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trithos 26.01.2018 23:10

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1357745)
Handelt es sich beim Vatikan um eine Feudal-Monarchie oder nicht?

Handelt es sich bei China und Saudiarabien um Diktaturen, die in einem fort Menschen hinrichten? Oder sehen wir über alles hinweg und finden Saudiarabien vorbildlich fortschrittlich, seit Frauen dort AUTOFAHREN dürfen?

Sei mir nicht böse, aber Du wirst mich nicht von der Überlegenheit des saudischen Rechtssystems gegenüber dem vatikanischen überzeugen können.

LidlRacer 26.01.2018 23:11

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1357743)
Und natürlich gibt es ordentliche Gerichte, die im Vatikan Recht sprechen. Ja, es gibt ein Strafrecht im Vatikan. Strafverfahren werden allerdings an italienischen Gerichten durchgeführt, die Kosten trägt der Vatikan.

Du hast da ein paar Details vergessen:
"Der Papst ist als Bischof von Rom ex officio Staatsoberhaupt des Staates der Vatikanstadt und besitzt die Fülle der gesetzgebenden, ausführenden und richterlichen Gewalt gemäß Art. 1, Abs. 1 des Grundgesetzes des Vatikanstaates.[17] Die Vatikanstadt ist damit die letzte absolute Monarchie Europas."

"Die Judikative (Recht der Vatikanstadt) besteht aus einem Gericht erster Instanz, einem Appellations- und einem Kassationshof. Urteile werden im Namen des Papstes gefällt. Dieser hat nach dem Staatsgrundgesetz das Recht, in jedweder Straf- oder Zivilsache und in jeder Phase allumfassend einzugreifen und beispielsweise die Entscheidungsbefugnis in einem Prozess einer speziellen Instanz oder sich selbst zu übertragen. Rechtsmittel sind in solchen Fällen nicht mehr zulässig; seine richterliche und kirchliche Jurisdiktionsgewalt ist allumfassend."

https://de.wikipedia.org/wiki/Vatikanstadt

trithos 26.01.2018 23:37

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1357747)
Du hast da ein paar Details vergessen:

Nein, hab ich nicht. Das hab ich AUCH gemeint, mit meinen Einschränkungen. Und jetzt nenne mir bitte ein paar Beispiele, welche Grausamkeiten der kirchliche Diktator verhängt hat, zum Beispiel im Jahr 2016, wo in China mehr als tausend Menschen hingerichtet wurden und in Saudiarabien mehr als 150.

Oder noch besser - nenne mir bitte keine Beispiele. Ich will über die These, dass der Vatikan "böser" sei als die wildesten Diktaturen in aller Welt kein Wort mehr verlieren. Das ist mir wirklich zu dumm.

keko# 26.01.2018 23:38

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1357697)
Mit welcher Begründung? Polygamie ist in der Bibel völlig normal:

Who cares? Wir leben im Jahr 2017 und das christlich geprägte Europa hat solche Dinge zum Glück längst hinter sich gelassen.
Wenn man so konsequent gegen religiösen Einfluss ist wie du (das ist ja dein gutes Recht!), erwarte ich eigentlich einen mittelgroßen Aufschrei, wenn jemand seine Zweitfrau nach DE holen darf. Widerst du da keine Gefahr? Oder hat das für dich nichts mit Religion zu tun?

Klugschnacker 27.01.2018 00:30

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1357729)
Geil! Und genau das liebe an unserer Gesellschaft. Alles ist möglich! Und keine Religion, die mir da Vorschriften macht. Nur eine Religion, die denen ein zu Hause bietet, die es so haben wollen.

Die meisten Katholiken in Deutschland, immerhin 96%, bekennen sich nicht freiwillig zum Christentum. Sie werden als Babys und Kleinkinder getauft, lange bevor sie ihren Willen dazu äußern können.

Nur 4% der Mitglieder der katholischen Kirche sind als Erwachsene aufgrund einer bewussten Willensentscheidung in die Kirche eingetreten.

Es ist also nicht richtig, dass nur jene Menschen katholisch sind, die das selbst wollten. Das trifft nur auf eine kleine Minderheit zu.

Dass die christlichen Kirchen nur ihren eigenen Anhängern Vorschriften machen würden, ist falsch. Die Kirchen sind politisch äußerst aktiv. Auch medial: Ohne dass Du es merkst oder weißt, werden Radio- und TV-Sendungen zur besten Sendezeit von kirchlichen Redaktionen in der ARD und im ZDF gesendet. Falls Dich diese Einflussnahme interessiert, kann ich Dir gerne weitere Infos darüber geben.
:Blumen:

schoppenhauer 27.01.2018 07:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1357760)

Es ist also nicht richtig, dass nur jene Menschen katholisch sind, die das selbst wollten. Das trifft nur auf eine kleine Minderheit zu.

Da ich dein intellektuelles Potential ganz gut einschätzen kann gehe ich einfach mal davon aus, dass dieser Satz nur so unter dem Zitat von mir steht und du da inhaltlich keine Verbindung herstellen wolltest. Denn das waren meine Worte:


Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1357729)
Nur eine Religion, die denen ein zu Hause bietet, die es so haben wollen.

Du kennst sicherlich die eklatant hohen Austrittsquoten. Auch da denke ich wieder na super, scheint ohne Konsequenzen möglich zu sein in unser Gesellschaft! Und das mit der 'Zwangsverpflichtung zum Glauben', die ihr hier schon oft kritisiert habt seh ich so wie mit Mathe: In der Grundschule muss es halt sein, und wenn ich kein Bock mehr hab mach ich Abi in Deutsch und Englisch. Oder Sport - das geht auch!

schoppenhauer 27.01.2018 07:43

Das geht zu weit! Mein geliebtes Highway to Hell in der Kirche verhunzen. :Lachanfall:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/we.../20898352.html

Jörn 27.01.2018 08:54

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1357746)
Handelt es sich bei China und Saudiarabien um Diktaturen, die in einem fort Menschen hinrichten?

Nehmen wir an, China sei die totale Hölle. Inwiefern hilft Dir das bei Deinem Argument, Religion hätte uns in Deutschland zu einem vorzüglichen Rechtssystem verholfen?

Zur Debatte steht nicht, ob wir besser oder schlechter dastehen als China, sondern welche Ursache sich dafür belegen lässt.

Das Christentum ist eine Schriftreligion, d.h. die angeblichen Offenbarungen und eine zweitausend Jahre währende Auslegungstradition geben exakt Auskunft, wie man sich die Dinge vorstellt. Wir müssten also in diesen Schriften irgend etwas finden, was mit unserem heutigen Rechtssystem ursächlich zusammenhängt. Das ist aber nicht der Fall.

Mehr noch, es widerspricht dem Geist des Christentums fundamental. Das Christentum entwirft für die irdische Ordnung eine Abbildung der himmlischen Monarchie: Alle Menschen sind irgendwem durch Geburt unterworfen und zu absolutem Gehorsam verpflichtet. Macht wird weder begrenzt noch legitimiert, Urteile sind final, Abwägungen finden nicht statt, eine Systematik ist nicht vorhanden, die Obrigkeit ist nicht zur Einhaltung von Gesetzen oder Ethik verpflichtet, Gesetze gelten nur für die Untertanen, das Gebot zur Verhältnismäßigkeit ist weitgehend unbekannt. Und: Rechte werden nur gnädig gewährt, können aber ebensogut nach Gutdünken verwehrt oder entzogen werden.

Die Bibel ist in sehr weiten Teilen eine Rechtsordnung; diese Teile überwiegen z.B. den Umfang des gesamten Neuen Testaments bei weitem. (Vor allem die Moses-Bücher.) Das bedeutet, dass wir sehr exakt wissen, wie sich die Bibel ein "Rechtssystem" vorstellt. Dabei geht es um genau das, was wir in den Schurken-Staaten vorfinden: Ein System, welches sich hauptsächlich um die Machterhaltung und Finanzierung der Mächtigen kümmert, und welches die Gefährdung der Mächtigen abwehrt und extrem hart sanktioniert. (Sprich, wie sich die Priesterkaste bereichert und die Leute in Schach hält.)

Welcher Papst, welche Synode, welche bischöfliche Konferenz, welches vatikanische Konzil hätte sich jemals mit dem Rechtssystem beschäftigt? Irgendwas müsste sich doch finden lassen. Aber man findet nichts.


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