegen um's Eck.
Nowak: "Ich finde die katholische Kirche faszinierend. Sie ist die größte kulturelle Organisation der Welt. Sie hat im Laufe der Jahrhunderte viel Gutes geleistet. Sie versucht den Menschen zu helfen. Ununterbrochen. Das darf man nicht übersehen." Hoppla! Geht es am Ende darum, uns den Katholizismus zu verkaufen? Etwa Augustinus und Thomas von Aquin? Vergleichen wir zwei Textstellen:
Textstelle 1, Herr Nowak: "Laut Thomas von Aquin ist Glaube eine Art Abkürzung zu Gott. Wenn man nur mit der Vernunft arbeitet und argumentiert, dauert es sehr lange, bis man alles versteht, sofern man nicht ein Thomas von Aquin ist. Deswegen gibt es den Glauben. Im Prinzip genügt aber die Vernunft."
Textstelle 2, katholischer Katechismus, §286: "Gewiß kann schon der menschliche Verstand eine Antwort auf die Frage nach den Ursprüngen finden. (...). Darum bestärkt und erhellt der Glaube die Vernunft, damit sie diese Wahrheit richtig versteht (...) Herr Nowak zitiert also fast wörtlich aus dem kath. Katechismus: Im Prinzip reicht die Vernunft, aber der Glaube ist eine Abkürzung.
Forschen wir weiter. Achten wir darauf, ob wir womöglich Anzeichen von Fanatismus finden:
Nowak: "Gott ist immer anwesend. Der Glaube ist in einer schwierigen Situation ganz besonders stark da. Gott ist immer da, und Gott hilft ganz stark, wenn man traurig ist."
Nowak: "Gott (...) ist die innerste Existenz in allem und mir näher als ich mir selbst. Es ist nicht so, dass Gott nur ganz am Anfang alles irgendwie gemacht hat. Er ist notwendig, um jeden Moment in Existenz zu halten. Auch diesen Moment gäbe es jetzt nicht ohne die erhaltende Kraft Gottes." Quelle: Zeit-Interview, nachzulesen als PDF
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