Klugschnacker |
18.05.2023 13:35 |
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1708713)
... trifft es eben die einkommenschwachen Schichten stärker wie die Reichen, genauso wie die Inflation, die eben stark durch die Energiekosten angetrieben worden ist.
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Die Energiewende wird so oder so kommen, daran gibt es für ein Industrieland in der Mitte Europas keinen Weg vorbei. Mit Argumenten, welche die Kosten für die Energiewende mit der Nicht-Energiewende vergleichen, kann ich nichts anfangen.
"Ich bin gegen die Energiewende, weil sie sozial unausgewogen ist" steht für mich logisch auf einer Ebene wie "ich bin gegen den Sommer, weil mir da zu warm ist". Bitte entschuldige den leicht flapsigen Vergleich, das ist nicht persönlich gemeint.
Die Energiewende wird kommen. Das ist nichts, wo man wirksam dafür oder dagegen sein könnte.
Ich bin persönlich sehr für sozialen Ausgleich. Aber man macht sich etwas vor, wenn man sagt, die Energiewende wird nur kommen, wenn sie sozial ausgewogen ist. Das ist ein Irrtum. Sie wird so oder so kommen. Je später sie kommt, desto kleiner sind die Spielräume der Gestaltung, auch in sozialer Hinsicht:
Das Bundesverfassungsgericht hat bereits klargestellt, dass der Umweltschutz als Staatsziel gleichwertig neben dem Demokratie-, Sozialstaats- und Rechtsstaatsprinzip steht. Jedoch nähme das relative Gewicht des Umweltschutzes bei fortschreitendem Klimawandel zu. Bei Abwägungen zwischen diesen Staatszielen wird das Gewicht des Klimaschutzes also zunehmend größer, das des Sozialstaates zwangsläufig kleiner.
Quelle: Bundesverfassungsgericht, erste Seite
Ich halte es daher gerade für Menschen, die auf den Sozialstaat angewiesen sind, sinnvoll, an der Realisierung der Energiewende mitzuwirken anstatt sich ihr zu verweigern. Das gilt auch für Parteien, welche die "kleinen Leute" vertreten.
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