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merz 13.07.2023 16:58

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1715795)
Und wie würde das ganz pragmatisch deiner Meinung dann ablaufen? Den vermeintlich „Reichen“ (wer definiert das letztlich) das Fliegen mit ihrem eigenen oder gecharterten Jet verbieten? Aufgrund welcher Grundlage?

Mir fehlt diePhantasie mir hier eine Schwierigkeit vorzustellen: Betrieb von Privatjets werden einfach verboten, in Deutschland oder der EU - keine Start- und Landerechte, Luftraum gesperrt, fertig - Grund und Begründung: katastrophale Klimabilanz als (letztlich nicht notwendiges) Transportmittel. Netjets ist out of business.
Für Transport von Spenderorganen gelten Ausnahmen usf.

m.

Schwarzfahrer 13.07.2023 16:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1715793)
Ja, es geht um eine zufällige Auswahl an Bürgerinnen und Bürgern.

Dann ist ja gut; der Artikel suggerierte etwas anderes.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1715793)
Die von ihnen erarbeitete Empfehlung an den Bundestag muss so oder so das Klimaschutzgesetz umsetzen. Es geht ausschließlich darum, wie das in der Gesellschaft fair umgesetzt wird.

Beispielsweise, wie kommen wir von den Emissionen im Verkehr runter? Die Armen fahren mit dem Rad in die Fabrik und die Reichen fliegen mit dem Privatjet nach Sylt? So ist es im Moment.

Ach so; also sollen solche Räte nur noch über die Umsetzungsdetails fertiger Regierungsbeschlüsse diskutieren. Das steckt natürlich einen sehr engen Rahmen - und ist m.M.n. eine Arbeit, die in die Fachabteilungen der MInisterien gehört, vorausgesetzt dort sitzen kompetente Mitarbeiter. Ich hätte mir die Rolle von solchen Räten als Impulsgeber der Politik eher als "Spiegel der Gesellschaft" vorgestellt, die Vorschläge für die Richtung geben sollen, wohin die Politik gehen soll, ihnen nahe bringen, was die Prioritäten und Ängste der Bürger sind. Also eigentlich vor den Regierungsbeschlüssen, um Beschlüsse zu machen, die eine möglichst hohe Akzeptanz haben. Wir reden wohl über sehr unterschiedliche Konzepte der Bürgerräte.

qbz 13.07.2023 17:01

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1715795)
Und wie würde das ganz pragmatisch deiner Meinung dann ablaufen? Den vermeintlich „Reichen“ (wer definiert das letztlich) das Fliegen mit ihrem eigenen oder gecharterten Jet verbieten? Aufgrund welcher Grundlage? Über den Preis wird’s wohl nicht funktionieren, da sie ja reich sind. ��

Grundsätzlich finde ich aber solch polarisierenden Beispiele für extrem kontraproduktiv. Letztlich spaltet dies eine Gesellschaft wenn wir gegenseitig mit dem Finger auf andere zeigen und eine selbst definierte Gruppe als „die Bösen“ deklarieren.

Irgendwie bildet m.E. eine vernünftige Analyse die Basis für Änderungen, die darin gründen, wer halt am meisten zur Umweltzerstörung beiträgt. Darüber weiss man dann, wo die Politik und die Gesellschaften unbedingt ansetzen müssen, wollen sie wirklich etwas verändern.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit Studien über den Umweltzerstörungsgrad unterschiedlicher Einkommensgruppen.

Zitat:

"Tatsächlich waren laut dem neuesten „World Inequality Report 2022“ die wohlhabendsten 10 Prozent der Weltbevölkerung – also knapp 800 Millionen Menschen – 2019 für 47,6 Prozent aller Treibhausgase verantwortlich, hingegen die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung – also gut vier Milliarden Menschen – nur für zwölf Prozent aller Emissionen.[4] Auch in Deutschland emittierten die wohlhabendsten zehn Prozent aller Haushalte mit 34 Tonnen CO2-Äquivalenten im Jahr fast sechsmal so viele Treibhausgase wie die gesamte ärmere Hälfte der deutschen Bevölkerung (5,9 Tonnen) zusammen.[5] Und dennoch ist der ökologische Fußabdruck[6] der Superreichen – trotz ihrer numerischen Vernachlässigbarkeit – von besonderem Belang, und dies gleich aus mehreren Gründen. Zum ersten sind die Treibhausgasemissionen der Reichsten so überproportional hoch, dass sie selbst von den wohlhabendsten Mittelklassen nicht auch nur annähernd erreicht werden. Selbst in Deutschland mit seiner vergleichsweise begüterten Mittelklasse emittiert das reichste Prozent der Bevölkerung fast zehnmal so viel CO2 wie die mittleren Einkommenslagen."

Zerstörerischer Reichtum. Wie eine globale Verschmutzerelite das Klima ruiniert.
Sighard Neckel.

Klugschnacker 13.07.2023 17:16

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1715795)
Und wie würde das ganz pragmatisch deiner Meinung dann ablaufen? Den vermeintlich „Reichen“ (wer definiert das letztlich) das Fliegen mit ihrem eigenen oder gecharterten Jet verbieten? Aufgrund welcher Grundlage? Über den Preis wird’s wohl nicht funktionieren, da sie ja reich sind. 😉

Ja, verbieten, wie bei anderen Formen der Umweltverschmutzung auch.

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1715795)
Grundsätzlich finde ich aber solch polarisierenden Beispiele für extrem kontraproduktiv. Letztlich spaltet dies eine Gesellschaft wenn wir gegenseitig mit dem Finger auf andere zeigen und eine selbst definierte Gruppe als „die Bösen“ deklarieren.

Es wird niemand als "böse" deklariert. Es sollen lediglich besonders krasse Formen der Umweltverschmutzung verboten werden. Für alle gleich, ohne Ansehen von Person und Einkommen.

Was findest Du daran polarisierend? Wir haben nunmal ein gemeinsames CO2-Budget. Polarisierend ist doch eher die Einstellung, dass sich die einen das Hundertfache davon nehmen wie die anderen.

Wir würden ein solches Verhalten auch bei anderen knappen Ressourcen nicht akzeptieren: Wenn demnächst das Wasser knapp wird und sich ein reiches Villenviertel 90% des Wassers einer Stadt krallt, um Gärten zu bewässern und Pools zu befüllen, dann stellt sich eine soziale Gerechtigkeitsfrage. Oder nicht?

anlot 13.07.2023 17:20

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1715798)
Mir fehlt diePhantasie mir hier eine Schwierigkeit vorzustellen: Betrieb von Privatjets werden einfach verboten, in Deutschland oder der EU - keine Start- und Landerechte, Luftraum gesperrt, fertig - Grund und Begründung: katastrophale Klimabilanz als (letztlich nicht notwendiges) Transportmittel. Netjets ist out of business.
Für Transport von Spenderorganen gelten Ausnahmen usf.

m.

Und damit ist dann was konkret in Bezug auf den co2 Ausstoß erreicht, außer dass man es den „Reichen“ endlich mal gezeigt hat?

anlot 13.07.2023 17:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1715802)
Ja, verbieten, wie bei anderen Formen der Umweltverschmutzung auch.



Es wird niemand als "böse" deklariert. Es sollen lediglich besonders krasse Formen der Umweltverschmutzung verboten werden. Für alle gleich, ohne Ansehen von Person und Einkommen.

Was findest Du daran polarisierend? Wir haben nunmal ein gemeinsames CO2-Budget. Polarisierend ist doch eher die Einstellung, dass sich die einen das Hundertfache davon nehmen wie die anderen.

Wir würden ein solches Verhalten auch bei anderen knappen Ressourcen nicht akzeptieren: Wenn demnächst das Wasser knapp wird und sich ein reiches Villenviertel 90% des Wassers einer Stadt krallt, um Gärten zu bewässern und Pools zu befüllen, dann stellt sich eine soziale Gerechtigkeitsfrage. Oder nicht?


Und mal angenommen der „Reiche“ der dann in D nicht mehr mit seinem Flugzeug fliegen darf, fliegt dann einfach ab einem anderen Land und/oder nimmt seine Firma gleich mit? Dann haben wir was genau erreicht??

Und ja, es ist mir klar, dass alle Länder das gleiche Problem/Aufgabe haben. Aber wir wissen doch alle ganz gut, wie sich Länder wie bspw Ungarn oder Polen an Auflagen halten.

Genussläufer 13.07.2023 17:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1715802)
Es wird niemand als "böse" deklariert. Es sollen lediglich besonders krasse Formen der Umweltverschmutzung verboten werden. Für alle gleich, ohne Ansehen von Person und Einkommen.

Rein intuitiv stimme ich Dir zu. Beim Nachdenken sieht die Sache dann wieder anders aus. Wenn Du das auf uns in Deutschland beziehst, kann man so argumentieren. Schaut man auf den Artikel von qbz sieht das schon anders aus. Dann könnte man jeden von uns als "krassen" Umweltverschmutzer brandmarken. Wer soll das entscheiden? Das könnte eine amtierende Regierung durchaus umsetzen. Die nächste könnte das wieder kassieren. Und wer trägt dann die Kosten für die anfallenden Entschädigungen? Oder lässt Du so etwas außen vor und bringst Deutschland damit als Land mit heftiger Rechtsunsicherheit in Misskredit? Das ist keine Polemik, sondern (leider) sehr ernst gemeint.

Klugschnacker 13.07.2023 18:30

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1715805)
Rein intuitiv stimme ich Dir zu. Beim Nachdenken sieht die Sache dann wieder anders aus. Wenn Du das auf uns in Deutschland beziehst, kann man so argumentieren. Schaut man auf den Artikel von qbz sieht das schon anders aus. Dann könnte man jeden von uns als "krassen" Umweltverschmutzer brandmarken. Wer soll das entscheiden? Das könnte eine amtierende Regierung durchaus umsetzen. Die nächste könnte das wieder kassieren. Und wer trägt dann die Kosten für die anfallenden Entschädigungen? Oder lässt Du so etwas außen vor und bringst Deutschland damit als Land mit heftiger Rechtsunsicherheit in Misskredit? Das ist keine Polemik, sondern (leider) sehr ernst gemeint.

Verstehe ich Dich richtig? Du befürchtest Kosten, welche die Gesellschaft als Entschädigung an Privatjetbesitzer zu zahlen hätte, weil diese eine Zeit nicht privat fliegen konnten?


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