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sybenwurz 12.03.2011 14:30

Zitat:

Zitat von Riversider (Beitrag 547166)
...aber Cäsium hat z.B. eine Halbwertzeit von 3000 Jahren.

Übertreib nicht, es sind je nach Isotop nur zwischen 2000 und 2300Jahren...:Lachen2:

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 547209)
Vielleicht hilft die Katastrophe in Japan, daß man nochmal die Atompolitik hierzulande überdenkt.

Was träumst du nachts?
Ich weiss nur für mich, dass ich nix und niemanden wählen werde, wo kein möglichst rascher Atomausstieg im Programmheft steht.
Ob das was bringt? Eher nicht, schon gar nicht in Bezug auf ausserdeutsche Reaktoren, aber ich fühl mich vielleicht besser, wenn was hochgeht.
Die nächste Frage nach nem wirklich vollzogenen Ausstieg wäre natürlich die nach der sicheren Lagerung radioaktiven Materials fürn paar tausend Jahre, aber wenn ich grad nach Japan schaue, hat sich die Menschheit eh zuvor selbst ausradiert.



Zitat:

Zitat von JeromeGER (Beitrag 547216)
Da fragt man sich doch, ob Atomkraft überhaupt noch verantwortbar ist.

Für vernünftige Menschen war das nie ne Frage, bzw. die Antwort darauf war ein klares Nein.
Es gab und gibt sicher auch noch andere Gefahren, aber für mein Gefühl keine zweite, die so direkt und unmittelbar ist.
Leider gottseidank haben wir ja nu mit Japan nen Kandidaten am Start, dem man nicht vielleicht etwas Nachlässigkeit nachsagen könnte wie in Tschernobyl. Diesmal hats ne hochentwickelte Industrienation erwischt, die ebenso wie wir hier in Europa der Meinung war, sie hätte alle Risikien im Griff.
Bullshit hattense und bei uns siehts im Katastrophenfall unter Garantie auch nicht besser aus.

FuXX 12.03.2011 14:41

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 547182)
im Prinzip wurscht was die Hülle weggeblasen hat, im Zweifelsfalle ist sie jetzt nämlich nicht mehr da um irgendwas zu verhindern

und lustig wie schnell diese Schutzhüllen eigentlich davon fliegen

so lange nix passiert, können die immer wunderbar belabern wie sicher das ganze ist

gehts schief, wills wieder mal keiner gewesen sein

Auf den Bildern die eben im TV kam, konnte man gut sehen, dass es in der Tat das 4te Reaktorgehäuse war (3 stehen noch). Das ist aber nicht das gleiche wie der Schutzbehälter, wenn ich mich nicht irre. Der Wasserstoff gehörte wohl zum Kühlsystem. Aber jetzt wo die Schmelze eingesetzt hat ist es fast egal, ob der Schutzbehälter noch da ist - das Zeug brennt sich da eh durch. Ob vor 2 oder in 2h ist da ja irgendwie auch egal, oder?


Unser Umweltminister verbittet sich eine Diskussion über die Verlängerung der Laufzeiten am heutigen Tag. Die wollen wohl Zeit schinden um nen Schlachtplan auszuhecken.

Flow 12.03.2011 15:20

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 547232)
Aber jetzt wo die Schmelze eingesetzt hat ist es fast egal, ob der Schutzbehälter noch da ist - das Zeug brennt sich da eh durch. Ob vor 2 oder in 2h ist da ja irgendwie auch egal, oder?

Wiki :

Zitat:

Im Endstadium könnte der geschmolzene Kern sich schlimmstenfalls durch den Reaktorbehälter und sämtliche Gebäudehüllen fressen [...]
Kurzfristig noch gefährlicher für die Bevölkerung ist eine oberirdische Freisetzung durch ein Gebäudeleck, so wie bei der Katastrophe von Tschernobyl, bei der durch eine Explosion ein Gebäudeleck entstand.

Zitat:

Eine besonders schwerwiegende Variante des Unfallablaufs ist die Hochdruckkernschmelze, wenn es nicht gelingt, in der ersten Zeit den Druck im Reaktor stark abzusenken. Es wäre dann möglich, dass die glühend heiße Schmelze des Reaktorkerns [...] unter [...] explosionsartigem Druckanstieg [...] aus dem Reaktorbehälter entweicht.
Laut BBC verkündet ein Regierungssprecher :

Zitat:

"Blast was caused by accumulated hydrogen combined with oxygen in the space between container and outer structure. No damage to container."
Und :
Zitat:

"TEPCO's [Tokyo Electric Power Company] efforts to depressurize the container was successful. Additional measures are now taken tonight using sea water and boric acid. "
Angeblich ist man also noch dabei den Super-GAU abzuwenden ...

FuXX 12.03.2011 15:42

Hast recht, wenn es sich "nur" nach unten durchbrennt und nicht explodiert, dann ist der Schaden viel mehr räumlich begrenzt und eben nicht in der Atemluft.

Flow 12.03.2011 15:48

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 547242)
Hast recht, wenn es sich "nur" nach unten durchbrennt und nicht explodiert, dann ist der Schaden viel mehr räumlich begrenzt und eben nicht in der Atemluft.

Mal sehen ...

Schlimmstensfalls ist man angeflunkert worden, das Ding ist völlig in die Luft gegangen, und das Material weht in rauhen Mengen um den Globus ...

Bestensfalls ist nur bei einer eher unbedeutenden Wasserstoffexplosion ein Dach weggeflogen, sie kriegen den Behälter noch gut abgedichtet, und die Belastung ist minimal, räumlich und zeitlich stark eingegrenzt ...

keko 12.03.2011 16:07

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 547209)
Vielleicht hilft die Katastrophe in Japan, daß man nochmal die Atompolitik hierzulande überdenkt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

In 2 Wochen sind in BaWü Landtagswahlen. Das könnte interessant werden bzgl. der beschlossenen Laufzeitverlängerung.

JeromeGER 12.03.2011 16:49

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 547244)
In 2 Wochen sind in BaWü Landtagswahlen. Das könnte interessant werden bzgl. der beschlossenen Laufzeitverlängerung.

Um soetwas umzustürzen fehlt es in der Bundesrepublik an der nötigen Protestkultur, obwohl die immerhin seit S21 etwas wächst, verglichen mit z. B. Frankreich aber gleich Null ist. Wir Deutschen schwimmen halt immernoch mit dem Strom.

Bin mal gespannt, wie bei den Landtagswahlen dann die FDP und die Grünen darstehen :Lachanfall:

dude 12.03.2011 17:35

Gerade in einem Forum gelesen:

"The Japanese plants are Light Water Reactors. If the cooling system fails, the water will heat up, thus slowing fewer neutrons, and the reaction will slow down. It's a self moderating reaction - quite neat.

That's not to say it couldn't get bad. The fuel could still melt and burn its way through the walls to get to the containment building - but that's what the containment building is there for. There will likely be some radioactive leakage from the plant, but it can be controlled.

Comparisons to Chernobyl are fear-mongering. Chernobyl didn't have a containment building. Also, I think it's safe to say, Chernobyl was a screw-up in just about every possible way. The plant was running over capacity, undermanned, the people running it didn't know what they were doing, and they ignored all warning indicators.

The Fukushima plant is likely a write-off at this point, which is its own kind of disaster, but the risk of serious loss of life is essentially zero."


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