Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1708712)
Ich denke, es ist vor allem umgekehrt: politische Lösungen bringen viel, privates Herumgewurstel ein bisschen was.
Beispiel Rauchverbot im öffentlichen Raum: Auch hier könnte man sagen, wer gegen das Rauchen in Zügen, Flugzeugen, Ämtern, Kinos und Restaurants ist, soll halt einfach nicht rauchen. Oder wer gegen die Massentierhaltung ist, soll halt einfach kein Fleisch essen.
Wir alle wissen genau, dass das nicht funktioniert und nichts bewirkt. Genau das ist auch der Sinn dieses Arguments. Wer möchte, dass sich nichts ändert, schiebt dem Einzelnen die Verantwortung zu für strukturelle Probleme, die er nicht lösen kann. Das ist Doppelmoral.
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Bei Doppelmoral im großen Stil denke ich an Waffenlieferungen in Staaten, die ich gleichzeitig für ihre Unterdrückung anprangere. An sog. "Freihandelsabkommen", die dafür sorgen, dass die Menschen dort verarmen. Die Liste liese sich fortsetzen, ist aber offtopic.
Bzgl. Klimawandel und deren Folgen glaube ich tatsächlich, dass die Gesellschaften für einen Wandel bereit wären. dies sollte aber Probleme und Ungleichheiten nicht verfestigen oder gar verschlimmern. Ich glaube, dass Gesellschaften ein feines Gespühr dafür haben, ob etwas fair abläuft oder nicht.
Wäre ich der superreiche Hans v.u.z. Wurst, würde ich eine starke Regulierung über den Preis befürworten. Letztendlich sorgt das dafür, dass Hinz und Kunz einsparen müssen, so dass ich weiterhin in den schönsten Gegenden an Korallenriffen tauchen kann. Ich würde laut rufen "Wir müssen sparen und uns einschränken", dabei " ihr" denken und den Nebensatz " damit ich weiterhin aus dem Vollen schöpfen kann" nicht aussprechen. Meine dicken Aktienpakete hätte ich längst in Richtung "Nachhaltigkeit" neu ausgerichtet.
Das wäre wohl auch Doppelmoral :Cheese:
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