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Sehr schön! Drum handelte schon Eva auf die einzige vernünftige Weise, indem sie in den Apfel biss.
:Lachen2: |
Hermann Hesse:
Ich liebe Frauen –
Ich liebe Frauen, die vor tausend Jahren Geliebt von Dichtern und besungen waren. Ich liebe Städte, deren leere Mauern Königsgeschlechter alter Zeiten betrauern. Ich liebe Städte, die erstehen werden, Wenn niemand mehr von heute lebt auf Erden. Ich liebe Frauen – schlanke, wunderbare, Die ungehorsam ruhn im Schoß der Jahre. Sie werden einst mit ihrer sternenbleichen Schönheit der Schönheit meiner Träume gleichen. |
Joachim Ringelnatz:
Wend die Schokolade keimt,
Wenn nach langem Druck bei Dichterlingen „Glockenklingen“ sich auf „Lenzesschwingen“ Endlich reimt, Und der Osterhase hinten auch schon presst, Dann kommt bald das Osterfest. Und wenn wirklich dann mit Glockenklingen Ostern naht auf Lenzesschwingen, – – – Dann mit jenen Dichterlingen Und mit deren jugendlichen Bräuten Draussen schwelgen mit berauschten Händen – – – Ach, das denk ich mir entsetzlich, Ausserdem - unter Umständen – Ungesetzlich. Aber morgens auf dem Frühstückstische Fünf, sechs, sieben flaumweich gelbe, frische Eier. Und dann ganz hineingekniet! Ha! Da spürt man, wie die Frühlingswärme Durch geheime Gänge und Gedärme In die Zukunft zieht Und wie dankbar wir für solchen Segen Sein müssen. Ach, ich könnte alle Hennen küssen, Die so langgezogene Kugeln legen. |
Christian Morgenstern:
Der Aesthet
Wenn ich sitze, will ich nicht sitzen, wie mein Sitz-Fleisch möchte, sondern wie mein Sitz-Geist sich, säße er, den Stuhl sich flöchte. Der jedoch bedarf nicht viel, schätzt am Stuhl allein den Stil, überläßt den Zweck des Möbels ohne Grimm der Gier des Pöbels. |
Gotthold Ephraim Lessing:
Die Haushaltung
Zankst du schon wieder? sprach Hans Lau Zu seiner lieben Ehefrau. „Versoffner, unverschämter Mann“ -- -- -- Geduld, mein Kind, ich zieh’ mich an – -- „Wo nun schon wieder hin?“ Zu Weine. Zank’ du alleine. „Du gehst? -- -- Verdammtes Kaffeehaus! Ja! blieb’ er nur die Nacht nicht aus. Gott! ich soll so verlassen sein? – Wer pocht? -- -- Herr Nachbar? -- -- nur herein! Mein böser Teufel ist zu Weine: Wir sind alleine.“ |
Eduard Mörike
Ich mag es noch, mag es immer wieder:
∼ Er ist's ∼ Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. – Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen! |
Er ist's wurde von den jungen Dichtern und Denkern auch vertont. Ich finde aber kein Video davon. Deshalb hier ein Link zu einem anderen vertonten Gedicht von den Kids: Klick!
Mir gefällt's sehr, was die so machen. Euch auch? Gruß, J. |
Ich mag eh vertonte Gedichte. Hier noch mal der Erlkönig, diesmal von den großartigen Jungs von Maybebop dargeboten.
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