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-   -   Rechtsruck in Deutschland? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38660)

DocTom 18.09.2023 21:21

Springer und etwas älter, aber...
https://www.welt.de/politik/deutschl...-Hartz-IV.html

...passend.

Trimichi 18.09.2023 21:29

Gibt es eigentlich irgendwo eine wissenschaftliche Studie zu dem Thema Populationsverringerung? Zur Überbevölkerung viele?

Nirgendwo scheint belegt, dass wir es ohne Migration nicht auch schafften. Wir sind 80 Millionen Menschen. Wo ist die Kontrollmodellrechnung für z.B. 60 Millionen? Würden wir mit 60 Millionen Menschen nicht klarkommen, dann gaebe es uns nicht? Oder wie war das nach dem Krieg? Wir wurden weniger und es ging trotzdem. Wann kamen die ersten Gastarbeiter aus Italien? Brauchen wir ein weiteres Wirtschaftswunder? Wohl kaum. Nicht falsch verstehen. Hier geht es nur um Daten. 80 Millionen Menschen sorgen fuer 440+ Mrd. Haushalt. 60 Millionen für 330+ Mrd.. Gemessen an 1950, 1960 oder 1970 bezüglich der Sachwerte auf dem der anderen Seite der betriebswirtschaftlichen Gleichung schwämmen wir auch mit 330 Mrd. locker im Schlaraffenland. Und: wer weniger Bürger hat, hat auch geringere Co2-Emissionen. Stimmt doch alles. Oder? Wir wollen den Klimawandel federführend bekämpfen. Überbevölkerung ist das ganz grosse Problem? Warum nicht vor der eigenen Haustüre kehren? :confused:

Disclaimer: auch oder gerade total Verblödete wie ich dürfen denken und ihre Meinung frei äußern? :confused:

Plasma 18.09.2023 21:44

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722388)
Springer und etwas älter, aber...
https://www.welt.de/politik/deutschl...-Hartz-IV.html

...passend.

Die UvdL war ja früher eine richtige Rechtsradikale :Cheese:

"Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sprach sich erneut für eine qualifizierte Zuwanderung aus. „Es kommt nicht darauf an, woher jemand kommt, sondern was er kann und will“, sagte sie der Zeitung. Es sei wichtig, dass diejenigen, „die zu uns kommen, eine gute Ausbildung haben, zu uns passen und das Land voranbringen“. „Einwanderung in unsere Sozialsysteme wollen wir nicht“, sagte die Ministerin."


Ernsthaft, sowas traut sich doch heute niemand mehr zu sagen, weil irgendwelche Spinner glauben definieren zu können, was man sagen darf und was nicht, indem sie so einen Spruch, wie zB den letzten, als AfD Sprech abqualifizieren. Soviel zum Thema Rechtsruck in Deutschland. Im Grunde ist in Folge des aus den USA zu uns getragenen Kulturkampf das Gegenteil richtig.

DocTom 18.09.2023 21:54

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1722389)
Gibt es eigentlich irgendwo eine wissenschaftliche Studie zu dem Thema Populationsverringerung? Zur Überbevölkerung viele?

Nirgendwo scheint belegt, dass wir es ohne Migration nicht auch schafften. ...
Disclaimer: auch oder gerade total Verblödete wie ich dürfen denken und ihre Meinung frei äußern? :confused:

Die Prozentzahl von Menschen mit Migrationhintergrund beträgt ja im erwerbsfähigen Alter 15-70 fast 42% gegenüber Menschen ohne Migrationshintergrund in Deutschland:
https://correctiv.org/faktencheck/hi...nshintergrund/
Überfremdung in D ist naturlich trotzdem kein Thema, darf es ja nicht sein.
Weitere interessante Zahlen zum Thema im weiteren Artikel hier,
https://correctiv.org/faktencheck/hi...%20T%C3%BCrken.
Auch die sind zwar lt correctiv Faktencheck richtig, aber natürlich ebenfalls böse und falsch lesbar(?), weil sie von der AfD genutzt werden...
Was für eine Argumentation der Redakteure dort.:Maso: :Maso: :Maso:

BTW eine Statistik zum Thema
"Herkunftsländer von bürgergeldempfängern in Deutschland"
findet sich im Netz nicht, nicht bei Statista noch bei destatis. Wahrscheinlich zu nahe an der Meinung der AfD Politiker...

Destatis hat trotzdem interessante Zahlen:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Ge...unterhalt.html

https://www.destatis.de/DE/Themen/Ge...ublicationFile

qbz 18.09.2023 22:23

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722387)
Ich finde, dass da ein kleiner Unterschied besteht zwischen dem traditonellen deutschen Familienmodell und der systematischen Unterdrückung und Entrechtung der Frau, wie sie in islamischen Ländern üblich ist.

In dem Zusammenhang könnte man mal das auslandsjournal vom 06.09.2023 anschauen. Da gehts ua um Drogenabhängige in Irak. Ist doch interessant, was diese "Esra" berichtet, oder. Also bei uns werden auch beim Leben eines traditionellen Familienmodells drogenabhängige Töchter nicht umgebracht.

So ab 15min hier:

https://www.zdf.de/politik/auslandsj...-2023-102.html

Würdest Du für Esra das Asyl in Deutschland befürworten, angenommen sie flüchtet und stellt hier einen Antrag?

Plasma 18.09.2023 22:27

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1722389)
Disclaimer: auch oder gerade total Verblödete wie ich dürfen denken und ihre Meinung frei äußern? :confused:

Nun ja, zur letzten Bundestagswahl gabs hier im Forum eine Wahlumfrage, deren Ergebnis nur einen Schluss zulässt, und zwar, dass es sich bei der Veranstaltung hier um eine links-grüne Blase handelt, die allermeisten Protagonisten also in dieser politischen Ecke zu verorten sind. Vor dem Hintergrund kann hier ein Faden mit dem Titel "Rechtsruck in Deutschland" eigentlich nur als Comedy, als Satire aufgefasst werden, wo jeder Narr frei seine Meinung äußern kann, ohne Gefahr zu laufen, gecancelt zu werden.

Also Feuer frei ;)

trithos 18.09.2023 22:40

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722394)
...
Weitere interessante Zahlen zum Thema im weiteren Artikel hier,
https://correctiv.org/faktencheck/hi...%20T%C3%BCrken.
Auch die sind zwar lt correctiv Faktencheck richtig, aber natürlich ebenfalls böse und falsch lesbar(?), weil sie von der AfD genutzt werden...
Was für eine Argumentation der Redakteure dort.:Maso: :Maso: :Maso:

Ich würde allen Interessierten raten, den correctiv-Artikel selbst zu lesen. Die Autoren begründen ihre Beurteilung sehr ausführlich und nachvollziehbar. Ihre Kritik betrifft ganz andere Punkte als das hier in den Raum gestellte "weil sie von der AfD genutzt werden". Nicht weil, sondern wie ist das Problem.

keko# 18.09.2023 22:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722346)
..
Noch eine historische Parallele aus der Vorzeit: vor den Ungarn zogen ein Dutzend Wandervölker von Ost nach West hier durch. Das Römische Reich ging daran zu Grunde; aber auch ganz viele von den Völkern, die das mit verursacht haben, sind untergegangen (Hunnen, Vandalen, ...). Geblieben sind die, die sich um sich selbst gekümmert haben, statt um die anderen. Das Individuum kümmern solche historischen Perspektiven natürlich wenig, aber für Entscheider kann das helfen, in die langfristig bessere Richtung zu lenken, soweit möglich.

Ca. 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Am stärksten betroffen ist Syrien wegen dem jahrelangen Krieg. Seit dem WW2 sind es die ukrainischen Flüchtlinge, die in so kurzer Zeit zahlenmäßig in derart hoher Zahl auf der Flucht waren - also wieder Kreig. Ich tue mir da schwer Parallelen zu ungarischen Wandervölkern zu ziehen, die in Europa umerwanderten. Wir haben es hier mit einem Ausmaß zu tun, der einzigartig ist. Längst sind Flüchtlinge Spielmaße für rechte Parteien geworden, um Wahlvolk zu generieren. An Lösungen haben sie daher überhaupt kein Interesse.
Natürlich hat jedes Land das Recht auch eigennützig zu handeln. Aber man muss die Lösungen doch im Kreise der demokratischen Parteien finden. Wem Flüchtlinge und Fluchtursachen letztendlich egal sind, der sollte auch den Schneid haben, dies auch zuzugeben und nicht irgendwelche Rechtfertigungskonstrukte basteln.

keko# 18.09.2023 22:57

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722355)
Das handhaben die vier klassischen Einwanderungsländer USA, Kanada, Neuseeland und Australien genau so. Kanada und Neuseeland haben beispielsweise knallharte Punktesysteme.

....

Ich wunder mich, dass hier die USA regelmäßig als vorbildliches Einwanderungsland auftauchen. Wer das glaubt, der kann ja dorthin auswandern und sich das mal genauer anschauen. Ich war nach einiger Zeit gerne wieder in Deutschland. Dieses ich-muss-mir-selbst-helfen zieht nämlich einen riesigen Rattenschwanz nach sich. Den sollte man sich mal anschauen.

Genussläufer 18.09.2023 23:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722406)
Ich wunder mich, dass hier die USA regelmäßig als vorbildliches Einwanderungsland auftauchen.

Keko: das hat niemand hier gesagt. Die Aussage war, dass trotz dieses Vorgehens viele gut ausgebildete Menschen genau dorthin wollen. Die sind anziehend für die, die sie wollen und abstoßend für die, die sie nicht wollen. Es geht nicht um Vorbild. Es geht um richtige Anreize. Ok, das macht es zumindest in Teilen (sogar wichtigen) doch wieder zum Vorbild.

keko# 18.09.2023 23:06

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722407)
Keko: das hat niemand hier gesagt. Die Aussage war, dass trotz dieses Vorgehens viele gut ausgebildete Menschen genau dorthin wollen. Die sind anziehend für die, die sie wollen und abstoßend für die, die sie nicht wollen. Es geht nicht um Vorbild. Es geht um richtige Anreize. Ok, das macht es zumindest in Teilen (sogar wichtigen) doch wieder zum Vorbild.

Nach dieser Logik müsste doch die USA mit der Zeit überwiegend aus hochbepunkteten Menschen bestehen, oder? Diese werden angezogen und andere eben nicht.
Wie kommt es dann, dass die USA so sind, wie sie sind?

Plasma 18.09.2023 23:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722409)
Wie kommt es dann, dass die USA so sind, wie sie sind?

Zuallererst sind sie wirtschaftlich extrem erfolgreich. Und das nach meinem Dafürhalten auch deswegen, weil sie seit Jahrzehnten für hochausgebildete auswanderwillige Leute weltweit das Zielland Nr. 1 sind.

BIP Europa: 16 Billionen Euro.

BIP USA: 26 Billionen Dollar. (jeweils 2022)

keko# 18.09.2023 23:22

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722410)
Zuallererst sind sie wirtschaftlich extrem erfolgreich. Und das nach meinem Dafürhalten auch deswegen, weil sie seit Jahrzehnten für hochausgebildete auswanderwillige Leute weltweit das Zielland Nr. 1 sind.

BIP Europa: 16 Billionen Euro.

BIP USA: 26 Billionen Dollar. (jeweils 2022)

Ja, das ist zweifellos korrekt, aber eben nur die eine Sicht. Die soziale Ungleichheit ist enorm und wird mittlerweile sogar in den USA diskutiert.
Hinter jedem Erfolgreichen stehen Dutzende, die es nicht geschafft haben und sich mit irgenwelchen Jobs über Wasser halten. Auch auf deren Rücken baut der Erfolg, den du in Zahlen darstellst.
Für mich diesbezüglich kein Vorbild.

DocTom 19.09.2023 06:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722411)
Ja, das ist zweifellos korrekt, aber eben nur die eine Sicht. Die soziale Ungleichheit ist enorm und wird mittlerweile sogar in den USA diskutiert.
Hinter jedem Erfolgreichen stehen Dutzende, die es nicht geschafft haben und sich mit irgenwelchen Jobs über Wasser halten. Auch auf deren Rücken baut der Erfolg, den du in Zahlen darstellst.
Für mich diesbezüglich kein Vorbild.

Aber genau das macht die USA erfolgreich, das wollen Leistungs orientierte Menschen. Die Gleichmacherei hier zieht Leistungsschwache an. Kannst du nichts, hast du in der sozialen Hängematte noch ein auskömmliches Leben.
In den USA lebst du dann auf der Straße. Dass dir das nicht gefällt versteh ich, mir gefällt nicht, dass von meinen Steuern die Hängematte für alle mit bezahlt wird. Ich würde auf ein anderes Modell umstellen; fünf Jahre hier und kein Job, kein Deutsch gelernt, dann keine Hilfe mehr, zuruck ins Herkunftsland. Will aber unser paritätische Hilfsindustrie nicht, die wollen alle schwachen der Welt retten, und finanzieren sich von meinen und anderer Steuerzahler Steuern ihre Jobs.
Und jetzt nicht das Argument, dann werden die Menschen kriminell. Werden sie, siehe al-Zain und Co aus dem Libanon, auch oder gerade wegen der sozialen Hängematte. Und wg des schwachen "Staates". Ich komme auch gut in Singapur zurecht, trotz harten Durchgreifens bei kleinen Vergehen.
Viel Glück gehabt? Evtl. ja, aber das genieße ich, hätte mich schon während der Schulzeit in die Hängematte legen können. Habe statt dessen meine Lebensziele umgesetzt.

NmpM

qbz 19.09.2023 08:54

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722418)
Aber genau das macht die USA erfolgreich, das wollen Leistungs orientierte Menschen. Die Gleichmacherei hier zieht Leistungsschwache an. Kannst du nichts, hast du in der sozialen Hängematte noch ein auskömmliches Leben.
In den USA lebst du dann auf der Straße. Dass dir das nicht gefällt versteh ich, mir gefällt nicht, dass von meinen Steuern die Hängematte für alle mit bezahlt wird. Ich würde auf ein anderes Modell umstellen; fünf Jahre hier und kein Job, kein Deutsch gelernt, dann keine Hilfe mehr, zuruck ins Herkunftsland. Will aber unser paritätische Hilfsindustrie nicht, die wollen alle schwachen der Welt retten, und finanzieren sich von meinen und anderer Steuerzahler Steuern ihre Jobs.
Und jetzt nicht das Argument, dann werden die Menschen kriminell. Werden sie, siehe al-Zain und Co aus dem Libanon, auch oder gerade wegen der sozialen Hängematte. Und wg des schwachen "Staates". Ich komme auch gut in Singapur zurecht, trotz harten Durchgreifens bei kleinen Vergehen.
Viel Glück gehabt? Evtl. ja, aber das genieße ich, hätte mich schon umgesetzt.

NmpM

Ich möchte Dir mal ein paar Gegenargumente aufzählen:
1. BIP-Vergleich, Flüchtlinge und Sozialleistungen:
Die CH hat in den letzten Jahrzehnten ungefähr soviele Flüchtlinge mit Asylanträgen ins Land gelassen wie Deutschland (pro Kopf der Bevölkerung und Jahr: auf 400 Einwohner ca. 1 Flüchtling pro Jahr) und das BIP pro Kopf, was Du und Plasma als Kriterium für "erfolgreich" gewählt haben, liegt für die CH im weltweiten Ländervergleich beim 4. Platz, vor den USA. Bei den Herkunftsländern dominieren ähnlich wie in DE Afghanistan, Syrien, Türkei, allerdings an der Spitze: Eritrea! Bei unsicheren Herkunftsländern erfolgen auch keine Abschiebungen, etc., z.B. nach Somalia, Eritrea. Private Erfahrung: Meine Schwester unterrichtete als Vorschulerzieherin und Kindergärtnerin mit nach Ch-Massstäben auffälligen somalischen Kindern in der normalen Gruppe, deren Eltern auch kein Schweizerdeutsch sprachen. Offenbar sind also die Asylbewerber und die Sozialleistungen in DE nicht der Grund für das im Vergleich zu den USA und der CH niedrigere BIP von DE, was übrigens auch jeder Ökonom weiss.

Neben den Flüchtlingen hat die CH auch Zuwanderung im Fachkräftebereich. Beides schliesst sich nicht aus und man braucht Asylzuwanderung nicht gegen Fachkräftezuwanderung gegeneinander auszuspielen. Die Bevölkerung in der CH wuchs von 5 Millionen 1970 auf jetzt 8 Millionen wegen der Zuwanderung, Deutschland von 1970 77 Millionen auf heute 83 Millionen.

2. Hilfe- und Asylindustrie:
Es fehlen in DE sehr, sehr viele Sozialpädagogen, Erzieher, Verwaltungsangestellte. Die Arbeit im sozialen Sektor und mit Asylbewerbern ist für die jungen Leute alles andere als attraktiv und gut bezahlt! Würde der Sektor wegfallen, erhielten alle sofort ausserhalb des Asylbereichs Jobs. Insofern besteht überhaupt kein Grund, deswegen sich für den Erhalt des Asylsektors zu engagieren.

3. Arbeit, Kinder, Demografie:
Mattf hat schon erklärt, weshalb sich die Beschäftigungszahlen von Flüchtlingen und Deutschen unterscheiden. Ausserdem: Es kommt vor allem darauf an, dass die Kinder von Flüchtlingen in der Erziehung und Bildung maximale Chancengleichheit erhalten, damit sie später das "BIP" steigern. Mit "Gleichmacherei" hat das alles nichts zu tun. Dafür müsste DE mehr in Bildung investieren. Die Bevölkerung in DE ist allein wegen der Migranten in der Vergangenheit nicht gesunken. ;) . Was waren Deine Eltern von Beruf? Würde mich interessieren?

4. Hängematte:
Das polemische generalisierte Bild der sozialen Hängematte diskriminiert vor allem alle Menschen, welche aus vielerlei Gründen weniger leistungsfähig sind und der Unterstützung bedürfen. Ausserdem verfügt die Industrie-Gesellschaft über eine immense Arbeitsproduktivität, die einen solchen Reichtum hervorbringt, der für sehr viel mehr Menschen ausreicht u. ausreichen muss, als die, die ihn direkt im Arbeitsprozess erzeugen.

qbz 19.09.2023 08:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722399)
Würdest Du für Esra das Asyl in Deutschland befürworten, angenommen sie flüchtet und stellt hier einen Antrag?

@plasma:
Hast Du meine Frage übersehen?

keko# 19.09.2023 09:27

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722418)
Aber genau das macht die USA erfolgreich, das wollen Leistungs orientierte Menschen. Die Gleichmacherei hier zieht Leistungsschwache an. Kannst du nichts, hast du in der sozialen Hängematte noch ein auskömmliches Leben.
In den USA lebst du dann auf der Straße. Dass dir das nicht gefällt versteh ich, mir gefällt nicht, dass von meinen Steuern die Hängematte für alle mit bezahlt wird. Ich würde auf ein anderes Modell umstellen; fünf Jahre hier und kein Job, kein Deutsch gelernt, dann keine Hilfe mehr, zuruck ins Herkunftsland. Will aber unser paritätische Hilfsindustrie nicht, die wollen alle schwachen der Welt retten, und finanzieren sich von meinen und anderer Steuerzahler Steuern ihre Jobs.
Und jetzt nicht das Argument, dann werden die Menschen kriminell. Werden sie, siehe al-Zain und Co aus dem Libanon, auch oder gerade wegen der sozialen Hängematte. Und wg des schwachen "Staates". Ich komme auch gut in Singapur zurecht, trotz harten Durchgreifens bei kleinen Vergehen.
Viel Glück gehabt? Evtl. ja, aber das genieße ich, hätte mich schon während der Schulzeit in die Hängematte legen können. Habe statt dessen meine Lebensziele umgesetzt.

NmpM

Du argumentierst natürlich aus einer vermeintlich guten Postition heraus. Letztendlich hast du in einer Hierarchie mit vielleicht 100.000€ Jahreseinkommen einige Personen über dir, die genauso auf deine relative "Unfähigkeit", dass du also täglich arbeiten musst und nur 100.000 verdienst, herabschauen und dich letztendich abwertend behandeln würden oder werden. In Florida, dort wo Trump und einige andere große Fische ihr Anwesen haben, kommst du nicht mal in die Nähe derer. Bilde dir also auf deinen Status nichts ein, er ist relativ. Schaue dir stattdessen diese Orte in Florda an, dies erweitert deinen Horizont und zeigt dir, wo du in einer Hierachie stehst.

Das mit der Rückführung ist nicht so ganz einfach, denn die Staaten wollen sie oft gar nicht mehr. Die USA fliegen diese Menschen trotzdem in die Herkunfsländer ihrer Eltern zurück. Nur sind die USA halt die USA und nicht Deutschland. Wir haben einfach nicht diese Druckmittel und Power.
Aktuell gibt es viele Nachrichten über die UN. Wir haben nicht mal einen ständigen Sitz, sind aber einer der Top-Geldgeber. Ebenso im Ukraine-Krieg, dort auch zweitgrößter Unterstützer. Unser Aufgabe ist also klar, die Macht haben eben andere. Würden wir jedoch das mit den kriminellen Flüchtlingen tun, was die USA seit Jahren tun, gäbe es medial einen große Aufschrei. Die sind halt auch schlau, die Amerikaner. Das muss man ihnen lassen.

Das Leistungsprinzip funktioniert auch nur richtig, bei möglichst gleichen Startchancen. Ansonsten pflastern wir ein System fest und ich würde nicht hier sitzen und irgendwas eintippen. Ganz davon abgesehen: die USA haben ein recht gutes System von Stipendien. Ebenso wirst du als Mittelloser irgendwann im Krankenhaus behandelt, musst halt lange warten. Und wenn du die Behandlungsrechnung nicht zahlen kannst, dann musst du selbst eben lange warten, bis sie irgendwann nicht mehr kommt ;-)

Schwarzfahrer 19.09.2023 09:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722405)
Ca. 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Am stärksten betroffen ist Syrien wegen dem jahrelangen Krieg. Seit dem WW2 sind es die ukrainischen Flüchtlinge, die in so kurzer Zeit zahlenmäßig in derart hoher Zahl auf der Flucht waren - also wieder Kreig. Ich tue mir da schwer Parallelen zu ungarischen Wandervölkern zu ziehen, die in Europa umerwanderten.

Die Parallele ist aber sehr gut. Die Ungarn lebten mal zwischen Don und Donetz, zogen unter dem Druck eines östlicheren Nomadenvolkes erst mal mehr oder wenig friedlich nach westen zwischen Dnester und Dnepr. Eine Generation später fielen die östlichen Nachbarn in einer Nacht und Nebelaktion über die Ungarn her, und das ganze Nomaden-Volk floh mit Sack und Pack (unter hohen Verlusten an Mensch und Material) in heillosem Chaos über die Karpaten, um sich zu retten. Das war der Grund der Besiedlung des Karpatenbeckens durch die Ungarn, kein "umherwandern" (die Nomaden damals hatten feste Weidegebiete, innerhalb derer sie relativ engräumig umherwanderten, aber nicht weiter). Ich sehe da ziemlich enge parallelen zur Ukraine (sogar auf dem etwa gleichen Gebiet)- nur daß die keine Nomaden mehr sind, die als ganzes Volk weiterziehen.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722405)
Wir haben es hier mit einem Ausmaß zu tun, der einzigartig ist.

Das sagt jede Generation von dem, was sie selbst erlebt
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722405)
Natürlich hat jedes Land das Recht auch eigennützig zu handeln.

Nein, nicht das Recht, sondern die Pflicht hat jede Regierung, im Interesse des eigenen Volkes zu agieren.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722405)
Wem Flüchtlinge und Fluchtursachen letztendlich egal sind, der sollte auch den Schneid haben, dies auch zuzugeben und nicht irgendwelche Rechtfertigungskonstrukte basteln.

Eine deutliche Priorisierung der eigenen Interessen heißt nicht, daß alles andere völlig egal ist. Ehrlich muß man bzgl. Priorisierung sein.

Genussläufer 19.09.2023 09:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722429)
Das Leistungsprinzip funktioniert auch nur richtig, bei möglichst gleichen Startchancen. Ansonsten pflastern wir ein System fest und ich würde nicht hier sitzen und irgendwas eintippen. Ganz davon abgesehen: die USA haben ein recht gutes System von Stipendien. Ebenso wirst du als Mittelloser irgendwann im Krankenhaus behandelt, musst halt lange warten. Und wenn du die Behandlungsrechnung nicht zahlen kannst, dann musst du selbst eben lange warten, bis sie irgendwann nicht mehr kommt ;-)

Warum sind dann mehr als 80% der reichsten Amerikaner Selfmade und 80% der Deutschen Erben? Weil das so gut bei uns funktioniert? Ich verstehe Deinen Punkt durchaus. Aber durchlässiger ist unser System nicht.

El Stupido 19.09.2023 10:08

Ist das alles noch ontopic hier?
Selbst wenn nun argumentiert wird Anzahl der ankommenden Migrant*innen erhöht sich = Erstarkung rechter Kräfte, legitimiert und verharmlost das nicht recht Umtriebe?
Schön "Sorgen der Bürger*innen ernst nehmen, es kommen ja immer mehr Ausländer"

Es sollte nicht oft genug wiederholt werden: Rechte horten Waffen, üben den Straßenkampf, schicken Morddrohungen an Gegner*innen, jüdische Einrichten stehen nach wie vor unter Polizeischutz, die Liste ließe sich lange erweitern.
Und hier wird das von einer illustren Clique ausgeblendet und verharmlost.
"Ja aber das Gendern", "aber die Grünen wollen uns das Fleisch verbieten", "kennst du Lina E.?"

Plasma 19.09.2023 10:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722425)
@plasma:
Hast Du meine Frage übersehen?

Ja.

Die Antwort lautet: Nein. Das gibt unser Asylrecht nicht her, da sie "ledglich" durch "Ehrenmord" bedroht wird.

"Asylberechtigt und demnach politisch verfolgt ist eine Person, die im Falle der Rückkehr in ihr Herkunftsland einer schwerwiegenden Menschenrechtsverletzung ausgesetzt sein wird, aufgrund ihrer

Rasse (der Begriff "Rasse" wird in Anlehnung an den Vertragstext der Genfer Flüchtlingskonvention verwendet),

Nationalität,

politischen Überzeugung

religiösen Grundentscheidung oder
Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe (als bestimmte soziale Gruppe kann auch eine Gruppe gelten, die sich auf das gemeinsame Merkmal der sexuellen Orientierung gründet),

ohne eine Fluchtalternative innerhalb des Herkunftslandes oder anderweitigen Schutz vor Verfolgung zu haben."


Quelle: BAMF

Plasma 19.09.2023 10:21

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1722443)
Ist das alles noch ontopic hier?

Nein. Ist aber auch egal, da nun hinreichend geklärt sein dürfte, dass es einen Rechtsruck in Deutschland nicht gibt.

qbz 19.09.2023 10:39

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722445)
Ja.

Die Antwort lautet: Nein. Das gibt unser Asylrecht nicht her, da sie "ledglich" durch "Ehrenmord" bedroht wird. .....

Bleibst Du bei Deinem Nein, auch angesichts dieser umfangreichen Urteilsbegründung für eine Bewilligung im Falle von drohendem Ehrenmord des österreichischen Asylgerichtshofes. Ich bin mir sicher, mit etwas Recherche vergleichbare Urteile für Deutschland zu erhalten, da die Asylbestimmungen weitgehend identisch sind.

Zitat:

Es ist daher zusammenfassend festzuhalten, dass der Beschwerdeführerin in der Türkei asylrelevante Gefährdung primär im Zusammenhang mit ihrem Geschlecht (tradierte familiäre Wertvorstellungen) droht, wobei ethnische Komponenten ebenfalls eine Rolle spielen. Infolge einer komplexen Mischlage aus Elementen einer Verfolgung wegen der Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe (mögliches Opfer von schweren familiären Übergriffen bis hin zum Ehrenmord aufgrund ihrer Widersetzung im Familienverband unter den hier vorhandenen individuellen Gegebenheiten) bzw ethnischer Verfolgungsaspekten war daher die Flüchtlingseigenschaft nach der GFK zu bejahen. Dass es sich primär um keine staatliche Verfolgung handelt, ändert an diesem Ergebnis nichts, da präventiver Schutz in der Türkei - wie sich aus den getroffenen Feststellungen ergibt - mit maßgeblicher Wahrscheinlichkeit in diesem konkreten Fall nicht hinreichend erlangt werden kann.

Abschließend wird somit festgehalten, dass sich die Beschwerdeführerin aus wohlbegründeter Furcht, asylrelevant verfolgt zu werden, außerhalb der Türkei befindet und im Hinblick auf diese Furcht nicht gewillt ist, in dieses Land zurückzukehren. Da auch keiner der in Artikel 1 Abschnitt C oder F der GFK genannten Endigungs- und Ausschlussgründe vorliegt, war Asyl zu gewähren
https://www.refworld.org/pdfid/4b43437f2.pdf

Schwarzfahrer 19.09.2023 10:41

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1722443)
Ist das alles noch ontopic hier?

Ja, denn es gibt Argumente, daß Themen, die vom rechten politischen Lager thematisiert werden für die Gesellschaft relevant sind und deshalb ein gewisser Rechtsruck nützlich sein könnte. Dabei ist halt deutlich zwischen rechts und rechtsextrem zu differenzieren, das natürlich auf Grund perspektivischer Verzerrung von weit links gesehen manchmal schwer fallen mag.

Genussläufer 19.09.2023 10:44

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722446)
Nein. Ist aber auch egal, da nun hinreichend geklärt sein dürfte, dass es einen Rechtsruck in Deutschland nicht gibt.

Das hätte ich vor einem Jahr noch ganz anders gesehen. Wahrscheinlich war dieser "Rechtsruck" aber doch mehr eine Umetikettierung. Viele konservative wurden vom politischen Spektrum nicht mehr bedient. Andere haben den Raum besetzt. Ist halt politische Marktwirtschaft. Unglücklicherweise war deren Denke tatsächlich in Teilen nicht nur rechts, sondern rechtsextrem. Die Menschen haben sich dennoch kaum geändert. Deren Meinungsrepresentanz aber schon. Das sehe ich immer noch so :Blumen:

keko# 19.09.2023 10:44

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722446)
Nein. Ist aber auch egal, da nun hinreichend geklärt sein dürfte, dass es einen Rechtsruck in Deutschland nicht gibt.

Zweifellos gibt es den in ganz Europa. Formals eher konservative Parteien lassen sich den Schneid abkaufen und verlieren an Rechte. In Frankreich, in Italien, in östlichen Ländern sowieso. Nun wohl auch Deutschland. Glaubst du, Merz sagt irgendwas unüberlegt oder der Ex-Bundespräsident? Man versucht noch zu retten, was zu retten ist.
Flüchtlinge werden als Wahlhilfe genutzt. Es wird gemunkelt, Frau Meloni gefallen die aktuellen Bilder ganz gut. Da sind schlaue Menschen am Werk. Das eigentlich Dumme daran ist, dass die Wähler glauben, es ginge den Rechten um sie und ihnen hinterherlaufen.

qbz 19.09.2023 10:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722449)
Bleibst Du bei Deinem Nein, auch angesichts dieser umfangreichen Urteilsbegründung für eine Bewilligung im Falle von drohendem Ehrenmord des österreichischen Asylgerichtshofes. Ich bin mir sicher, mit etwas Recherche vergleichbare Urteile für Deutschland zu erhalten, da die Asylbestimmungen weitgehend identisch sind.

https://www.refworld.org/pdfid/4b43437f2.pdf

Hier die Asylrechtssituation für die EU und Deutschland im Falle von Ehrenmorden:

Zitat:

Eine pauschale Anerkennung von häuslicher Gewalt oder drohender Zwangsheirat als Asylgrund wird es dennoch kaum geben. Der Generalanwalt fordert, dass die zuständigen Behörden eine „gründliche individuelle Prüfung des Antrags auf internationalen Schutz“ vorzunehmen hätten. Dabei spiele auch eine Rolle, welchen Schutz die Behörden des Herkunftsstaates der Geflüchteten für Betroffene bieten könnten.

Für deutsche Behörden und Gerichte würden sich aus einem entsprechenden Urteil des Gerichtshofs keine unmittelbaren Folgen ergeben. Die Gefahr von Zwangsehen oder Verfolgung durch die Familie wird hier als geschlechtsspezifische Verfolgung anerkannt. Im Einzelfall gibt es jedoch immer wieder Diskussionen um die richtige Handhabung der Kriterien.
ehe-gewalt-zwangsheirat-ehrenmorde-frauen-konnen-auf-leichteres-asyl-hoffen

El Stupido 19.09.2023 10:52

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722446)
Nein. Ist aber auch egal, da nun hinreichend geklärt sein dürfte, dass es einen Rechtsruck in Deutschland nicht gibt.

Ironie im Internet funktioniert nicht.
Dein Ernst kann das vermutlich ja nicht sein, oder?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722450)
Ja, denn es gibt Argumente, daß Themen, die vom rechten politischen Lager thematisiert werden für die Gesellschaft relevant sind und deshalb ein gewisser Rechtsruck nützlich sein könnte. Dabei ist halt deutlich zwischen rechts und rechtsextrem zu differenzieren, das natürlich auf Grund perspektivischer Verzerrung von weit links gesehen manchmal schwer fallen mag.

Zitat:

(...)Juni 1922 trat Wirth vor den Reichstag und rief am Ende seiner sehr emotionalen Rede, nach rechts zeigend, die bis heute bekannten Worte: „Da steht der Feind, der sein Gift in die Wunden eines Volkes träufelt. – Da steht der Feind – und darüber ist kein Zweifel: dieser Feind steht rechts! “(...)
https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph... vor,%E2%80%9C

Genussläufer 19.09.2023 10:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722452)
Zweifellos gibt es den in ganz Europa. Formals eher konservative Parteien lassen sich den Schneid abkaufen und verlieren an Rechte. In Frankreich, in Italien, in östlichen Ländern sowieso. Nun wohl auch Deutschland. Glaubst du, Merz sagt irgendwas unüberlegt oder der Ex-Bundespräsident?

Merz hat mehrfach in seiner Karriere bewiesen, dass er zu unüberlegten und unpassenden Äußerungen fähig ist ;)

Gauck hatte schon 2015 geäußert, dass man nicht jeden retten kann "Das Herz ist weit, die Aufnahmefähigkeit begrenzt." Dieses Mantra setzt er hier konsequent fort.

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1722456)
Ironie im Internet funktioniert nicht.
Dein Ernst kann das vermutlich ja nicht sein, oder?

Ich hatte Plasma keineswegs ironisch wahrgenommen und hätte ihm - siehe Post oben - auch weitgehend zugestimmt.

qbz 19.09.2023 11:06

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722446)
Nein. Ist aber auch egal, da nun hinreichend geklärt sein dürfte, dass es einen Rechtsruck in Deutschland nicht gibt.

Der Threadtitel stammt aus dem Jahr 2016 im Vorfeld der Bundestagswahl 2017. Bei dieser verweist die Wählerwanderung klar auf eine Verschiebung der Wählerstimmen zugunsten der AFD. Bei der Wahl 2021 hat die AFD wieder Stimmen verloren, aber deutlich weniger als sie 2017 dazu bekommen hat. Und für 2025 wird die AFD eine Zunahme über 2017 hinaus sehen, von allen anderen Parteien. Das wird doch politisch als Verschiebung nach "rechts" bezeichnet.

https://de.statista.com/statistik/da...undestagswahl/
https://de.statista.com/statistik/da...undestagswahl/

Genussläufer 19.09.2023 11:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722459)
Der Threadtitel stammt aus dem Jahr 2016 im Vorfeld der Bundestagswahl 2017. Bei dieser verweist die Wählerwanderung klar auf eine Verschiebung der Wählerstimmen zugunsten der AFD. Bei der Wahl 2021 hat die AFD wieder Stimmen verloren, aber deutlich weniger als sie 2017 dazu bekommen hat. Und für 2025 wird die AFD eine Zunahme über 2017 hinaus sehen, von allen anderen Parteien. Das wird doch politisch als Verschiebung nach "rechts" bezeichnet.

Das ist kein Widerspruch :Blumen:

Die CDU ist unter Merkel immer weiter in die Mitte gerutscht. Das ist bereits vor 2015 in vollem Gange gewesen. In der Flüchtlingskrise war dann offensichtlich, dass die CDU sich von der eigenen Klientel entfernt hatte. Die Flüchtlingskrise war nicht der Grund für den Zulauf zur AfD. M.E. war sie vielmehr der Auslöser.

qbz 19.09.2023 11:33

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722460)
Das ist kein Widerspruch :Blumen:

Die CDU ist unter Merkel immer weiter in die Mitte gerutscht. Das ist bereits vor 2015 in vollem Gange gewesen. In der Flüchtlingskrise war dann offensichtlich, dass die CDU sich von der eigenen Klientel entfernt hatte. Die Flüchtlingskrise war nicht der Grund für den Zulauf zur AfD. M.E. war sie vielmehr der Auslöser.

Okay, du nimmst jetzt eine Bewertung von Rechts-Mitte-Links vor. Ich wies rein auf die formale Verschiebung der Wählerstimmen von Rechts-Mitte-Links nach Rechtsaussen hin, ohne inhaltliche Bewertung.

Deiner Bewertung würde ich entgegenhalten, dass unter Merkel der Sozialfügel der CDU, die christlich-sozial ausgerichtete Arbeitervertretung, unter Kohl noch mit Blühm in der Regierung stark präsent vertreten sowie mit Geissler und Süssmuth, komplett an Einfluss verloren haben und heute mit Merz ein Black-Rock-Lobbyist den Vorstand innehat, zuzeiten eines Blühms undenkbar. Politisch verfolgte Merkel eine konservative aussenpolitisch transatlantische und innenpolitisch sowie in der EU grosskapitalistische, neoliberale Politik siehe die "Bankenrettung" in der Finanzkrise zulasten der Steuerzahler. Freunde von Merkel in der Regierung waren Friede Springer, Liz Mohn und Berater Josef Ackermann, Deutsche Bank. Die Regierung Merkel musste ausserdem Kompromisse schliessen mit der SPD in der grossen Koalition, deswegen mag der Eindruck von "Mitte" entstanden sein, auf die sich auch die SPD hinbewegte, unter Verlust ihrer Stammwähler und des linken Milieus. Im Vergleich zu Merkel waren Blühm und Geissler unter Kohl linke Sozialpolitiker (links von Schröder!), d.h. die CDU unter Merkel verlagerte sich deutlich nach rechts. Beim Gerede von Mitte bei Merkels neoliberalem und transatlantischem Kurs hat es sich doch um reine Wählertäuschung / Wahlwerbung gehandelt. Unter dem Strich: Bewegung in den zentralen Politikfeldern nach rechts und Rechtsaussen. Und aktuell: Rüstung und Kriegskredite zulasten der Sozial-, Jugend-, Familienpolitik. Der Zug steht heute auf der rechten Schiene, mit SPD, Grüne, FDP.

Adept 19.09.2023 11:44

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722460)
Das ist kein Widerspruch :Blumen:

Die CDU ist unter Merkel immer weiter in die Mitte gerutscht. Das ist bereits vor 2015 in vollem Gange gewesen. In der Flüchtlingskrise war dann offensichtlich, dass die CDU sich von der eigenen Klientel entfernt hatte. Die Flüchtlingskrise war nicht der Grund für den Zulauf zur AfD. M.E. war sie vielmehr der Auslöser.

Genauso sehe ich das auch.

Was früher die CDU/CSU erzählt hat, ist jetzt AFD Programm.

Die etablierten Parteien (FDP, CDU/CSU, SDP, Grüne) sind von beiden Seiten mehr in die Mitte gerutscht. Die Unterschiede dieser Parteien werden immer kleiner.

Es gibt also keinen (gesellschaftlichen) Rechtsruck, die Parteien haben sich lediglich umorientiert.

keko# 19.09.2023 11:47

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1722464)
Genauso sehe ich das auch.

Was früher die CDU/CSU erzählt hat, ist jetzt AFD Programm.

Die etablierten Parteien (FDP, CDU/CSU, SDP, Grüne) sind von beiden Seiten mehr in die Mitte gerutscht. Die Unterschiede dieser Parteien werden immer kleiner.

Es gibt also keinen (gesellschaftlichen) Rechtsruck, die Parteien haben sich lediglich umorientiert.

Mag anschaulich richtig sein. Nur haben diese rechten Parteien halt ein anderes Programm als die CDU es je hatte.

Wenn ich mir diesen Thread so anschau, dann denke ich mir, dass es der eine oder andere halt selbst spüren muss bevor er es kapiert.

MattF 19.09.2023 12:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722465)
Mag anschaulich richtig sein. Nur haben diese rechten Parteien halt ein anderes Programm als die CDU es je hatte.

Dazu haben sie noch ein komplett irrationales Programm.

Adept 19.09.2023 12:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722465)
Mag anschaulich richtig sein. Nur haben diese rechten Parteien halt ein anderes Programm als die CDU es je hatte.

Wenn ich mir diesen Thread so anschau, dann denke ich mir, dass es der eine oder andere halt selbst spüren muss bevor er es kapiert.

Welche rechten Parteien meinst du? Wir redeten hier ja explizit über die AFD und vielleicht noch über die freien Wähler.

keko# 19.09.2023 12:25

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1722468)
Welche rechten Parteien meinst du? Wir redeten hier ja explizit über die AFD und vielleicht noch über die freien Wähler.

Ich meinte in DE die AfD.
Manchmal denke ich mir, dass die AfD die absolute Mehrheit haben sollte. Ebenso Le Pen in Frankreich und Meloni in Italien, zeitgleich mit Trump in den USA. Damit ihre Politik einfach mal freien Lauf haben sollte. Damit auch der letzte Wähler und Anhänger kapiert, dass sie keinen Deut besser sind - ganz im Gegenteil.

sybenwurz 19.09.2023 12:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722472)
Damit ihre Politik einfach mal freien Lauf haben sollte.

Gabs schonmal in Dtld.
War schice.

Schwarzfahrer 19.09.2023 12:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722465)
Mag anschaulich richtig sein. Nur haben diese rechten Parteien halt ein anderes Programm als die CDU es je hatte.

Es würde mich interessieren, welche Punkte im AfD-Programm Du konkret als so komplett anders wahrnimmst, als was die CDU zwischen 1980 und 2000 als Programm hatte? Ich habe die beiden Programme noch nicht direkt verglichen, aber ganz vieles, was heute die AfD-Poltiker (nicht Höcke, der Teil der AfD ist für mich ein extra Kapitel) loslassen, klang in den damaligen Reden von CDU-Granden sehr ähnlich; sogar von Merkel gibt es höchst migrationskritische Reden aus der Zeit vor 2010.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722472)
Manchmal denke ich mir, dass die AfD die absolute Mehrheit haben sollte. Ebenso Le Pen in Frankreich und Meloni in Italien, zeitgleich mit Trump in den USA. Damit ihre Politik einfach mal freien Lauf haben sollte. Damit auch der letzte Wähler und Anhänger kapiert, dass sie keinen Deut besser sind - ganz im Gegenteil.

Absolute Merhheit muß es nicht gleich sein, aber eine Beteiligung und Mitverantwortung würde viel zum Entzaubern (auch oder gerade für ihre Gegner) beitragen. Sie sind vermutlich um keinen Deut besser, möglicherweise aber auch nicht schlechter, sondern einfach anders, und eine Regierung mit AfD-Beteiligung würde anderen Leuten gefallen, als eine mit Grünen-Dominanz. Welche objektiv am Ende besser fürs Land sind, wird die Geschichte in weit über 20 - 30 jahren zeigen. Davor ist m.M.n. alles persönliche Meinung.
Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1722473)
Gabs schonmal in Dtld.
War schice.

Nein, hatten wir nie (außer vielleicht in Bayern unter Strauß:)). Die AfD hat weder Vernichtungsfantasien, noch Kriegspläne im Programm. Dieses Gleichstellung verharmlost das Vergangene unsäglich. Oder kannst Du Deine Gleichstellung anhand von konkreten Parteiprogrammpunkten belegen?

Genussläufer 19.09.2023 13:30

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1722467)
Dazu haben sie noch ein komplett irrationales Programm.

Findest Du? Das Programm ist doch nicht anstößig. Wenn Du das bei den Repräsentanten sehen würdest, könnte ich das verstehen, aber wirklich das Programm?

Beim Titel um das irrationalste Programm hätte die AfD wahrlich keine guten Karten :Blumen:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722478)
Nein, hatten wir nie (außer vielleicht in Bayern unter Strauß:)).

"Rechts von der CSU... ist die Wand!" Hätte man nicht so strikt durchhalten müssen, aber eben nicht den ganzen Raum unbesetzt zurücklassen.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722465)
Wenn ich mir diesen Thread so anschau, dann denke ich mir, dass es der eine oder andere halt selbst spüren muss bevor er es kapiert.

Och komm... so weit wie Polen oder Ungarn sind wir doch gar nicht. In Schweden, Finnland, Italien und Spanien sind die Jungs und Mädels bereits in politischer Verantwortung. Bisher scheint es den Ländern kaum geschadet zu haben. Ok, Polen ist etwas bedenklich, weil dort die Judikative ziemlich pragmatisch unterwandert wurde.


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