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Eber 17.11.2013 20:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980535)
Was meinst Du mit "falsch verstehen"? Nehmen wir einmal an, Du würdest mit dem Ziel einer Leistungssteigerung in eine Apotheke gehen und dort Orthomol kaufen. Dann müsstest Du die Frage der Studie mit "Ja" beantworten. Sind wir uns darin einig? Oder würdest Du sie mit "Nein" beantworten?

Grüße!
Arne

Orthomol ist meines Wissens nicht rezeptpflichtig.
Arne, bist du dir wirklich sicher dass die Dopingfrage nicht ausschließlich rezeptflichtige (bzw. illegale) Substanzen anspricht?
Ich würde jedenfalls darauf wetten, dass die deutsche Version das zum Ausdruck bringt und dass das so auch beabsichtigt war.

Haben wir keinen englischen Muttersprachler hier im Forum der das mal für die englische Variante klären könnte?
(oder hinke ich mal wieder allem hinterher:Blumen: )

LidlRacer 17.11.2013 21:00

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 980609)
Orthomol ist meines Wissens nicht rezeptpflichtig.
Arne, bist du dir wirklich sicher dass die Dopingfrage nicht ausschließlich rezeptflichtige (bzw. illegale) Substanzen anspricht?

Nochmal:
Zitat:

Zitat von die verkorkste Dopingfrage
Have you used substances which can only be prescribed by a doctor, are available in a pharmacy, or can be bought on the black market (e.g. anabolic steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones) to enhance your physical performance during the last 12 months?

Und gerade staune ich, dass es immer schlimmer wird, je öfter ich hinschaue. Bisher ging ich davon aus, dass da "apothekenpflichtig" stand. Da steht aber nur "in der Apotheke erhältlich".

Das trifft auch auf Traubenzucker zu! Der wird auch zur Leistungssteigerung genommen. Fast erstaunlich, dass wir laut der Studie nicht 100% Doper haben ...

Vielleicht steht in der deutschen Version ja apothekenpflichtig.
Aber die englische Version ist nicht zu vernachlässigen, denn ca. 1/3 der Fragebögen war englisch.

Und jetzt erzähle mir bitte keiner, dass das "only" auch für die Apotheke gilt. Dafür steht es an der falschen Stelle.

PS: Orthomol gibt es nur in der Apotheke. Kann aber sein, dass das nicht mit apothekenpflichtig gleichzusetzen ist, sondern dass die freiwillig nur diesen hochwertigen Vertriebsweg nutzen, oder?

HobbyStudent 17.11.2013 21:11

Maltodextrin wird auch in der Apotheke verkauft und ich wette, fast 100% aller Athleten haben das zumindest im Wettkampf konsumiert.

Eber 17.11.2013 21:27

Zitat:

Zitat von Joseph (Beitrag 980443)
....Dass sich jemand erst mal in Ruhe den Fragebogen anschaut und sich dann, wenn er das Procedere kapiert hat, schnell noch ein anderes Geburtsdatum überlegt, um gerade die Dopingfrage zu beantworten oder eben nicht beantworten zu dürfen, halte ich für vollkommen abwegig.

Ich halte es für sehr abwegig.
Allerdings verkompliziert sich durch diese Möglichkeit die Auswertung derart dass Fehler wahrscheinlich sind.
Die Frage wäre:
Welche Motive könnte es unter Nichtdopenden geben mit Ja antworten zu wollen und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dafür.
Ist das Viagra-Argument ein Motiv ?
Das Eisenpräparat ? oder eine Infusion zur verbesserten Regeneration die der eine oder andere vielleicht im Jahresverlauf verabreicht bekam?

Zitat:

Um wie viel leichter wäre es, einfach mit Nein zu antworten, wenn man sicher gehen will, dass man selber nur ja keine Stimme „pro Doping“ abgibt?
Genau das war mein Verhalten ein Jahr später also, als ich in Frankfurt befragt wurde.
Zitat:

Noch leichter wäre es, den Fragebogen gar nicht erst auszufüllen oder abzugeben, wenn man Probleme damit hätte, die Frage zu beantworten....
Ja, oder ihn erst gar nicht anzunehmen.
Die die ihn angenommen haben haben ihn auch abgegeben 99,7%
knapp 10% der Angenommenen haben die "phyiscal doping"-Frage nicht beantwortet.

Kay H. 17.11.2013 21:29

Zitat:

Zitat von HobbyStudent (Beitrag 980622)
Maltodextrin wird auch in der Apotheke verkauft und ich wette, fast 100% aller Athleten haben das zumindest im Wettkampf konsumiert.

Und nicht nur in Apotheken. Malta ist sogar in jedem großen Drogeriemarkt erhältlich. Mal davon abgesehen, dass es Hauptbestandteil fast aller großer Marken im Bereich Nahrungsergänzung ist.

Thorsten 17.11.2013 21:30

Also 80% Lügner :Lachen2: ?

Eber 17.11.2013 21:38

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 980618)
Nochmal:


Und gerade staune ich, dass es immer schlimmer wird, je öfter ich hinschaue. Bisher ging ich davon aus, dass da "apothekenpflichtig" stand. Da steht aber nur "in der Apotheke erhältlich".

Das trifft auch auf Traubenzucker zu! Der wird auch zur Leistungssteigerung genommen. Fast erstaunlich, dass wir laut der Studie nicht 100% Doper haben ...

Vielleicht steht in der deutschen Version ja apothekenpflichtig.
Aber die englische Version ist nicht zu vernachlässigen, denn ca. 1/3 der Fragebögen war englisch.

Und jetzt erzähle mir bitte keiner, dass das "only" auch für die Apotheke gilt. Dafür steht es an der falschen Stelle.

PS: Orthomol gibt es nur in der Apotheke. Kann aber sein, dass das nicht mit apothekenpflichtig gleichzusetzen ist, sondern dass die freiwillig nur diesen hochwertigen Vertriebsweg nutzen, oder?

Hallo Lidlracer, nun hast du mich nicht so verstanden wie ich es ausdrücken wollte.
Ich hätte besser sagen sollen "rezeptpflichtig" , statt "apthekenpflichtig" (ich Schlamper!)
Vergiss mal die Apotheke und konzentiere dich auf das "prescribed by a doctor". Ich verkürze mal die Frage wie ich sie verstehe:

Have you used substances which can only be prescribed by a doctor
to enhance your physical performance during the last 12 months?

(Die verschreibungspflichtigen Medikamente gibts ja nur in der Apotheke oder auf dem Schwarzmarkt, das wurde vielleicht nur zur Illustration zugefügt).

anneliese 17.11.2013 21:38

Zitat:

Zitat von Kay H. (Beitrag 980630)
Und nicht nur in Apotheken. Malta ist sogar in jedem großen Drogeriemarkt erhältlich.

Das Zeug gibt es sogar im Mittelmeer...:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

LidlRacer 17.11.2013 21:46

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 980635)
Hallo Lidlracer, nun hast du mich nicht so verstanden wie ich es ausdrücken wollte.
Vergiss mal die Apotheke und konzentiere dich auf das "prescribed by a doctor". Ich verkürze mal die Frage wie ich sie verstehe:

Have you used substances which can only be prescribed by a doctor
to enhance your physical performance during the last 12 months?

(Die verschreibungspflichtigen Medikamente gibts ja nur in der Apotheke oder auf dem Schwarzmarkt, das wurde vielleicht nur zur Illustration zugefügt).

Wir hatten bereits festgehalten, dass die Dinge in der Aufzählung (Doktor, Apotheke, Schwarzmarkt) mit oder verknüpft sind.
Das ergibt sich spätestens aus der Hirndopingfrage, wo bei gleicher Formulierung ausdrücklich Koffeintabletten eingeschlossen sind, die in Deutschland apotheken- aber nicht verschreibungspflichtig sind.

Verschreibungspflicht ist laut der Frage also keinesfalls Voraussetzung.

Eber 17.11.2013 21:53

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 980552)
.. Es muss sichergestellt sein, dass man die Frage nicht falsch verstehen kann. ..

Genau meine Meinung!
So ist es in Wissenschaft und Technik Gang und Gäbe.
Ich bin mir allerdings nicht sicher ob ein Psychologe dieses Motiv auch hat, verstanden zu werden zu wollen, wenn er eine Befragung durchführt.:Cheese:

qbz 17.11.2013 22:01

Traubenzucker ist im allgemeinen Sprachverständnis zuerst ein Nahrungs-/Lebensmittel genauso wie das Salz aus der Apotheke. Und die Antwortenden verstehen unter "Substanz" eben keine Lebensmittel, Tees (wie Lidlracer), welche die Apotheken auch verkaufen.

Würde eine Umfrage in etwa so lauten: "Haben Sie in den letzten 12 Monaten oder in diesem Wettkampf gegen die Wada-Verbotsliste verstossen?" und z.B. die Verbotsliste als Fragebogen-Anhang führen, würde das Ergebnis IMHO genauso angezweifelt werden, mit dem Argument, es würde die Kontrolle darüber fehlen, wer die Liste gelesen hat, viel zu umfangreich, wieviele Amateure kennen schon die Liste etc.

Wer allein die positive B-Probe oder mehrere Zeugen (wie im Falle Armstrongs) als Dopingnachweis akzeptiert, ansonsten von der "weissen Weste" aller Triathleten ausgeht, dürfte Aussagen jeder empirischen Forschung zu dieser Fragestellung generell anzweifeln (müssen).

Die Ergebnisse der Umfrage unter 3000 Triathleten stehen jedoch im Raum: ca. 13 % Triathleten beantworteten im Durchschnnitt die Schlüsselfrage X (so wie im Fragebogen formuliert) mit Ja. Und mir persönlich scheint es auch plausibel, dass mehr Teilnehmer in Frankfurt als in Wiesbaden und Regensburg mit Ja antworteten.

Eber 17.11.2013 22:11

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 980641)
Wir hatten bereits festgehalten, dass die Dinge in der Aufzählung (Doktor, Apotheke, Schwarzmarkt) mit oder verknüpft sind.
Das ergibt sich spätestens aus der Hirndopingfrage, wo bei gleicher Formulierung ausdrücklich Koffeintabletten eingeschlossen sind, die in Deutschland apotheken- aber nicht verschreibungspflichtig sind.

Verschreibungspflicht ist laut der Frage also keinesfalls Voraussetzung.

Ja, das hab ich mitbekommen, allerdings nicht ob das zweifelsfrei so ist. Mein Englisch ist zu vergammelt um zu beurteilen ob das so richtig gesehen wurde.
Darum die Frage nach dem Muttersprachler.
Jedenfalls ist doch da dieses Wörtchen "only", wehalb ich in die Aufzählung nicht den Doktor hinzugerechnet hätte, sondern nur Apotheke und Schwarzmarkt.
Und dann wäre rezeptpflichtig zwingend.

Klugschnacker 17.11.2013 22:45

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 980609)
Arne, bist du dir wirklich sicher dass die Dopingfrage nicht ausschließlich rezeptflichtige (bzw. illegale) Substanzen anspricht?

Selbst wenn sie nur die ausdrücklich genannten "anabolic steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones" ansprechen würde, lässt sich mit der Bejahung der Frage kein Doping nachweisen.

Wie ich bereits sagte, gehören Stimulanzien zu einer Substanzklasse, die im Wettkampf verboten, im Training aber erlaubt ist. Daher lässt sich auch mit dieser scharfen Eingrenzung der Frage kein Doping nachweisen.

(Die Frage schließt aber ganz eindeutig auch vom Arzt verschriebene Medikamente ein, sowie alles, was in der Apotheke erhältlich ist, sofern es mit der Hoffnung auf eine Leistungsverbesserung konsumiert wurde.)

Grüße,
Arne

LidlRacer 17.11.2013 22:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 980651)
Traubenzucker ist im allgemeinen Sprachverständnis zuerst ein Nahrungs-/Lebensmittel genauso wie das Salz aus der Apotheke. Und die Antwortenden verstehen unter "Substanz" eben keine Lebensmittel, Tees (wie Lidlracer), welche die Apotheke auch verkaufen.

Ich glaube nun auch kaum, dass jemand wegen Traubenzucker positiv geantwortet hat. Aber der ist nun das ultimative Beispiel dafür, dass unter die Frage alles mögliche völlig harmlose fällt, wenn man sie denn ernst nimmt.
Und wie soll eine Umfrage funktionieren, deren Frage man nicht ernst nehmen darf, damit man sie "richtig" versteht?
Das ist doch wirklich völlig absurd. Warum müssen wir das immer noch weiter diskutieren?

Zitat:

Würde eine Umfrage in etwa so lauten: "Haben Sie in den letzten 12 Monaten oder in diesem Wettkampf gegen die Wada-Verbotsliste verstossen?" und z.B. die Verbotsliste als Fragebogen-Anhang führen, würde das Ergebnis IMHO genauso angezweifelt werden, mit dem Argument, es würde die Kontrolle darüber fehlen, wer die Liste gelesen hat, viel zu umfangreich, wieviele Amateure kennen schon die Liste etc.
Ein 100% präzises Umfrageergebnis kann es niemals geben. Aber es wird offenbar nicht besser, je weiter sich die Frage von dem entfernt, was man eigentlich meint.
Zuerst fand ich den Ansatz plausibel, das böse D-Wort zu vermeiden, um Hemmnisse abzubauen, das zuzugeben.
Aber wenn man etwas zugeben soll, muss 100% klar sein, worum es geht.
Wenn es überhaupt möglich wäre, Doping präzise zu beschreiben, ohne es beim Namen zu nennen oder von Verboten o.ä. zu sprechen (ich bezweifele das inzwischen stark), wäre also auch jedem klar, was man da (anonym) gesteht.

Dann meine ich, kann man es auch gleich beim Namen nennen, um Unklarheiten so weit wie möglich auszuschließen.

Natürlich kann man bei so einer Umfrage niemandem zumuten, die ca. 8-seitige und keineswegs trivial verständliche WADA-Liste durchzuarbeiten. Aber interessant sind doch eh nur absichtliche Doper. Und die wissen, dass sie Doper sind. Also reicht es m.E., zu fragen, ob man absichtlich gegen Antidopingrichtlinien verstoßen zu haben.

Zitat:

Wer allein die positive B-Probe oder mehrere Zeugen (wie im Falle Armstrongs) als Dopingnachweis akzeptiert, ansonsten von der "weissen Weste" aller Triathleten ausgeht, dürfte Aussagen jeder empirischen Forschung zu dieser Fragestellung generell anzweifeln (müssen).
Niemand geht von der "weissen Weste" aller Triathleten aus.
Man kann immer über Details diskutieren. Aber bei einer präzisen und sinnvollen Fragestellung gäbe es 90% weniger zu diskutieren, als es hier der Fall ist.

Zitat:

Die Ergebnisse der Umfrage unter 3000 Triathleten stehen jedoch im Raum: ca. 13 % Triathleten beantworteten im Durchschnnitt die Schlüsselfrage X (so wie im Fragebogen formuliert) mit Ja. Und mir persönlich scheint es auch plausibel, dass mehr Teilnehmer in Frankfurt als in Wiesbaden und Regensburg mit Ja antworteten.
Das sind keine Ergebnisse. Das sind völlig bedeutungslose Zahlen. Die hätte man auch würfeln können.

MatthiasR 17.11.2013 22:47

Zitat:

Zitat von Joseph (Beitrag 980443)
...oder sich irgendwann einbildet, dass er tatsächlich Asthma hat und das Spray vor dem Wettkampf einfach benötigt ...

...
Oder: Hat jemand Angst vor den Folgen der Inhalation eines Asthma-Medikaments vor dem Beginn eines Wettkampfes,
...

Tja. Allerdings sind die gängigen Asthma-Sprays, also Beta-2-Agonisten wie Salbutamol gar kein Doping.
Für Salbutamol ist seit dem 1. Januar 2011 keine "Erklärung zum Gebrauch" mehr nötig. Die Anwendung muss aber bei einer Dopingkontrolle im Formular vermerkt werden.

Wenn selbst gut informierte Leute wie du so etwas nicht wissen, was glaubst du denn was Otto-Normaltriathlet davon weiß? Und wie zuverlässig dann die Antworten sind?

Gruß Matthias

Stefan 17.11.2013 23:02

Gab es einen 100,- Euro Schein für jeden der den Bogen ausgefüllt hat oder wie haben sie die 99.7% Rücklaufquote geschafft???

(http://www.plosone.org/article/info%...l.pone.0078702
"Results 2,987 questionnaires were returned (99.7%)"
)

LidlRacer 17.11.2013 23:15

Fast vergessen:

Zitat:

Zitat von "Studie"
All registered athletes were informed in advance about the survey by mail.

Wenn ich's richtig verstanden habe, war das ja alles 2011.
Kann mal bitte jemand in die alten Mails zum Ironman Frankfurt / Regensburg / Wiesbaden schauen, was da genau angekündigt wurde?

Joseph 17.11.2013 23:16

@Stefan: Zu dieser Rücklaufquote kam es vermutlich, weil fast alle, die den (nicht sehr umfangreichen) Bogen überhaupt angenommen haben, diesen auch ausgefüllt und direkt im Race-Office eingeworfen haben. Sprich: Diejenigen, die keine Lust hatten, ihn auszufüllen, gingen auch nicht in die Wertung ein.

Zum Glück ist inzwischen ein bisschen mehr Sachlichkeit in die Diskussion eingekehrt. Klar wird mir allmählich, dass es alles andere als leicht ist, überhaupt mit einer vernünftigen Fragestellung zu fragen. Denn zu Recht wurde hier angemerkt, dass auch die gezielte Frage nach einem Verstoß gegen die WADA-Regelung wegen Unkenntnis der Details dieser 10-seitigen Liste, die sich obendrein von Jahr zu Jahr ändern kann, vermutlich zu großer Verwirrung führen könnte.

Puuuuh. Vielleicht sollte man mal für alle Interessierten einen Brainstorming-thread eröffnen, in dem diskutiert wird, wie vernünftige Umfragen auszusehen hätten und wie man die Doping-Prävalenz sozialforscherisch optimal anzugehen hätte...

Denn eigentlich müssten wir alle (abzüglich Doper) doch ein Interesse daran haben, die tatsächliche Verbreitung dieses Phänomens in unserem Lieblingssport sauber bestimmen zu können! Oder???:Blumen:

qbz 17.11.2013 23:17

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 980668)

Das sind keine Ergebnisse. Das sind völlig bedeutungslose Zahlen. Die hätte man auch würfeln können.

Angenommen, ich möchte für eine Marktgrössenabschätzung für ein NEM-Produkt wissen, wieviel Prozent von Triathleten (legale und illegale) Substanzen ausschliesslich zum Zwecke der Leistungssteigerung nehmen (nicht wegen einer Erkrankung und nicht als allgemeines Lebensmittel), würde ich mich an ca. 25-30 % orientieren, aufgrund der besagten Studie. Du kannst gerne probieren, ob Du mit Würfeln einen besseren wirtschaftlichen Erfolg erzielst.

FinP 17.11.2013 23:28

Zitat:

Denn zu Recht wurde hier angemerkt, dass auch die gezielte Frage nach einem Verstoß gegen die WADA-Regelung wegen Unkenntnis der Details dieser 10-seitigen Liste, die sich obendrein von Jahr zu Jahr ändern kann, vermutlich zu großer Verwirrung führen könnte.
Hatten wir bereits ganz am Anfang:
Interessant sind doch in erster Linie die subjektiv gedopten.
Wer also auf die Frage: "Haben Sie gegen die Doping-Regeln verstoßen um ihre Leistung zu steigern?" mit "ja" antwortet - selbst wenn es objektiv vielleicht erlaubt war, was die Person genommen hat.
Einfache Frage, eindeutige Antwort.
Dafür muss weder der Frager noch der Befragte die Liste kennen - es zählt der Wille zum Schummeln.
Und interessant ist (für mich) im Amateursport einzig die Quote dieser Schummler.

Und jetzt kann man natürlich gerne vergleichen, ob unter NEM-Konsumenten der Schummel-Vorsatz größer ist.

LidlRacer 17.11.2013 23:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 980678)
Angenommen, ich möchte für eine Marktgrössenabschätzung für ein NEM-Produkt wissen, wieviel Prozent von Triathleten (legale und illegale) Substanzen ausschliesslich zum Zwecke der Leistungssteigerung nehmen (nicht wegen einer Erkrankung und nicht als allgemeines Lebensmittel), würde ich mich an ca. 25-30 % orientieren, aufgrund der besagten Studie. Du kannst gerne probieren, ob Du mit Würfeln einen besseren wirtschaftlichen Erfolg erzielst.

Zuletzt haben wir nur noch über die verkorkste Fragestellung gesprochen. Das ist ja auch die Hauptsache.
Daneben halte ich immer noch den Zufallsmechanismus mit dem frei wählbaren Geburtstag für ebenso verkorkst. Das möchte ich aber nicht zum x. Mal erklären.

Nebenbei:
Da steht nicht "ausschliesslich zum Zwecke der Leistungssteigerung", wie es sinnvoll wäre, sondern "zum Zwecke der Leistungssteigerung". Das ist ein riesiger Unterschied.

Eber 18.11.2013 00:34

Danke Arne,
ich glaube ich kann nun nichts mehr beitragen zur "Dopingfrage".
Ich drehe mich im Kreis.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980667)
Selbst wenn sie nur die ausdrücklich genannten "anabolic steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones" ansprechen würde, lässt sich mit der Bejahung der Frage kein Doping nachweisen.

Ja, das wollte ich keinesfalls in Frage stellen.
Zitat:

Wie ich bereits sagte, gehören Stimulanzien zu einer Substanzklasse, die im Wettkampf verboten, im Training aber erlaubt ist. Daher lässt sich auch mit dieser scharfen Eingrenzung der Frage kein Doping nachweisen.
Ja, auch das wollte ich keinesfalls in Frage stellen.
Zitat:


(Die Frage schließt aber ganz eindeutig ... ein, sowie alles, was in der Apotheke erhältlich ist, sofern es mit der Hoffnung auf eine Leistungsverbesserung konsumiert wurde.)
..
Ja, das hatte ich auch schon mal so verstanden und hab mich darüber lustig gemacht, dass die IM-Frankfurter doppelt so häufig Apotheken besuchen, verglichen mit den IM-Regensburgern und IM-Wiesbandenern.

Nachdem ich mir diese Frage nun schon vielleicht 20 Mal durchgelesen habe werde ich immer blöder dabei.

Viele Grüße,
Eber

Joseph 18.11.2013 01:24

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 980679)
Hatten wir bereits ganz am Anfang:
Interessant sind doch in erster Linie die subjektiv gedopten.
Wer also auf die Frage: "Haben Sie gegen die Doping-Regeln verstoßen um ihre Leistung zu steigern?" mit "ja" antwortet - selbst wenn es objektiv vielleicht erlaubt war, was die Person genommen hat.
Einfache Frage, eindeutige Antwort.

Klar ist doch, dass man in der Studie das Wort Doping umgehen wollte, um es potenziellen Dopern möglichst einfach zu machen, ehrlich zu antworten. Ich kam als Teilnehmer der Studie während der Beantwortung nicht auf die Idee, die viel zitierte Frage (deren deutschen Wortlaut wir übrigens immer noch nicht kennen) sophistisch zu zerlegen, sondern habe sie genau so verstanden als handelte es sich um die von dir vorgeschlagene, zweifellos präziser gestellte Alternativfrage. Und ich vermute, dass es den anderen Athleten auch so ging. Unter anderem deshalb nehme ich die Ergebnisse der Studie zunächst mal ernster als die meinsten hier...

Wie du sagst: "...es zählt der Wille zum Schummeln" - ich ging angesichts der Fragestellung davon aus, dass ich mit dieser Frage genau hierzu befragt werde!

Klugschnacker 18.11.2013 04:59

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 980679)
Und jetzt kann man natürlich gerne vergleichen, ob unter NEM-Konsumenten der Schummel-Vorsatz größer ist.

Dir ist das wohl klar, aber um weitere Missverständnisse zu vermeiden, schreibe ich es hier trotzdem: Die Studie sagt nichts darüber aus, wie viele Athleten Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Denn die werden zu einem großen Anteil einfach im Supermarkt gekauft (Eiweißpulver, Magnesiumtabletten, Vitamin E-Kapseln etc.). Danach wird aber gar nicht gefragt.

Die die bereits genannten 25-30% sind eine geratene Zahl und nicht ein Ergebnis der Studie.

Grüße,
Arne

qbz 18.11.2013 09:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980691)
Dir ist das wohl klar, aber um weitere Missverständnisse zu vermeiden, schreibe ich es hier trotzdem: Die Studie sagt nichts darüber aus, wie viele Athleten Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Denn die werden zu einem großen Anteil einfach im Supermarkt gekauft (Eiweißpulver, Magnesiumtabletten, Vitamin E-Kapseln etc.). Danach wird aber gar nicht gefragt.

Die die bereits genannten 25-30% sind eine geratene Zahl und nicht ein Ergebnis der Studie.

Grüße,
Arne

Wie ich schon mal schrieb: selektive Wahrnehmung. Die 20 % wirken offenbar wie ein rotes Tuch :-) .

Wer die Antworten auf die Frage nach legalen Mitteln zur Leistungssteigerung, wo keine Bezugsquellen genannt werden und die somit also u.a. auch Supermärkte einschliesst,

“Have you used legal or freely available substances with the purpose of enhancing your cognitive performance (e.g. ginkgo biloba)/to enhance your physical performance (e.g. creatine, colostrum) during the last 12 months?”

und die Frage X zusammenzählt, kommt auf 14,1 + 13,8 % = 27,9 %.

Auf diese Zahl der Studie, zwischen 25-30 %, würde ich mich bei einer Marktgrössenabschätzung für Produkte, welche zwecks Leistungssteigerung gekauft werden, eher verlassen als auf das Würfeln, welches Lidlracer so bevorzugt.

Klugschnacker 18.11.2013 09:52

qbz, diese Abschätzung kannst Du für Dich natürlich so machen. Der Autor der Studie, die Du zu verteidigen scheinst, kommt jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis.

qbz 18.11.2013 10:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980742)
qbz, diese Abschätzung kannst Du für Dich natürlich so machen. Der Autor der Studie, die Du zu verteidigen scheinst, kommt jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis.

das statistische, rechnerische Ergebnis, die Anzahl der Ja-Antworten, auf die beiden genannten Fragen ist so wie ich es oben aus der Studie zitiert habe, und keine subjektive, persönliche Schätzung. Und ja, für mich haben die erhobenen Werte einen Aussagewert über das Verhalten der befragten Triathleten in bezug auf Stoffe, die zum Zweck der körperlichen Leistungssteigerung genommen werden.

Klugschnacker 18.11.2013 11:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 980769)
das statistische, rechnerische Ergebnis, die Anzahl der Ja-Antworten, auf die beiden genannten Fragen ist so wie ich es oben aus der Studie zitiert habe.

Richtig, es bezieht sich aber nicht auf Nahrungsergänzungsmittel.

qbz 18.11.2013 11:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980772)
Richtig, es bezieht sich aber nicht auf Nahrungsergänzungsmittel.

NEMs, welche zum Zweck der Leistungssteigerung genommen werden (und nicht wegen eines gesundheitlichen Mangelzustandes z.B.), sind für mich in der 1. Frage eingeschlossen, sofern überall erhältlich, siehe genanntes Beispiel Kreatin.

LidlRacer 18.11.2013 11:43

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 980729)
Wer die Antworten auf die Frage nach legalen Mitteln zur Leistungssteigerung, wo keine Bezugsquellen genannt werden und die somit also u.a. auch Supermärkte einschliesst,

“Have you used legal or freely available substances with the purpose of enhancing your cognitive performance (e.g. ginkgo biloba)/to enhance your physical performance (e.g. creatine, colostrum) during the last 12 months?”

und die Frage X zusammenzählt, kommt auf 14,1 + 13,8 % = 27,9 %.

Auf diese Zahl der Studie, zwischen 25-30 %, würde ich mich bei einer Marktgrössenabschätzung für Produkte, welche zwecks Leistungssteigerung gekauft werden, eher verlassen als auf das Würfeln, welches Lidlracer so bevorzugt.

Ist etwas mühsam, Deinen Gedanken zu folgen.
Wenn ich's richtig sehe, haben 14,1 % bei einer separaten, direkten Frage (die wir mangels Interessantheit überhaupt noch nicht diskutiert haben) angegeben, frei erhältliche Sachen zur körperlichen Leistungssteigerung genommen zu haben.

13,8 % finde ich nirgends. Was soll das sein?
Meintest Du die 13,0 aus der gewürfelten Dopingfrage?

Aber völlig egal, wie zuverlässig diese Zahlen nun sind, für eine "Marktgrössenabschätzung" ist das doch völlig unbrauchbar.
Es wurde nicht gefragt, ob 1 Tablette im ganzen Jahr genommen wurde, oder 10 jeden Tag, was dafür ausgegeben wurde, was für Mittel konkret, ...

Anderswo gibt es mit Sicherheit auch schon genügend weitaus aussagekräftigere Marktforschung dazu.

Klugschnacker 18.11.2013 12:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 980769)
Und ja, für mich haben die erhobenen Werte einen Aussagewert über das Verhalten der befragten Triathleten in bezug auf Stoffe, die zum Zweck der körperlichen Leistungssteigerung genommen werden.

Das würde auch für die vielzitierten Schmerzmittel zur (erhofften) Leistungssteigerung gelten, richtig? Das sind, wie wir alle wissen, "pharmaceuticals", also nicht frei verkäufliche, apothekenpflichtige Substanzen, die in der Studie glasklar als Doping eingeordnet werden, siehe Tabelle 1: Examples of legal and illicit substances that produce effects on the body and cognitive functions.

Das wäre sehr erfreulich, denn dann müssen weniger als 13% der befragten Triathleten etwas mit Schmerzmitteln zur Leistungssteigerung am Hut haben. Die 13% bezogen sich ja auf die Gesamtzahl der Ja-Antworten, gültig für einen Zeitraum von 12 Monaten mit allem Training und allen Wettkämpfen.

Das ist eine sehr niedrige Quote, verglichen mit bisherigen Untersuchungen, wo z.B. bei einem Marathonwettkampf über die Hälfte der Teilnehmer Schmerzmittel genommen haben sollen (was ich bezweifle).

Die Studie sagt damit aus, dass die befragten Triathleten sehr viel umsichtiger mit diesen Substanzen umgehen, also gemeinhin in den Medien kolportiert wird. Und das, obwohl Schmerzmittel keineswegs verboten sind. Das ist eine ganz andere Aussage als "20% der Triathleten in Frankfurt sind gedopt".

Grüße,
Arne

tomerswayler 18.11.2013 12:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980535)
Was meinst Du mit "falsch verstehen"? Nehmen wir einmal an, Du würdest mit dem Ziel einer Leistungssteigerung in eine Apotheke gehen und dort Orthomol kaufen. Dann müsstest Du die Frage der Studie mit "Ja" beantworten. Sind wir uns darin einig? Oder würdest Du sie mit "Nein" beantworten?

Grüße!
Arne


Es gibt da zum einen die Frage(1):
Zitat:

Have you used legal or freely available substances with the
purpose of enhancing your cognitive performance (e.g. ginkgo
biloba)/to enhance your physical performance (e.g. creatine,
colostrum) during the last 12 months?
Dann wird gefragt(2):
Zitat:

Have you used substances which can only be prescribed by a doctor, are available in a pharmacy, or can be bought on the black market (e.g. anabolic
steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones) to enhance your physical performance during the last 12 months?
Und schließlich(3):
Zitat:

Have you used substances which can only be prescribed by a doctor, are available in a pharmacy, or can be bought on the black market (e.g.
caffeine tablets, stimulants, cocaine, methylphenidate, modafinil, beta-blockers) to enhance your cognitive performance during the last 12 months?
Wer nun Orthomol legal kauft, der sollte meiner Meinung nach Frage 1 mit Ja beantworten, Frage 2 und 3 aber mit Nein.


Falsch wäre eine Ja-Antwort auf Frage 2 für mich, wenn die Frage umformuliert wird, ohne die aufgeführten Mittel(e.g. anabolic
steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones) zu beachten, in:
Have you used substances which can only be prescribed by a doctor to enhance your physical performance during the last 12 months?
Have you used substances which are available in a pharmacy to enhance your physical performance during the last 12 months?
Have you used substances which can be bought on the black market to enhance your physical performance during the last 12 months?

Richtig würde ich eine Ja-Antwort auf Frage 2 bewerten, wenn jemand die Frage für sich wie folgt formuliert:
Have you used substances(e.g. anabolic
steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones) to enhance your physical performance during the last 12 months?

Klugschnacker 18.11.2013 12:33

Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 980807)
Falsch wäre eine Ja-Antwort auf Frage 2 für mich, wenn die Frage umformuliert wird, ohne die aufgeführten Mittel(e.g. anabolic
steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones) zu beachten, in:
Have you used substances which can only be prescribed by a doctor to enhance your physical performance during the last 12 months?
Have you used substances which are available in a pharmacy to enhance your physical performance during the last 12 months?
Have you used substances which can be bought on the black market to enhance your physical performance during the last 12 months?

Richtig würde ich eine Ja-Antwort auf Frage 2 bewerten, wenn jemand die Frage für sich wie folgt formuliert:
Have you used substances(e.g. anabolic
steroids, erythropoietin, stimulants, growth hormones) to enhance your physical performance during the last 12 months?

Dieses Formulierungsmikado nimmt langsam slapstickartige Züge an, findest Du nicht auch? Ganz abgesehen davon, dass die Fragen bezüglich der Stimulanzien so oder so falsch sind.

Grüße! :Blumen:
Arne

LidlRacer 18.11.2013 13:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980810)
Dieses Formulierungsmikado nimmt langsam slapstickartige Züge an, findest Du nicht auch?

Immer wieder herrlich! :Lachanfall:
Aber ich hatte da jetzt fest mit der Volksfront von Judäa gerechnet.

Eber 18.11.2013 13:45

Endlich mal wieder was zu lachen bei diesem unschönen Thema:Huhu:

qbz 18.11.2013 18:44

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 980793)

13,8 % finde ich nirgends. Was soll das sein?
Meintest Du die 13,0 aus der gewürfelten Dopingfrage?

ja, sorry, gerundet wären es 13,3 % ( (9,7+10,3+19,8)/3 ) in allen Wettbewerben gesamt, was aber in dieser Differenz für meine Ausführungen wohl keine Rolle spielt.

qbz 19.11.2013 00:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980804)
Das würde auch für die vielzitierten Schmerzmittel zur (erhofften) Leistungssteigerung gelten, richtig? Das sind, wie wir alle wissen, "pharmaceuticals", also nicht frei verkäufliche, apothekenpflichtige Substanzen, die in der Studie glasklar als Doping eingeordnet werden, siehe Tabelle 1: Examples of legal and illicit substances that produce effects on the body and cognitive functions.

Das wäre sehr erfreulich, denn dann müssen weniger als 13% der befragten Triathleten etwas mit Schmerzmitteln zur Leistungssteigerung am Hut haben. Die 13% bezogen sich ja auf die Gesamtzahl der Ja-Antworten, gültig für einen Zeitraum von 12 Monaten mit allem Training und allen Wettkämpfen.

Das ist eine sehr niedrige Quote, verglichen mit bisherigen Untersuchungen, wo z.B. bei einem Marathonwettkampf über die Hälfte der Teilnehmer Schmerzmittel genommen haben sollen (was ich bezweifle).

Die Studie sagt damit aus, dass die befragten Triathleten sehr viel umsichtiger mit diesen Substanzen umgehen, also gemeinhin in den Medien kolportiert wird. Und das, obwohl Schmerzmittel keineswegs verboten sind. Das ist eine ganz andere Aussage als "20% der Triathleten in Frankfurt sind gedopt".

Grüße,
Arne

Ja, das entnehme ich dem Ergebnis auch.
Zentral wirkende Schmerzmittel könnten halt das Radfahren abrupt beenden, aber bei Unverträglichkeiten ebenso die beiden anderen Disziplinen.
Lieber überall Kinesio-Tapes draufkleben ;-) .

Grüsse,
qbz

LidlRacer 19.11.2013 00:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 980804)
Das würde auch für die vielzitierten Schmerzmittel zur (erhofften) Leistungssteigerung gelten, richtig? Das sind, wie wir alle wissen, "pharmaceuticals", also nicht frei verkäufliche, apothekenpflichtige Substanzen, die in der Studie glasklar als Doping eingeordnet werden, siehe Tabelle 1: Examples of legal and illicit substances that produce effects on the body and cognitive functions.

Das wäre sehr erfreulich, denn dann müssen weniger als 13% der befragten Triathleten etwas mit Schmerzmitteln zur Leistungssteigerung am Hut haben. Die 13% bezogen sich ja auf die Gesamtzahl der Ja-Antworten, gültig für einen Zeitraum von 12 Monaten mit allem Training und allen Wettkämpfen.

Das ist eine sehr niedrige Quote, verglichen mit bisherigen Untersuchungen, wo z.B. bei einem Marathonwettkampf über die Hälfte der Teilnehmer Schmerzmittel genommen haben sollen (was ich bezweifle).

Die Studie sagt damit aus, dass die befragten Triathleten sehr viel umsichtiger mit diesen Substanzen umgehen, also gemeinhin in den Medien kolportiert wird. Und das, obwohl Schmerzmittel keineswegs verboten sind. Das ist eine ganz andere Aussage als "20% der Triathleten in Frankfurt sind gedopt".

Grüße,
Arne

Nein, auch das lässt sich leider nicht aus der "Studie" ableiten.
Man kann zwar die "Dopingfrage" auf Schmerzmittel beziehen, muss man aber nicht. Joseph wird wohl nicht der Einzige gewesen sein, der nur an echtes Doping gedacht hat.
Und einige, die Schmerzmittel nehmen, nehmen sie vielleicht wirklich nur, um weniger Schmerzen zu haben, ohne dabei an Leistungssteigerung zu denken.

Und muss ich wirklich noch mal auf den unberechenbaren Geburtstags-Zufallsmechanismus hinweisen, der die Zahl auch wertlos machen würde, wenn die Frage perfekt formuliert und jeder sie richtig verstehen würde?

Eber 19.11.2013 07:16

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 981054)
Und muss ich wirklich noch mal auf den unberechenbaren Geburtstags-Zufallsmechanismus hinweisen, der die Zahl auch wertlos machen würde, wenn die Frage perfekt formuliert und jeder sie richtig verstehen würde?

Ich hab mir ja ein Kinesio auf den Mund gelegt. Aber was meinst du damit ?
Doch nicht die korrekt in Frage gestellte Gleichverteilung ?
Zitat:

Zitat von tomerswayler (Beitrag 979606)

3-4% mehr Geburten in der Zweiten Jahreshälfte, das wären ja berechenbare und korrigierbare peanuts.
oder :
Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 979590)
Durch die Frage erreicht man aber, dass 120/365 der Befragten die 'bestimmte Frage' beantworten, nicht 1/3 (wenn ich mal Schalttage unterschlage).

Und 'genau' wird es auch nicht, es unterliegt den üblichen statistischen Schwankungen.

Gruß Matthias

Oder meinst du vielleicht (hier eventuell noch gar nicht diskutierte ) rießige Schwankungen der Geburtenraten - so es die bei hinreichend kleiner Stichprobe ja sehr wahrscheinlich gibt !?

Mir fällt grad was auf:
Zitat:

Please consider a certain birthday (yours, your mother’s, etc.). Is this birthday in the first third of a month (1st to 10th day)?
Please consider another birthday (your friends, your father’s, etc.). Is this birthday in the second third of a month (11st to 20thday)?
Die Wahrscheinlichkeit dass jemand zw. 1. und 10. bzw. 11.und 20. geboren wurde mag ja wegen mir hinreichend genau ermittelbar sein, wegen mir gerne 33%.
Der Punkt aber ist: die Wahrscheinlichkeit ist eine andere als 33%,
dass, wenn ich die Fragen oben lese, mir just jemand einfällt, der genau in diesem Zeitrum Geburtstag hat .
Die Benennung des Zeitraums quasi in derselben Zeile hat nämlich eine autosuggestive Wirkung!

LidlRacer 19.11.2013 08:45

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 981067)
Ich hab mir ja ein Kinesio auf den Mund gelegt. Aber was meinst du damit ?
Doch nicht die korrekt in Frage gestellte Gleichverteilung ?
[Zitat]
3-4% mehr Geburten in der Zweiten Jahreshälfte, das wären ja berechenbare und korrigierbare peanuts.
oder :
[Zitat]
Oder meinst du vielleicht (hier eventuell noch gar nicht diskutierte ) rießige Schwankungen der Geburtenraten - so es die bei hinreichend kleiner Stichprobe ja sehr wahrscheinlich gibt !?

In erster Linie meinte ich immer noch das:
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 977811)
Originalzitat aus dem Fragebogen:

Please consider a certain birthday
(yours, your mother’s, etc.). Is this
birthday in the first third of a month
(1st to 10th day)? If yes, please
proceed to Question A; if no, please
proceed to Question B.

Question A Is this birthday in the first half of
the year (prior to the 1st of July)?

Question B Did you use brain-doping substances
during the last 12 months?
Note that only you know which of
the two questions you will answer.

Yes No

____________________________

Dass man sich selbst aussuchen soll, wessen Geburtstag man nimmt, ist für mich beinahe gleichbedeutend mit:
Suchen Sie sich einfach selbst aus, ob Sie die Dopingfrage oder die völlig belanglose Frage beantworten!

Wenn z.B. mein eigener Geburtstag dazu führt, dass ich die Dopingfrage beantworten soll, ich das aber nicht will, nehme ich einfach guten Gewissens den meiner Mutter. Oder umgekehrt.

Da ist meines Erachtens überhaupt nichts mehr berechenbar.

Aber zur Abwechslung bringe ich mal ein positives Beispiel einer ähnlichen Studie, die in entscheidenden Punkten viel besser ist:
Zur Häufigkeit des Dopings im deutschen Spitzensport

1. Die Dopingfrage ist glasklar:
"Haben Sie jemals wissentlich verbotene Dopingsubstanzen zum Zweck der Leistungssteigerung zu sich genommen?"

2. Es gibt eine klare Ansage, wessen Geburtstag man für den Zufallsmechanismus zu nehmen hat.

3. Es wird die Häufigkeit des "cheater" untersucht, die sich dennoch nicht an die Anweisungen halten.

"Trotz" der klaren Dopingfrage gibt es dort sehr viele, die Doping zugeben. Es geht aber nur um Kaderathleten in diversen nicht konkret genannten Sportarten, das lässt also keine wesentlichen Rückschlüsse auf uns zu.


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