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tandem65 30.01.2018 21:47

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1358592)
Danke! :Blumen:

????
Und wenn der Dieb nun der Bäcker ist der die Dose auffüllt?

Klugschnacker 30.01.2018 21:51

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1358572)
In der naturwissenschaftlichen Praxis ist das Gegenteil der Fall: Der Gödelsche Unvollständigkeitssatz (eigentlich sind es mehrere und der relevante für Folgendes ist der 2.) zeigt beweisbar, dass jedes hinreichend komplexe System entweder nicht vollständig oder nicht widerspruchsfrei ist.

Die Unvollständigkeitssätze sagen nur etwas aus über mathematische Systeme, die ganz bestimmten Voraussetzungen genügen.

Der zweite Gödelsche Unvollständigkeitssatz sagt aus, dass ein mathematisches System unter bestimmten Voraussetzungen nicht seine eigene Widerspruchsfreiheit formal beweisen kann.

Dieser Beweis ist aber nicht prinzipiell unmöglich, sondern kann von einem anderen System erbracht werden.

Leider bin ich kein Mathematiker. Trotzdem würde ich die Anwendbarkeit dieser mathematischen Sätze auf die Gotteshypothese keckerweise bestreiten. Sonst könnte man sich bei allen möglichen nichtbeweisbaren oder widersprüchlichen Dingen auf Gödel berufen. Da ist was faul.
:-(( :Gruebeln: :8/

LidlRacer 30.01.2018 21:52

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1358615)
????
Und wenn der Dieb nun der Bäcker ist der die Dose auffüllt?

Dann gibt es trotzdem keinen Gott.

tandem65 30.01.2018 22:02

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1358617)
Dann gibt es trotzdem keinen Gott.

Dann hat der gute Jörn schon in einer so einfachen Situation eine Fehleinschätzung geliefert weil er andere Möglichkeiten kategorisch ausschliesst. ;)

Jörn 30.01.2018 22:39

Dann gib uns netterweise Deine "anderen Möglichkeiten" bekannt und wir testen sie.

FlyLive 31.01.2018 05:29

Kann man beweisen, dass Gott existiert ?

Klugschnacker 31.01.2018 07:18

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1358643)

Danke für den Link. :Blumen:

Das Interview liest sich zunächst interessant, bis der Theologe in die übliche theologische Rhetorik abbiegt:
Evers: Das ist eine große Schwierigkeit der Naturwissenschaften und des Alltagsverständnisses der Menschen. Dass wir nur das als real ansehen, was in irgendeiner Weise – durch Logik, Mathematik oder indem es ein Messgerät zum Ausschlagen bringt – nachgewiesen werden kann. Der Rest der Dinge scheint eine Illusion zu sein. Aber wenn man das so sieht, dann sind auch Gedanken nicht mehr Gedanken, sondern die Begleiterscheinung beim Feuern von Nervenzellen. Liebe ist dann nichts anderes als ein hormoneller Zustand des Körpers. Aber wir können für unsere Existenz eben nicht auf Kategorien wie Liebe oder Freiheit verzichten.
Da wird der altbekannte Strohmann aufgebaut: Die Wissenschaft hielte Gefühle für Illusionen oder nebensächlich, weil man sie nicht messen könne. Deshalb missverstehe sie die menschliche Existenz grundlegend.

Tatsächlich vermischt der Theologe hier zwei Erkenntnisebenen, die jedem Wissenschaftler geläufig sind. Es gibt zum einen den Neurologen, der sich mit den materiellen Strukturen des Gehirns beschäftigt, also mit Neuronen und Synapsen. Daneben gibt es den Psychologen, der sich mit den psychischen Phänomenen beschäftigt. Sowohl die materielle als auch die psychische Ebene sind Gegenstand der Wissenschaft.

Evers: Weil es unterschiedliche Zugänge zur Wirklichkeit gibt:Nehmen wir die Hirnforschung. Die zweifelt immer wieder am freien Willen der Menschen, weil sie ihn im Gehirn nicht finden kann. Aber eine bewusste, freie, autonome Entscheidung ist kein naturwissenschaftlicher Begriff, den man irgendwie methodisch einfangen und im Hirn finden könnte, der Begriff entstammt einem anderen Zugang zur Wirklichkeit.
Hier dasselbe Missverständnis. Weil man im Gehirn unter dem Mikroskop keinen freien Willen finden könne, entziehe er sich der naturwissenschaftlichen Betrachtung. Das ist natürlich Quatsch und reine Rhetorik. Wie bereits oben, werden einfach unterschiedliche Erkenntnisebenen vermischt: Wenn man den Inhalt eines Buchs erfassen will, nützt es nichts, die Buchstaben mit einem Mikroskop zu untersuchen; wer herausfinden will, was eine "Nation" und Nationalismus ist, wird nicht den einzelnen Menschen sezieren.

Der freie Wille ist ein psychisches Phänomen, hat aber materielle Grundlagen (ohne Gehirn keine Psyche). Beides gehört zur Wissenschaft. Für die Behauptung, eine bewusste, autonome (?) Entscheidung erfordere einen "anderen Zugang zur Wirklichkeit" liefert der Theologe keinerlei Beleg.

:Blumen:

tandem65 31.01.2018 08:33

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1358631)
Dann gib uns netterweise Deine "anderen Möglichkeiten" bekannt und wir testen sie.

Jörn, daß Ding ist doch schon gelaufen. Du hast den Bäcker als Dieb identifiziert mit Deinem Test.


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