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Und zweitens: Wo habe ich geschrieben, dass "die Religion uns in Deutschland zu einem vorzüglichen Rechtssystem verholfen habe"? Ich habe das Rechtssystem in Deutschland überhaupt nicht erwähnt. Und über die Ursachen, die zu einem bestimmten Rechtssystem geführt haben, hab ich auch nichts geschrieben. Ich bestreite nur energisch und überzeugt die absurde Behauptung, dass das Rechts- oder Staatssystem in atheistischen Diktaturen (China) oder religiösen Diktaturen (Saudiarabien) viel menschenfreundlicher und besser sei als das vatikanische. Noch dazu, wo Du das Ganze mit einem rein formalistischen Argument begründest: Du nimmst die Behauptung der Diktaturen, sie würde natürlich die Menschenrechte achten, für bare Münze. Der böse Vatikan ist aber formal eine absolutistische Monarchie. Da ist natürlich die Staatsform z.B. einer Volks-Volksherrschaft für das Volk viel besser. Sei doch so nett und setzte Dich in Antworten auf Postings von mir mit dem auseinander, was ich schreibe, und reime Dir nicht etwas zusammen, das Du mir dann in den Mund legst, um es kritisieren zu können. |
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Dies empfiehlt sich umso mehr in religiösen Debatten, in denen häufig Strohmann-Argumente und Themensprünge (whataboutism) vorkommen. Der Verweis auf China ist ein solcher Themensprung -- kann man machen, aber dann sollte man sich erinnern, was man mit diesem Sprung eigentlich erreichen wollte. Zitat:
Sondern es steht die Behauptung im Raum, das Christentum hätte sich in Europa dahingehend ausgewirkt, dass ein vorzügliches Rechtssystem entstand. Das impliziert, dass es im Christentum bereits enthalten oder angelegt sei. Dafür fehlt jeder Beleg. Im Gegenteil, die schriftlichen Belege deuten ausdrücklich in eine andere Richtung. Nur in dieser Hinsicht wird der Vatikan interessant, da wir hier ohne störende Einflüsse beobachten können, was passiert, wenn Christen (und zwar die gelehrtesten und weisesten unter ihnen) einen Staat nach ihren Vorstellungen gestalten dürfen. Das Ergebnis ist, dass sogar eine plumpe Gewaltenteilung fehlt. Der Papst erlässt Gesetze (Legislative), ist oberster Richter (Judikative) und oberstes handelndes Organ (Exekutive). Er selbst kann von niemandem gerichtet werden. Diese Schlappe wird nicht weniger peinlich, wenn man auf Diktaturen anderswo auf der Welt hinweist. |
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Diese Schlussfolgerung ist dann mein Argument gegen ein pauschales Religions- oder Christentums-Bashing. Damit bestreite ich aber nicht, dass es konkrete Probleme mit Kirchen gibt. Und wenn Du mir auf dieses Statement mit dem Argument antworten würdest, dass die Kirchen viele Errungenschaften unseres heutigen Systems hintertrieben, verzögert, bekämpft, ... usw. haben, dann wäre das wieder ein Strohmann-Argument. Ich sage nicht, dass das Christentum den gesellschaftlichen Fortschritt aktiv gefördert hätte. Aber ich finde es unbestreitbar, dass man derzeit als Mensch im christlich-kulturell geprägten Europa freier und besser leben kann als in vielen anderen Welt-Gegenden. Nochmals: das muss man nicht als Verdienst des Christentums werten. Aber man sollte es trotzdem anerkennen. |
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Was Du als "christliche Länder" ausgibst, sind in Wahrheit säkulare Länder mit christlicher Vergangenheit: Wo das Christentum zurückgedrängt und zur reinen Folklore reduziert werden konnte, geht's den Leuten gut. Bevor diese Entwicklung gelang, war das ganz anders. Nicht umsonst spricht man vom "finsteren Mittelalter". Den Leuten ging's umso schlechter, je mächtiger die Kirchen waren. Du schreibst ja selbst, dass die Kirchen diese positive Entwicklung nicht gefördert hätten. |
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Hier wurde lediglich von mehreren eine Korrelation wahrgenommen, nicht mehr und nicht weniger. |
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Anzahl der Christen in den Ländern In Europa stand die kathol. Kirche als Institution historisch immer auf der Seite der Reaktionären und Konservativen, was wir hier schon mehrfach ausführten, weswegen ich dazu Wiederholungen allen erspare. |
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Es sind die Errungenschaften der Aufklärung, die das heutige Europa so lebenswert gemacht haben, nicht die des Christentums oder gar der Kirchen. Gerade zu Zeiten, als die Kirchen die größte Macht hatten, ging es Europa vergleichsweise schlecht. Allerdings ist es auch nicht die Aufgabe einer Religion oder der Kirchen, für Fortschritt und Wohlstand zu sorgen. Insofern finde ich, wir sind im Moment auf einem Nebengleis der eigentlichen Debatte. :Blumen: |
Die katholische Kirche auch unter dem jetzigen Papst exkommuniziert seit jeher einfach gnadenlos kritische prominente Gläubige, die aktiv Reformen praktizieren, so z.B. 2014 Martha Heizer, die damalige Vorsitzende der "Wir sind Kirche" Reformbewegung in Österreich, als Abschreckung.
Papst-exkommuniziert-Chefin-von-Wir-sind-Kirche |
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