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Flow 07.10.2020 10:50

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1556633)
Mir ging es u.a. darum [...]

Ich sehe das grundsätzlich ähnlich.

qbz 07.10.2020 10:53

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1556633)
Ich habe den Unterschied daran fest gemacht, dass Streeck sagt, dass ein normales Leben ermöglicht werden muss und das Virus parallel mit Folgen existieren wird. Der Fokus ist hier stark auf dem Menschen und der Gesellschaft. Drosten sieht selbstverständlich auch den Menschen und die Gesellschaft, jedoch bestimmt sich deren Leben am Virus. Das Virus bestimmt, dass es Zeit für einen Lockdown und harte Maßnahmen ist.

Mir ging es u.a. darum, dass das Corona-Virus noch viele Jahre Teil des Lebens sein wird. Deshalb sehe ich die schwedische Strategie/Kommunikation sowie Streecks Ansinnen, wieder eine geregelteres gesellschaftliches Leben anzustreben als posiiver an. Wir müssen einen geregelten Umgang finden, den wir längere Zeit durchhalten können. Das sehe ich nicht, wenn gesagt wird, je nach Virus-Lage brauchen wir harte Maßnahmen. Selbstverständlich brauchen wir Maßnahmen, diese müssen jedoch verhältnismäßig sein.
......

Und wie sieht das alles konkret aus? Bitte nimm mal die jetzigen Hygiene-Vorschriften von Berlin als Beispiel, benenne, was davon wegfallen soll, damit ein "normales" Leben stattfinden kann. Schätze anschliessend, was das für die Infektionszahlen (und die von Dir genannten Faktoren) in dieser Großstadt bedeutet und die Risikogruppen sowie die Sterbezahlen. Sollen z.B. alle Quarantänebestimmungen, alle Kontaktbegrenzungen, die Kontaktverfolgung durch die Gesundheitsämter entfallen?

Im Vergleich Schweden / DE muss man auch die Bevölkerungsdichte berücksichtigen.

Ps.: Covid-19-Erkrankung traf in den USA meines Wissens vor allem auch die ärmeren sozialen Schichten!

MattF 07.10.2020 11:02

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1556633)
Deshalb plädiere ich dafür weitere Faktoren für die Maßnahmeneinführung/-beurteilung hinzuzuziehen. Alleine steigende Neuinfektionen können keine harten Maßnahmen rechtfertigen. Es müssen weitere Faktoren hinzugezogen werden wie bspw. Region/Cluster, Alter, Intensivbettenbelegung, Todesfälle etc. Diese Faktoren können wiederum unterschiedlich gewichtet werden, sodass eine Überlastung des Gesundheitssystems vermieden wird.

Der Sinn der Messung z.b. der Infektionszahlen ist ja in die Zukunft zu schauen.
Mit der Zahl wird ein Model gefütter und das sagt aus dem gemessenen Verlauf der letzten Wochen wo es wohl hin laufen wird.

Evtl. würde ein Model genauer wenn man mehr Parameter anschaut, allerdings müsste man dann für jeden Paramater auch die entsprechenden Auswirkungen kennen, man müsste die entsprechenden Formeln kennen einmal unabhängig von den anderen und dann kommt natürlich bei der Modellbildung dazu, dass sich die einzelnen Faktoren auch gegenseitig beeinflussen.


Das Schauen auf Infektionszahlen ist wohl der übliche Faktor der bei Epidemien benutzt wird, z.b. auch im Tierreich, deshalb ist der Direktor vom RKI ja auch Tierarzt.
Weil es einfach und handhabbar ist

Also müssen uns die Modelbildner sagen was sinnvoll ist und es kann kein Wunschkonzert sein und je mehr Faktoren desto besser kann letztlich auch nicht Sinn und Zweck der ganzen Sache sein.

Und danach kommt ja, dass Entscheiden tut die Politik.

Und wenn ich ein Faktor habe wie die Infektionszahl/ Einwohner dann kann ich auch relativ einfach politische Massnahmen entscheiden.

Letztlich hätte man aus dem kompizieten Model oben natürlich genauso eine Zahl oder eine Tendenz. Verschärfen oder Entspannen nur aus einem Modell was kein normaler Mensch mehr versteht und die ganzen Querdenker würden natürlich bezweifeln, dass das Model richtig ist.

Wir wären nicht weiter als wir jetzt auch schon sind.

captain hook 07.10.2020 11:04

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1556635)
Das ist doch Quatsch. Die Idioten gibt es und da gilt es sinnvolle Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Ich kann bisher allerdings noch nicht erkennen, dass die Idioten dabei sind es für alle zu versemmeln. Nach und vor den Corona-Demos gab es auch riesige Aufschreie bzgl. der Gefahr. Ist davon noch etwas übrig geblieben? Ich will die dort zum Großteil demonstrierenden Idioten nicht verteidigen, aber die Debatte würde gut daran tun, wenn sich alle Teilnehmenden etwas sachlicher verhalten würden.

Danke übrigens noch für deinen qualitativ besonders hochwertigen Beitrag.

Dann erklär doch mal, wo die hohen Fallzahlen in Berlin zB grade herkommen? Für einige ist das ja bekannt, da gab es eine Reihe großer Festivitäten, wo im Anschluss eine große Anzahl an Personen erkrankt ist. Wo lässt sich erkennen, dass die Menschen flächendeckend willens sind sich eigenständig und zielgerichtet der Situation angemessen zu verhalten, dass es keine drastischen Regeln braucht?

Flow 07.10.2020 11:06

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1556638)
Ps.: Covid-19-Erkrankungen traf in den USA meines Wissens vor allem auch die ärmeren sozialen Schichten!

Die "Ultrareichen" sind weltweit gut im Plus ...

Ultrareiche trotz Krise reicher geworden
Zitat:

Die Corona-Krise hat die Superreichen rund um den Globus noch reicher gemacht. Das Gesamtvermögen der mehr als 2000 Dollar-Milliardäre weltweit stieg bis Ende Juli auch dank der Erholung an den Aktienmärkten auf den Rekordwert von rund 10,2 Billionen Dollar (8,7 Billionen Euro).
[...]
Traditionell habe es in Deutschland bislang relativ wenig Veränderungen innerhalb der hochvermögenden Kreise gegeben, erläuterte Maximilian Kunkel, UBS-Chefanlagestratege für Deutschland. „Covid-19 beschleunigt nun überdurchschnittlich das Vermögenswachstum in den innovationsgetriebenen Bereichen wie dem Technologie- oder Gesundheitssektor und sorgt damit für eine Verschiebung des Vermögens.“
Impfstoffe werden sicher auch nochmal ein Riesengeschäft ... :)

qbz 07.10.2020 11:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1556639)
Der Sinn der Messung z.b. der Infektionszahlen ist ja in die Zukunft zu schauen.
Mit der Zahl wird ein Model gefütter und das sagt aus dem gemessenen Verlauf der letzten Wochen wo es wohl hin laufen wird.
.....

Genau das ist das Problem mit der Krankenhaus- / Intensivbelegung sowie der Sterblichkeitsrate als Faktor für Hygieneschutzmassnahmen. Alle Reaktionen auf diese Faktoren kämen zu spät.

Die Kapazitäten der Gesundheitsämter bilden auch Grenzen für die Infektionszahlen, weil ab einer bestimmten Anzahl von Infektionen eine Kontaktverfolgung nicht mehr möglich wäre.

dr_big 07.10.2020 11:18

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1556619)
Naja, er liegt wohl im Auge des Betrachters.

Es handelte sich um folgendes Zitat :

Die Frage ist wohl, ob man ein Leben mit gewissen erzwungenen Maßnahmen als normale Lebensweise betrachtet oder eben nicht.

Die einen werden das so sehen, die anderen so, einige sehen nur, was sie sehen wollen, andere wieder rot oder schwarz ... normale Unterschiede, oder ?

Im Strassenverkehr lebe ich ständig mit erzwungenen Maßnahmen, z.B. Anhalten bei roter Ampel oder Geschwindigkeitsbeschränkungen. Ich empfinde das aber als ganz normale Lebensweise.

Flow 07.10.2020 11:23

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1556645)
Im Strassenverkehr lebe ich ständig mit erzwungenen Maßnahmen, z.B. Anhalten bei roter Ampel oder Geschwindigkeitsbeschränkungen. Ich empfinde das aber als ganz normale Lebensweise.

Sehr vorbildlich ... :)


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