Schwarzfahrer |
29.09.2024 10:47 |
Zitat:
Zitat von TriVet
(Beitrag 1759016)
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Dieses Zitat finde ich äußerst unverschämt - besonders von jemanden, dessen Eltern/Großeltern die Freiheit und Demokratie von Siegermächten aufgezwungen bekommen haben, statt sie selbst zu erkämpfen. Und dann noch zu unterstellen, daß
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haben die meisten Ostdeutschen tatsächlich vergessen, wie die DDR wirklich gewesen ist. Dahin will tatsächlich niemand zurück, allerdings schon in eine völlig verklärte DDR, die so niemals existiert hat.
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Nein, die meisten Ostdeutschen/Osteuropäer erkennen aus ihrer Lebenserfahrung heraus Ansätze von Bevormundung und Freiheitseinschränkungen eher, als die Westdeutschen, bei denen das zwei Generationen weiter zurückliegt.
Auch den Rest finde ich überwiegend befremdlich. Er schreibt einfach mal grundsätzlich 20 - 25 % der Menschen ab, als nicht demokratiefähig. Warum sollte man dann die aktuell deutlich unter 20 % Grünen. oder SPD-Wähler ernster nehmen? Was ist das für eine Argumentation?
Der einzige Satz, dem ich (neben einiger Kritik an AfD und BSW) zustimme, ist
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Es sollte viel mehr über die Bedürfnisse der Mehrheit berichtet werden, die oft ruhig und schweigend ist, aber den Laden etwa durch Übernahme von Ehrenämtern auf allen möglichen Ebenen zusammenhält. Sonst würde der Laden morgen zusammenkrachen.
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Dabei erkennt er ja eigentlich recht gut, worum es den Menschen geht:
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Zugegeben, es ist politisch auch viel falsch gelaufen in den letzten Jahren, ein Beispiel ist die völlig vermurkste Kommunikation um das Heizungsgesetz. Notstand bei der Bildung, ein demoliertes Gesundheitswesen, Überalterung und ein Männerüberschuss, das alles sind Probleme in Ostdeutschland. Die Liste lässt sich auch problemlos fortsetzen.
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Seine Schlußfolgerung
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Aber nichts davon erklärt, warum die Leute im Osten Extremisten wählen. Die Antwort auf diese Frage lautet vielmehr pure Wut.
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ist nur teils richtig: Wut haben die Leute, weil die gelisteten Probleme (und viele andere) die Menschen mehr bewegen und mehr direkt belasten, als Putin oder das völkische Denken eines Teils der AfD. Ich bin sicher, daß viele Leute (m.M.n. die meisten) wählen nicht Afd oder BSW wegen ihres Extremismus, sondern trotz dessen. Hätten die "Altparteien" diese Probleme in den letzten 10 Jahren auch nur halbwegs adäquat angegangen, statt sie zu verharmlosen oder zu verschweigen und das Volk erziehen zu wollen, hätten die beiden "Neuen" m.M.n. nur Nischenplätze.
Das ist genau der belehrende Duktus von oben herab, der dieses Wahlverhalten weiter fördert, fürchte ich.
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