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schnodo 29.11.2017 12:14

Was das BGE angeht, so bin ich der Meinung, dass es über kurz oder lang - in welcher Form auch immer - nicht vermeidbar ist. Ich gehe davon aus, dass nicht mehr genügend Arbeit vorhanden sein wird, für die es sich lohnt Menschen einzusetzen. Maschinen werden die Arbeit besser erledigen, weniger Fehler machen und man wird sich nicht um Arbeitsschutzvorschriften sorgen müssen. Das wird zu gewaltigen Verwerfungen führen, deren Ausmaß meine Vorstellungskraft übersteigt.

Zur kurzfristigen Perspektive habe ich mir wenig Gedanken gemacht und kann deshalb selbst inhaltlich nichts beitragen.

Ich steige nur in die Diskussion ein, weil ich gerade über einen Post in Fefes Blog gestolpert bin, der einen Aspekt beleuchtet, den ich - und vielleicht mancher hier auch - bislang überhaupt nicht auf dem Schirm hatte:

Zitat:

gerne würde ich Dir einen weiteren Aspekt des bedingungslosen Grundeinkommens mitteilen, der häufig übersehen wird. Viele Befürworter des BGE sind intelligente engagierte Menschen die in ihrer sozialen Blase den Umgang mit ebensolchen Menschen pflegen. Daher haben sie die Annahme dass es mit dem BGE förmlich zu einem Aufblühen von gemeinnützigen, zukunftsweisenden oder künstlerisch wertvollen Projekten kommen müsse, da sie und ihre Mitmenschen offensichtlich durch finanzielle Engpässe von deren Verwirklichung abgehalten werden.
Ein Aspekt bei der Finanzierung des BGE ist der Abbau der dann vermeintlich obsoleten Strukturen des Verwaltungsapparates.

Ich bin seit ein paar Jahren Lehrer an einer integrierten Sekundarschule in Berlin und meine soziale Blase ist daher weit davon entfernt geschlossen zu sein ;-) Ich möchte nicht ins Detail gehen mit was für dysfunktionalen Familien und beeinträchtigten, bzw. gestörten Individuen ich dabei regelmäßig konfrontiert bin und welchen Einsatz es erfordert den Kindern aus diesem Umfeld gerecht zu werden…

Durch meine Arbeit gelangte ich zu folgender Einsicht: Bei den Sozialämtern, Bewilligungsstellen, Jobcentern etc. geht es nicht primär um die gerechte bzw. regelkonforme Verteilung von Bezügen, sondern um soziale Kontrolle. Beispiel Wohngeld. Das Bezahlen der Miete scheitert in vielen Fällen nicht primär daran dass der Bezieher keine Mittel hat, sondern dass er sie für etwas anderes verwendet werden (z.B. Spielsucht, Alkohol etc.). Im Zweifelsfall schreitet daher das Amt ein, und zahlt die Miete direkt an den Vermieter. So läuft das in ganz vielen Fällen, in denen das Geld direkt mit dem Amt abgerechnet wird: sämtliche BUT Zahlungen für "BerlinPass" Schüler (also Schüler aus Familien die Transferleistungen beziehen): Geld für Bücher, Klassenfahrten, Ausflüge, Essen in der Mensa etc. Das sind zum Teil bis zu 80% der Schüler einer Klasse. Und viele Eltern oder Erziehungsberechtigte sind nicht in der Lage die von mir vorab ausgefüllten Formulare und Anträge zu unterschreiben und mir zukommen zu lassen, damit ihr Kind z.B. 350 Euro erhält um auf Klassenfahrt zu fahren …

Viele BGE Verfechter haben keine Vorstellung davon wie unfähig viele Menschen sind (und ich meine das nicht abwertend, sie sind schlicht und einfach nicht in der Lage dazu) auch die einfachsten Transaktionen abzuwickeln und mit Geld umzugehen. Würde man dieser Klientel einfach jeden Monat Betrag X überweisen, könnte man meiner Meinung nach nicht damit rechnen dass sie z.B. die Miete, die Bücher ihrer Kinder, oder die Stromrechnung bezahlen. Sprich der soziale Betreuungs- und Überwachungsapparat der Ämter müsste weiter bestehen, hätte aber bei einer Leistungsentkopplung kein Druckmittel bei einer Einwirkung auf die Familien. Mich würde interessieren ob jemand diesen Aspekt schon einmal in die Modelle einbezogen hat?

tandem65 29.11.2017 12:36

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1345757)
Das kann nur klappen, wenn man keinen mehr rein lässt oder es nur Deutschen bekommen (was wiederum eine Bedingung wäre und noch viel schlimmer eine Entwicklung die ich nicht gut fände)

So solidarisieren sich die "kleinen" mit den "großen" und verdeutlichen daß das Problem ist, daß niemand, mich eingeschlossen, bereit ist etwas abzugeben.
Dafür werfen wir als erstes unser GG über Bord und kippen das darin verankerte Asylrecht.

sybenwurz 29.11.2017 12:48

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345742)
Und warum sollten die Menschen, welche ein höheres Vermögen haben, das in irgendeiner Weise gut finden? Ich denke, dann würde auch der letzte in ein Land ziehen, in dem es "gerechter" zuginge.

Ich denke, es war in dem Sinne gemeint, dass den einkommensstarken Steuerflüchtlingen verstärkt die Schlupflöcher gestopft werden.
Zum Umzug in ein anderes Land, um der Besteuerung zu entgehen, hab ich jüngst gelesen, wie die USA es machen: wenn jemand wegen niedrigerer Besteuerung im Ausland erreicht, dort besteuert zu werden, bleibt die Steuerpflicht im Inland dennoch bestehen, es wird nur der bereits im Ausland gezahlte Steueranteil abgezogen.
Will dem jemand entgehen, indem er/sie nicht nur den Wohnsitz sondern auch die Staatsbürgerschaft im Ausland nimmt, kassiert der Staat Prozentsatz x (weiss nimmer, aber es war beträchtlich) direkt vom Vermögen ein.
Klingt interessant.

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1345757)
Die Reichen wollen dann in ein anderes Land und dafür alle Armen zu uns.

Bedenken sollte man deshalb auch, dass man vorher natürlich die Grenzen schließen muss. Wenn sich rum spricht, dass man in Deutschland Kohle bekommt ohne irgendwas dafür tun zu müssen, werden sicher nicht wenige auf die Idee kommen nach Deutschland zu ziehen. Dabei denke ich noch nicht mal so sehr an Afrika, sondern eher an jeden arbeitslosen Polen, Däne, Holländer usw.

Naja, ich denke, da liessen sich Mechanismen erfinden, eine Regelung vorzunehmen.
Ebenso wie dem wahrscheinlich drohenden Kinderboom ein Riegel vozuschieben wäre.
Zwei Erwachsene, fünf Kinder, ich greif jetzt mal nen Tausender pro Nase aus der Luft, macht 7 Mille;- da würd selbst ich mir überlegen, ob dieser Betrag mir über die Sinnlosigkeit des Nicht-Arbeitens nicht doch hinweghelfen könnte.
Zumal grad beim Thema Kindererziehung ja doch auch ne gewisse Erfüllung eintritt.

Zudem gäbs sicherlich auch bei diesem Aspekt neue Impulse, wenn nicht beide Elternteile arbeiten (müssen), das/die Kind/er dementsprechend auch nicht in ne Tagesstätte müssten.

sybenwurz 29.11.2017 12:51

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1345808)
So solidarisieren sich die "kleinen" mit den "großen" und verdeutlichen daß das Problem ist, daß niemand, mich eingeschlossen, etwas abzugeben.

'Dieser Satz kein Verb.'
Oder so.
'bereit ist'?

tandem65 29.11.2017 13:01

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1345814)
'Dieser Satz kein Verb.'
Oder so.
'bereit ist'?

Danke ich wähle Tor 2. :Lachen2:

alpenfex 29.11.2017 13:05

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1345812)
Ich denke, es war in dem Sinne gemeint, dass den einkommensstarken Steuerflüchtlingen verstärkt die Schlupflöcher gestopft werden.
Zum Umzug in ein anderes Land, um der Besteuerung zu entgehen, hab ich jüngst gelesen, wie die USA es machen: wenn jemand wegen niedrigerer Besteuerung im Ausland erreicht, dort besteuert zu werden, bleibt die Steuerpflicht im Inland dennoch bestehen, es wird nur der bereits im Ausland gezahlte Steueranteil abgezogen.
Will dem jemand entgehen, indem er/sie nicht nur den Wohnsitz sondern auch die Staatsbürgerschaft im Ausland nimmt, kassiert der Staat Prozentsatz x (weiss nimmer, aber es war beträchtlich) direkt vom Vermögen ein.
Klingt interessant..

Es ist ein bisschen anders, aber ähnlich und ich sehe das völlig anders. Warum sollen Menschen in und für ein Land Steuer zahlen, in dem sie keinerlei "Gegenleistungen" haben?

Und warum sollte jemand, der vorwiegend durch Geld motiviert ist und deshalb ggf. sehr viel Einsatz bringt, dafür bestraft werden, wenn er höher besteuert wird?

tandem65 29.11.2017 13:29

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345818)
Und warum sollte jemand, der vorwiegend durch Geld motiviert ist und deshalb ggf. sehr viel Einsatz bringt, dafür bestraft werden, wenn er höher besteuert wird?

Na er bekommt ja trotz höherer Steuer immer noch mehr Netto.
Ach ja, ich glaube früher nannten wir es Solidarsystem. ;)

alpenfex 29.11.2017 13:34

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1345821)
Na er bekommt ja trotz höherer Steuer immer noch mehr Netto.
Ach ja, ich glaube früher nannten wir es Solidarsystem. ;)

Er erarbeitet sich sozusagen 5 Einheiten mehr und hat am Ende 3 mehr als jemand der 0 mehr arbeitet. Findest Du das solidarisch?

tandem65 29.11.2017 13:38

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345822)
Er erarbeitet sich sozusagen 5 Einheiten mehr und hat am Ende 3 mehr als jemand der 0 mehr arbeitet. Findest Du das solidarisch?

Ahh, Du meinst Herr Zetsche arbeitet so ca. 150mal mehr als ein Facharbeiter bei Mercedes. Verstehe ich Dich da richtig? Oder ein Herr Schlecker? Wie sieht es da aus?
Solidarisch?

ThomasG 29.11.2017 13:45

:-)
Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1345812)
Zum Umzug in ein anderes Land, um der Besteuerung zu entgehen, hab ich jüngst gelesen, wie die USA es machen: wenn jemand wegen niedrigerer Besteuerung im Ausland erreicht, dort besteuert zu werden, bleibt die Steuerpflicht im Inland dennoch bestehen, es wird nur der bereits im Ausland gezahlte Steueranteil abgezogen.
Will dem jemand entgehen, indem er/sie nicht nur den Wohnsitz sondern auch die Staatsbürgerschaft im Ausland nimmt, kassiert der Staat Prozentsatz x (weiss nimmer, aber es war beträchtlich) direkt vom Vermögen ein.
Klingt interessant.

20 % vom gesamten Vermögen sind dann fällig.
Geht alles :-)!

I`ll be back :cool:!
Ich muss das später intensiver alles nachlesen und dann werde ich bestimmt noch das ein odere ander Wort in meine Tastatur hämmern.

alpenfex 29.11.2017 13:56

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1345825)
Ahh, Du meinst Herr Zetsche arbeitet so ca. 150mal mehr als ein Facharbeiter bei Mercedes. Verstehe ich Dich da richtig? Oder ein Herr Schlecker? Wie sieht es da aus?
Solidarisch?

War klar, dass die Extrembeispiele kommen. Ich masse mir nicht an, zu beurteilen, wie viel Herr Zetsche arbeitet. Es geht auch nicht nur um die Stunden, sondern auch um die Verantwortung. Ich denke, mit der Einführung des BGE würden ganz ganz viele Unternehmen ihren Sitz in ein, sagen wir mal wettbewerbsorientierteres, Land verlegen.

NBer 29.11.2017 15:06

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345827)
......Ich denke, mit der Einführung des BGE würden ganz ganz viele Unternehmen ihren Sitz in ein, sagen wir mal wettbewerbsorientierteres, Land verlegen.

und dieses argument kommt immer, wenn es unternehmern oder kapitalflüssen mal ans geld gehen soll. ich glaube viele unternehmer, banken usw. wissen die gute geografische lage deutschlands, die hiesige sicherheit, die hiesigen fachkräfte, subventionen und und und durchaus zu schätzen. ich glaube nicht an massive abwanderungszenarien wenn ihnen mal der steuersatz erhöht wird.

alpenfex 29.11.2017 15:53

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1345831)
und dieses argument kommt immer, wenn es unternehmern oder kapitalflüssen mal ans geld gehen soll. ich glaube viele unternehmer, banken usw. wissen die gute geografische lage deutschlands, die hiesige sicherheit, die hiesigen fachkräfte, subventionen und und und durchaus zu schätzen. ich glaube nicht an massive abwanderungszenarien wenn ihnen mal der steuersatz erhöht wird.

Anders:
Lieschen Müller bekommt jeden Monat 10 Einheiten Gehalt und arbeitet dafür beim Kaufhaus Meier im Verkauf, jeden Tag mehr oder weniger das Gleiche (ohne Wertung) ohne grossen Anspruch und ohne Belohnung. Sie ist damit zufrieden, reisst sich kein Bein aus. Von den 10 Einheiten bleiben netto 5.

Hans Huber arbeitet als Top Spezialist bei der Top Spezial AG. Er bekommt jeden Monat 20 Einheiten Gehalt, also 200% von Lieschen. Er arbeitet sich den Buckel krumm, weil es ihm 1. Spass macht und 2. weil er es kann und 3. weil er monetär motiviert ist. Am Ende bleiben netto von 20 noch 8 Einheiten übrig.

Was glaubst Du, wie motiviert Hans Huber sein wird, wenn DU ihm von den 8 nochmal 1 oder 2 Einheiten weg nimmst?

Was glaubst Du, wie gut wird er arbeiten?
Was glaubst Du, wie wirkt sich das auf das Unternehmen aus?
Was glaubst Du, sind Zweck und Motivation eines Unternehmers?

Jetzt erzählst DU Hans Huber und Fritz Grossfirm, dass ihnen im Land X von Ihren 20 Geldeinheiten noch 15 bleiben - was meinst Du, machen die beiden?

qbz 29.11.2017 16:22

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345837)
........
Jetzt erzählst DU Hans Huber und Fritz Grossfirm, dass ihnen im Land X von Ihren 20 Geldeinheiten noch 15 bleiben - was meinst Du, machen die beiden?

Entscheidend sind in meinen Augen die Entwicklung der realen Einkommens- und Vermögensverteilung und nicht ein abstraktes Beispiel.

Und die Realität scheint mir in DE zu sein, dass die Einkommensschere in den letzten 20 Jahren auseinanderdriftete. Ebenso wuchs weltweit in allen Industrieländer die Ungleichverteilung der Vermögen in den letzten 20 Jahren, empirisch nachgewiesen.

Man braucht(e) also nur den passenden Verdienst, um in den Genuss von Steuersenkungen in DE zu kommen.
  • Senkung des Spitzensteuersatzes von 56 % (1980) auf 42-45 % (2005)
  • Senkung der Körperschaftssteuer für Unternehmen (2001: von 40 bzw. 30 auf 25 % und weiter 2008: auf 15 %)
  • Das grösste Geschenk aller Zeiten: 2005: Steuerbefreiung von Gewinnen aus der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften durch Kapitalgesellschaften (Milliarden von Firmenanteilen wechselten steuerfrei)
  • deutliche Erhöhung der Freibeträge Erbschaftssteuer (2008)
  • Senkung der Arbeitgeberanteile an den Sozial-/Gesundheitsversicherungen, Einführung von Zuzahlungen für (zahn)ärztliche Behandlungen

Es wirkten abwechselnd mit: cdu/csu, spd, grüne. fdp wollte noch grössere Befreiung für Reiche und Unternehmer. ----> Umverteilung von unten nach oben.

alpenfex 29.11.2017 16:29

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1345849)
Entscheidend sind in meinen Augen die Entwicklung der realen Einkommens- und Vermögensverteilung und nicht ein abstraktes Beispiel.

Und die Realität scheint mir in DE zu sein, dass die Einkommensschere in den letzten 20 Jahren auseinanderdriftete. Ebenso wuchs weltweit in allen Industrieländer die Ungleichverteilung der Vermögen in den letzten 20 Jahren, empirisch nachgewiesen.

Man braucht(e) also nur den passenden Verdienst, um in den Genuss von Steuersenkungen in DE zu kommen.
  • Senkung des Spitzensteuersatzes von 56 % (1980) auf 42-45 % (2005)
  • Senkung der Körperschaftssteuer für Unternehmen (2001: von 40 bzw. 30 auf 25 % und weiter 2008: auf 15 %)
  • Das grösste Geschenk aller Zeiten: 2005: Steuerbefreiung von Gewinnen aus der Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften durch Kapitalgesellschaften (Milliarden von Firmenanteilen wechselten steuerfrei)
  • deutliche Erhöhung der Freibeträge Erbschaftssteuer (2008)
  • Senkung der Arbeitgeberanteile an den Sozial-/Gesundheitsversicherungen, Einführung von Zuzahlungen für (zahn)ärztliche Behandlungen

Es wirkten abwechselnd mit: cdu/csu, spd, grüne. fdp wollte noch grössere Befreiung für Reiche und Unternehmer. ----> Umverteilung von unten nach oben.

Danke für die Auflistung.
Und: gehts den Leuten schlecht?

MattF 29.11.2017 16:41

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1345802)

Ich steige nur in die Diskussion ein, weil ich gerade über einen Post in Fefes Blog gestolpert bin, der einen Aspekt beleuchtet, den ich - und vielleicht mancher hier auch - bislang überhaupt nicht auf dem Schirm hatte:


Na ja, dann kann man ja ein paar Mitarbeiter aus den ganzen ARGEN, Jobcentern usw behalten, die dysfunktionale Eltern unterstützen. Oder das Geld deren Kinder verwalten.

Dann könnten Sozialarbeiter vielleicht mal wirklich Sozialarbeit machen und nicht Verwaltung der Kunden.

MattF 29.11.2017 16:44

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345818)
Es ist ein bisschen anders, aber ähnlich und ich sehe das völlig anders. Warum sollen Menschen in und für ein Land Steuer zahlen, in dem sie keinerlei "Gegenleistungen" haben?

Und warum sollte jemand, der vorwiegend durch Geld motiviert ist und deshalb ggf. sehr viel Einsatz bringt, dafür bestraft werden, wenn er höher besteuert wird?


Es ist aber doch Heute schon so, dass Reiche mehr Steuern zahlen. Wieso sind die nicht schon alle weg?


Die Reichen bekommen im übrigen als Gegenleistung ein Land mit friedlichen Menschen, ohne soziale Konflikte, einer guten Infrastruktur, weniger Kriminalität usw. usw.


MfG
Matthias

Stefan 29.11.2017 16:46

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1345853)
Es ist aber doch Heute schon so, dass Reiche mehr Steuern zahlen. Wieso sind die nicht schon alle weg?

Die Reichen bekommen im übrigen als Gegenleistung ein Land mit friedlichen Menschen, ohne soziale Konflikte, einer guten Infrastruktur, weniger Kriminalität usw. usw.

Viele reiche Deutsche verstecken doch ihr Geld irgendwo im Ausland.

Die friedlichen Menschen......... findest Du auch in anderen Ländern mit niedrigeren Steuern.

sybenwurz 29.11.2017 17:31

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1345831)
ich glaube viele unternehmer, banken usw. wissen die gute geografische lage deutschlands, die hiesige sicherheit, die hiesigen fachkräfte, subventionen und und und durchaus zu schätzen.

Die Rettung auf Kosten der Steuerzahler, wenn das Unternehmen straucheln sollte, hast du nicht erwähnt...:Cheese:


Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345851)
gehts den Leuten schlecht?

Totschlagargument.
Aber weil du danach fragst: Imho "Ja".
Während eine kleine Elite mehr Geld hat als sie fressen könnte, geht dem Löwenanteil die Kohle aus, die wenigsten Haushalte sind in der Lage, auch nur ein geringes Vermögen oder finanzielles Sicherheitspolster anzusparen, während man sich in den 50ern-70ern des letzten Jahrhunderts in Deutschland auch als nicht selbständiger Handwerker oder gar Arbeiter ein Grundstück kaufen und ein Haus bauen konnte, wenn man sich etwas einschränkte, geht dies heute ohne Weiteres nichtmal in mittleren Einkommensklassen mehr ohne Kopf und Kragen zu riskieren, sofern man nicht wenigstens das Grundstück geerbt hat.

Die drohenden Szenarien bezüglich Altersarmut usw. kommen nicht von ungefähr und dass es kurz vorm Kollaps oder dem gesellschaftlichen Kippen noch ruhig ist, bedeutet nicht automatisch, dass es den Leuten gut ginge.
Ob diese Schieflage allein dadurch beseitigt werden könnte, dass den fetten Geldsäcken die Steuerschlupflöcher gestopft werden, lasse ich offen, aber allein die Generationen, die tüchtig ins Rentensystem eingezahlt haben, um dann irgendwann in Rente Butterbrot zu kauen oder die kaputte Heizung nimmer zahlen zu können, bergen in meinen Augen schon Potential aufzuzeigen, wievielen es wie schlecht geht.

Ein voller Bauch demonstriert nicht gerne, ein leerer ist zu noch wesentlich mehr fähig, sobald die kritische Masse überschritten ist.

Die aktuell zu beobachtende Verrohung vorallem unterer Schichten und der Impuls, Dinge selbst in die Hand zu nehmen sowie die Hinwendung zu vermeintlichen Heilsbringern wie der AfD, ist für mich nur ein erstes Anzeichen für die Wiederkehr geschichtlicher Ereignisse, die überwunden geglaubt waren.
Wenn die Dynamik der Dinge weiter in Fahrt kommt, werden hohe Mauern um die Villen ebensowenig genügen wie ein BGE, das Volk ruhigzustellen im Sinne von einzulullen.

tandem65 29.11.2017 18:46

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345837)
Anders:
Lieschen Müller bekommt jeden Monat 10 Einheiten Gehalt und arbeitet dafür beim Kaufhaus Meier im Verkauf, jeden Tag mehr oder weniger das Gleiche (ohne Wertung) ohne grossen Anspruch und ohne Belohnung. Sie ist damit zufrieden, reisst sich kein Bein aus. Von den 10 Einheiten bleiben netto 5.

Hans Huber arbeitet als Top Spezialist bei der Top Spezial AG. Er bekommt jeden Monat 20 Einheiten Gehalt, also 200% von Lieschen. Er arbeitet sich den Buckel krumm, weil es ihm 1. Spass macht und 2. weil er es kann und 3. weil er monetär motiviert ist. Am Ende bleiben netto von 20 noch 8 Einheiten übrig.

Was glaubst Du, wie motiviert Hans Huber sein wird, wenn DU ihm von den 8 nochmal 1 oder 2 Einheiten weg nimmst?

Ja schöne Beispiele, jetzt darf Lieschen auch Top motiviert sein und sich den Buckel krumm arbeiten weil sie monetär motiviert ist. Bekommt sie mehr Einheiten Gehalt?
Aber Du hast schon vollkommen Recht, unser Egoismus ist eines der grössten Hindernisse.

ThomasG 29.11.2017 19:18

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345742)
Und warum sollten die Menschen, welche ein höheres Vermögen haben, das in irgendeiner Weise gut finden? Ich denke, dann würde auch der letzte in ein Land ziehen, in dem es "gerechter" zuginge.

Wenn reiche und sehr arme Menschen relativ nahe benachbart leben, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die Spannungen unter den Gruppen ziemlich hoch sind.
Je stärker sich die sich daraus ergebenden Unterschiede vergrößern, desto mehr Druck ist im Kessel.
Es gibt Bezirke auf diesem Planeten, da versuchen reiche Menschen sich selbst und ihre Familie und ihren Besitz mit Mauern und Stacheldraht und anderen Maßnahmen zu schützen.
Das kann dann was haben von dem berühmten goldenen Käfig.
Es gibt Schulen, die vor allem von Kindern mit reichen Eltern besucht werden, wo Wachdienste sich darum bemühen, dass es zu keinen kriminellen Zwischenfällen kommt.
Was nützt einem noch so viel Vermögen, wenn man ständig mit der Angst vor möglichen Übergriffen leben muss?

schnodo 29.11.2017 20:57

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1345897)
Was nützt einem noch so viel Vermögen, wenn man ständig mit der Angst vor möglichen Übergriffen leben muss?

Müsste ich wählen, fiele mir das sehr leicht: Lieber reich und Angst vor Übergriffen als arm und ständig Opfer von Übergriffen.

ThomasG 29.11.2017 21:01

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1345934)
Müsste ich wählen, fiele mir das sehr leicht: Lieber reich und Angst vor Übergriffen als arm und ständig Opfer von Übergriffen.

Des Rätsels Lösung: Eine möglichst breite Mittelschicht :liebe053: :liebe053: :liebe053:

ThomasG 29.11.2017 21:13

:-) https://www.youtube.com/watch?v=oBY67ukkdYI :-) :-O :-O :-O ;-)

Thorsten 29.11.2017 21:21

Ich halte auch die Begrenzung der Anspruchsberechtigten für heikel. Wenn jeder aus der EU dank Freizügigkeit hierherkommen könnte und direkt kassieren könnte, würde das nicht gerade für Begeisterung bei denen sorgen, die dafür aufkommen müssten.

MattF 30.11.2017 08:28

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1345868)

Die drohenden Szenarien bezüglich Altersarmut usw. kommen nicht von ungefähr und dass es kurz vorm Kollaps oder dem gesellschaftlichen Kippen noch ruhig ist, bedeutet nicht automatisch, dass es den Leuten gut ginge.
Ob diese Schieflage allein dadurch beseitigt werden könnte, dass den fetten Geldsäcken die Steuerschlupflöcher gestopft werden, lasse ich offen, aber allein die Generationen, die tüchtig ins Rentensystem eingezahlt haben, um dann irgendwann in Rente Butterbrot zu kauen oder die kaputte Heizung nimmer zahlen zu können, bergen in meinen Augen schon Potential aufzuzeigen, wievielen es wie schlecht geht.

Gerade das BGE wäre hier aber doch ein Teil zumindest des Auswegs oder welchen Ausweg schlägst du vor?

Man kann immer mecker, wenn man keine Lösung anbieten kann ist das aber ziemlich sinnlos.

MfG
Matthias

alpenfex 30.11.2017 08:29

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1345897)
Wenn reiche und sehr arme Menschen relativ nahe benachbart leben, dann ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die Spannungen unter den Gruppen ziemlich hoch sind.
Je stärker sich die sich daraus ergebenden Unterschiede vergrößern, desto mehr Druck ist im Kessel.
Es gibt Bezirke auf diesem Planeten, da versuchen reiche Menschen sich selbst und ihre Familie und ihren Besitz mit Mauern und Stacheldraht und anderen Maßnahmen zu schützen.
Das kann dann was haben von dem berühmten goldenen Käfig.
Es gibt Schulen, die vor allem von Kindern mit reichen Eltern besucht werden, wo Wachdienste sich darum bemühen, dass es zu keinen kriminellen Zwischenfällen kommt.
Was nützt einem noch so viel Vermögen, wenn man ständig mit der Angst vor möglichen Übergriffen leben muss?


Ich habe gehört, es gibt noch mehr Farben als schwarz und weiss ;)

Findest Du nicht, das mehr Einsatz auch belohnt werden muss? Dass es zu keiner kompletten Verarmung kommt ist mit mehreren Mechanismen in den meisten Ländern Westeuropas abgesichert. Der Staat hat auch nur begrenzte Möglichkeiten und wer sich rein auf andere verlässt und sich dann beschwert, über das was er bekommt, ist selbst schuld.

sybenwurz 30.11.2017 09:26

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1345979)
Gerade das BGE wäre hier aber doch ein Teil zumindest des Auswegs oder welchen Ausweg schlägst du vor?

Man kann immer mecker, wenn man keine Lösung anbieten kann ist das aber ziemlich sinnlos.

Es gibt imho keine Lösung, die nicht einen kompletten, gesellschaftlichen Umbruch beinhaltet.
Ich denke nicht, dass es dauerhaft gutgeht, wie es derzeit läuft und ich glaube nicht, dass ein BGE alleine daran etwas ändern wird. Vielleicht verzögern, ja, aber nicht ändern.
Die, die oben sind, sind weiter oben und die unten sind, bleiben weiter unten.
Eventuell kreativer und länger satt.

sybenwurz 30.11.2017 09:29

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345980)
Findest Du nicht, das mehr Einsatz auch belohnt werden muss?

Diskutier das mal mit irgendso nem armen Schwein aus, das trotz Job und Nebenjob die Familie grad so durchbringt...;)
Das wird deine Anregung mit dem Einsatz deutlich anders beantworten als der Geldsack, der nur noch seine Kohle einsetzt.
:Cheese:

alpenfex 30.11.2017 09:45

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1345996)
Diskutier das mal mit irgendso nem armen Schwein aus, das trotz Job und Nebenjob die Familie grad so durchbringt...;)
Das wird deine Anregung mit dem Einsatz deutlich anders beantworten als der Geldsack, der nur noch seine Kohle einsetzt.
:Cheese:

Work smarter not harder. Wenn ich jungen Jahren nicht "wach" genug war, ist es zugegebenermassen später etwas herausfordernder.

Wie gesagt, ich bin durchaus dafür, bspw. alleinerziehenden Müttern das Leben massiv zu vereinfachen, wenn nötig. Doch denke ich, wäre ein BGE eine völlig falsche Richtung mit fatalen Folgen für Volkswirtschaft und Gemeinwohl.

Bist Du für ein BGE? Was wären Deiner Meinung nach notwendige Schritte?

Stefan 30.11.2017 09:52

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1345996)
Diskutier das mal mit irgendso nem armen Schwein aus, das trotz Job und Nebenjob die Familie grad so durchbringt..

Leider sind das inzwischen keine bedauerlichen Einzelfälle mehr in Deutschland.
Trotzdem sind einige Karrieren am Rande des Existenzminimums selbstverschuldet. Das fängt mit der Motivation in der Schule an und geht mit dem Arbeitseifer in der Berufsausbildung weiter.

Statt über ein (sehr teures) BGE nachzudenken: Wäre es nicht sinnvoller Fort- und Weiterbildung von schlecht qualifizierten Menschen intensiver zu fördern?

Unbesetzte Arbeitsplätze für qualifizierte Mitarbeiter soll es in Deutschland ja angeblich in grosser Zahl geben. Damit könnte man auch teilweise verhindern, dass die Menschen, die sich noch gerade so selbst durchschleppen, dann bei Renteneintritt Zusatzleistungen benötigen.

Würden heute die Ressourcen der Welt gleichmässig verteilt werden, dann gäbe es in einem Jahr schon wieder ein grosses Gefälle zwischen Arm und Reich.

schoppenhauer 30.11.2017 11:06

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1346004)

Statt über ein (sehr teures) BGE nachzudenken: Wäre es nicht sinnvoller Fort- und Weiterbildung von schlecht qualifizierten Menschen intensiver zu fördern?

Meine Bank-Filiale wurde vor 3 Jahren geschlossen. Die, auf die ich dann verwiesen wurde, hatte anfangs ca. 10 Mitarbeiter. Heute sind da noch 2 anzutreffen. In der City wurde ein neuer centraler Service-Center eröffnet, da gibt es auch kaum Mitarbeiter mehr. Nächster Punkt: Industrie 4.0. Da wird es schwer, als Gewinner rauszukommen. Weder die anderen überholen uns, was doof ist, oder wir sind vorne mit dabei, was auch doof ist. Denn dann werden viele der Industrie-Arbeitsplätze schon morgen von vorgestern sein.

Ich bin auch kein Freund vom BGE. Bildung ist sicherlich ein wichtiger Baustein, mehr auch nicht. Irgendwie wird es schon gehen. Schön wäre es aber, wenn sich endlich mal eine Partei dem Thema Deutschland 2037 annehmen würde.

Necon 30.11.2017 11:44

Um- und Weiterbildung.
Ich glaube einerseits nicht das es viel günstiger als ein BGE kommen würde, denn die Anzahl an Leute die das brauchen steigt stetig und bei einigen muss man so tief ansetzen, dass man sich fragt ob sie vielleicht noch einmal die Schule von vorne beginnen sollten.
Punkt zwei was wenn die Leute nicht wollen und ich glaube davon gibt es viele. Jobs die eine bessere Bildung erfordern bringen schnell auch mehr Verantwortung mit sich, viele wollen das nicht und können damit auch nicht umgehen.
Industrie 4.0 es wird einfach über kurz oder lang nicht genug Jobs geben. Es macht keinen Sinn Leute für etwas einzustellen, dass eine Maschine schneller, zuverlässiger und 24/7 erledigen kann. Klar macht es Sinn das diese Maschine von ein paar Leuten überwacht wird, aber statt 20 schlecht ausgebildeten brauche ich dann 4 gut ausgebildete. Was macht der Rest?

Das BGE einfach so einzuführen macht keinen Sinn, es bedarf einer kompletten Änderung unserer Gesellschaft. Wir müssen begreifen das ewiges Wachstum nicht funktioniert, das ein Unternehmen das nicht jedes Jahr noch größere Profite abwirft nicht schlecht ist, das es nicht Deutschland, Spanien USA usw gibt sondern im Idealfall eine Welt und wir alle darauf Platz finden müssen. Alles andere wird über kurz oder lang zu einer Situation führen die vermutlich nur Schaben überleben

alpenfex 30.11.2017 13:13

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1346042)
Wir müssen begreifen das ewiges Wachstum nicht funktioniert, das ein Unternehmen das nicht jedes Jahr noch größere Profite abwirft nicht schlecht ist, das es nicht Deutschland, Spanien USA usw gibt sondern im Idealfall eine Welt und wir alle darauf Platz finden müssen. Alles andere wird über kurz oder lang zu einer Situation führen die vermutlich nur Schaben überleben

Es tu mir fast Leid, das in aller Klarheit zu sagen und zuerst wollte ich schreiben, dass Dein Post philosophischer Bullshit ist, aber das wäre unfair gegenüber Philosophen. Das ist reiner, undifferenzierter, unüberlegter, pauschaler und aussagenloser Bullshit.

Ich lese hier ganz viele Beiträge von Gejammer, Gemecker, Unzufriedenheit und Missgunst. Glauben diejenigen, die sich angesprochen fühlen wirklich, dass es ihnen so schlecht geht und glauben diese wirklich, dass es richtig, gerecht und fair ist, anderen etwas weg zu nehmen, damit andere mehr haben? Dann bin ich richtig froh, seid ihr alle hier und gebt undifferenzierten Bullshit von Euch und spielt die armen Betroffenen, dann da interessierts fast keinen. :Huhu:

ThomasG 30.11.2017 13:31

Schade, dass es oft so leicht eskaliert, wenn man sich über solche Themen unterhält.
Wir kennen uns doch im Grunde fast alle gar nicht und trotzdem sind wir uns scheinbar oder wirklich ziemlich sicher, was für ein Typ sich hinter dem verbirgt, der einen oder mehrere bestimmte Beiträge geschrieben hat.
Es ist wie an Weihnachten:
Man soll sich nicht über Religion und Politik unterhalten ;-)!

Stefan 30.11.2017 14:08

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1346057)
............

Anstatt hier alle als Träumer abzustempeln, kannst Du uns ja gerne Deinen Lösungsvorschlag präsentieren.

Migros..... erzählen jetzt noch, dass sie die Kunden selbst scannen und den Bezahlvorgang abschliessen lassen, damit die Mitarbeiter sich in der Zeit um sinnvollere Dinge kümmern können. Angeblich soll die Mitarbeiterzahl pro Laden dadurch nicht reduziert werden. Glaubst Du das? Das Beispiel der Bankfilialen wurde bereits genannt. Die Pizza bei Wagner kann auch eine Maschine belegen.....

Was sollen die ganzen Leute denn mal irgendwann machen? Investmentbanking und Softwareentwicklung?

Ich bin auch sehr kritisch gegenüber dem BGE, aber "immer weiter wie bisher" haut leider nicht hin. Um mich selbst mache ich mir da nichtmal besonders viele Sorgen. Verglichen mit unserem Haushaltseinkommen haben wir einen sehr bescheidenen Lebenswandel, aber irgendwie will man ja auch in einer Welt leben, in der die Menschen um einen herum halbwegs zufrieden sind.

tandem65 30.11.2017 14:25

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1346057)
Ich lese hier ganz viele Beiträge von Gejammer, Gemecker, Unzufriedenheit und Missgunst.

Ja und das geht in beiden Richtungen mit dem Gejammer, Gemecker, Unzufriedenheit und der Missgunst.:Huhu:

Klugschnacker 30.11.2017 14:42

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1346057)
Es tu mir fast Leid, das in aller Klarheit zu sagen und zuerst wollte ich schreiben, dass Dein Post philosophischer Bullshit ist, aber das wäre unfair gegenüber Philosophen. Das ist reiner, undifferenzierter, unüberlegter, pauschaler und aussagenloser Bullshit.

Ich lese hier ganz viele Beiträge von Gejammer, Gemecker, Unzufriedenheit und Missgunst. Glauben diejenigen, die sich angesprochen fühlen wirklich, dass es ihnen so schlecht geht und glauben diese wirklich, dass es richtig, gerecht und fair ist, anderen etwas weg zu nehmen, damit andere mehr haben? Dann bin ich richtig froh, seid ihr alle hier und gebt undifferenzierten Bullshit von Euch und spielt die armen Betroffenen, dann da interessierts fast keinen. :Huhu:

Hast Du es nicht ein bisschen kleiner, alpenfex? So kann man nicht diskutieren. Bitte rüste verbal wieder ab.
:Blumen:

noam 30.11.2017 14:50

Im Rahmen der Freizügigkeit geht beim BGE kein Weg an einer europäischen Lösung mit stabilen Grenzen vorbei.

Der europäische Gerichtshof hat doch schon einmal entschieden, dass der Rumäne, der hier arbeitet, Anspruch auf Kindergeld, für seine in Rumänien bei Oma lebenden Kinder hat. Und glaubt wirklich jemand daran, dass der rumänische oder bulgarische Niedriglohnempfänger im Heimatland, nicht dann nach D kommt, hier sein BGE empfängt? Dadurch wird es eine große Bevölkerungserrosion geben. Nämlich alle schlecht ausgebildeten Europäer kommen hier her. Damit bluten die Heimatländer aus und wir haben diverse Probleme. Dies kann entweder in einem Nationalstaat mit entsprechenden Grenzen durchgeführt werden oder als europäische Lösung angestrebt werden. Als ein Staat in einem freizügigen Europa, wird es nicht funktionieren.

Dazu glaube ich auch, dass das BGE viele die jetzt in die Hartz 4 Schiene fallen, in der selbstständigen Lebensführung völlig überfordern. Ich habe ja nun beruflich recht häufig mit dem Bodensatz unserer Gesellschaft zu tun und ich stelle in den seltensten Fällen Fremdverschulden für die jeweilige Situation fest. Zumeist ist dies eine Folge von charakterlichen Mängeln, die sich in einer Kausalkette zu fehlender Bildung, Ausbildung und allgemeiner Motivation tätig zu werden entwickelt. Wie so jemand alimentiert wird ist völlig egal.

Rob Pawbaer 30.11.2017 15:00

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1346079)
Dazu glaube ich auch, dass das BGE viele die jetzt in die Hartz 4 Schiene fallen, in der selbstständigen Lebensführung völlig überfordern. Ich habe ja nun beruflich recht häufig mit dem Bodensatz unserer Gesellschaft zu tun und ich stelle in den seltensten Fällen Fremdverschulden für die jeweilige Situation fest. Zumeist ist dies eine Folge von charakterlichen Mängeln, die sich in einer Kausalkette zu fehlender Bildung, Ausbildung und allgemeiner Motivation tätig zu werden entwickelt. Wie so jemand alimentiert wird ist völlig egal.

Ich habe die Idee des BGE bisher so verstanden, dass mit einer Einführung die meisten oder gar alle anderen sonstigen sozialen Leistungen wegfallen, sodass der heutige Hartz4 Empfänger morgen vom BGE seinen kompletten Lebensunterhalt bestreiten muss. Daher wäre das BGE für diese Leute doch keine wesentliche Verbesserung zum heutigen Standard oder?

Allgemein die Frage, nach knapp 560 Posts die ich nicht alle gelesen haben, ob jemand den Zwischenstand der Diskussion kurz zusammenfassen kann? Also vielleicht die 3-5 prägnantesten Argumente für ein Pro und für ein Contra? Das wäre klasse :)


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