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Feuerrolli69 07.11.2022 10:19

Zitat von svmechow:
.....
Bei postmenopausalen Schlafstörungen und anderen Beschwerden sprechen wir mit unseren Patientinnen immer über die Möglichkeit einer HRT (Hormonersatztherapie) mit Östrogen und begleitend Progesteron zum Endometriumschutz.
.......

Huhu Frau Doc,
wenn wir jetzt schon mal HRT lesen, wie stehst du den zur Hormongabe bei Männern ?
Testo für Männer ist ja verpönt (weil gleich als Doping angesehen) aber es kann nachgewiesen auch die alterbeschwerden bei Männern reduzieren.

Gruß Rolli

Ps, gerne auch als PN,

soloagua 07.11.2022 11:02

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1689416)
Mit Magnesium besser schlafen und ständig auf die Toilette? Ich weiß nicht, ob ich das wirklich besser finde. Da bleibe ich lieber beim bekannteren Übel der Schlafstörungen, nach vier Kindern bin ich da geübt.

Naja, ganz so ist es schon nicht...ich habe keine Probleme damit. Langsam angefangen und dann gesteigert. Du merkst gleich, wann es zu viel ist und nachts hat es keine Auswirkungen in Form von Unterbrechung des Schlafs.
Bei mir hilft weniger das Magnesium gegen Krämpfe, mehr das Calzium. Das Zitrat wird vom Körper besser absorbiert.
Inzwischen nehme ich eine Mischung aus Schüsslersalzen, die bei mir auch bei langer, hoher Belastung und viel Schwitzen gute Wirkungen hat. Gibt es aber, glaube ich nur in der Schweiz: https://selomida.ch/selomida-muskeln/
Seit der Menopause muss ich halt wirklich jeden Tag einen Beutel nehmen. Ein, zwei Tage ausgesetzt, krampft es gleich...

bergflohtri 07.11.2022 11:06

Zitat:

Zitat von Feuerrolli69 (Beitrag 1689451)
.......

Huhu Frau Doc,
wenn wir jetzt schon mal HRT lesen, wie stehst du den zur Hormongabe bei Männern ?
Testo für Männer ist ja verpönt (weil gleich als Doping angesehen) aber es kann nachgewiesen auch die alterbeschwerden bei Männern reduzieren.

Gruß Rolli

Ps, gerne auch als PN,


Das ist in der Diskussion um Dopingthemen immer auch ein Problem dass medizinische Notwendigkeiten ohne Grundlage in den Bereich der Leistungssteigerung gedrängt werden - siehe auch die Verwendung von cortisonhaltigen Asthmamedikamenten.

Wenn ein Patient von seinem Facharzt wegen eines zu niedrigen Testosteronspiegel ein Testosteronpräparat verschrieben bekommt, dann steht an erster Stelle die medizinische Notwendigkeit und nicht die Übertragung auf einen möglichen Missbrauch als leistungssteigernde Anwendung im Leistungssport. Der Patient und Sportler hat die Möglichkeit eine laufende Medikamenteneinnahme bei der zuständigen Anti-Doping-Behörde anzumelden und sich eine Ausnahmegenehmigung ausstellen zu lassen. Wenn diese erteilt wird dann handelt es sich definitiv um kein Doping. Wenn sie nicht erteilt wird, dann sollte der Patient und Sportler die Sachlage denke ich nochmals mit seinem behandelnden Arzt besprechen.

qbz 07.11.2022 11:24

Was sind im Alter der Vergleichsmaßstab bzw. die Referenzwerte für einen zu niedrigen Testosteronspiegel? Der mittlere Wert der jüngeren Altersgruppen oder derjenige der jeweiligen Altersgruppe? Verantwortungsvolle Ärzte nehmen den der Altersgruppe als Maßstab, weil offenbar keine lebensverlängernden Effekte für die Zufuhr von Testosteron nachgewiesen sind. d.h. es stellt sich die Frage, weshalb bekommt jemand im Alter einen zu niedrigen Testosteronwert im Vergleich zur Altersgruppe und hat er den, wenn es z.B. genetisch bedingt ist, nicht schon vorher.

Anders verhält es sich z.B. beim Blutdruck. Hier werden als Standard die Referenzwerte aus den jüngeren Altersgruppen genommen, weil ein altersbedingter Bluthochdruck halt die Lebenserwartung verkürzt.

Hier eine zusammenfassende Info der Bundesärztekammer zu Testosteron bei älteren Menschen

Zitat:

"Zu den Nebenwirkungen von Testosteron gehören: Verdickung des Blutes mit erhöhter Gefahr für Blutgerinnsel (Thrombosen), erhöhte Blutfette, Kopfschmerzen, Prostata-Beschwerden, Brust-Schwellung, Stimmungsschwankungen und Bluthochdruck."
Eigentlich alles Symptome, die mit zunehmenden Alter in der Regel öfters auftreten und ein Senior eher gerne vermeiden möchte.

svmechow 07.11.2022 19:00

Vorneweg sei angemerkt, dass ich schon lange nicht mehr aktiv in der Urologie/Andrologie unterwegs bin, sondern ans andere Ufer in die Gynäkologie gewechselt habe.

Dennoch habe ich mich ich aus verschiedenen Gründen mit dem Thema befasst; hier ein paar Ideen dazu.


Üblicherweise werden die altersstandardisierten Testosteronwerte als Referenz herangezogen, für die es laborabhängige Standardwerte gibt. An denen orientiert sich der Androloge. Deutlich besser wäre es natürlich, mann hätte einen eigenen Referenzwert aus der Zeit, bevor irgendwelche Symptome eintreten. Da dies aber meist nicht der Fall ist, greift man auf die allgemeinen Mittelwerte zurück.

Liegt man da nun in relevanter Weise darunter, kann eine Substitution in Erwägung gezogen werden.
Unter einer Testosteronsubstitutionstherapie kommt es üblicherweise zu einer Steigerung der Leistungsfähigkeit mit Zunahme des Muskelwachstums und Abbau von Fett.
Auch eine Steigerung der Libido wird berichtet und dadurch nicht auch zu einer Verbesserung der Erektionsfunktion (wenn es nur das ist, würde eher zu einem PDE 5-Hemmer gegriffen).

Es gibt verschiedene Regimes der Substitution; entweder kontinuierlich alle 2-3 Monate oder aber als eine Art Puls-Therapie, bei welcher im ca 5 bis 6 Mal im Abstand eines Monats Testosteron-Injektionen verabreicht werden, bis hochnormale oder sogar über dem Referenzbereich liegende Werte erreicht werden. Dies geschieht, um die körpereigene Testosteronproduktion auf ein höheres Level zu bringen und so einen längerfristigen Effekt zu erzielen (warum das so gut funktioniert, ist insofern schwer nachzuvollziehen, als dass bei anderen hormonellen Regelkreisen im Organismus die körpereigene Synthese quasi zum Erliegen kommt, wenn man von Extern ordentliche Dosen raufknallt. Beim Testosteron funktioniert das aber ganz gut.

Aktuellen Daten zu Folge sinkt das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse (Schlaganfall und Myokardinfarkt), wobei das Risiko für thrombembolische Ereignisse nicht ansteigen soll.

Last but not least: es gab immer wieder Hinweise, dass die Hormonersatztherapie die Entstehung von Prostatakarzinomen begünstige. Diese ist aktuell nach Angabe der verschiedenen Fachgesellschaften komplett vom Tisch. Allerdings wird natürlich das Wachstum einer bereits existenten hormonsensitiven Prostatakarzinomens durch die externe Gabe von Testosteron stimuliert. Daher ist bei PCa die Substitution absolut kontraindiziert. Das gleiche gilt für Männer Brustkrebs (ja, 1% alle Menschen mit Mammakarzinom sind Männer. Wir sehen in unserem Brustzentrum etwa 2 pro Monat).

Kommentare eines Kollegen, der selbst mit der HRT begonnen hat: es sei, wie wenn man endlich mal wieder den Bleigürtel des Alters ablegen könne.

PS.: mir ist das persönlich total egal, wer was wie nimmt. Ich wollte nur auf Anfrage ein paar Sätze dazu sagen.
Natürlich setzt die pure Möglichkeit einer solchen Behandlung manch einen Menschen unter Druck, der doch einfach nur in Ruhe und Würde altern möchte.
Daher würde ich genau das empfehlen, was ich auch meinen Patientinnen zur HRT rate: nach Abwägen von Risiken und Nutzen soll jede:r seine individuelle Entscheidung treffen.

PPS.: der nachfolgende Link ist ebenfalls rein informativer Natur. Ich erhalte leider kein Sponsorengeld. Von niemandem. Auch nicht von Jenapharm.

https://www.jenapharm.de/maennergesu...tosteronmangel

Feuerrolli69 07.11.2022 21:30

Glück Auf,
Top, 3 Antworten und niemand der mir direkt Doping unterstellen will:Blumen: .
Mir ging es einfach darum auch mal aufzuzeigen das auch ältere Männer nicht alles was das altern mit sich bringt einfach so hinnehmen müssen.
Hormone bei Männern ist genau wie die im Vorfeld angesprochenen Vorsorgeuntersuchung oft ein ,,Tabu"-Thema bei dem es noch deutlich Aufklärung bedarf.

Gruß Rolli

carolinchen 08.11.2022 08:50

Zitat:

Zitat von soloagua (Beitrag 1689453)
Naja, ganz so ist es schon nicht...ich habe keine Probleme damit. Langsam angefangen und dann gesteigert. Du merkst gleich, wann es zu viel ist und nachts hat es keine Auswirkungen in Form von Unterbrechung des Schlafs.
Bei mir hilft weniger das Magnesium gegen Krämpfe, mehr das Calzium. Das Zitrat wird vom Körper besser absorbiert.
Inzwischen nehme ich eine Mischung aus Schüsslersalzen, die bei mir auch bei langer, hoher Belastung und viel Schwitzen gute Wirkungen hat. Gibt es aber, glaube ich nur in der Schweiz: https://selomida.ch/selomida-muskeln/
Seit der Menopause muss ich halt wirklich jeden Tag einen Beutel nehmen. Ein, zwei Tage ausgesetzt, krampft es gleich...

Danke für die Info, auch ich habe 4 Kinder ;)
Hormone bin ich durch und ich fühle mich auch nicht als Heldin wenn ich schlecht schlafe.

Helmut S 08.11.2022 08:56

Schüßler-Salze. Aha.


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