Schwarzfahrer |
13.01.2025 07:38 |
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1769115)
Ich habe anfänglich 6 Semester Geschichte studiert. Die Uni-Wissenschaft besteht hauptsächlich aus exaktem Quellenstudium, um die Vergangenheit so realistisch wie möglich zu erfassen, egal ob Altertum, Mittelalter oder Neuzeit. Die Originalquellen und ihre Sprache sowie Wortbedeutungen müssen natürlich im historischen Kontext der jeweiligen Zeit interpretiert werden und nicht im Kontext des heutigen Zeitgeistes. Man ging in die Bibliotheken und Archive und erhielt einen Stapel Bücher aus den tiefsten Kellern mit viel Staub drauf.
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Mein Neffe hat auch Geschichte studiert, und es im Studium teilweise ähnlich erlebt. Allerdings sieht die Praxis je nach Person doch deutlich zeitnäher aus, und die Idee, den Zeitgeist aus der Interpretation raushalten zu können, hält er (und ich auch) für eine Illusion. Man schaut immer mit dem heutigen Wissen, mit den heutigen Werten auf die Vergangenheit, das ist nur menschlich - und kein Problem, solang man sich dessen bewußt ist.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1769115)
... müsste man die Tagebücher von Goebbels, alle schriftlichen Dokumente von Hitler usf. lesen und alle anderen vorhandenen Originalquellen der Nazischergen dazu, ohne geht es nicht. Und wenn das zuviel ist, es vielleicht eingrenzen: 1920-1033 und 1933-1945. oder noch viel feiner. ;) Sobald alles digitalisiert ist, kann eine KI einem diese Arbeit hoffentlich abnehmen!
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Für eine Dissertation wäre das sicher angemessen (allerdings halte ich weniger davon, eine KI drauf loszulassen, da würde ich mich immer fragen, ob ich nicht andere Aspekte beachtet hätte, als die KI). Für den Laien dienen aber auch einzelne Informationsbrocken als eine einfache Anregung, über einzelne Themen oder Aspekte nachzudenken - ohne den Anspruch, daraus ein Gesamtbild abzuleiten, oder generelle Schlüsse zu ziehen.
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1769113)
Da ich es sehr mühsam finde, weil Du ständig das Gleiche anführst....
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Das beruht, fürchte ich, auf Gegenseitigkeit :Blumen: . Wir haben offenbar sehr unterschiedliche Ansprüche im Hinblick darauf, was man mit Teilaspekten eines Themas machen kann, und ob man widersprüchliche Teilaspekte losgelöst von einer Gesamtbewertung betrachten mag. Mich faszinieren nun mal alle Erkenntnisse die zeigen, daß die wenigsten Sachen unzweideutig klar, einfach und in eine Schublade einzuordnen sind (auch wenn man das natürlich zu Recht sehr oft tut, um sich die Welt überschaubar abzubilden). Ich differenziere und sortiere halt gern auch innerhalb der Schubladen.
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