Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1468169)
Ich weiß nicht, ob und wie viel das mit Michael Weiss zu tun hat. Mir geht es hier nur um den reichlich einfältigen und selbstgerechten Spruch "doper stinken. alle. immer.". Ich halte ihn für ähnlich ignorant und verkürzend wie "LKW-Fahrer verpesten unsere Luft!"
:Blumen:
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Ich mag Weiss nicht, ich mag sein Doping nicht und ich mag seinen Umgang mit der Thematik nicht, die an Dämlichkeit wohl nur von Hütthaler übertroffen wird.
Trotzdem hat seine Behandlung etwas von Sündenbock. Er ist halt der bekannteste Dopingfall im Triathlon, der einzige erfolgreiche LD-Athlet den man derzeit in der Öffentlichkeit auf dem Schirm hat, bei dem eine Dopingvergangenheit bekannt ist und jetzt wird an ihm gewissermaßen ein Exempel statuiert. Erinnert mich ein bisschen an Justin Gatlin, mit dem ich ähnlich wenig Mitleid habe und der auch unglaublich dumm mit dem Thema umgegangen ist und dazu noch Wiederholungstäter. Der war auch Derjenige, der quasi bei jedem Start ausgebuht wurde, während er in den großen 100er Finals neben reihenweise anderen Athleten, die alle Dreck am stecken hatten, gestartet ist (eine Zeit lang waren, weiß nicht ob es noch so ist, 9/10 der schnellsten aller Zeiten mit einer entsprechenden Story im Hintergrund unterwegs).
Ich bin für lebenslange Sperren, ich für Erwähnung der Doping-Vergangenheit in jedem Artikel indem sein Name auftaucht, ich bin für Verweigerung von Handschlägen, für Ausgrenzung innerhalb der Profi-Szene, würde ihn niemals anfeuern oder ihm zujubeln. Aber solche Sprüche im Wettkampf zu brüllen und Ähnliches finde ich reichlich unnötig und auch - selbstgerecht. Da ist der klerikale Auswurf "Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein" nicht ganz verkehrt.
Oder anders gefragt: Würden hier auch Alle, die das toll fanden, Tim Don bei jedem Rennen "Lutscher stinken alle immer" hinterherrufen, wo er bei seiner IM-Bestzeit doch (mutmaßlich) die halbe Strecke hinterm Führungsfahrzeug hergejuckelt ist?
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