Genussläufer |
27.05.2023 09:44 |
Zitat:
Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1709795)
Tun sie ja heute schon nicht. Du hast doch weiter oben selber vorgerechnet, dass Wärmepumpe und schlechten Bedingungen in etwas so viel CO2-Emissionen verursachen wie Gasheizungen.
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Da würde ich Schwarzfahrer gern widersprechen. COP 3 - was er als gute Bedingungen beschreibt - sind in der Realität phantastische Bedingungen. Die theoretischen Daten sind aus verschiedenen Gründen irreführend. In der folgenden walisischen Studie sind die Abweichungen konkretisiert:
Wir sprechen hier wirklich von Luftwärmepumpen, die eine wasserbasierte Heizung betreiben. In dem Fall sogar Fußbodenheizungen. Da kommen die dann in der Realität bei 2,49 COP raus. Nun ist es in Irland aber im Winter deutlich wärmer als bei uns. Und im Sommer haben wohl beide die Heizung aus.
Bei einem COP von 2,49 ist die Gastherme der Wärmepumpe bereits deutlich überlegen. Was bedeutet das aber für unsere Realität. Erstens haben nicht alle eine Fußbodenheizung und zweitens ist es im Winter deutlich kälter als in Wales. Der COP dürfte also noch deutlich geringer sein.
Für den deutschen Strommix ergibt sich dann das Bild, daß die Gasheizung einen CO2 Ausstoß von 0,16 kg/KWh aufweist und die Wärmepumpe von ca. 0,20+ kg/KWh.
Das ist allerdings lange bekannt. Ich bin erstaunt, daß diese Betrachtung hier für Überraschung sorgt. Wie kommt es aber zu der großen Diskrepanz zwischen Herstellererwartung/-versprechen und den Errgebnissen der realen Welt? Das sieht man im angehängten Abstrakt ganz gut. Einerseits sind die theoretischen Wetterdaten deutlich volatiler, zweitens rechnet man Distributionsverluste einfach nicht ein und ebenso ignoriert man den Defrosting Prozess.
In Frankreich und der Schweiz sieht die Rechnung übrigens brillant aus. Die haben zwar keine besseren Wärmepumpen, aber nahezu CO2 freien Strom. Dort macht das wirklich Sinn. Bei uns ist das heute und in den nächsten Jahren Quatsch. Da teile ich Schwarzfahrers Meinung fast komplett, nur bin ich hier noch pessimistischer.
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