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Zu der Liste: Eine höchst eigenartige Lesart hat, wer darin die zentrale Botschaft sehen will. Aber immerhin schon ein Fortschritt, weg von dem wenig relevanten Beweisenwollen! |
Vielleicht könntest Du mitteilen, was denn die zentralen Botschaften sind, und woraus Du das ableitest. Die von mir genannten zentralen Botschaften habe ich den katholischen Dogmen entnommen, die für alle Katholiken verpflichtend sind.
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- Die Schöpfung der Welt durch den einzigen, wahren, lebendigen Gott;Falls wir vom katholischen Glauben reden: Hier entfällt die Möglichkeit, Texte auszulegen. Denn allein die Kirche hat die Autorität und den Auftrag, die Botschaft auszulegen. Wenn Du dagegen verstoßen solltest, wirst Du automatisch exkommuniziert. Beweis: katholischer Katechismus, §16: |
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Beziehst Du selbst Deine eigene Ethik aus der Bibel? - Sippenhaft (die Söhne werden bestraft für Vergehen des Vaters) |
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Vor Allem geht es mir hier um diese Fragen: Wie ist Religion, wie ist ein religiöser Text sinnvoll zu verstehen? Warum ist es kaum sinnvoll hierbei von Beweisen und Widerlegungen zu sprechen? Wenig veranlaßt sehe ich mich dazu, Rechenschaft über meine persönliche Einstellung zur Religion oder zu einer Liste wie Deiner abzugeben. |
Hallo Zarathustra, wenn ich Dich richtig verstehe, möchtest Du mir nicht darin folgen, möglichst konkret und spezifisch zu sein; stattdessen bleibt es bei vagen und allgemeinen Andeutungen.
Es ist schwierig für mich, dazu Stellung zu nehmen; normalerweise achte ich darauf, alle Antworten auf meine Postings ebenfalls zu beantworten, quasi als "Dankeschön" für die Antwort. Aus meinen zahlreichen Debatten über Religion weiß ich, dass jeder Teilnehmer versucht ist, seine eigene Privatreligion (oder seine eigene Auslegung) zur Diskussion zu stellen. Das ist verständlich, aber es führt zu einem großen Durcheinander. Deswegen beziehe ich mich lieber auf konkrete Texte, die allen Diskutanten gleichermaßen zur Verfügung stehen. |
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„Gott ist der Schöpfer der Welt.“ Wie ist Deiner Meinung nach dieser Satz zu verstehen? |
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Zweitens, Schöpfung: Er hat, laut diesem Satz, die Welt erschaffen. Drittens, die Welt: Was er genau geschaffen hat, ergibt sich nicht aus diesem Satz, aber aus den zwei Schöpfungslegenden des AT. Es handelt sich dabei um die Erde, das Leben auf der Erde und die von der Erde aus sichtbaren Himmelskörper (inklusive des Himmels selbst), die als Lampen dienen. Laut Genesis wurde Gott selbst nicht geschaffen, sondern seine Existenz wird angenommen oder bleibt ungeklärt. Es ist eine von unzähligen Schöpfungsmythen. Die Urheberschaft des Textes ist gelogen, d.h es wird behauptet, der Text sei von Gott selbst verfasst/offenbart, aber in Wahrheit wurde er von irgendwelchen Leuten geschrieben, die ihre Mitmenschen betrogen haben. Warum wolltest Du, dass ich Dir diese Antwort gebe? |
Dankeschön für die ausführliche Antwort! Warum ich diese von Dir wollte? Nun, um konkret und spezifisch diskutieren zu können, sollte es doch hilfreich sein genau zu klären, worüber wir sprechen.
Zwar scheinst Du noch immer Probleme zu haben das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen und Dich mit dem voreiligen Urteilen zuzückzuhalten, aber halten wir mal die wichtigen Punkte fest: - Gott ist ein persönlicher Gott. - Er hat die Welt (Erde, Himmel, Leben) erschaffen. - Er selbst wurde nicht geschaffen. Gehen wir mit diesen Informationen zurück zu unserem ursprünglichen Satz: „Gott ist der Schöpfer der Welt.“ Wie läßt er sich damit jetzt beurteilen? Kannst Du Bedingungen, unter denen er als wahr, und Bedingungen, unter denen er als falsch beurteilt werden kann, angeben? |
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Ich möchte auf nichts Bestimmtes hinaus. Wenn ich micht recht entsinne, warst Du es, der Sätze, wie unseren Beispielsatz widerlegen wollte und um eine konkrete und spezifische Diskussion gebeten hat. |
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Oder bist Du überzeugt davon, Gott wäre tatsächlich der Urheber? Die Scharlatanerie besteht darin, dass mit der Urheberschaft Gottes eine Autorität behauptet wird, die nicht existiert. Es ist ein gefälschtes Gütesiegel. |
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Eine ziemlich einfache Kette... damit erübrigt sich natürlich jede weitere Diskussion. |
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Bis jetzt bin ich davon ausgegangen, es wäre der Dreh- und Angelpunkt. Dazu noch eine Frage. Die Werke von Goethe enthalten ebenfalls hier und da ein paar weise Floskeln. Würdest Du sagen, dass diese den gleichen Rang haben wie die Bibel, oder hat die Bibel einen höheren Rang? Die Urheberschaft scheint ja nicht das Kriterium zu sein. Und noch eine Zugabe: Die vielen Gesetze in den Mose-Büchern erhalten ihre Verbindlichkeit nur durch die göttliche Herkunft, oder siehst Du das anders? Wodurch erhalten diese Gesetze ihre Autorität? |
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Ich bewundere Jörn für sein Wissen und für seine Geduld, die ER doch mit den Mitdiskutierern hier an den Tag legt - und das obwohl er doch hier persönlich angegriffen wird und nicht das Gegenteil der Fall ist. Jörn, vielen Dank für die Diskussion hier, an der ich mich nicht beteiligen kann, die ich aber gerne verfolge! Viele Grüße Judith |
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Schön dass du es endlich erkannt hast, waa schon X mal gesagt wurde, was du aber immer einfach ignoriert hast. Den allermeisten Christen war vor dir klar, dass nicht Gott die Bibel geschrieben hat und dass dies ihnen auch gar nicht wichtig ist. Zitat:
Wieso willst du Gläubigen in den Mund legen, sie würden sich für was besseres halten, weil ja die Bibel besser wäre als die Werke Goethes? Du unterstellst Gläubigen ständig etwas, was die zumindest pauschal so gar nicht sehen. Es gibt möglicherweise Gläubige die tatsächlich glauben, dass sie was besseres sind aber nicht pauschal und nicht zwangsläufig. Z.b. Keko sicher nicht. Auch Gläubige können tolerant sein. Ob jemand tolerant ist oder nicht, hat in meinen Augen sogar mit dem Glauben überhaupt nichts zu tun, sondern eher mit Persönlichkeitsmerkmalen. Es gibt Atheisten die komplett intolerant sind. Zitat:
Und früher war die Autorität Gottes natürlich auch nur eine reine Fiktion. Eine Behauptung mit der die Mächten und der Staat die Leute bei der Stange gehalten haben. |
Ich würde den Vorwurf der Scharlatanerie weiter unterfüttern, damit noch ein paar mehr Argumente ins Spiel kommen; dann macht die Debatte noch mehr Spaß.
Die Kirchen beziehen bestimmte Positionen und rechtfertigen diese aufgrund von Schriften, die heiligen Ursprungs sind. Jedoch hat die Kirche zuvor selbst festgelegt, welche Schriften als heilig gelten. Nämlich jene, die mit der Position der Kirche übereinstimmen. Das ist Scharlatanerie. Das Neue Testament wird den Gläubigen als objektive, von außen kommende Schrift verkauft, an die sich zwar die Gläubigen halten sollen, aber eben auch die Kirche selbst. Das klingt fair: das Gesetz gilt für alle. Jedoch haben die Gründer der Kirche das Neue Testament selbst geschrieben, und es kommt überhaupt nicht "von außen". Die Kirche verkauft den Leuten ein Dokument, in dem steht, dass die Kirche recht hat, und dieses Dokument hat die Kirche selbst geschrieben. Wenn ich ein altes Dokument ausgraben würde, in dem steht, dass ich der König bin, und dieses Dokument hätte ich selbst geschrieben und sogar mit meinem Namen unterzeichnet, würde man mich für verrückt erklären. |
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Entscheidend sind für mich die Gedanken und der Glaube. Beides ist viel mächtiger. |
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Wie würdest Du die Behauptung der Kirchen einordnen, die darauf bestehen, dass die Bibel tatsächlich von Gott (bzw. ausführend vom Heiligen Geist) geschrieben wurde? Du schreibst, den "allermeisten Christen" wäre klar, dass Gott nicht der Urheber ist. Ich zitiere Dir hierzu die offizielle Haltung der römisch-katholischen Kirche. Dort steht, dass Gott der Urheber ist.
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Aber nehmen wir an, jemand verspricht Dir eine hohe Belohnung, und Du kommst irgendwann dahinter, dass dieses Versprechen gelogen war. Glaubst Du dann weiterhin an die Belohnung? Nehmen wir an, es wäre eine sehr schöne Belohnung gewesen. Meine These ist, dass eine gute Idee nur dann eine gute Idee ist, wenn sie wahr ist. |
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Göttliche Inspiration haben auch andere schon für ihre Werke beansprucht. Die Frage, die Du weiterhin übergehst, ist immer noch, was darunter sinnvollerweise zu verstehen ist. Wohl eher nicht dieses: Ein alter Mann mit weißem Bart stieg vom Himmel herab und führte dem Schreibenden die Hand. (Einer war vom Teufel besessen und schrieb dieses schreckliche Buch. = Er war von bösen Absichten geleitet und schrieb...) |
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Falls sich auch für Dich eindeutig herausstellt, dass Dein Gott frei erfunden ist, ändert das nichts an Deinem Glauben an diesen Gott? :confused: |
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Es ist natürlich Dein gutes Recht, vom Christentum abzuweichen. Ich weise nur darauf hin, damit wir uns nicht in Begriffen verheddern, die jeder von uns unterschiedlich deutet. Wenn Du also argumentierst, der (christliche) Glaube würde auch die Entdeckung überleben, dass Gott als Person nicht existiert, weil es nicht die alleinige Botschaft sei, dann deckt sich das nicht mit der christlichen Theologie. |
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„Gott ist der Schöpfer der Welt.“ ist meiner Meinung nach, sinnvoll gelesen, kein Satz, der jemanden veranlassen kann, Nachforschungen von empirischer Natur anzustellen, um dann zu einem Ergebnis zu kommen, welches diesen bestätigt oder verwirft; aus dem einfachen Grund, daß dieser Satz gar keine Aussage über die empirisch erforschbare Welt macht. Die Welt wäre empirisch exakt diesselbe, gleich ob er wahr ist oder falsch. Sinnvoller scheint es mir einen solchen Satz als eine Vorgabe eines Rahmens, innerhalb dessen die Welt betrachtet werden soll, zu sehen, also als eine Aufforderung. Deren Bejahung oder Verneinung würde viel weniger auf einer Erkenntnis, als auf einem Willensakt (im Falle von Erwachsenen, bei Kindern: Abrichtung und Indoktrinaton) beruhen. |
Ich lese ja jetzt voller Begeisterung mit :Cheese:
Bei der ganzen Diskussion muss ich an Stansilaw Lems Robotermärchen denken: Die Evolution schreitet voran. Der Mensch ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Und da seine Religionen anthroprozentrisch ausgerichtet sind wird mit dem Übergang zur nächsten Entwicklungsstufe das ganze Thema obsolet sein. Nix ist für immer und in alle Ewigkeit. Und schon gar nicht irgendwelche Bücher. Gruß |
Hallo Zarathustra, welche Aussagen oder Konzepte aus der Bibel lassen sich Deiner Meinung nach empirisch bewerten? Gar keine?
Irgendwie erschließt sich für mich nicht, worin der Unterschied besteht zu "existiert überhaupt nicht". Verwechselst Du das nicht mit der Philosophie, also mit rein gedanklichen Systemen, die quasi einen Rahmen für weitere Gedanken aufspannen? Mir ist auch die Idee neu, dass Theologie nicht empirisch sei. Für meine Begriffe ist Theologie durchaus empirisch (weltlich); sie behauptet lediglich, dass die empirische Welt größer ist, als wir sehen können, weil es zusätzlich noch eine jenseitige Welt gibt. Würdest Du sagen, dass die vielen Gesetze in der Bibel hier auf der Erde gelten (also empirisch)? Mit welcher Begründung kann der Papst irgendwelche Gesetze erlassen, wenn es nicht empirisch ist? Wie beurteilst Du die Existenz der Paulus-Briefe, auf denen das frühe Christentum basiert? Sind diese Briefe als empirisch zu bewerten, und ist deren Inhalt einer Überprüfung zugänglich? |
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Gruß |
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Denn die christliche Vorstellung von diesem Gott schreibt ihm konkrete Eigenschaften zu: Güte, Allmacht, Allwissenheit. Ein Universum, das von einem solchen Gott erschaffen wurde, wird sich von einem aus Zufall und Naturgesetzen entstandenem Universum unterscheiden. Es steht uns frei zu untersuchen, ob unser Universum zu den Eigenschaften des christlichen Gottes passt. Konkret, ob wir ein gütiges, gerechtes Universum vorfinden. Tatsächlich finden wir jedoch ein gleichgültiges, teilweise grausames und ungerechtes Universum vor. Warum werden ungeborene Babys noch im Mutterleib von Bakterien befallen, die schwere Behinderungen oder gar den Tod zur Folge haben? Warum widerfahren guten Menschen furchtbare Dinge, während Hitler drei Attentate überlebte? Warum fressen sich Tiere gegenseitig bei lebendigem Leibe auf, oder genauer: warum sind sie so geschaffen, dass sie gar nicht anders können? Die Existenz des Leids in ihrem Ausmaß ist ein empirischer Befund, der die Schöpfung der Welt durch einen christlichen Gott in Zweifel zieht. Man kann das verallgemeinern: Falls Gott Auswirkungen auf die Welt hat, können wir diese Auswirkungen mit empirischen Methoden untersuchen. Es ist daher nach meinem Verständnis falsch, zu behaupten, religiös-existenziellen Fragen könne man nicht mit Naturwissenschaft untersuchen. Falls Gott Auswirkungen auf die Welt hat, können wir das durchaus. |
Bei empirisch Bewertbarem in der Bibel denke ich als Erstes an historische Begebenheiten, wie Orte, Völker, Schlachten, usw., wovon Du schon einige Beispiele gegeben hast.
Über die Existenz der empirischen Welt sind sich ja zum Glück theoretisch fast alle und praktisch alle einig. Wie steht es mit rein gedanklichen Systemen? Diese kann man als existierend ansehen, insofern der Mensch sich ihrer bedient, um sich an ihnen in irgendeiner Weise zu orientieren, oder sie zum Grund seines Handelns bestimmt. Ich würde tatsächlich die Theologie in diesen Bereich der gedanklichen Systeme einordnen und keinesfalls annehmen wollen, daß Theologie sich mit einer bloß größeren empirischen Welt befaßt. Das Jenseitige soll ja gerade das Nicht-empirische bedeuten. Der Gedanke ist nicht so neu und geht auf die griechische Philosophie zurück. Ob Gesetze der Bibel sowie auch des Papstes auf der Erde gelten? Für die Gläubigen: ja. Und zwar aus deren Perspektive wohl für alle Menschen. Für Ungläubige: nein. Nach der gegenwärtig hier bestehenden politischen Ordnung: nein. |
Hallo Zarathustra, würdest Du dann das Christentum in die gleiche Kategorie einordnen wie z.B. den Marxismus, da beide gedankliche Systeme sind?
Inwiefern trifft dann die Aussage der Kirchen zu, die Bibel sei heilig, jedoch sei "Das Kapital" von Marx nicht heilig? Wie beurteilst Du die Behauptung der Kirchen, Gebete hätten Auswirkungen auf die empirische Welt? Was ist mit den angeblichen Heilungen, die von angeblich Heiligen verursacht wurden (jüngst bei Mutter Theresa und Johannes Paul II.)? Hier kann man nicht mehr nur von gedanklichen Systemen sprechen. Ich vermute, die Oberhäupter der christlichen Kirchen würden Deine Sichtweise nicht teilen, oder sehe ich das falsch? |
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Der Thread wurde eröffnet, weil sich zwei Kölner Kliniken unter kirchlicher Trägerschaft geweigert hatten, einer offenbar vergewaltigten Frau medizinisch zu helfen. Die Frau hatte mit Unterstützung der Notärztin darum gebeten, mögliche Täter-DNA zu sichern. Als Begründung gaben die Kliniken ihr religiöses Selbstverständnis an. Quelle |
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Es ist ein leichtes, den christlichen Glauben anhand der uralten Bibel im Jahre 2017 ins Grotẹske und Absurde zu ziehen. Das konnten meine Töchter aus dem Bauch raus schon vor etlichen Jahren. |
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