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DocTom 18.09.2023 07:36

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1722281)
Na und? Wo ist das Problem? Wer ...

Der Zwang ist das Problem, und keine Alternative für die Mehrheitswünsche anzubieten.
Du hast übrigens mMn überall das "meiner Meinung nach" vergessen.

Um OnT zu bleiben, Herr Gauck ist jetzt auch zu den "Nazis" übergelaufen, wie jetzt einige hier konstatieren werden:

https://www.n-tv.de/politik/Gauck-fu...e24402992.html

keko# 18.09.2023 07:56

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722276)
... würde erst mal einfach eine Begrenzung der Zuwanderung auf tatsächlich für die Gesellschaft nützliche sowie auf die ursprüngliche Zielgruppe der politisch verfolgten Asylberechtigten und temporär aufzuehmende Kriegsflüchtlinge bedeuten - ich nenne das sinnvolle Kontrolle. ....

Über 1 Mio. Ukrainer belasten unsere Sozialsystem nicht? Sie wollen (berechtigterweise!) keine ordentliche Bleibe? Nicht zur Schule gehen? Keine Sprachkurse? Kein Bürgergeld? (natürlich wollen sie das berechtigterweise!).
2 Mio auch nicht? Aber 7000 Afrikaner, die wohlwissend, dass ein Teil ihrer im Mittelmeer ersäuft, sich auf den Weg machen, sind dann problematisch?

Ganz davon abgesehen: das ist sowieso alles sehr theoretisch und Wunschdenken. Denn selbst Tunesien will die Flüchtlinge nicht aufnehmen, trotz Deal. Niemand will sie. Nordafrikaner-Staaten wollen mit ihnen nicht viel zu tun haben. Was also tun?
Das ist doch das eigentliche Problem. Was Italien nicht schafft, schafft auch Frontex nicht. Und da es hier ja um die AfD geht: wie soll denn da die deutsche AfD ganz konkret eine Lösung finden?

Übrigens: auf TicToc gibt es mehr oder weniger ironische Videos von Flüchtlingen, die natürlich wissen, dass ihnen Rassimus und Unmut engegenschlägt. Selbst die AfD wird erwähnt. Und das ist ihnen egal, da das Leben damit immer noch 1000x besser ist als das, was sie hatten.

Schwarzfahrer 18.09.2023 07:58

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722282)
Um OnT zu bleiben, Herr Gauck ist jetzt auch zu den "Nazis" übergelaufen, wie jetzt einige hier konstatieren werden:

https://www.n-tv.de/politik/Gauck-fu...e24402992.html

Ja, in letzter Zeit hat er sich immer wieder m.M.n. recht vernünftig geäußert. Schade, daß er sowas nicht in seiner Zeit als Bundespräsident gesagt hat - hätte mehr Gewicht und vielleicht sogar Wirkung gehabt. So bleibt von ihm mehr der spalterische Spruch von Hell- und Dunkeldeutschland in der Geschichte hängen.

keko# 18.09.2023 08:01

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1722273)
...
Und ja, wozu Menschen ohne irgendwelche hier benötigte Fähigkeiten direkt in die Sozialsystem holen, die dann nicht einmal unsere Gesellschaft voranbringen wollen, sondern lieber verfassungsfeindlich die Systeme aus ihren Herkunftsländer hier fordern? Welcher einigermaßen klar bei Verstand sich befindliche Mensch kann darin irgendeinen Sinn für unsere Gesellschaft sehen?
Und dabei geht es nicht um Südamerikaner, Inder, Russen, jedwede Asiaten oder zB Ghanaer...

....

Ich zweifel nicht an, dass Staaten auch eigennützig handeln müssen. Ich frage nur nach der Lösung des Flüchtlingsproblems, ohne dass man an die eigentlichen Ursachen geht, die da sind: Krieg, Hunger, Armut, Naturkatastrophen, Klimawandel.

Schwarzfahrer 18.09.2023 08:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722286)
Über 1 Mio. Ukrainer belasten unsere Sozialsystem nicht?

Natürlich tun die es auch, sind aber von den Flüchtlingen aus dem arabischen und afrikanischem Raum wesentlich zu unterscheiden: sie fliehen vor einem Angriffskrieg, dessen Ziele auch uns betreffen könnten, sie haben deutlich weniger Integrationsprobleme, da geringerer kultureller Unterschied, und sie sind zu deutlich höherem Anteil fachlich qualifiziert und können so zu entsprechend höherem Anteil zu ihrem Lebensunterhalt selbst beitragen. Es ist allerdings eine Schwäche des deutschen Systems, daß Europaweit in keinem anderen Land ein so geringer Anteil von Ukrainier wirklich in Arbeit kommt, wie in Deutschland. Da ist noch mehr Potential drin.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722286)
Sie wollen (berechtigterweise!) keine ordentliche Bleibe? Nicht zur Schule gehen? Keine Sprachkurse? Kein Bürgergeld? (natürlich wollen sie das berechtigterweise!)...Aber 7000 Afrikaner, die wohlwissend, dass ein Teil ihrer im Mittelmeer ersäuft, sich auf den Weg machen, sind dann problematisch?

Darüber kann man trefflich streiten, was "berechtigt" ist. Ich halte jedes Land, das die Sozialleistungen für die eigenen Bürger anders bemißt, als für fremde Staatsbürger, für rational.
Es kommen wohl jährlich mehr als 7000 Afrikanische Migranten nach Deutschland. wie viele von denen sind durch wie viele nicht von Krieg geplagte, ihnen kulturell näherstehende Länder gezogen, um hierherzukommen? Da würde ich als Minimum erwarten, daß sie sich bemühen, vorher die Sprache zu erwerben. Und ohne die sehr hoch angesetzten Sozialleistungen würde ein Großteil sich eben nicht auf den gefährlichen Weg machen.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722286)
Ganz davon abgesehen: das ist sowieso alles sehr theoretisch und Wunschdenken. Denn selbst Tunesien will die Flüchtlinge nicht aufnehmen, trotz Deal. Niemand will sie.

Eben, wenn es wirklich niemand wäre, würden deutlich weniger sich auf den Weg machen. Aber es ist nun mal inzwischen bekannt: in Deutschland kann man auch als abgelehnter Asylbewerber unbegrezt bleiben und (im Vergleich mit zu Hause) gut leben.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722286)
Und da es hier ja um die AfD geht: wie soll denn da die deutsche AfD ganz konkret eine Lösung finden?

Nein, es geht um das Problem: ohne das Problem ungeschönt zu diskutieren, gibt es von keinem eine Lösung. Erst wenn sich alle darauf einlassen, daß es ein großes Problem ist, geht es voran. Die AfD ist für diese Diskussion die Keimzelle, der Katalysator, nicht die Lösung.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722286)
Übrigens: auf TicToc gibt es mehr oder weniger ironische Videos von Flüchtlingen, die natürlich wissen, dass ihnen Rassismus und Unmut engegenschlägt. Selbst die AfD wird erwähnt. Und das ist ihnen egal, da das Leben damit immer noch 1000x besser ist als das, was sie hatten.

Ja, und die tatsächlich qualifizierten Fachkräfte, die wir bräuchten (und ohne Rücksicht auf Herkunft jederzeit einstellen), kommen wegen diesem als allgegenwärtig erklärten Rassismus nicht, weil sie anderswo auch einen Job bekommen, aber die Sozialhilfeempfänger bekommen nur hier die tollen Leistungen, die nehmen es in Kauf. Läuft da nicht etwas schief? Brauchen wir wirklich Leute, die sich hier wegen Rassimus und Diskriminierung beschweren, weil sie ihre Frau nicht nach belieben verprügeln oder ermorden dürfen?

Schwarzfahrer 18.09.2023 08:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722290)
Ich zweifel nicht an, dass Staaten auch eigennützig handeln müssen. Ich frage nur nach der Lösung des Flüchtlingsproblems, ohne dass man an die eigentlichen Ursachen geht, die da sind: Krieg, Hunger, Armut, Naturkatastrophen, Klimawandel.

Solange die jeweiligen Länder nicht selbst erkennen, daß es in ihrem Interesse ist, die Bevölkerungsexplosion und Auswanderung zu begrenzen, wird von außen dies keiner ändern. Viele dieser Länder rechnen aber inzwischen fest mit dem Geld, was die Auswanderer aus Europa nach Hause schicken - ein nicht unwesentlicher Anteil davon kommt aus unseren Sozialsystemen - das nenne ich Zweckentfremdung, und nicht Entwicklungshilfe.

In den Herkunftsländern muß die Erkenntnis da sein, daß es nützlicher ist, Geburtenkontrolle und Bildung und Arbeitsmarkt zu entwickeln. Wenn die Erkenntnis da ist, können wir mit unsern Entwicklungshilfe-Mitteln wirksam beitragen, vorher nicht.

Warum gibt es so wenig Flüchtlinge aus z.B. Ruanda? Vielleicht, weil dort das Land auf die eigene Zukunft setzt und dahin investiert (neulich sogar in deutsche Nukleartechnologie, die hier keiner will)?

Genussläufer 18.09.2023 09:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722292)
Solange die jeweiligen Länder nicht selbst erkennen, daß es in ihrem Interesse ist, die Bevölkerungsexplosion und Auswanderung zu begrenzen, wird von außen dies keiner ändern.

Es ist ziemlich gut belegt, was die Fertilität nach Süden gehen lässt. Die beiden wichtigsten Faktoren sind Bildung von Frauen und das zweite die Kindersterblichkeit. Letztere hängt stark an den hygienischen Verhältnissen.

Für beide Faktoren benötigst Du zwar nicht viel, aber ein solides Maß an Wohlstand. Den lassen wir dort aber nicht.

Und selbst wenn wir diese Themen gelöst haben, benötigen wir noch einige Jahrzehnte, um das Bevölkerungsmomentum abgebaut zu haben. Das sich das Thema ausschließlich intern lösen lässt, bezweifle ich aus genau diesen Gründen. Die Frage ist nun, Geld reinschießen oder vernünftige Marktbedingungen schaffen. Es gibt kein Land auf diesem Planeten, dass es ohne Punkt zwei geschafft hat. Dazu gibt es durchaus Ideen.

keko# 18.09.2023 09:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722292)
Solange die jeweiligen Länder nicht selbst erkennen, daß es in ihrem Interesse ist, die Bevölkerungsexplosion und Auswanderung zu begrenzen, wird von außen dies keiner ändern. Viele dieser Länder rechnen aber inzwischen fest mit dem Geld, was die Auswanderer aus Europa nach Hause schicken - ein nicht unwesentlicher Anteil davon kommt aus unseren Sozialsystemen - das nenne ich Zweckentfremdung, und nicht Entwicklungshilfe.

In den Herkunftsländern muß die Erkenntnis da sein, daß es nützlicher ist, Geburtenkontrolle und Bildung und Arbeitsmarkt zu entwickeln. Wenn die Erkenntnis da ist, können wir mit unsern Entwicklungshilfe-Mitteln wirksam beitragen, vorher nicht.

..

Also ich stimme dir da prinzipiell zu, aber das ist alles überholt und theoretisch. Wir machen Länder von unseren Importen abhängig. Bauern werden zu Bettlern, ihre Söhne zu Drogendealern. Wie kann es sein, dass bspw. ostafrikanische Länder vom Weizen aus der Ukraine abhängig sind?
Du schreibst ja selbst, dass wir die Ausländer, die wir brauchen können, auch annehmen sollen. Nur fehlen die halt dort.
Zudem sind wir direkt oder indirekt an Kriege beteiligt, verkaufen Waffen an fragwürdige Regierende, die damit ihr Volk unterdrücken und ausbeuten.

Ja, wir werden wohl begrenzen müssen und Mauern ziehen. Das löst aber nicht das eigentliche Problem. Das wirst du damit nicht in Griff bekommen.

Bist du nicht Ingenieur? Wie gehen den Ingenieure an Probleme ran? Stopfen Ingenieure Löcher und pflastern hier und da mal drüber?

keko# 18.09.2023 09:53

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722291)
....
Nein, es geht um das Problem: ohne das Problem ungeschönt zu diskutieren, gibt es von keinem eine Lösung. Erst wenn sich alle darauf einlassen, daß es ein großes Problem ist, geht es voran. Die AfD ist für diese Diskussion die Keimzelle, der Katalysator, nicht die Lösung. ..

Du diskutierst halt nicht ungeschönt. Du hörst an den Grenzen der Flüchtlingsländer auf oder gibst ihnen Hinweise, was sie tun müssen. Ungeschönt diskutieren heißt, auch unsere Verantwortung und unser Handeln mit einzubeziehen.

Schwarzfahrer 18.09.2023 10:16

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722302)
Also ich stimme dir da prinzipiell zu, aber das ist alles überholt und theoretisch. Wir machen Länder von unseren Importen abhängig. Bauern werden zu Bettlern, ihre Söhne zu Drogendealern. Wie kann es sein, dass bspw. ostafrikanische Länder vom Weizen aus der Ukraine abhängig sind?

Das klingt irgendwie danach, als ob Du meintest, daß "wir" (der Westen) an diesen Entwicklungen überwiegend Schuld sind. Daran habe ich meine Zweifel; ich bin der Ansicht, daß der größte Beitrag zu den meisten Entwicklungen immer aus dem eigenen Land kommt (Ausnahme sind so klare Angriffskriege wie jetzt in der Ukraine).
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722302)
Du schreibst ja selbst, dass wir die Ausländer, die wir brauchen können, auch annehmen sollen. Nur fehlen die halt dort.

Es fehlen alle dort, wo sie das Land verlassen. Es ist aber primär die Verantwortung des jeweiligen Landes, die Leute zu halten. Auch hier fehlen die jährlich 250.000 überwiegend gut ausgebildete Auswanderer - unsere wichtigere Sorge sollte sein, diese zu halten, nicht wie wir Probleme anderer Länder lösen.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722302)
Zudem sind wir direkt oder indirekt an Kriege beteiligt, verkaufen Waffen an fragwürdige Regierende, die damit ihr Volk unterdrücken und ausbeuten.

Oder wir verkaufen Waffen an "gute Regierende", die dann per Putsch abgesetzt werden, und die Waffen mißbrauchen. Ich halte es für eine Illusion, Waffenhandel moralisch unanfechtbar machen zu können, ebenso wie eine Welt ohne Waffen eine Illusion bleibt. Und am Ende ist der, der die Waffen einsetzt, der Verantwortliche. Unterdrückung ist nicht nur durch ausländische Waffen möglich, das klappt ganz gut auch ohne.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722302)
Ja, wir werden wohl begrenzen müssen und Mauern ziehen. Das löst aber nicht das eigentliche Problem. Das wirst du damit nicht in Griff bekommen.

ich bin zufrieden, wenn wir zuerst unsere Probleme in diesem Land in den Griff bekommen. Wenn das jeder versucht, wird die Welt schneller besser, als wenn man erst die Probleme anderer zu lösen versucht.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722302)
Bist du nicht Ingenieur? Wie gehen den Ingenieure an Probleme ran? Stopfen Ingenieure Löcher und pflastern hier und da mal drüber?

Ingenieure erstellen Prioritätslisten und schätzen Machbarkeit ein. (Stichwort z.B. Eisenhower-Diagramm). Und gehen dann zuerst die Sachen an, die mit 20 % des Aufwandes (Zeit, Geld) 80 % der Lösung erreichen. Im Zwiefel passen sie das Vorgehen und die Ziele an die noch verfügbaren Mittel oder an die bisherigen Ergebnisse an. Da kommt gerne mal was anderes raus, als was am Anfang als Maximalziel festgelegt wurde.

Schwarzfahrer 18.09.2023 10:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722307)
Du diskutierst halt nicht ungeschönt. Du hörst an den Grenzen der Flüchtlingsländer auf oder gibst ihnen Hinweise, was sie tun müssen. Ungeschönt diskutieren heißt, auch unsere Verantwortung und unser Handeln mit einzubeziehen.

Ich finde, die deutschen Politiker müssen erst mal die Probleme für die deutsche Bevölkerung lösen - das ist ihre primäre Verantwortung. Ihre Verantwortung anderen Ländern und nicht-Deutschen Staatsbürgern gegenüber muß an zweiter Stelle kommen. Das muß nicht die anderen ausblenden, aber die Priorisierung muß erkennbar sein.
Das Wort "ungeschönt" meinte ich allein bezogen auf die Zustände in diesem Land, bei denen viele (besonders Grüne) Politiker gerne die Probleme durch die unkontrollierte Migration "schönreden" - das ist kontraproduktiv.

Trimichi 18.09.2023 10:29

Wir hatten das ja schon einmal. Dass die Mehrheit Werte einer patholgischen Minderheit übernommen hat, und damit selbst pathologisch wird. Ist ja kein Geheimnis. Lag damals "Fremdgefährdung" vor, so wäre heutzutage von "Eigengefährdung" zu sprechen? Kurz auf den Punkt gebracht. Machen wir längerfristig so weiter werden wir kollabieren als Gesellschaft? Wissen wir nicht. Ein Experiment ist sicherlich spannend, das ja, aber hier rudere ich zurück, nicht auf Kosten aller Staatsbürger.

Auch im Ausland finden nicht alle unsere Hilfe (Overhelping) so toll? Sieht man an Marokko. Schnell ist das THW einsatzbereit, alle Helfer haben ihre Kisten gepackt. Und dann? Hilfe aus D? Nein, danke.

Wird spannend der Wahlkampf in Bayern. Söder will eine Obergrenze von 200000 Flüchtlingen einführen. Die SPD bezeichnete das heute morgen "als Benzin ins Feuer gießen".

DocTom 18.09.2023 10:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722310)
Ich finde, die deutschen Politiker müssen erst mal die Probleme für die deutsche Bevölkerung lösen - das ist ihre primäre Verantwortung. ...
Das Wort "ungeschönt" meinte ich allein bezogen auf die Zustände in diesem Land, bei denen viele (besonders Grüne) Politiker gerne die Probleme durch die unkontrollierte Migration "schönreden" - das ist kontraproduktiv.

+1, :Danke:

SChönes Beispiel, Frau Künast hier: https://www.tagesspiegel.de/politik/...t-newtab-de-de

die Realität aus ideologischen Gründen einfach mal ausblenden, "die Grünen" ...
(sorry dafür, mag zB den Realo Kretschmann sehr:Blumen: )

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722291)

Geil, permanente "Opfer". In der exHeimat dafür schon längst gesteinigt, Problem dort gelöst.

qbz 18.09.2023 10:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722309)
Das klingt irgendwie danach, als ob Du meintest, daß "wir" (der Westen) an diesen Entwicklungen überwiegend Schuld sind. Daran habe ich meine Zweifel; ich bin der Ansicht, daß der größte Beitrag zu den meisten Entwicklungen immer aus dem eigenen Land kommt (Ausnahme sind so klare Angriffskriege wie jetzt in der Ukraine).

Konkret: In Afghanistan, Syrien (den Ländern mit den meisten Flüchtlingen in DE 2023), Irak und Libyen haben zweifellos die USA und die NATO sehr aktiv mit dafür gesorgt, dass diese Staaten und auch die umliegenden Ländern als Region in die Armut gestürzt und destabilisiert wurden / worden sind. Die EU hat darauf verzichtet, eine von den USA abweichende Politik zu befürworten, obwohl sie viel stärker von der desolaten Lage in diesen Ländern betroffen ist. In der Ukraine trägt natürlich die Politik, die ausschliesslich im militärischen Sieg über Russland ein Kriegsende erreichen will und jeden Waffenstillstand und Kompromiss ablehnt, für das Nähren des Krieges und das Fortbestehen der Fluchtursache bei.

DocTom 18.09.2023 10:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722314)
Konkret: In Afghanistan, Syrien (den Ländern mit den meisten Flüchtlingen in DE 2023), Irak und Libyen haben zweifellos die USA und die NATO sehr aktiv dafür gesorgt, dass diese Staaten und auch die umliegenden Ländern als Region in die Armut gestürzt und destabilisiert wurden / worden sind. ..

Und qbz, war da irgendein Bürger der Bundesrepublik an den Entscheidungen per Volksentscheid involviert, ist gefragt worden und war der Großteil damit dabei oder warum muss die Bevölkerung hier diese Entscheidungen ausbaden?

Und nicht USA und NATO sind das Problem, sondern schon immer die Taliban. Deren System ist so wenig mit demokratischen Systemen jeglicher Couleur kompatibel, dass man sie nur in Ihrem eigenen Land halten kann. Ausgebeutet wurde da niemand, da außer Mohn als Drogenrohstoff dort doch garnichts zu holen ist. Der Westen wollte nur Frieden und demokratische Prozesse bringen, das geht aber mit Menschen wie den Taliban, die das Denkgerüst von vor knapp 1000Jahren aktiv leben, mMn nicht, auf keinen Fall. 100% Inkompatibel. Und woraus erwächst uns und mir in D Deiner Meinung nach bei Afghanistan eine Verpflichtung???

Schwarzfahrer 18.09.2023 10:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722314)
Konkret: In Afghanistan, Syrien (den Ländern mit den meisten Flüchtlingen in DE 2023), Irak und Libyen haben zweifellos die USA und die NATO sehr aktiv dafür gesorgt, dass diese Staaten und auch die umliegenden Ländern als Region in die Armut gestürzt und destabilisiert wurden / worden sind.

Destabilisiert sicher, aber für Armut in Afghanistan haben die Taliban schon gesorgt, und in Libyien Gaddafi. Ist eben alles nicht monokausal. Und die Akzeptanz von Diktaturen in manchen Ländern könnte den Weltfrieden und Stabilität mehr gutes tun, als überall "das Gute" zum Sieg verhelfen zu wollen.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722314)
In der Ukraine trägt natürlich die Politik, die ausschliesslich im militärischen Sieg über Russland ein Kriegsende erreichen will und jeden Waffenstillstand und Kompromiss ablehnt, für das Nähren des Krieges und das Fortbestehen der Fluchtursache bei.

Eine Politik, die nicht die bedingungslose Verteidigung der Ukraine unterstützt, wäre Appeasement, das Putin in seinem Wahn europäischer Vorherrschaft bestärkt. Ich sehe hier leider keine Alternative - zu unserem Wohl.

keko# 18.09.2023 11:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722310)
Ich finde, die deutschen Politiker müssen erst mal die Probleme für die deutsche Bevölkerung lösen - das ist ihre primäre Verantwortung. Ihre Verantwortung anderen Ländern und nicht-Deutschen Staatsbürgern gegenüber muß an zweiter Stelle kommen. Das muß nicht die anderen ausblenden, aber die Priorisierung muß erkennbar sein.
Das Wort "ungeschönt" meinte ich allein bezogen auf die Zustände in diesem Land, bei denen viele (besonders Grüne) Politiker gerne die Probleme durch die unkontrollierte Migration "schönreden" - das ist kontraproduktiv.

Im Prinzip gebe ich dir auch da recht, aber:
Lass mal in Italien noch ein paar hundertausend Flüchtlinge ankommen, von denen ein großer Teil nach DE will und kommt. Das wird unsere politische Landschaft verändern. Insofern betrifft es auch uns direkt.

Insgesamt ist das mittlerweile ein recht beunruhigendes Gemisch: die Rechten erstarken in Europa, Taiwan sichtet chinesische Kampfflugzeuge und Selensky warnt vor einem 3. Weltkrieg. Könnte auf einen großen Knall hinauslaufen, vorzugsweise wieder Schauplatz Europa. Menschen lernen nicht aus ihren Fehlern, deshalb wiederholen sie sich. Die Welt braucht Verständnis, Lösungen und Händereichen. :Blumen:

qbz 18.09.2023 11:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722316)
Destabilisiert sicher, aber für Armut in Afghanistan haben die Taliban schon gesorgt, und in Libyien Gaddafi.

Leider ziemlich falsche Wiedergabe der Realitäten: Der Krieg in Afghanistan hat natürlich noch viel, viel mehr zur Flucht von Menschen beigetragen als die ehemalige Taliban Herrschaft vor dem Afghanistan-Krieg und die wirtschaftlichen Sanktionen des Westens und der Raub des Staatsgeldes belassen das Land heute in tiefster Armut.

Libyen gehörte unter Gaddafi zu den reicheren Ölförderstaaten und das Land unterstützte daraus zahlreiche Infrastrukturpojekte in den Nachbarstaaten. Vor dem Sturz und seiner Ermordung allerdings betrieb Gaddafi eine Privatisierungspolitik, was wirtschaftlich zur Jugendarbeitslosigkeit und mit zu den Unruhen im Land führte. Ohne militärische völkerrechtswidrige Intervention einiger NATO-Staaten wäre der Umsturz gescheitert und es nicht zu der bis heute anhaltenden Bürgerkriegssituation gekommen.
Zitat:

Angesichts der jahrzehntelangen Erfolgslosigkeit der OAU (sie hatte keines der afrikanischen Probleme und keinen der afrikanischen Konflikte lösen können) regte Gaddafi ab 1999 immer wieder ihre Ersetzung durch eine am EU-Beispiel orientierte Afrikanische Union an – ebenso wie er zuvor schon (vergeblich) die Umwandlung der Arabischen Liga in eine Arabische Union angeregt hatte. Unterstützung dafür fand er vor allem beim südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela bzw. dessen Nachfolger Thabo Mbeki. Mit der Zusage, in der Anfangsphase die Finanzierung der Organe und Institutionen (Afrikanisches Parlament, Kommissionen etc.) zu übernehmen, überzeugte Gaddafi auch antilibysche Kritiker. Mitte 2002 wurde die AU offiziell gegründet, 2009 Gaddafi schließlich zu ihrem Präsidenten gewählt.
Dieses Projekt der Bildung einer Regionalmacht wollten die USA / NATO verhindern. Folgen heute: Failed State, Bürgerkrieg und Destabilisierung der Region und der Sahel-Zone!
Libysch-arabisch-afrikanische_Vereinigungsprojekte

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722316)
Eine Politik, die nicht die bedingungslose Verteidigung der Ukraine unterstützt, wäre Appeasement, das Putin in seinem Wahn europäischer Vorherrschaft bestärkt. Ich sehe hier leider keine Alternative - zu unserem Wohl.

Ohne das jetzt weiter in der Sache zu diskutieren, weil das Thema nicht erwünscht ist, es gibt immer mehrere Optionen in der Politik. Du bestätigst inhaltlich nur das, was ich schrieb: das Fortbestehen des Krieges und die Ablehnung jedes Frieden-Kompromisses bedeuten Millionen Flüchtlinge in Europa, wofür die Politik der USA / NATO mitverantwortlich ist. Ob das zu "unserem" (Millionen Menschen in der EU sehen das ganz anders) Wohl ist, ich komme in ein paar Jahren darauf zurück, sofern noch möglich.

schreibender 18.09.2023 11:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722317)
Lass mal in Italien noch ein paar hundertausend Flüchtlinge ankommen, von denen ein großer Teil nach DE will und kommt. Das wird unsere politische Landschaft verändern. Insofern betrifft es auch uns direkt.

Anscheinend warst du lange nicht mehr in einer deutschen Großstadt unterwegs.

keko# 18.09.2023 11:58

Zitat:

Zitat von schreibender (Beitrag 1722323)
Anscheinend warst du lange nicht mehr in einer deutschen Großstadt unterwegs.

LOL..., ich ware monatelang in einer Großstadt, wo man als Weißer an jeder Ampel das Auto von innen verriegelt. Deutschland ist (noch) Kindergeburtstag :Cheese:

Aber um beim Thema zu bleiben, die Fakten: Rückführung der Bootflüchtlinge vom Mittelmeer funktioniert nicht, weil die wenigsten Länder verlässlich sind, gar Diktatoren und von Militär regiert. Selbst der Deal zwischen Tunesien und Brüssel funktioniert nicht.

Und nun? :Blumen:

Schwarzfahrer 18.09.2023 13:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722317)
Im Prinzip gebe ich dir auch da recht, aber:
Lass mal in Italien noch ein paar hundertausend Flüchtlinge ankommen, von denen ein großer Teil nach DE will und kommt. Das wird unsere politische Landschaft verändern. Insofern betrifft es auch uns direkt.

Ich denke gerne in historischen Vergleichen - ähnliche Situationen haben schon immer zu vergleichbaren Ergebnissen geführt.

Konkret: über jahrhunderte schwappten Migrantenvölker durchs Karpatenbecken, zuletzt meine Vorfahren, die Ungarn. Die hatten die Angewohnheit, durchs Europa westlich weiter zu ziehen, und sich dort zu holen, was ihr eigenes Land nicht liefern konnte 8bzw. was sie keine Lust hatten, selbst zu erwirtschaften). Versuche aus dem Westen, das Land zu "zivilisieren" verliefen sich im Sand, es war halt lukrativer die bewährte Methode zu pflegen. Jahrzehnte lang hat sich Europa damit abgefunden (bis auf brave Gebete "Bewahre uns vor den Pfeilen der Ungarn" und gelegentlichen punktuellen Widerstand). Bis ein gewisser Otto auf dem Lechfeld dem Spuk sehr energisch ein Ende setzte. Das allein hätte nicht gereicht - aber anschließend fand sich ein ungarischer Herrscher, der sein Volk mit (eher weniger friedlichem) Zureden dazu brachte, seßhaft zu werden, produktive Tätigkeiten von den Nachbarn zu lernen, und so statt zu einem weiteren untergegangenen Plünderervolk zu einem der mächtigsten und reichsten Nationen des Mittelalters zu werden. (übrigens haben die Ungarn daraus lernend in den 200 Jahren danach noch weitere 2 ähnliche Wandervölker erst militärisch eingebremst und dann assimiliert - zum Wohle aller; nur mit den Mongolen wurden sie nicht fertig.)

Fazit: Migration muß erst eingebremst werden; gelöst wird es aber erst, wenn im Herkunftsland die Einsicht kommt, daß man es aus eigener Kraft zu mehr bringen kann, als auf Kosten anderer. Im letzteren Prozeß können die früheren Zielländer dann wieder mithelfen.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1722317)
Insgesamt ist das mittlerweile ein recht beunruhigendes Gemisch: die Rechten erstarken in Europa, Taiwan sichtet chinesische Kampfflugzeuge und Selensky warnt vor einem 3. Weltkrieg. Könnte auf einen großen Knall hinauslaufen, vorzugsweise wieder Schauplatz Europa. Menschen lernen nicht aus ihren Fehlern, deshalb wiederholen sie sich. Die Welt braucht Verständnis, Lösungen und Händereichen. :Blumen:

Daß in letzter Zeit die Rechte in Europa erstarkt, finde ich einen Teil des normalen Pendelprozesses zwischen eher links und eher rechts im Rhythmus von einigen Jahrzehnten; auf keinen Fall bezüglich Gefahrenpotential vergleichbar mit den militärischen Aggressionen durch Putin in der Ukraine und China gegen Taiwan. Und gegen aggressive militärische Bedrohungen wie Hitler, Putin oder Napoleon hat leider noch nie "Verständnis und Händereichen" geholfen, nur energischer Widerstand, bzw. die Demonstration von entsprechender Bereitschaft.

Genussläufer 18.09.2023 14:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722337)
Fazit: Migration muß erst eingebremst werden; gelöst wird es aber erst, wenn im Herkunftsland die Einsicht kommt, daß man es aus eigener Kraft zu mehr bringen kann, als auf Kosten anderer. Im letzteren Prozeß können die früheren Zielländer dann wieder mithelfen.

Nun haben wir folgende Problematik. Afrika war noch nie der Brüller in Bezug auf gute Lebensbedingungen. Sonst hätte es die ersten Menschen von dort aus auch nicht auf die anderen Kontinente gezogen.

Unglücklicherweise hat sich daran auch wenig verändert. Nun gibt es also so schon wenig zu holen und nun kommt noch eine gewaltige Zunahme von Menschen on top. Ich bin da nicht so wirklich optimistisch, dass dieser Mix aus Umständen zur Einsicht führen soll, dass man es aus eigener Kraft zu etwas bringen kann.

Verstehe mich da bitte nicht falsch. Ich mag auch gern auf die Geschichte blicken, um nach Lösungen zu suchen. Historische Vergleiche helfen hier aber nicht weiter, weil es diese in dieser Konstellation so m.E. nicht gibt.

Ich wünschte mir sogar, dass Du hier richtig liegst. Aus beschriebenen Gründen habe ich aber arge Zweifel :Blumen:

keko# 18.09.2023 14:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722337)
...

Daß in letzter Zeit die Rechte in Europa erstarkt, finde ich einen Teil des normalen Pendelprozesses zwischen eher links und eher rechts im Rhythmus von einigen Jahrzehnten; auf keinen Fall bezüglich Gefahrenpotential vergleichbar mit den militärischen Aggressionen durch Putin in der Ukraine und China gegen Taiwan. ....

Rechte Parteien sind für mich halt keine normale Parteien. Was du beschreibst kenne ich aus meiner Jugend zwischen SPD und CDU, wo es echte Auseinandersetzungen gab, die aber innerhalb eines demokratischen Spektrums waren. Zwar gab es da auch sehr konservative Einstellungen, aber sie waren nicht rechtsradikal oder antidemokratisch.
Natürlich kann man die AfD nicht mit Putin vergleichen, aber diese Parteien spalten und schüren Konflikte.
Melonie war angetreten, die Flüchtlingszahlen zu reduzieren, das hat sie nicht geschafft. Es liegt auch nicht in ihrer alleinigen Macht. Ohne die afrikanischen Staaten wird es niemals funktionieren. Man macht den Wählern etwas vor.
Schade, dass so viele Wähler auf die AfD hereinfallen. Wer nicht lernen will, muss dann eben fühlen...

El Stupido 18.09.2023 14:40

@ übliche Verdächtige hier:
Wir müssen also schauen, wer "uns" von Geschlecht, Alter und Fähigkeiten auch einen Nutzen bringt und nicht bloß schmarotzerisch in die Sozialsystem einwandert.
Der Rest wird zurückgeschickt und wer dabei im Mittelmeer ertrinkt oder von den Diktator*innen vor denen sie flüchteten gefoltert oder getötet wird hat dann halt Pech.
Sehe ich das richtig?

Den in welchem Ton auch immer blau oder braun colorierten hier (jede*r ziehe sich den Schuh an, der ihm/ihr passt) ein Denkanstoß: neulich las ich ein Zitat im Netz, wörtlich bekomme ich es nicht mehr zusammen. Sinngemäß sagte es aber, dass Diskussionen im Internet wesentlich erträglicher wären wenn die Teilnehmer*innen abends ihre Posts der eigenen Mutter und den eigenen Kindern vorlesen müssten. :Huhu:

Schwarzfahrer 18.09.2023 14:44

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722342)
Unglücklicherweise hat sich daran auch wenig verändert. Nun gibt es also so schon wenig zu holen und nun kommt noch eine gewaltige Zunahme von Menschen on top. Ich bin da nicht so wirklich optimistisch, dass dieser Mix aus Umständen zur Einsicht führen soll, dass man es aus eigener Kraft zu etwas bringen kann.

Ich kann Deine Zweifel und teile sie auch, wenn ich ehrlich bin - aber wenn ich schaue, was ich so von Ruanda in letzter Zeit gelesen habe, kann es auch in die richtige Richtung laufen - ist also nicht unmöglich; das sollte andere auch motivieren können.

Noch eine historische Parallele aus der Vorzeit: vor den Ungarn zogen ein Dutzend Wandervölker von Ost nach West hier durch. Das Römische Reich ging daran zu Grunde; aber auch ganz viele von den Völkern, die das mit verursacht haben, sind untergegangen (Hunnen, Vandalen, ...). Geblieben sind die, die sich um sich selbst gekümmert haben, statt um die anderen. Das Individuum kümmern solche historischen Perspektiven natürlich wenig, aber für Entscheider kann das helfen, in die langfristig bessere Richtung zu lenken, soweit möglich.

Schwarzfahrer 18.09.2023 14:53

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1722345)
@ übliche Verdächtige hier:
Wir müssen also schauen, wer "uns" von Geschlecht, Alter und Fähigkeiten auch einen Nutzen bringt und nicht bloß schmarotzerisch in die Sozialsystem einwandert.
Der Rest wird zurückgeschickt und wer dabei im Mittelmeer ertrinkt oder von den Diktator*innen vor denen sie flüchteten gefoltert oder getötet wird hat dann halt Pech.
Sehe ich das richtig?

Wenn Du mich meinst, nein, bzw. nur zum Teil. Es müssen Randbedingungen geschaffen werden, daß es sich nicht mehr für so viele lohnt, sich überhaupt auf den Weg zu machen, das rettet die meisten Leben. Und ja, jeder Staat muß schauen, daß auf sein Gebiet möglichst Menschen einwandern, die sich produktiv einbringen und sich in die Gesellschaft integrieren wollen. Kein Sozialsystem kann auf Dauer viel mehr als die Hilfsbedürftigen der eigenen Bevölkerung dauerhaft versorgen.

Übrigens: Diktatoren foltern keine Menschen, die ein besseres Leben suchen, das betrifft die rel. kleine Gruppe der politischen (oder temporären Kriegs-) Flüchtlinge, die für mich ein nachvollziehbares Asylrecht haben.

MattF 18.09.2023 15:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722349)
Kein Sozialsystem kann auf Dauer viel mehr als die Hilfsbedürftigen der eigenen Bevölkerung dauerhaft versorgen.


Man könnte z.b. Flüchtlinge einfach (nach einem Sprachkurs) hier arbeiten lassen und schon würden die einem nicht mehr auf der Tasche liegen und zahlen sogar ins Sozialsystem ein aber die Lösung scheint zu einfach.

https://www.nds-fluerat.org/themen/a...n-deutschland/

Besonders passend und sicher ein deutscher Grund:

"Ein weiterer Grund für ein Beschäftigungsverbot besteht darin, wenn jemand mit dem Ziel nach Deutschland einreist, Sozialleistungen zu beziehen."

Übersetzung:
Menschen dürfen nicht arbeiten weil sie Sozialleistungen beziehen wollen, deshalb beziehen sie Sozialleistungen :-(( :-((

Plasma 18.09.2023 15:26

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1722345)
Wir müssen also schauen, wer "uns" von Geschlecht, Alter und Fähigkeiten auch einen Nutzen bringt und nicht bloß schmarotzerisch in die Sozialsystem einwandert.

Das handhaben die vier klassischen Einwanderungsländer USA, Kanada, Neuseeland und Australien genau so. Kanada und Neuseeland haben beispielsweise knallharte Punktesysteme.

Die Einwanderung in die Sozialsysteme ist übrigens ein Fakt und keine Verschwörungstheorie von Rechtsradikalen. Wer Näheres dazu wissen will, braucht sich bloß mal die diesbezüglichen Fakten aus dem Netz ziehen, und vielleicht mal damit aufhören, linke und lnksextreme Medien zu konsumieren. Und wenn wir schon bei dem Thema sind: Dass Asylbewerber nicht arbeiten dürfen, ist ein Märchen ! Auch dazu findet, wer will, die entsprechenden Infos im Netz ZB hier: https://www.nds-fluerat.org/themen/a...n-deutschland/

"In der Regel dürfen Sie nach drei Monaten arbeiten."

Und genau das wird vielfach eben nicht getan.

MattF 18.09.2023 15:51

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722355)

"In der Regel dürfen Sie nach drei Monaten arbeiten."

Und genau das wird vielfach eben nicht getan.

Ausser sie wohnen in Erstaufnahmeeinrichtungen, wo man nicht raus kommt, z.b. weil es keine Wohnungen gibt oder man kommt aus "sicheren" Drittländern oder wie schon gesagt es wird einem einfach unterstellt ins Sozialsystem einzuwander oder oder. Steht alles im Link.

Genussläufer 18.09.2023 15:56

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722355)
Das handhaben die vier klassischen Einwanderungsländer USA, Kanada, Neuseeland und Australien genau so. Kanada und Neuseeland haben beispielsweise knallharte Punktesysteme.

Und dennoch genügend Einwanderung. Also scheinen die irgendwas richtig zu machen.

Zitat:

Die Einwanderung in die Sozialsysteme ist übrigens ein Fakt und keine Verschwörungstheorie von Rechtsradikalen.
Sagst Du. Es könnte auch an den schönen Fachwerkhäusern liegen und dem gemäßigten Klima ;)

Zitat:

Wer Näheres dazu wissen will, braucht sich bloß mal die diesbezüglichen Fakten aus dem Netz ziehen, und vielleicht mal damit aufhören, linke und lnksextreme Medien zu konsumieren.
Das linksextrem kann man hier durchaus weglassen. Man muss auch nicht das Netz befragen. Vielleicht reicht auch der Blick in etwas konservativere oder auch liberalere Zeitungen. Die FAZ als ehemaliges Zentralorgan des rheinischen Kapitalismus ist zwar auch deutlich nach links gerutscht, aber dann auch nur relativ.

qbz 18.09.2023 16:05

Zitat:

Zitat von Plasma (Beitrag 1722355)
.....
"In der Regel dürfen Sie nach drei Monaten arbeiten."
.......

Die ersten drei Jahre wird meistens eine eingeschränkte Arbeitserlaubnis erteillt, danach eine uneingeschränkte. Ausserdem muss die Duldung alle 6 Monate verlängert werden. Insgesamt sind die Vorschriften viel zu kompliziert und bürokratisch. FAQ: Dürfen Flüchtlinge arbeiten?

Genussläufer 18.09.2023 16:13

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1722359)
Die ersten drei Jahre wird meistens eine eingeschränkte Arbeitserlaubnis erteillt, danach eine uneingeschränkte. Ausserdem muss die Duldung alle 6 Monate verlängert werden. Insgesamt sind die Vorschriften viel zu kompliziert und bürokratisch. FAQ: Dürfen Flüchtlinge arbeiten?

Alles was Du schreibst, ist korrekt. Die Kernfragen sind doch aber:

- Warum zieht es die meisten leistungsfähigen eher in andere Länder als Deutschland?
- Warum ist für die meisten nicht arbeitsfähigen oder nicht arbeiten wollenden Menschen Deutschland der Sehnsuchtsort schlechthin?

Disclaimer: mir ist durchaus klar, dass dies überspitzt formuliert ist. Tendenziell ist es aber leider nicht falsch.

MattF 18.09.2023 16:54

Die ganz überwiegend Anzahl zugewanderter Menschen in D arbeitet, kann man im übrigenauf Google finden wenn man will.

Genussläufer 18.09.2023 17:11

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1722368)
Die ganz überwiegend Anzahl zugewanderter Menschen in D arbeitet, kann man im übrigenauf Google finden wenn man will.

Welche Statistik meinst Du? Und welche Migranten beziehst Du hier ein? Die Migration hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich verändert.

qbz 18.09.2023 18:43

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722360)
Alles was Du schreibst, ist korrekt. Die Kernfragen sind doch aber:

- Warum zieht es die meisten leistungsfähigen eher in andere Länder als Deutschland?
- Warum ist für die meisten nicht arbeitsfähigen oder nicht arbeiten wollenden Menschen Deutschland der Sehnsuchtsort schlechthin?

Disclaimer: mir ist durchaus klar, dass dies überspitzt formuliert ist. Tendenziell ist es aber leider nicht falsch.

Mit der EU verfügt Deutschland über einen riesigen freien Arbeitsmarkt und ich finde es schon sehr erstaunlich, wenn ein Mangel an Fachkräften herrscht, obwohl z.B. Spanien und Griechenland eine erhebliche Arbeitslosigkeit haben (offiziell ca. 10-11 %) und EU weit ca. 6 %.

Aus meinem privaten Umfeld könnte ich einiges erzählen, aber ob es zu verallgemeinern ist? Z.B. über eine spanische Sozialarbeiterin, die es einige Zeit lang in Berlin versucht hat, aber jetzt lieber wieder in Spanien wohnt, weil sie in Berlin quasi nur als Hilfskraft eingestellt und behandelt worden ist von den Leitungen (keine Anerkennung der Abschlüsse und tarifgerechte Einordnung, Sprachprobleme u.a.), oder über Uckermärker, die lieber auf der Montage in der CH stossweise für deutlich mehr Geld arbeiten als hier im lokalen Sägewerk und dieses dann wiederum polnische Kräfte einstellt.

Insgesamt hat heute die weltweite Mobilität der jungen Deutschen sehr deutlich zugenommen und dieser Konkurrenz primär auf dem EU-Binnenmarkt (und darüber hinaus) müssen sich die deutschen Firmen stellen, wenn sie deutsche oder ausländische Fachkräfte wollen.

Ich persönlich bin trotz viel, viel schlechterer Bezahlung aus privaten Kontaktgründen in DE geblieben und nicht wieder in die CH zurück nach dem Studium und häufig während meines Berufslebens mit Erstaunen gefragt worden: Warum arbeitest Du nicht in der CH?

MattF 18.09.2023 19:03

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1722369)
Welche Statistik meinst Du? Und welche Migranten beziehst Du hier ein? Die Migration hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich verändert.


Hat sie?

Seit Ende der Anwerbeaktionen in den 60ern und 70ern kamen nur noch Asylbewerber, weil wir waren (und sind angeblich) ja kein Einwandererland. OK es kamen ein paar aus der EU.

Und es bringt halt auch nichts 3 Jahre zurück zu schauen. Das wird seit Jahrzehnten immer wieder getan und dann mangelnde Integration propagiert.

Die Arbeitslosenquote von Ausländern ist seit Jahrzehnten konstant bei ca. 15%.

https://de.statista.com/statistik/da...n-deutschland/

Auch das zeigt keine angebliche Veränderung in den letzten 10 Jahren.

Und die Quote die natürlich deutlich höher ist als bei deutschen Staatsbürgern hat halt Gründe die oft nicht die Schuld der Menschen ist. Bei vor kurzem eingewanderten liegt sie logischerweise höher und nimmt dann immer mehr ab.

Schwarzfahrer 18.09.2023 19:50

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1722368)
Die ganz überwiegend Anzahl zugewanderter Menschen in D arbeitet, kann man im übrigenauf Google finden wenn man will.

Zugewanderte ist eine große Kategorie, als ganzes sagt die Zahl nichts aus. z.B. leben hier über 11 Millionen Ausländer (nicht eingebürgert), davon sind allerdings 75 % Europäer oder Amerikaner. Diese beiden Gruppen haben natürlich nichts mit dem Thema Flüchtlinge oder Asyl zu tun. Der Rest (Asien und Afrika) zeigen aber eine andere Statistik. Syrer sind zu ca. 45 % nicht in Arbeit, Ukrainer gar zu 80 % (schlußlicht in Europa). Und 38 % der Hartz-4-Empfänger waren 2022 Ausländer; dies kann man optimistisch auf die 11 Millionen beziehen, oder auch nur auf die ca. 3 Millionen nicht-EU/Amerika-Ausländer, da letztere einen sehr niedrigen Sozialhilfe-Anteil haben (alle Zahlen leicht in Google zu finden, keine Lust alle Links reinzustellen). Beides ergibt einen überproportionalen Anteil im Vergleich zu deutschen Staatsbürgern. Ist das für Dich völlig in Ordnung?
Man kann natürlich auch noch unter den Eingebürgerten eine entsprechende Statistik nach Herkunft/Kulturkreis zusammensuchen, dazu habe ich jetzt keine Lust.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1722378)
Und die Quote die natürlich deutlich höher ist als bei deutschen Staatsbürgern hat halt Gründe die oft nicht die Schuld der Menschen ist. Bei vor kurzem eingewanderten liegt sie logischerweise höher und nimmt dann immer mehr ab.

Klingt erst mal plausibel. Aber nach 8 Jahren immer noch 45 % ohne Arbeit bei den Syrern ist auch mit Deiner Erklärung schwach. Die meisten EU-Einwanderer brauchen keine 2 Jahre, bis sie einen Job haben - und das trotz der dämlichen deutschen Arroganz, hoch qualifizierte Abschlüsse aus anderen Ländern kaum oder nur eingeschränkt anzuerkennen (s. auch qbz-s Beitrag). Ich bin auch überzeugt, daß letzterer Punkt qualifizierte Ausländer viel mehr abschreckt, hier zu arbeiten, als die AfD.

MattF 18.09.2023 20:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1722381)
Aber nach 8 Jahren immer noch 45 % ohne Arbeit bei den Syrern ist auch mit Deiner Erklärung schwach. Die meisten EU-Einwanderer brauchen keine 2 Jahre, bis sie einen Job haben -


Das sind in der Tat völlig unterschiedliche Sachen. Europäer bekommen z.b. keine Unterstützung (ALG 2). Sie müssen im Grunde schon einen Job haben wenn sie hier her kommen und haben es meistens auch. Sie sind ja frei in ihrem Aufenthaltsort, also gehen sie dahin wo sie Arbeit bekommen.

Ein Syrer kann das nicht. Das spricht im allerersten Moment dafür, dass die Syrer wg. der Sozialhilfe kömen was aber in meinen Augen falsch ist, weil vor dem Bürgerkrieg in Syrien ist so gut wie kein Syrer gekommen. Die flüchten, werden zugeteil auf Landkreise, dürfen nicht arbeiten, sprechen die Sprache nicht usw. usw..

Und die Zahlen wie viel Syrer haben Arbeit und wie hoch ist die Arbeitslosigkeit sind auch völlig andere Zahlen. Bei Familien oder Alleinerziehenden können (meist die Frauen) gar nicht arbeiten andere sind krank, andere arbeiten und müssen trotzdem aufstocken......
Im übrigen preisen ja gerade die Konservativen das traditionelle Familienmodell, wenn es Ausländer aber leben ist es auch wieder falsch :Lachanfall:

Im übrigen brauchen wir gar keine Raktenwisschaftler sondern wir brauchen ganz normale Menschen, viele im Handwerk und der Pflege und dazu kann man die meisten qualifizieren, wenn man wollte.

Genussläufer 18.09.2023 20:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1722384)
Im übrigen brauchen wir gar keine Raktenwisschaftler sondern wir brauchen ganz normale Menschen, viele im Handwerk und der Pflege und dazu kann man die meisten qualifizieren, wenn man wollte.

Hier mal ein anderer Blick auf das Thema:

https://www.tichyseinblick.de/kolumn...rbeitskraefte/

Diesen Absatz hier würde ich hervorheben:

Zitat:

Am Ende wird es nicht darum gehen, wie großzügig die eine oder andere deutsche Sozialleistung ausfällt. Aber die Bereitschaft selbst, Zugewanderten ähnliche Leistungen zu gewähren, wie den schon immer hier Ansässigen, deren Eltern dieses Sozialsystem schon mit aufbauen halfen, zählt ohne Frage zu den elementaren Pull-Faktoren für die globale Migration nach Deutschland.
Das ist der von Schwarzfahrer angesprochene Anreiz. Und da stimme ich ihm voll und ganz zu.

Plasma 18.09.2023 21:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1722384)
Im übrigen preisen ja gerade die Konservativen das traditionelle Familienmodell, wenn es Ausländer aber leben ist es auch wieder falsch :Lachanfall:

Ich finde, dass da ein kleiner Unterschied besteht zwischen dem traditonellen deutschen Familienmodell und der systematischen Unterdrückung und Entrechtung der Frau, wie sie in islamischen Ländern üblich ist.

In dem Zusammenhang könnte man mal das auslandsjournal vom 06.09.2023 anschauen. Da gehts ua um Drogenabhängige in Irak. Ist doch interessant, was diese "Esra" berichtet, oder. Also bei uns werden auch beim Leben eines traditionellen Familienmodells drogenabhängige Töchter nicht umgebracht.

So ab 15min hier:

https://www.zdf.de/politik/auslandsj...-2023-102.html


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