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Also rein persönliche PL-Antipathie ist das nicht. Ich finde es bei Frodo genauso ätzend, wenn er versucht seine Peak-Wochen dem Ottonormal-Zuschauer als Alltagstraining zu verkaufen oder diesen Ernährungsblödsinn, der vor kurzem in seinem Thread thematisiert wurde. Und ich finde es auch nicht cool, wie Sanders auf ich-bin-ach-so-anders zu machen (obwohl es vermutlich wirklich authentisch ist). Bei Lange ist es einfach so, dass er von einem Profi, der mal 4. oder 5. bei ner MD wird innerhalb eines Jahres zum potentiellen und dann innerhalb von noch einem Jahr zum tatsächlichen Hawaii-Sieger wird. Dabei war er in allen seinen Hawaii-Rennen läuferisch dem gesamten Feld meilenweit überlegen - konnte diese überlegene Performance aber im Grunde noch nie irgendwo anders zeigen. Klar läuft er sonst auch gut, aber ist weit davon entfernt einzigartig zu sein. Dann kommen diese Berichte über Zeitstrafen (7 in 4 Jahren laut Sebi und ich nehme mal an, wenn das nicht stimmt, wäre es schon mal kommuniziert worden). Dann sieht man unschöne Aktionen, Hawaii 2017 als er erst Kastelein beim überholen zwingt am Hang ne Vollbremsung zu machen, später auch auf Aufforderung des Karis seinen Anzug nicht richtig zumacht. Kraichgau dieses Jahr. Letztes Jahr auf Rügen hat er sich bei Überholvorgängen von AGlern auch gerne mal bei Frommhold reingehängt. Natürlich gibt es auch faire Rennen: Frankfurt oder Rügen dieses Jahr. Nur da gewinnt er dann interessanterweise halt nicht. Das alles lässt mich dann sehr skeptisch zurück. Mit dem diesjährigen Hawaii-Sieg hat er bei mir aber entsprechend auch massiv gewonnen: Er hat demonstriert, dass er ein Rennen auch fair gewinnen kann, was viele Zweifel bei mir beseitigt hat. Die Kritik an der Langeweile beim Radfahren auf die Leute in der Dreitz-Gruppe zu münzen, finde ich auch dumm. Dreitz war vom Potential der viert- bis fünftbeste Mann auf dem Rad am Start, wer soll da schon vorbei gehen? Sanders und Kienle mit schlechten Tagen. Frodeno, Frommhold, Böcherer, Stein, Hoffman, viele gute Radfahrer nicht am Start, mittelstarke wie Cunnama und Bozzone fehlen ebenfalls oder sind nicht in Form. Das war einfach eine doofe Konstellation dieses Jahr. |
Was soll das??ß :confused: :confused: :confused:
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Es gibt halt Unterschiede in der Sichtweise auf "Renngestaltung" und das ist auch gut so. Die einen mögen so Taktiker, die sich immer am Rande des Regelwerkes durchschlawenzeln und am Ende den Hammer rausholen, die anderen mögen lieber so Sanders Typen. Rein sportlich gesehen hat beides eine gewisse "Qualität". Die Einschätzungen dazu sind rein persönlicher Natur und Geschmackssache. Ich sehe im Radrennen auch lieber einen herioschen 30km Solo-Attacken-Sieger von vorne als einen Ellenbogensprinter, der die letzten 10m das erste Mal die Nase im Wind hat. So nutzt halt jeder seine Möglichkeiten ein Rennen zu gewinnen. Einem Zuschauer muss man allerdings dann zugestehen, dass jeder selbst das gut finden kann was er lieber sieht. |
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Mir ist nicht klar was Wurfs Kontakte zu Sky damit zu tun haben, dass er Lange nicht so ätzend findet wie Frodo und Kienle. Aber du meinst wahrscheinlich, dass er generell ne andere Sicht auf "fairen Sport" hat? Das ist ein hartes Brot. Da kann ich nix dazu sagen... Aber es ist schon so, dass man von internationalen Athleten weniger hört das PL so ein unfairer Sportler sei. Die von dir genannten Aktionen, kenne ich leider alle nicht... Ich habe auch schon versucht zu recherchieren, aber keine 7 Zeitstrafen gefunden. Ich gehe aber einfach davon aus, dass ich zu unfähig bin diese zu finden? Vielleicht kann da ja mal jemand helfen. Ich kann mich in den letzten 3 Jahren an 2 erinnern. Wobei ich dabei bleibe, dass die 20m die Faris da mitgelaufen ist, keine Strafe wert ist (Aber gut, Regeln sind Regeln). |
Ich blende jetzt mal sämtliche Zeitstrafen aus der Vergangenheit und die Vorwürfe von Profis und anderen gegenüber Lange aus.
Nach allem, was man sehen konnte ist er zu 100% regelkonform gefahren und hat damit verdient gewonnen. ABER Im ZDF-Stream hab ich ihn genau 2 mal vorne gesehen. In beiden Fällen musste er notgedrungen nach vorne, weil Andi Dreitz kurz vorher überholt hatte und dann nicht genug Platz für Lange hinter ihm war. Im ersten Fall hat er sofort zur Trinkflasche gegriffen, Tempo rausgenommen und sich direkt wieder überholen lassen. Beim zweiten Mal war er für kurze Zeit vorne, zumindest so lange bis man ihm im Kamerabild gesehen hat. Beim nächsten Mal als die Gruppe wieder im Stream-Bild gezeigt wurde, hatte Andi Dreitz wieder die Führung. Wenn ich es richtig gesehen habe, gab es sogar eine Szene, in der er seinen Hintermann mit Gesten aufgefordert hat, auch mal Führungsarbeit zu übernehmen. Leider ist der ZDF-Stream nicht online. Sonst könnte man sich mal die Mühe machen, die Stelle rauszusuchen. Wie gesagt: Alles zu 100% innerhalb der vorgegebenen Regeln. Nur erwarte ich von demjenigen, der die Regenbogenfarben an seinem Trikot trägt, dass er selber auch Verantwortung und Führungsarbeit übernimmt. Lange versteckt sich über 183,8km und blüht dann auf. Außerhalb von Hawaii ist er gezwungen selber Führungsarbeit zu übernehmen oder wird - wie in Frankfurt - von anderen in diese Rolle reingezwungen. Auch wenn er ungefragt zur Weltspitze gehört, konnte er in diesen Rennen bisher nie ganz oben mitspielen (Texas ausgenommen). Ich kann es verstehen, dass die Sympathien dann eher bei anderen Athleten liegen, die auch mal das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Jede Kritik muss eine gewisse Form wahren. Sich jegliche Kritik zu verbieten und als unbegründetes Patrick Lange bashing abzutun greift meiner Meinung nach zu kurz. |
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Das sind für mich objektive Zahlen und keine persönlichen Empfindungen. Der Post von Mirko macht nur Stimmung. |
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Er kann sich doch trotzdem im Zug verstecken, auch wenn der Zug langsamer als Kona fährt. Kann ihm doch egal sein, umso relaxter geht er zum Laufen. Oder? Warum auch immer er vor allem auf Hawaii glänzt und bei anderen Rennen eher nicht: an obiger Vermutung kann es in meinen Augen nicht liegen. |
Ich denke die Antipathie gegenüber Lange in Deutschland hat auch damit zu tun, dass alle bisherigen Hawaii-Sieger aus Deutschland für ihre offensive Renntaktiken bekannt waren/sind.
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