Klugschnacker |
16.05.2023 21:27 |
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1708517)
Das sieht z.B. MIT Climate Portal anders:
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Nein, das ist wohl ein Missverständnis. "In operation or under construction".
Wikipedia schreibt von "weniger als einem Tausendstel der globalen Emissionen", welches da eingefangen wird. Besondere Erwähnung findet eine Anlage im Gewerbegebiet von Tokamai. Prima.
Wikipedia beschreibt die Situation für Deutschland, hier ein typisches Beispiel:
Der Stromversorger RWE hatte zwischen 2006 und 2010 Planungen verfolgt, eine CO2-Abscheidung an einem neuen Braunkohlekraftwerk auf dem Standort des Goldenbergwerks in Hürth zu installieren sowie dieses CO2 über eine 530 km lange Pipeline ins nördliche Schleswig-Holstein zu pumpen und dort zu verpressen.
[…] Ende Mai und Anfang Juni 2009 stellte RWE Dea das Projekt dann erstmals den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden im Detail vor. Geplant waren mehrere 1000 unterirdische Sprengungen für seismische Tests zur Eignung der geologischen Formationen. Vor Ort treffen die Pläne auf starken Widerstand.
[…] RWE nahm daraufhin von seinen Plänen Abstand und legte das gesamte CCS-Projekt auf Eis. In Deutschland gibt es keinerlei Akzeptanz für die Endlagerung großer Mengen eines gefährlichen Gases. Bereits das tausende Kilometer lange Netz an Pipelines, das zwischen den fossilen Kraftwerken und den Endlagern quer durch Deutschland gezogen werden müsste, ist nicht realisierbar. Wir schaffen es ja kaum, ein paar Strommasten aufzustellen. Niemand will die Pipelines und die Endlager, nur um weiterhin Kohle und Gas verbrennen zu können.
Mit den stark gefallenen Preisen für Strom aus erneuerbaren Energien ist auch die wirtschaftliche Grundlage für solche Projekte verschwunden. Überlege mal, was alleine die Wartung eines mehrere tausend Kilometer langen Pipeline-Netzes kostet, welches mit Kohlendioxid gefüllt ist. Dazu kommt dann noch die permanente Überwachung und Wartung der Endlager – falls man sich jemals auf eines einigen könnte. Das muss alles bezahlt werden.
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