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keko# 19.09.2023 13:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722478)
Es würde mich interessieren, welche Punkte im AfD-Programm Du konkret als so komplett anders wahrnimmst, als was die CDU zwischen 1980 und 2000 als Programm hatte? ..

Das geht sehr schnell: ich klicke auf https://afd-bw.de/ und lese:

DEUTSCHLAND MUSS WIEDER NORMAL WERDEN

Ich bin nicht normal. Bist du normal? Wahrscheinlich auch nicht.

Zudem fehlt die Ansprache für Bürgerinnen. Das empfinde ich mindestens als unhöflich.

Genussläufer 19.09.2023 13:49

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722487)
Zudem fehlt die Ansprache für Bürgerinnen. Das empfinde ich mindestens als unhöflich.

Schau mal in die Ansprachen der anderen. Da findest Du immer etwas zum nörgeln. Schau aber lieber nicht in die Wahlversprechen aus der 21er Wahl. Das würde sogar Dein Parteivorsitzender blass werden lassen. Die Realität kann kein Satiriker toppen.

keko# 19.09.2023 13:54

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722488)
Schau mal in die Ansprachen der anderen. Da findest Du immer etwas zum nörgeln. Schau aber lieber nicht in die Wahlversprechen aus der 21er Wahl. Das würde sogar Dein Parteivorsitzender blass werden lassen. Die Realität kann kein Satiriker toppen.

Mir reicht es schon, dass Leute wie ein Bekannter meines Nachbarn, der ihm permanent irgendwelche dumme Videoclips schickt, sich von der AfD bestätigt fühlen. Da kommt dann ein Flugzeug, das angebich ein Corona-Impfstoff aus der Luft verspritzt und danach ein Werbespot von der AfD, indem es um Freiheit geht. Das muss man sich wirkich mal anschauen.

Roini 19.09.2023 13:57

Was mich ein wenig bedenklich stimmt ist die generelle Verharmlosung der klar vorhandenen rechtsradikalen Tendenzen der AFD.
Das wird auch in dieser Diskussion oft klein geredet.

Wenn man sich mal den Verlauf hier so ansieht sind meiner Meinung nach die eher konservativ/rechts Beiträge in der Mehrheit obwohl doch nach Meinung einiger hier dieses Forum klar links/grün dominiert ist :Blumen:

keko# 19.09.2023 13:57

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722488)
....Die Realität kann kein Satiriker toppen.

Wenn das in DE so weiter geht, werde ich meinen Parteivorsitzenden fragen, ob ich ausnahmsweise mal wieder die Grünen wählen darf oder gar die SPD ;-)

Bunde 19.09.2023 14:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722478)
Es würde mich interessieren, welche Punkte im AfD-Programm Du konkret als so komplett anders wahrnimmst, als was die CDU zwischen 1980 und 2000 als Programm hatte? Ich habe die beiden Programme noch nicht direkt verglichen, aber ganz vieles, was heute die AfD-Poltiker (nicht Höcke, der Teil der AfD ist für mich ein extra Kapitel) loslassen, klang in den damaligen Reden von CDU-Granden sehr ähnlich; sogar von Merkel gibt es höchst migrationskritische Reden aus der Zeit vor 2010.

Ohne das jetzt konkret überprüft zu haben: Kann schon sein, dass das so war. Nur war das halt 1980 und nicht 2023. Ich halte es für, vorsichtig gesagt, falsch, den Problemen von heute mit Lösungen aus den 1980er Jahren zu begegnen.

Vielmehr sollten wir dringend versuchen, zukunftsgerichtete Lösungen (und damit auch zukunfstgerichtete Politik) zu entwickeln.

Genussläufer 19.09.2023 14:21

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1722491)
Was mich ein wenig bedenklich stimmt ist die generelle Verharmlosung der klar vorhandenen rechtsradikalen Tendenzen der AFD.
Das wird auch in dieser Diskussion oft klein geredet.

Da stimme ich Dir in Teilen zu. Wobei ich hier durchaus wieder zwischen der Partei und den Repräsentanten unterscheiden würde. Zugegeben verläuft diese Grenze im Sand und verschwimmt gern mal. Das ist aber definitiv ein wichtiger Aspekt.

Zitat:

Wenn man sich mal den Verlauf hier so ansieht sind meiner Meinung nach die eher konservativ/rechts Beiträge in der Mehrheit obwohl doch nach Meinung einiger hier dieses Forum klar links/grün dominiert ist
Auf den letzten Seiten kann dieser Eindruck entstehen. Das kann aber diverse Gründe haben. Zum einen haben es die tendenziell weniger konservativ eingestellten Diskussionsteilnehmer aufgegeben, die anderen zu überzeugen. Sie könnten das Gefühl haben, es ist eh alles gesagt. Die aktuelle Politik der Regierung erschwert vielleicht die Argumentation, weil sie auch nicht liefert. Vielleicht sind es auch andere Gründe. Die eher konservativ eingestellten Teilnehmer haben aktuell mehr Rückenwind, was vielleicht auch nur ein Spiegelbild der Realitäten ausserhalb des Forums ist.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722489)
Mir reicht es schon, dass Leute wie ein Bekannter meines Nachbarn, der ihm permanent irgendwelche dumme Videoclips schickt, sich von der AfD bestätigt fühlen. Da kommt dann ein Flugzeug, das angebich ein Corona-Impfstoff aus der Luft verspritzt und danach ein Werbespot von der AfD, indem es um Freiheit geht. Das muss man sich wirkich mal anschauen.

Wenn es nicht so lästig wäre, könnte man da sogar drüber lachen. Die Auferstehung der Verschwörungspraktiker ist in der Tat auffällig.

Genussläufer 19.09.2023 14:22

Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1722494)
Vielmehr sollten wir dringend versuchen, zukunftsgerichtete Lösungen (und damit auch zukunfstgerichtete Politik) zu entwickeln.

Dein Wort in Gottes Ohr. Die Lösungen sollten dann bestenfalls auch umsetzbar und nützlich sein. Gutes zu wollen, reicht nicht :Blumen:

Das ist wie beim Triathlon. Es gibt keine B-Note.

qbz 19.09.2023 14:31

Die nächste landesweite Wahl ist doch die Europa Wahl. Und zur EU könnten die Vorstellungen zwischen der AFD und der CDU nicht unterschiedlicher sein, sowohl in der fernen und näheren Vergangenheit wie heute. Bei der Gründung der AFD engagierten sich noch die Liberalen Euro- und EU-Kritiker, die heute nicht mehr dabei sind, seit Nationalisten und Rechtsextremisten wie ein Gauweiler in der AFD dominieren. Die CDU hat die EU mitgegründet, vor Merkel, die AFD will sie kastrieren oder gar auflösen. Bei diesem zentralen Thema wird keine von der CDU früher vertretene Programmatik von der AFD besetzt.

qbz 19.09.2023 14:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722485)
Och komm... so weit wie Polen oder Ungarn sind wir doch gar nicht. In Schweden, Finnland, Italien und Spanien sind die Jungs und Mädels bereits in politischer Verantwortung. Bisher scheint es den Ländern kaum geschadet zu haben. Ok, Polen ist etwas bedenklich, weil dort die Judikative ziemlich pragmatisch unterwandert wurde.

Sobald die AFD in den Bundesländern oder im Bund mitregiert, bekommt sie Einfluss auf den Staatsapparat und kann auch Stellen in ihren Ministerien mit AFD-Getreuen besetzen. Das wird negative Folgen für alle gesellschaftlichen Gruppen haben, gegen die AFD Mitglieder heute hetzen, und zur Zunahme von Angriffen auf AFD kritische Personen und Organsationen führen und die mögliche Nichtaufklärung sowie Niederschlagung von Anzeigen bedeuten. Wer heute im Falle der Verbreitung von rechtsextremen, rassistischen Gedankengutes noch aus einer Polizeischule entfernt wird, muss bei einem AFD-Innenminister nichts mehr befürchten.

keko# 19.09.2023 14:49

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722500)
Sobald die AFD in den Bundesländern oder im Bund mitregiert, bekommt sie Einfluss auf den Staatsapparat und kann auch Stellen in ihren Ministerien mit AFD-Getreuen besetzen. Das wird negative Folgen für alle gesellschaftlichen Gruppen haben, gegen die AFD Mitglieder hetzen, und zur Zunahme von Angriffen auf AFD kritische Personen und Organsationen führen und die mögliche Nichtaufklärung sowie Niederschlagung von Anzeigen bedeuten. Wer heute im Falle der Verbreitung von rechtsextremen, rassistischen Gedankengutes noch aus einer Polizeischule entfernt wird, muss bei einem AFD-Innenminister nichts mehr befürchten.

Genauso wirkungsvoll: die Partei hat dann Einfluss, wohin Gelder gehen und wohin nicht. Integrationskurse oder Vorbereitungskurse für Flüchtlingskinder kosten letztendlich Geld.

keko# 19.09.2023 14:54

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722485)
....
Och komm... so weit wie Polen oder Ungarn sind wir doch gar nicht. In Schweden, Finnland, Italien und Spanien sind die Jungs und Mädels bereits in politischer Verantwortung. Bisher scheint es den Ländern kaum geschadet zu haben. Ok, Polen ist etwas bedenklich, weil dort die Judikative ziemlich pragmatisch unterwandert wurde.

Hitler ist nicht vom Himmel gefallen, er war sich jahrelang großen Rückhalt in der deutschen Bevölkerung sicher und wurde freiwilig gewählt. Er erzählte Geschichten und die Menschen glaubten ihm. Irgendwann konnte er machen, was er wollte und dann kam das große Jammern darüber.
Tja, dumm gelaufen.... :Nee:

Trimichi 19.09.2023 15:16

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722400)
Nun ja, zur letzten Bundestagswahl gabs hier im Forum eine Wahlumfrage, deren Ergebnis nur einen Schluss zulässt, und zwar, dass es sich bei der Veranstaltung hier um eine links-grüne Blase handelt, die allermeisten Protagonisten also in dieser politischen Ecke zu verorten sind. Vor dem Hintergrund kann hier ein Faden mit dem Titel "Rechtsruck in Deutschland" eigentlich nur als Comedy, als Satire aufgefasst werden, wo jeder Narr frei seine Meinung äußern kann, ohne Gefahr zu laufen, gecancelt zu werden.

Also Feuer frei ;)

Mag sein. Die Ebene darüber sind imho Triathlon als gemeinsamer Nenner und in Ausübung der "härtesten Sportart der Welt" (Ironman) sowas wie "edle Pedalritterschaft" oder Humanismus.

Von Ökonomie habe ich wirklich nicht viel Ahnung. Ökonomen irren sich bisweilen. Das ist sogar mir bekannt. Zudem ist im Consulting die übliche Praxis alle Optionen zu kennen, um anschließend die beste Lösung anzuraten. In der Wissenschaft würde von Vollständigkeit die Rede sein.

Warum prüft niemand die Möglichkeit von "Gesundschrumpfung"? Von den Ökonomen, meine ich, strategisch mit dem Ziel der Klimaneutralitaet. Würden Anno 2050 nur noch, um im Zahlenbeispiel zu bleiben, 60 Millionen Menschen in Deutschland leben wäre der Quotient Deutsche mit und ohne Migrationshintergrund btw. Eingebuergerte unverändert. Im Absolutbetrag wären die Klimaziele erreichbarer. Zuzug scheint aber ein Naturgesetz der Betriebswirtschaft zu sein. Alle gehen davon aus, dass es ohne Zuzug nicht geht in der Wirtschaft? Soweit ich weis haben die Deutschen im Schnitt als Paar 1,41 Kinder. Die Wirtschaft würde schrumpfen ohne 100000 Zuzuegler pro Jahr. Und?

Einer wie Herr Erdogan nimmt drei Millionen Syrer auf. Kalkuliert der mit wirtschaftlichen Zahlen? Wohl kaum. Diesen Menschen wird Zuflucht gewährt. Ganz einfach. Ohne Hintergedanke. Können wir das nicht auch so machen? Muss in den Extremen quasi wie auf Teufel komm' raus Flüchtlingen Staatsbürgerschaft und Integration reingedrückt werden bzw. Abschottung via Grenzzaunerrichtung propagiert werden? Viele warten ab bis der Krieg vorbei ist in den Lagern. Wenn wir sowas sagen würden wie "bleibt als Gäste so lange wie nötig", wäre diese ganze Debatte um Asyl, Staatsbürgerschaft usw. vllt ganz anders gelagert. Dann könnte die Türkei und Deutschland als Natoländer gemeinsam Druck auf Assad ausüben. Wäre das nicht auch ein Ansatz? So von wegen, "hallo schau mal, deine Bürger wollen nach Hause." Zu naiv? Kann mir nicht vorstellen, dass sich die edlen Herrschaften in den rechten Lagern so unmenschlich und herzlos verhalten würden nicht zu helfen. Wenn sogar ein Erdogan hilft, und keine Bürokratismusmaschine hinstellt, dafuer Zelte und Lagerplätze. Nicht möglich? Geht noch besser, denn die Chinesen haben binnen zwei Wochen ganze Containerstädte aufgestellt wegen Corona. Und hier? Müssen riesige landwirtschaftliche Nutzflächen brachliegen, damit Landwirte Subventionen erhalten. Warum können wir keine solchen Auffanglager bauen wie Herr Erdogan? Wir hingegen brauchen Ankerzentren? Gut vorstellbar, dass viele Syrer und Ukrainer nichts lieber wollen als in ihre Heimatländer zurückzukehren. Aber zum Spielball der Politik werden? Echt nicht. So bleibt ein Mix aus a) Integrationspolitik als einzige Lösung, um niemanden zu benachteiligen b) "naturwissenschaftlich" d.h. betriebs- und volkswirtschaftlichgesetzlich bedingter Zuzug und c) rechter Positionen, die am einfachsten ist von wegen Grenzen einfach zu machen. Lösungsansätze anderer Staaten (Erdogan, China während Corona) haben wir nicht auf dem Schirm? Italien dito. Wenn in der heißen Türkei Millionen Syrer Zuflucht finden, so koennen im strukturschwachen Süditalien keine Auffanglager aufgebaut werden für wenige Hundertausende? Klar, birgt Risiken.

Womöglich auch Chancen und solche sollten imho die Ökonomen in ihren spieltheoretischen Modellen vllt auch einmal berücksichtigen und durchrechnen. Wer hätte bei diesen Szenarien (Mustermodell Erdogan) welche Vor- und Nachteile und welche Lösung folgte daraus? Hinzu käme den Fluechtlingen eine echte Stimme zu geben, insofern was sie wirklich wollen. Vermutlich, wie erwähnt, wollen die meisten am Liebsten zurück und nach Hause. ... ;)

Genussläufer 19.09.2023 15:36

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722500)
Sobald die AFD in den Bundesländern oder im Bund mitregiert, bekommt sie Einfluss auf den Staatsapparat und kann auch Stellen in ihren Ministerien mit AFD-Getreuen besetzen.

Das hast Du doch aber immer, bei jedem politischen Wechsel. Ich sehe die Gefahr hier deutlich geringer als in den USA. Aber sie ist sicher da. Dein Beispiel mit dem Innenministerium kann ich nicht entkräften. Das sehe ich ähnlich.

Ich sehe es prinzipiell kritisch, wenn immer nur eine Partei in der Regierung sitzt. Das führt automatisch zu Verfilzung. Das würde ich sogar als Pro-Argument für die AfD sehen. Aber ja, da sind bei dem Personal auch Gefahren im Spiel.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722502)
Hitler ist nicht vom Himmel gefallen, er war sich jahrelang großen Rückhalt in der deutschen Bevölkerung sicher und wurde freiwilig gewählt. Er erzählte Geschichten und die Menschen glaubten ihm. Irgendwann konnte er machen, was er wollte und dann kam das große Jammern darüber.
Tja, dumm gelaufen.... :Nee:

Ganz so ist es dann doch nicht gelaufen. Ich tue mir auch schwer, die AfD gleichzusetzen. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass diese Art von Rhetorik, den Erfolg der AfD eindämmen wird. Das Gegenteil scheint der Fall.

Genussläufer 19.09.2023 15:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722500)
Sobald die AFD in den Bundesländern oder im Bund mitregiert, bekommt sie Einfluss auf den Staatsapparat und kann auch Stellen in ihren Ministerien mit AFD-Getreuen besetzen.

Wo siehst Du denn den Unterschied zu den anderen angesprochenen Ländern? Ist die AfD gefährlicher als die Rechtspopulisten der anderen europäischen Länder oder der USA? Ist es einfach ein historisch begründeter speziell Deutschland betreffender Trigger? Oder siehst Du die Entwicklung dort ähnlich kritisch? Zumindest in Polen könnte ich das nachvollziehen.

keko# 19.09.2023 15:59

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722506)
....
Ganz so ist es dann doch nicht gelaufen. Ich tue mir auch schwer, die AfD gleichzusetzen. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass diese Art von Rhetorik, den Erfolg der AfD eindämmen wird. Das Gegenteil scheint der Fall.

Ich setze auch nicht die AfD mit Hitler gleich. Es geht nur darum, dass sich Dinge manchmal schleichend einstellen. Man gewöhnt sich an Wahlerfolge, Abstimmungsbeteiligungen, Rhetorik usw.: siehe Ukraine-Krieg: demnächst kommt wohl Taurus und vor einem Jahr redeten wir über Helme.

Bunde 19.09.2023 17:30

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722496)
Dein Wort in Gottes Ohr. Die Lösungen sollten dann bestenfalls auch umsetzbar und nützlich sein. Gutes zu wollen, reicht nicht :Blumen:

Das ist wie beim Triathlon. Es gibt keine B-Note.

Ja, da hast Du natürlich recht. Und die schlechte Nachricht: Das wird nicht einfach. Es ist ja elementarer Bestandteil populistischer Politik, zu suggerieren, es gäbe einfache Lösungen für komplizierte Probleme.

Im Falle der AfD sind das "Ausländer raus", "Raus aus dem Euro" und "Raus aus der EU".

Was die letzten beiden Parolen angeht, muss man den Briten schon fast dankbar sein, dass sie den Brexit durchgezogen haben, da diese jetzt doch deutlich seltener zu hören sind.

Und es klingt natürlich erstmal gut, wenn es heißt, man müsse Pull-Faktoren verringern bzw eliminieren, damit weniger Asyslsuchende zu uns kommen und so mehr Geld für die blonde deutsche Mutter bleibt. So einfach ist es aber leider nicht: Wie sich immer wieder zeigt, spielen die "Push" Faktoren eine viel größere Rolle. "Fluchtursachen bekämpfen" wird ja sogar von der AfD gefordert. Was dann gerne verschwiegen wird:

1. Das wird verdammt teurer. Ohne es beziffern zu können, würde ich vermuten, teurer als die gegenwärtigen Kosten für Asylbewerber...

2. Wie soll man dabei vorgehen? Beispiel Afghanistan: Hier hat man ja 20 Jahre lang versucht, mit viel Geld (und mit einem hohen Blutzoll) versucht, einen demokratischen Staat aufzubauen, bekanntloch ohne allzu großen Erfolg. Ähnlich sieht es in Syrien oder anderen Fluchtgebieten aus...

Wer also "weniger Asyl" fordert, muss bereit sein, einen großen Geldbetrag in die Hand zu nehmen. Und der muss auch irgendwo her kommen... schwer zu glauben, dass die AfD dazu bereit wäre

JENS-KLEVE 19.09.2023 17:37

Hammerskins in Goch
 
Heute auf dem Weg zur Arbeit mitten im Nichts an ein einer fetten Razzia vorbeigefahren. Der ganze Radweg vollgeparkt und ich mit dem Rad über die Fahrbahn dran vorbei. Ich dachte schon, da wären Leichen im Garten gefunden worden:Cheese:

https://www1.wdr.de/nachrichten/verb...a-nrw-100.html

Gruselig, dass ich da seit Jahren an so einem Kaliber vorbei geradelt bin.

Bunde 19.09.2023 17:42

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722275)
Last but not least, Thema Protest: Aus Protest gegen die dreckige Machenschaft der "SZ", dieser miese Versuch der politischen Einflußnahme mitten im Wahlkampf, werde ich bei der Landtagswahl in Bayern in Kürze die Freien Wähler wählen. Und damit scheine ich nicht allein zu sein, wann ich mir den Höhenflug dieser Partei in den Umfragen so anschaue. Aiwanger ist zwar ein No-Go, aber so gehts halt auch nicht.

Witzig. Ich werde aus dem gleichen Grund zum ersten Mal grün wählen...

DocTom 19.09.2023 18:06

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722485)
Findest Du?...
Beim Titel um das irrationalste Programm hätte die AfD wahrlich keine guten Karten :Blumen:
... Ok, Polen ist etwas bedenklich, weil dort die Judikative ziemlich pragmatisch unterwandert wurde.

Da bin ich dann bei Keko und Dir, wehret solchen Anfängen.

Unter Prof. Lucke gefiel mir die AfD auch besser, als mit Höcke. Die Frage ist ja, kann Friedrich Merz die AfD als Juniorpartner in einer Koalition, wie sie jetzt sich ja etwas andeutet, im Griff behalten? Oder zählen dann auch nur Koalitionsideologien? Das wäre schlecht für unsere Demokratie und Meinungsfreiheit, wie in Polen und Ungarn.

Zum Begriff Bürger und unhöflich fällt mir nur Duden und Wiki ein.

Zitat:

Zitat von https://www.duden.de/rechtschreibung/Buerger
VERWENDUNG DER PERSONENBEZEICHNUNG
In bestimmten Situationen wird die maskuline Form (z. B. Arzt, Mieter, Bäcker) gebraucht, um damit Personen aller Geschlechter zu bezeichnen. Bei dieser Verwendung ist aber sprachlich nicht immer eindeutig, ob nur männliche Personen gemeint sind oder auch andere. Deswegen wird seit einiger Zeit über sprachliche Alternativen diskutiert.

Https://de.m.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrger

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1722524)
Heute auf dem Weg zur Arbeit mitten im Nichts an ein einer fetten Razzia vorbeigefahren. Der ganze Radweg vollgeparkt und ich mit dem Rad über die Fahrbahn dran vorbei. Ich dachte schon, da wären Leichen im Garten gefunden worden:Cheese:

https://www1.wdr.de/nachrichten/verb...a-nrw-100.html

Gruselig, dass ich da seit Jahren an so einem Kaliber vorbei geradelt bin.

Schade, dass Sie sich das selbst in nrw nicht bei libanesisch-arabischen Rocker und Clanstrukturen trauen.
Oder überlese ich da die öffentlich zugänglichen Nachrichten zu, wie auch vorwurfsvolle anti-antisemitsche Berichte gegen schlimm antisemitische libanesisch-arabischen Rocker und Clanstrukturen?
Oder gibt es sowas nur in Berlin? (nö. Obwohl sich hier nur (kriminelle) clans gegenseitig bekämpfen)

Zumindest gab es bei der bundesstelle politische Bildung etwas dazu:
https://www.bpb.de/themen/rechtsextr...-bei-muslimen/

Meine jüdischen Freunde fühlen sich in Deutschland übrigens eher von ( palästinensischen) Arabern als von der AfD bedroht...
Aber da finden sich jetzt bestimmt auch wieder Palästinenserfreunde, die das "Schönreden" können.

https://www.deutschlandfunk.de/palae...t-die-100.html

Gebietsrivalitäten und Besitzansprüche und Religionen scheinen eines der Grundübel der Menscheit zu sein, was?

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1722504)
Mag sein...

Einer wie Herr Erdogan nimmt drei Millionen Syrer auf. Kalkuliert der mit wirtschaftlichen Zahlen? Wohl kaum. ... ;)

Und doch, lieber Michi...
https://www.deutschlandfunkkultur.de...dammt-100.html
...nutzen die Syrer der türkischen Wirtschaft, indirekt.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722502)
Hitler ist nicht vom Himmel gefallen, er war sich jahrelang großen Rückhalt in der deutschen Bevölkerung sicher und wurde freiwilig gewählt. Er erzählte Geschichten und die Menschen glaubten ihm. Irgendwann konnte er machen, was er wollte und dann kam das große Jammern darüber.
Tja, dumm gelaufen.... :Nee:

...und das könnte bei der zunehmenden Verblödung unserer Gesellschaft tatsächlich mMn die größte Gefahr werden. Menschliche Dummheit ist zu allem fähig, auch zur Wiederholung von schonmal gemachten Fehlern. Und da reichen die wenigen hier im TSF sich andeutenden gemäßigten Disskutanten aus den verschiedenen Lagern sicher nicht, dass dann final abzuwenden.

qbz 19.09.2023 18:36

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722506)
Das hast Du doch aber immer, bei jedem politischen Wechsel. Ich sehe die Gefahr hier deutlich geringer als in den USA. Aber sie ist sicher da. Dein Beispiel mit dem Innenministerium kann ich nicht entkräften. Das sehe ich ähnlich.

Ich sehe es prinzipiell kritisch, wenn immer nur eine Partei in der Regierung sitzt. Das führt automatisch zu Verfilzung. Das würde ich sogar als Pro-Argument für die AfD sehen. Aber ja, da sind bei dem Personal auch Gefahren im Spiel.

Das ist ja schon lange nicht mehr der Fall in DE, dass absolute Mehrheiten zur Regierungsbildung geholt werden, nicht mal mehr in Bayern. Mehrparteien-Regierungskoalitionen sind die Regel geworden, d.h. auch die Parteibücher der Direktorenposten in den Verwaltungen passten sich dem an.

Der Einfluss der Minister in den Ländern oder im Bund auf die personelle Besetzung der obersten Leitungsstellen der Verwaltung ist enorm (mal abgesehen von den befristeten Staatsekretären) nach meinen Erfahrungen und es würde einen erheblichen Unterschied machen, ob z.B. der Jugendamtsdirektor im Jugendamt von der AFD stammt oder nicht. Ähnliches gilt für andere Abteilungen / Ämter wie Soziales, Gesundheit, Bildung, Schule, Kultur, Inneres etc.

qbz 19.09.2023 19:04

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722508)
Wo siehst Du denn den Unterschied zu den anderen angesprochenen Ländern? Ist die AfD gefährlicher als die Rechtspopulisten der anderen europäischen Länder oder der USA? Ist es einfach ein historisch begründeter speziell Deutschland betreffender Trigger? Oder siehst Du die Entwicklung dort ähnlich kritisch? Zumindest in Polen könnte ich das nachvollziehen.

Kann ich so allgemein und in Kürze nicht länderübergreifend beurteilen oder vergleichen, überfordert mich spontan.

Ich finde es ein Basic, dass die Gewaltenteilung korrekt funktioniert, der Staat das Gewaltmonopol behält und die Bürger vor Alltagsrassismus, Diskriminierung sowie die Bürgerrechte schützt. Den Rassismus aus den USA, die Diskriminierung, die soziale Ausgrenzung, mangelhafte Grundversorgung sowie die Bürgerbewaffnung möchte ich nicht erleben und auch keinen Sturm auf den Reichstag.

Ich glaube generell nicht daran, dass demokratische Verhältnisse im Kapitalismus naturgegeben dauernd anhalten. Dazu gibt es viel zu viele Länder im Laufe seiner Geschichte, wo die Krisen zu kapitalistischer Diktatur, Willkür und gewalttätiger Unterdrückung geführt haben.

Mit einer AFD in den Länder- / Bundesregierungen würde meiner Ansicht nach der Rassismus und Nationalismus amtlich gebilligten Einzug in die Regierungen und Verwaltungen halten. Als Afrikaner, Araber, Asiate oder südländisch Aussehender würdest Du den AFD-Einfluss im Alltag schon jetzt ständig spüren ("Holen wir unser Land zurück", plakatierter rassistischer AFD-Slogan), erst recht, wenn er in einer Regierung mitbestimmt.

Trimichi 19.09.2023 20:30

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722531)
Wehret solchen Anfängen.

...und das könnte bei der zunehmenden Verblödung unserer Gesellschaft tatsächlich mMn die größte Gefahr werden. Menschliche Dummheit ist zu allem fähig, auch zur Wiederholung von schonmal gemachten Fehlern. Und da reichen die wenigen hier im TSF sich andeutenden gemäßigten Disskutanten aus den verschiedenen Lagern sicher nicht, dass dann final abzuwenden.

Bzw. stoppt solche, falls sie schon gemacht sind. Nur wie?

Mein Bauchgefühl seit Corona: irgendwas wurde in Gang gesetzt. Zeitenwende? Was heißt das konkret? Im Bauchgefühl: schriller, schräger, extremer im Sinne von citius, altius, fortius. Seither gefühlt jeden Tag mit einer neuen Schlagzeile eins übergebraten bekommen. Diskutiere nicht über Politik, raten Freunde. Aber sogar das Sprechen über Wetterbericht sorgt für Ungemach in der eigenen Familie. Woher kommt das? Diese Verblödung oder Zersetzung. Ein unausweichlicher Zustand auf Grund der natuerlichen Gegebenheiten. Hoffe ich. Dann wird man auch vernünftige Lösungen finden.

Jetzt kann man "Nein" dazu sagen. Sich nicht mehr informieren. Die Leute ziehen sich zurueck? Nirgendwo gibt es eine gesetzlich verordnete Informationspflicht. Vllt hockt irgendwo Donald Trump und steuert das, so wie dieser Elliot Carver mit seinem Medienimperium in dem James-Bond-Film "Der Morgen stirbt nie". Keko# bemühte den Vergleich eines Computerspiels. Vllt siegt wie im Film auch in der Realität zum Schluss das Gute. Mit Computerspielen kenne ich mich nicht aus.

Was tun zwischenzeitlich? Stecker ziehen. Loslassen. Was anderes fällt mir auch nicht mehr ein.

LG

Schwarzfahrer 19.09.2023 20:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722538)
Ich glaube generell nicht daran, dass demokratische Verhältnisse im Kapitalismus naturgegeben dauernd anhalten.

Diese Formulierung wirft bei mir eine Frage auf: Gibt oder gab es Deiner Ansicht nach jemals ein demokratisches Land ohne Kapitalismus? Und ist/war dieses stabiler als die vielen mir bisher bekannten kapitalistischen Demokratien? Ich kenne zumindest keine echte Demokratie ohne Kapitalismus.

Ansonsten stimmt es schon, keine Staatsform hält ewig, naturgemäß kommt immer irgendwann eine Umwälzung, zum besseren oder zum Schlechteren, das zeigt die Geschichte. Im Volksmund heißt es "wenn es dem Esel zu wohl geht, geht er aufs Eis".

Schwarzfahrer 19.09.2023 21:02

Passend zur Diskussion der letzten Tage: hier mal wieder ein perfekter Wahlhilfe-Artikel für die AfD. Sind das wirklich die Zeichen, die die Regierung setzen will, um die Leute von der AfD wegzubringen?
Zitat:

Die Ampel-Koalition und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) versprechen mehr Ausweisungen von ausländischen Straftätern. Tatsächlich gelingt dies selten – im Gegenteil: Der Trend in der Ampel-Regierungszeit ist sogar rückläufig. Und ein erheblicher Teil der Ausgewiesenen bleibt dennoch im Land.
...
Im Koalitionsvertrag von Rot-Grün-Gelb vom Dezember 2021 steht hingegen: „Wir starten eine Rückführungsoffensive, um Ausreisen konsequenter umzusetzen, insbesondere die Abschiebung von Straftätern und Gefährdern.“
...
Nun ist entgegen den Ankündigungen im Koalitionsvertrag kein Anstieg der Ausweisungen festzustellen – sondern sogar ein leichter Rückgang. Das geht aus einer WELT vorliegenden Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion hervor. Waren es 2021 noch 11.599 Ausweisungen, sanken sie im ersten vollen Regierungsjahr der Ampel auf 10.045, im laufenden Jahr waren es bis Ende August 6116.

Seit Anfang 2019 wurden bis Ende August 2023 gerade einmal 53.609 straffällige oder gefährliche Personen ausgewiesen. Von diesen in den vergangenen viereinhalb Jahren ausgewiesenen Personen lebt aktuell noch ein gutes Viertel in Deutschland.


DocTom 19.09.2023 21:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722545)
...
Ansonsten stimmt es schon, keine Staatsform hält ewig, naturgemäß kommt immer irgendwann eine Umwälzung, zum besseren oder zum Schlechteren, das zeigt die Geschichte. Im Volksmund heißt es "wenn es dem Esel zu wohl geht, geht er aufs Eis".

Michel Houellebecq, soumission
Constantin Schreiber, Die Kandidatin
Unsere Zukunft, endlich wird der Traum einiger Gründer von "die Grünen", straffrei neunjährige Mädchen ehelichen dürfen, wahr...:cool:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722546)
Passend zur Diskussion der letzten Tage: hier mal wieder ein perfekter Wahlhilfe-Artikel für die AfD. Sind das wirklich die Zeichen, die die Regierung setzen will, um die Leute von der AfD wegzubringen?

...da lächelt Frau Faeser nur mal wieder dümmlich in die Gegend. Auf dem Posten hat es auch schon fähige Menschen gegeben.:Cheese: DinnmpM :Cheese:

Schwarzfahrer 19.09.2023 21:24

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722547)
...da lächelt Frau Faeser nur mal wieder dümmlich in die Gegend. Auf dem Posten hat es auch schon fähige Menschen gegeben.:Cheese: DinnmpM :Cheese:

Die Bildauswahl bei solchen Artikeln soll zur Absicht des Redakteurs passen, muß nichts über die Person sagen. Ich würde die Frau nicht unterschätzen, auch wenn sie ihre Fähigkeiten nicht unbedingt so einsetzt, wie ich es dem Amt angemessen halten würde; gefährliche Gegnerin kann sie aber sein, wie z.B. ein Herr Schönbohm erfahren durfte.

qbz 19.09.2023 21:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722545)
Diese Formulierung wirft bei mir eine Frage auf: Gibt oder gab es Deiner Ansicht nach jemals ein demokratisches Land ohne Kapitalismus? Und ist/war dieses stabiler als die vielen mir bisher bekannten kapitalistischen Demokratien? Ich kenne zumindest keine echte Demokratie ohne Kapitalismus.

Ansonsten stimmt es schon, keine Staatsform hält ewig, naturgemäß kommt immer irgendwann eine Umwälzung, zum besseren oder zum Schlechteren, das zeigt die Geschichte. Im Volksmund heißt es "wenn es dem Esel zu wohl geht, geht er aufs Eis".

Zur Zeit begeht Chile das Gedenken an die Opfer des Militärputsches gegen die Regierung Salvador Allende vor 50 Jahren. Der blutige Putsch beendete das demokratische sich sozialistisch verstehende Experiment mit militärischer Gewalt und führte den extremen Chicagoer Neoliberalismus ein unter Folter und Ermordung Tausender von Menschen. Ähnliche tödliche massenhafte Verfolgungen und Folter durch Militärregierungen erlebten die Menschen andere Länder auf dem lateinamerikanscchen Kontinent, in Asien, Europa und Afrika in kapitalistischen Wirtschaftsformen. (siehe das Buch die "Djakarta Methode"). Ich möchte damit nur ausdrücken, dass eine demokratische Verfasstheit seit den bürgerlichen Revolutionen nicht selbstverständlich und naturgegeben ist und die wirtschaftlich Mächtigen sich notfalls auch diktatorischer Gewalt-Herrschaftsformen bedienen.

DocTom 19.09.2023 21:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722549)
Die Bildauswahl bei solchen Artikeln soll zur Absicht des Redakteurs passen, muß nichts über die Person sagen. Ich würde die Frau nicht unterschätzen, auch wenn sie ihre Fähigkeiten nicht unbedingt so einsetzt, wie ich es dem Amt angemessen halten würde; gefährliche Gegnerin kann sie aber sein, wie z.B. ein Herr Schönbohm erfahren durfte.

Auch da hat sie sich mMn nicht so intelligent verhalten, wie es das Amt erfordern würde...
https://www.tagesschau.de/inland/inn...nbohm-100.html

Hoffe, Herr Schönbohms Anwälte bekommen mit der Klage recht und die Faeser und der Boehmermann bekommen richtig einen übergezogen. Zurücktreten tun solche Menschen ja nie.
:Blumen:

keko# 19.09.2023 22:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722546)
Passend zur Diskussion der letzten Tage: hier mal wieder ein perfekter Wahlhilfe-Artikel für die AfD. Sind das wirklich die Zeichen, die die Regierung setzen will, um die Leute von der AfD wegzubringen?

Kann es sein, dass du dich an den falschen Strohhalm klammerst? Dass eine deutsche Innenministerin, egal welcher Partei sie angehhört, das Problem überhaupt nicht lösen kann?

keko# 19.09.2023 23:13

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722531)
....
...und das könnte bei der zunehmenden Verblödung unserer Gesellschaft tatsächlich mMn die größte Gefahr werden. Menschliche Dummheit ist zu allem fähig, auch zur Wiederholung von schonmal gemachten Fehlern. Und da reichen die wenigen hier im TSF sich andeutenden gemäßigten Disskutanten aus den verschiedenen Lagern sicher nicht, dass dann final abzuwenden.

Was glaubst du denn, was der Grund einer zunehmenden Verblödung sein könnte? Immerhin haben wir 24/7 Zugriff auf enormes Wissen, sofern man einen Internetanschluss hat. Und die intellektuellen Fähigkeiten des Menschen ändern sich ja nicht so schnell über ein paar Generationen hinweg.

El Stupido 20.09.2023 07:06

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722547)
(...)
Unsere Zukunft, endlich wird der Traum einiger Gründer von "die Grünen", straffrei neunjährige Mädchen ehelichen dürfen, wahr...:cool:
(...)

Was soll so ein Blödsinn?

Schwarzfahrer 20.09.2023 07:23

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722557)
Kann es sein, dass du dich an den falschen Strohhalm klammerst? Dass eine deutsche Innenministerin, egal welcher Partei sie angehhört, das Problem überhaupt nicht lösen kann?

Hältst Du das tatsächlich für ein unlösbares Problem? Oder findest Du das Problem auch wenig relevant?

Faeser ist sicher nicht mein "Strohhalm" - aber ich erwarte von einem Innenminister der sein Amt ernst nimmt, daß er zumindest erkennbare Versuche unternimmt, verurteilte Straftäter nicht auf Kosten der Sozialsysteme jahrelang im Land zu alimentieren. Oder, wenn Frau Faeser so viel Wert drauf legt, daß die AfD nicht mehr Zulauf bekommt, dann zumindest solche Schlagzeilen vermeidet, indem sie zumindest nicht weniger Straftäter als bisher abschieben läßt. Leider (und sicher auch zur Freude der AfD) wurde das ja soeben noch von der "kommunales Wahlrecht nach 6 Monaten" Geschichte getoppt - es ist erstaunlich, wie die es schaffen, die Wähler immer wieder noch mehr vor den Kopf zu stoßen - und sich dann wundern, daß sie in Bayern einstellige Wahlergebnisse einfahren...

DocTom 20.09.2023 07:44

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722558)
Was glaubst du denn, was der Grund einer zunehmenden Verblödung sein könnte? Immerhin haben wir 24/7 Zugriff auf enormes Wissen, sofern man einen Internetanschluss hat. Und die intellektuellen Fähigkeiten des Menschen ändern sich ja nicht so schnell über ein paar Generationen hinweg.

Ernst gemeinte Frage? Schau mal an, was in Deutschland seit Jahrzehnten in Bildung, Lehrer und Schulen gesteckt wird und was zB in Rüstung und Rüstungsunternehmen. Es scheint mir, Politiker brauchen nur noch dummes Legitimationsvolk, keine gebildeten Bürger, die sind zu anstrengend, hinterfragen und wollen dauernd mitbestimmen. Deshalb kommt ja auch bei jeder Diskussion um Volksabstimmungen das Argument, das Volk ist in D zu dumm dazu. Evtl formulieren Politiker aller Couleur es etwas weniger direkt.

MMn wird in D bewusst Bildung kaputtgespart, sonst hätten wir so ein Höcke Problem doch in D garnicht. https://www.lto.de/recht/meinung/m/f...-strafbarkeit/

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722563)
- aber ich erwarte von einem Innenminister der sein Amt ernst nimmt, daß er zumindest erkennbare Versuche unternimmt, verurteilte Straftäter nicht auf Kosten der Sozialsysteme jahrelang im Land zu alimentieren. ...

Die Ampel, evtl auch alle vorherigen Koalitionen der letzten 20Jahre, möchten halt gerne alle Menschen auf diesem Planeten vor allen Unbillen des Lebens bewahren. Deutschland war schon immer ein Straftäter Schutz Land. Opferschutz kommt, befragt den weißen Ring, schon seit Jahrzehnten viiiiiiiel zu kurz.


Heute noch ein zweiter Artikel für alle hier:
https://www.manager-magazin.de/harva...0-f14e81a4f42c

Spannende Diskussion, dem einen oder anderen, auch mit komplett anderer Meinung als Meiner, würde ich gerne mal für einen netten Gesprachsabend begegnen...:Huhu:

Nepumuk 20.09.2023 08:48

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722565)
Spannende Diskussion, dem einen oder anderen, auch mit komplett anderer Meinung als Meiner, würde ich gerne mal für einen netten Gesprachsabend begegnen...:Huhu:

Ganz im Ernst. Nachdem was du hier in letzter Zeit so an Kram geschrieben hast, hätte ich da keine Lust (mehr) drauf.

schreibender 20.09.2023 11:30

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722565)
Es scheint mir, Politiker brauchen nur noch dummes Legitimationsvolk, keine gebildeten Bürger, die sind zu anstrengend, hinterfragen und wollen dauernd mitbestimmen. Deshalb kommt ja auch bei jeder Diskussion um Volksabstimmungen das Argument, das Volk ist in D zu dumm dazu. Evtl formulieren Politiker aller Couleur es etwas weniger direkt.

Achwas.

Trimichi 20.09.2023 11:47

Zitat:

Zitat von schreibender (Beitrag 1722580)
Achwas.

Naja. Ganz so Unrecht hat Tom auch wieder nicht. Denn die Kleinen ahmen bekanntlich die Grossen nach. So muehen sich Lehrer an den Schulen vergeblich ab mit dem Nachwuchs, der es nicht schafft oder schaffen möchte über die kleinste Hürde zu springen. Auch als digitale Kompetenz bekannt? :Huhu:

bellamartha 20.09.2023 12:01

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722565)
Deutschland war schon immer ein Straftäter Schutz Land.

Was, bitte, hat es mit Straftäter-Schutz zu tun, wenn ein psychisch kranker Mensch, der eine Straftat begangen hat, in die Institution eingewiesen wird, in dem seine Erkrankung behandelt werden kann und in dem geprüft werden kann, was die Gemeinschaft am besten vor zukünftigen Straftaten dieses Menschen schützt: zum Beispiel die Neueinstellung auf Medikamente; die Erhöhung der Complience zur langfristigen Medikamenteneinnahme; ggf. die Installierung einer Depot-Medikation, wenn der Patient mit der regelmäßigen oralen Einnahme überfordert ist; Psychoedukation vor allem in Hinblick auf Frühanzeichen der Erkrankung, die nämlich von den Betroffenen oftmals nicht wahrgenommen, bzw. richtig eingeschätzt werden können; die Installierung von Hilfen für das ambulante Setting, z.B. Einrichtung von Betreutem Wohnen oder einer gesetzlichen Betreuung, damit professionelle Helfer mit im Boot sind und tätig werden können, falls erforderlich usw.

Im Rahmen des Strafverfahrens gegen so einen Täter wird sicher eine Begutachtung erfolgen, um zu klären, ob die Erkrankung ursächlich für die Straftat war. Ggf. erfolgt die Behandlung im Rahmen des Maßregelvollzugs, zumeist in geschlossenen forensischen Psychiatrien, seltener auch ambulant.

Ich finde, dass genau dieses Vorgehen und die Möglichkeit, so mit psychisch kranken Straftätern umzugehen, aktiver Opferschutz ist.

Zum Thema der nicht abgeschobenen Straftäter, die kein Aufenthaltsrecht hier in Deutschland haben, fehlt mir der Hinweis, dass das Abschiebehemmnis in aller Regel nicht die Folge von Unwilligkeit von Politik und Behörden ist, sondern dass der vermutlich häufigste Grund darin liegt, dass die Betroffenen keine gültigen Ausweispapiere der Herkunftsländer besitzen (weil verloren oder entsorgt) und dass die Herkunftsländer nicht ausreichend kooperieren und keine neuen Pässe erstellen, vielleicht weil sie auch keinen Bock auf diese Menschen haben. (Die im Übrigen zu einem nicht unerheblichen Teil hier in Deutschland aufgewachsen und sozialisiert sind, teilweise auch hier geboren wurden, so dass man sich schon fragen kann, warum wir diese Menschen, die hier kriminell geworden sind, überhaupt abschieben sollten.)

Gruß
J.

Gruß
J.

Trimichi 20.09.2023 12:43

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1722588)
Was, bitte, hat es mit Straftäter-Schutz zu tun, wenn ein psychisch kranker Mensch, der eine Straftat begangen hat, in die Institution eingewiesen wird, in dem seine Erkrankung behandelt werden kann und in dem geprüft werden kann, was die Gemeinschaft am besten vor zukünftigen Straftaten dieses Menschen schützt: zum Beispiel die Neueinstellung auf Medikamente; die Erhöhung der Complience zur langfristigen Medikamenteneinnahme; ggf. die Installierung einer Depot-Medikation, wenn der Patient mit der regelmäßigen oralen Einnahme überfordert ist; Psychoedukation vor allem in Hinblick auf Frühanzeichen der Erkrankung, die nämlich von den Betroffenen oftmals nicht wahrgenommen, bzw. richtig eingeschätzt werden können; die Installierung von Hilfen für das ambulante Setting, z.B. Einrichtung von Betreutem Wohnen oder einer gesetzlichen Betreuung, damit professionelle Helfer mit im Boot sind und tätig werden können, falls erforderlich usw.

Im Rahmen des Strafverfahrens gegen so einen Täter wird sicher eine Begutachtung erfolgen, um zu klären, ob die Erkrankung ursächlich für die Straftat war. Ggf. erfolgt die Behandlung im Rahmen des Maßregelvollzugs, zumeist in geschlossenen forensischen Psychiatrien, seltener auch ambulant.

Ich finde, dass genau dieses Vorgehen und die Möglichkeit, so mit psychisch kranken Straftätern umzugehen, aktiver Opferschutz ist.

Zum Thema der nicht abgeschobenen Straftäter, die kein Aufenthaltsrecht hier in Deutschland haben, fehlt mir der Hinweis, dass das Abschiebehemmnis in aller Regel nicht die Folge von Unwilligkeit von Politik und Behörden ist, sondern dass der vermutlich häufigste Grund darin liegt, dass die Betroffenen keine gültigen Ausweispapiere der Herkunftsländer besitzen (weil verloren oder entsorgt) und dass die Herkunftsländer nicht ausreichend kooperieren und keine neuen Pässe erstellen, vielleicht weil sie auch keinen Bock auf diese Menschen haben. (Die im Übrigen zu einem nicht unerheblichen Teil hier in Deutschland aufgewachsen und sozialisiert sind, teilweise auch hier geboren wurden, so dass man sich schon fragen kann, warum wir diese Menschen, die hier kriminell geworden sind, überhaupt abschieben sollten.)

Gruß
J.

Gruß
J.

Hallo J. :Blumen: ,

was machen Kunst und Katze? Meine lebt noch. Zwei Eckzähne gezogen, sie fängt aber noch Mäuse.

Im Ernst: dir ist bekannt, dass 85% aller ps. gestörten Straftäter hierzulande früher selbst Opfer von Gewalt waren (Boetticher et al., glaube ich, oder Beelmann, A., ... müsste ich gucken). Dieser von dir verlinkte Autoamokfahrer ist nicht wirklich repräsentativ imho für diese Population. Oder möchtest du Resozialisierung ausgeklammert wissen? Unterstelle ich dir natürlich nicht. Wäre zudem obsolet? Denn die Forschergemeinde streitet sich. RNR (risk, need, responsitivity - model) vs. GLM (good life model). Während in Amerika das RNR verrichtet wird, setzt man in Neuseeland auf das GLM. Fallen (criminogetic) needs weg wie im GLM postuliert, indem solche Straftäter eine eigene Wohnung bezahlt bekommen z.B. (Erfüllung von primary needs), werden diese nicht wieder kriminell (Rückfallquote als Indikator in der Forschung).

Wo in der RNR vs. GLM - Debatte steht Deutschland und die "Ampel"? Ist dir ein Positionspapier bekannt? Vllt gab es einen Shift zugunsten des GLM? Dieser könnte für die geringere Zahl an Abschiebungen verantwortlich sein, zumindest im Inkrement als zusätzliche Varianzaufklaerung.

Ansonsten dito. Volle Zustimmung. Sonst hätte ich dich nicht vollumfänglich und vollinhaltlich zitiert.

LG,
M.

keko# 20.09.2023 14:09

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722565)
Ernst gemeinte Frage? Schau mal an, was in Deutschland seit Jahrzehnten in Bildung, Lehrer und Schulen gesteckt wird und was zB in Rüstung und Rüstungsunternehmen. Es scheint mir, Politiker brauchen nur noch dummes Legitimationsvolk, keine gebildeten Bürger, die sind zu anstrengend, hinterfragen und wollen dauernd mitbestimmen. ...

Wenn dem so wäre, wundert es mich, dass Politiker z.B. bei Corona oder dem Ukraine-Krieg zu gleichen Schlüssen kommen, zumindest im Westen. Auch bei der Finanzkrise war das ähnlich. Ich denke eher, dass Politiker in ihrer Macht eingeschränkt sind. Von billigen Arbeitskräfte und willenlosen Konsumenten profitieren sie doch nicht wirklich.


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