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BananeToWin 20.04.2020 15:02

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1526329)
Das R am 23.3. nicht auf einem Wert unter 1 liegen konnte sieht man zudem an der Anzahl und dem Anstieg der gemeldeten Fälle auf "Worldometers" recht deutlich.

Das musst du mir eklären. Wert um 1 bedeutet für mich, dass es in der Folgezeit (Tage) ein linearer Anstieg der Gesamtfälle geben sollte bzw. in etwa gleich viele Neuinfektionen pro Tag. Und genau das zeigt sich in deinem Link. Sehe ich das falsch?

Vicky 20.04.2020 15:14

Zitat:

Zitat von pschorr80 (Beitrag 1526336)
Weil die Leute was geleistet haben, das den Kunden auch was wert ist. Alle hacken auf Amazon rum, aber gleichzeitig die Einsparungen gegenüber früher nehmen sie gerne mit. Gleiches gilt für Aldi&Lidl und danach DM&Rossmann. Hat neben Arbeitsplätzen auch für Wohlstand bei den Kunden gesorgt.

Das ist Kapitalismus. Angebot und Nachfrage - das regelt der Markt.

Anbieter können nur Gewinne einfahren, wenn sich ihre Zielgruppe die Angebote auch leisten können. Aldi = billiger Supermarkt = sehr breite Zielgruppe (die Masse machts).

Der Kunde profitiert immer dann, wenn es gute Konkurrenz auf dem Markt gibt.

Schwarzfahrer 20.04.2020 15:16

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526326)
Damit legst du halt die Verantwortung dafür, wo investiert wird bzw was es wert ist unterstützt zu werden in die Hände einzelner "Gönner" und weg von einer demokratischen Kontrolle.
Bestes Beispiel ist Bill Gates, der zweifellos viel Gutes mit seinem Geld tut - aber sollten das nicht eigentlich Aufgaben des Staates sein bzw demokratische Entscheidungen, wo es investiert wird?

Meine Bemerkung bezog sich erst mal nur auf die psychologische Seite: wie ich vermute, daß Reiche mit ihrem Geld umgehen möchten - wohl weil ich es auch gerne so täte, wenn ich es hätte...
Ansonsten stimmt es schon, daß ich den Staat an dieser Stelle nicht in der Verantwortung sehe, die Verwendung des Geldes vorzugeben. Der Staat ist noch lange keine demokratische Kontrolle, und der Staat hat als primäre Aufgabe für mich eine bestimmte Infrastruktur sicherzustellen, eine gewisse Sicherheit für die Bürger zu garantieren (primär nicht Finanziell, sondern im Sinne des Innenministeriums) und eine gewisse soziale Absicherung für die Hilflosen in der Gesellschaft bereitzustellen, die nicht für sich selbst sorgen können. Für alles andere stellt der Staat gesetzliche Regeln und Rahmenbedingungen auf, soll aber ansonsten auf die Verantwortung des einzelnen bauen und diese Fördern.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526332)
... warum muss es solche Riesenvermögen geben?

Warum soll es diese nicht geben? Wem geht es konkret (nicht psychologisch) besser, wenn es diese nicht gibt? Die Welt ist vielfältig, es gibt, schöne und häßliche, talentierte und unbegabte, reiche und ärmere, gelassene und neidische Menschen schon immer. Ungleichheit ist die negative Sichtweise von Vielfalt. Übrigens weiß ich von keinem Land bisher, wo eine Enteignung der Reichen oder Verstaatlichung zu dauerhaftem allgemeinem Wohlstand geführt hätte, meist war das Gegenteil der Fall. Und ja, nicht jeder Reiche hat sein Geld selbst erarbeitet, aber viele haben schon einiges dazu beigetragen, und einige bemühen sich, ihr Reichtum auch für andere einzusetzen. Freuen wir uns über diese.

Schwarzfahrer 20.04.2020 15:23

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526320)
Falls es hier noch nicht aufgetaucht ist. Bayern, Sachsen und MeckPomm haben ab nächster Woche Maskenpflicht in ÖPNV und Supermärkten. Ich bin sehr gespannt wie sich die Zahlen bis Mitte Mai entwickeln. Es graut mir ein wenig vor einem zweiten Lockdown, sollten die Zahlen wieder ansteigen

Im ÖPNV kann ich die Maskenpflicht verstehen. Warum aber, nachdem ohne Maskenpflicht und viel Supermarktverkehr (es gab ja sonst nichts, wo man hingehen konnte, es war meist voller als sonst) die Fallzahlen sinken, jetzt plötzlich im Supermarkt eine Maskenpflicht nötig sein soll, entzieht sich meinem Verständnis. Klingt für mich eher nach symbolischen "Zeichen setzen", statt rationalen Gründen.
Ansonsten fände ich es persönlich besser einen eventuelen zweiten Lockdown zu riskieren, und erst mal das Leben soweit möglich freizugeben, als einen eventuell unnötig langen Stillstand einzuhalten. Lieber zweimal kürzer als einmal ewig lang eingeschränkt zu sein. Aber das sieht sicher jeder unterschiedlich.

pschorr80 20.04.2020 15:25

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1526339)
Das ist Kapitalismus. Angebot und Nachfrage - das regelt der Markt.

Anbieter können nur Gewinne einfahren, wenn sich ihre Zielgruppe die Angebote auch leisten können. Aldi = billiger Supermarkt = sehr breite Zielgruppe (die Masse machts).

Der Kunde profitiert immer dann, wenn es gute Konkurrenz auf dem Markt gibt.

Aldi hat erst günstige Supermärkte möglich gemacht, da sie weniger Marge als andere wollen. Dazu hatten sie innovative Konzepte. DM profitierte von der Aufgabe des Mindest-Verkaufspreises. Also wieder weniger Marge und gleichzeitig bessere Einkaufsbedingungen als Kette. Amazon profitierte davon, dass man keine teuren Innenstadt-Flächen und Verkäufer braucht. Das sind alles Innovationen, die eben zu Reichtum geführt haben, aber auch dem Kunden Wohlstand brachten. Letzteres sieht keiner. ;)

dr_big 20.04.2020 15:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1526342)
Im ÖPNV kann ich die Maskenpflicht verstehen. Warum aber, nachdem ohne Maskenpflicht und viel Supermarktverkehr (es gab ja sonst nichts, wo man hingehen konnte, es war meist voller als sonst) die Fallzahlen sinken, jetzt plötzlich im Supermarkt eine Maskenpflicht nötig sein soll, entzieht sich meinem Verständnis. Klingt für mich eher nach symbolischen "Zeichen setzen", statt rationalen Gründen.
Ansonsten fände ich es persönlich besser einen eventuelen zweiten Lockdown zu riskieren, und erst mal das Leben soweit möglich freizugeben, als einen eventuell unnötig langen Stillstand einzuhalten. Lieber zweimal kürzer als einmal ewig lang eingeschränkt zu sein. Aber das sieht sicher jeder unterschiedlich.

Sehe ich ähnlich, vor allem weil es viel zu wenig Masken gibt und sich deshalb jeder irgendeinen Stofffetzen vor das Gesicht hängen kann.

Triasven 20.04.2020 15:31

@ der Puma:

Das Helmholtz Institut gibt für den 23.03. einen R Faktor von 2,2 an, während das RKI 0,8 schätzt. Unter dem Aspekt, dass eine Schätzung Werte sowohl nach oben, als auch nach unten implizieren könnte (also <0,8) ist das schon starker Tobak.

Hast du mal das RKI angeschrieben und sie darauf hingewiesen, dass sie unfähig sind, vernünftige Schätzungen abzugeben, und dass sie bitte aufhören sollen, dass Volk so zu verunsichern?

Estebban 20.04.2020 15:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1526340)
Meine Bemerkung bezog sich erst mal nur auf die psychologische Seite: wie ich vermute, daß Reiche mit ihrem Geld umgehen möchten - wohl weil ich es auch gerne so täte, wenn ich es hätte...
Ansonsten stimmt es schon, daß ich den Staat an dieser Stelle nicht in der Verantwortung sehe, die Verwendung des Geldes vorzugeben. Der Staat ist noch lange keine demokratische Kontrolle, und der Staat hat als primäre Aufgabe für mich eine bestimmte Infrastruktur sicherzustellen, eine gewisse Sicherheit für die Bürger zu garantieren (primär nicht Finanziell, sondern im Sinne des Innenministeriums) und eine gewisse soziale Absicherung für die Hilflosen in der Gesellschaft bereitzustellen, die nicht für sich selbst sorgen können. Für alles andere stellt der Staat gesetzliche Regeln und Rahmenbedingungen auf, soll aber ansonsten auf die Verantwortung des einzelnen bauen und diese Fördern.


Warum soll es diese nicht geben? Wem geht es konkret (nicht psychologisch) besser, wenn es diese nicht gibt? Die Welt ist vielfältig, es gibt, schöne und häßliche, talentierte und unbegabte, reiche und ärmere, gelassene und neidische Menschen schon immer. Ungleichheit ist die negative Sichtweise von Vielfalt. Übrigens weiß ich von keinem Land bisher, wo eine Enteignung der Reichen oder Verstaatlichung zu dauerhaftem allgemeinem Wohlstand geführt hätte, meist war das Gegenteil der Fall. Und ja, nicht jeder Reiche hat sein Geld selbst erarbeitet, aber viele haben schon einiges dazu beigetragen, und einige bemühen sich, ihr Reichtum auch für andere einzusetzen. Freuen wir uns über diese.


Zu Absatz eins, an einem Beispiel festgemacht: Malaria-Forschung; hier wird die bill und Melinda Gates Stiftung (vollkommen zurecht) dafür gelobt sich extrem zu engagieren. Ich finde es toll, dass sie es tun, würde mir aber wünschen, dass der Staat bspw durch die höhere Besteuerung von „Superreichen“ mehr Geld zur Hand hat um in demokratischen Prozessen zu entscheiden was Finanziert wird.

Zu Absatz zwei. Ich gönne jedem einzelnen seinen Reichtum und bin der letzte der sich wünscht, dass alles gleich gemacht wird, enteignet wird oder ähnliches. Allerdings lässt sich ganz gut nachvollziehen, dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts die scheere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht. Das ist auch recht leicht erklärbar, vor Ende des zweiten WK gab es gar nicht die Möglichkeit, Vermögen über 80 Jahre ungestört über Generationen hinweg sicher weiter zu geben. Durch Zins und Zinseszins werden eben jene vermögen größer und größer, die Schichten die keine Kapitalgewinne haben sonder Lohnarbeit, können da nicht mithalten. Daher ist meine Meinung, dass man Milliardären sicher nicht weg tut mit Vermögenssteuer, Kapitalertragssteuer nach persönlichem Steuersatz und Erbschaftsteuer, mit dem daraus gewonnenen Geld aber Chancengleichheit weiter herstellen könnte, durch Investitionen in Bildung, Bafög und co.

Spannende buchempfehlung, trocken und viel aber doch spannend: Thomas Piketty, das Kapital im 21. Jahrhundert.


Bei aller emotionalität, man darf nicht vergessen, dass wir hier über Nuancen in der Politik sprechen, die alle auf der FDGO basieren. Ich will sicher keine Revolution oder Diktatur des Proletariats, wenn man in die andere Richtung argumentiert will man noch lange keine Oligarchie ;)

Körbel 20.04.2020 15:41

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526335)
Das RKI veröffentlicht eine völlig absurde Zahl..........

Hatten die schon mal andere???:Cheese: :Huhu: :Maso:

Trillerpfeife 20.04.2020 15:44

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1526349)
Hatten die schon mal andere???:Cheese: :Huhu: :Maso:

äh das RKI erklärt doch immer ganz genau wo es die Zahlen her hat.

Vicky 20.04.2020 15:47

Zitat:

Zitat von pschorr80 (Beitrag 1526344)
Aldi hat erst günstige Supermärkte möglich gemacht, da sie weniger Marge als andere wollen. Dazu hatten sie innovative Konzepte. DM profitierte von der Aufgabe des Mindest-Verkaufspreises. Also wieder weniger Marge und gleichzeitig bessere Einkaufsbedingungen als Kette. Amazon profitierte davon, dass man keine teuren Innenstadt-Flächen und Verkäufer braucht. Das sind alles Innovationen, die eben zu Reichtum geführt haben, aber auch dem Kunden Wohlstand brachten. Letzteres sieht keiner. ;)

Wohlstand haben wir durch Arbeitsteilung erreicht. Je mehr Menschen in Lohn und Brot sind, desto mehr Geld ist im Umlauf, desto besser geht es uns.

Außerdem haben Unternehmer, wie Robert Bosch schnell erkannt, dass er seine Mitarbeiter gut bezahlen sollte. So sind sie motiviert und leistungsbereit. Ergebnis: Wohlstand auf beiden Seiten.

Schwarzfahrer 20.04.2020 15:48

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526347)
Ich finde es toll, dass sie es tun, würde mir aber wünschen, dass der Staat bspw durch die höhere Besteuerung von „Superreichen“ mehr Geld zur Hand hat um in demokratischen Prozessen zu entscheiden was Finanziert wird.

Legitimer Wunsch, allein mir fehlt der Glaube, daß der Staat das jemals effizienter einsetzen würde (von der Effizienz der demokratischen Kontrolle ganz zu schweigen...).
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526347)
...seit Mitte des 20. Jahrhunderts die scheere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht.

Da aber dabei die ganze Schere immer gekippt ist, und es den Ärmeren auch immer besser ging, kann es total egal sein, ob da oben einige 10-mal, 100-mal oder 1000-mal mehr haben, als sie je brauchen werden. Entscheidend ist für mich allein (und für jeden Einzelnen), daß es der Masse (und spezifisch mir bzw. jedem Einzelnen) über die Zeit immer besser ging, also mehr Wohlstand erreicht wurde.
Was nicht heißt, daß ich nicht eine Deckelung der Vorstandsgehälter (hat die Schweiz, oder?) für sinnvoll und angemessen halte - nur hat das bei mir mit einem rationalen Gefühl für Verhältnismäßigkeit zu tun, nicht mit Gerechtigkeit.
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526347)
die Schichten die keine Kapitalgewinne haben sonder Lohnarbeit, können da nicht mithalten.

Ich bin vielleicht nicht marketingrelevant, aber mir ist es sowas von egal, ob ich "mithalten" kann - solange ich meine Bedürfnisse ohne besondere existentielle Risiken und Sorgen befriedigen kann. Ich muß nicht mithalten - und objektiv gesehen andere auch nicht. Sie wollen.
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526347)
...mit dem daraus gewonnenen Geld aber Chancengleichheit weiter herstellen könnte, durch Investitionen in Bildung, Bafög und co.

Mir fehlt der Glaube, daß mehr Geld verteilen wirklich die Chancengleichheit erhöht - dafür sind die Menschen zu verschieden, und sehr viele zu faul: je mehr ihnen geholfen wird, um Chancengleichheit zu erreichen, desto weniger strengen sie sich selber an, um ihre Chancen wahrzunehmen. Ich bin für die Stärkung der Motivation und Eigenverantwortung, und Hilfe für die, die dies nicht aus eigener Kraft können.
Hätte vor 30 Jahren wohl auch nicht gedacht, daß ich so klar in Richtung liberaler Ideen tendiere (was mich allerdings noch nicht zum FDP-Wähler macht :) ).
Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526347)
Ich will sicher keine Revolution oder Diktatur des Proletariats, wenn man in die andere Richtung argumentiert will man noch lange keine Oligarchie ;)

Einverstanden, habe ich Dir auch nicht unterstellen wollen.

Triasven 20.04.2020 15:50

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1526349)
Hatten die schon mal andere???:Cheese: :Huhu: :Maso:

Ich finde das schon wichtig.

RKI schätzt um 1, das wesentlich zuverlässigere Helmholtz Institut misst 2,2

Der Anstieg ist linear (was bei 1 der Fall ist) auf keinen Fall exponentiell (was bei 2,2 nötig wäre)

Als Begründung heisst es dann auf einmal , naja das RKI schätzt nicht 0,8 sondern misst 0,8. Damit erklärt sich dann, dass der Anstieg nicht zum Messwert 0,8 passt, denn der müsste ja dann fallen. (für den Schätzwert um 0,8 also auch rund 1 würde es in etwa passen mit der Linearität, aber blöderweise nicht mit den 2,2 vom Helmholtz Institut. Das wäre da ja eine Exponentialkurve, was sie aber auch nicht ist.)

Ich freu mich schon auf die Erklärung dafür. Aber ob Kalle Kowalkski das versteht, dass alle Recht haben, solange die Zahlen ins „richtige Bild“ passen?

Triasven 20.04.2020 16:07

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1526360)
Wieso sollten diese Zahlen "das Volk" verunsichern? Zur Verunsicherung hätte man doch eher beigetragen, wenn man nicht erwähnen würde wie die Werte zustandekommen.

Für mich ist sowohl die Schätzung plausibel, passt halt lediglich nicht so gut wie die Berechnung von Helmholtz zu den realen Fallzahlen. Von einer fixen Generationszeit auszugehen ist jedenfalls kein Fehler, aber aller Voraussicht nach variiert auch die Generationszeit. Als Generationszeit bezeichnet man übrigens die von dir erwähnte Zeitspanne in der sich die Fälle verdoppeln (Verdopplungszeit).

Das RKI beschreibt das Vorgehen ausführlich:


Helmholzt bezieht mehr Parameter in die Berechnung mit ein als es das RKI tut.
Die Formel im Link hast du ja wahrscheinlich gesehen.

Der Wert den Helmholtz für den 23.03. ausgibt liegt im Minimum bei 1,8, im Mittel bei ca. 2,4 und im Maximum bei 3,2. Das Helmholtz Institut hat sich zudem die Mühe gemacht, noch für die einzelnen Bundesländer aufzuschlüsseln. Die Bandbreite zwischen 1,8 und 3,2 spiegelt sicherlich auch die Unterschiede in schwer zu weniger Betroffenen Gebieten wieder.

Das die Ergebnisse unterschiedlich sind ist am Ende keineswegs verwunderlich.

Zwischen 0,8 und 1,8 (oder gemittelt 1,0 und 2,5) liegen Welten die zwischen wirtschaftlichen Komplett Lockdown oder nur dem Verbieten von Grossveranstaltungen liegen.

Nach deinem 1. Post wo du die Zahlen des RKI als ‚ nicht möglich‘ und deinem 2. Post bei dem nun irgendwie alle Zahlen plausibel sind:

Welches war die tatsächliche (oder annähernd die Realität wiedergebende) R -Zahl am 23.3. (deiner Meinung nach)

Triasven 20.04.2020 16:14

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1526362)
Du solltest dir erstmal eine ruhige Minute nehmen und versuchen zu Verstehen was der Unterschied zwischen einer Schätzung, Berechnung und Messung ist. Du wirfst hier echt alles durcheinander! :Nee:

Danach informierst du dich nochmal kurz was ein Zentralwert und Modalwert ausdrücken soll und wie sich die Minimas und Maximas um diese Werte einordnen. Das hilft sicher schonmal ein Stück weiter!

An der Börse zu spekulieren würd ich dir übrigens nicht empfehlen! :Cheese:

Ich hatte bereits geschrieben, eine Schätzung ist nur soviel Wert, wie sie das tatsächliche Ergebnis am Ende dann auch wiedergibt.

Darüber hinaus habe ich dir zugesprochen, dass du der Profi bist, der dass in perfekter Symbiose und differenziert betrachten kann. Dann habe ich eingeräumt, dass ich nur das Forenarschloch bin, dass keine Ahnung hat, und nur provozieren will.

Dennoch habe ich dir (in meinen Augen) eine berechtigte Frage gestellt.

Hast du das RKI damit konfrontiert, dass ihre Schätzungen komplett für‘n Arsch sind, weil die Wirklichkeit eine völlig andere ist. Und dass sie mit der Veröffentlichung solcher Schätzahlen wie 0,8 am 23.3 Verschwörungsidioten in die Tasche spielen. Selbst wenn alles irgendwie erklärbar ist, leider ist nicht jeder so exorbitant intelligent wie du und schafft das alles noch korrekt zu erfassen. Wär es da nicht besser, einfach gar nicht zu veröffentlichen?

Körbel 20.04.2020 16:23

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1526350)
äh das RKI erklärt doch immer ganz genau wo es die Zahlen her hat.

Ich kann auch viel erzählen wenn der Tag lang ist.:Huhu:

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526355)
Ich finde das schon wichtig.

RKI schätzt um 1, das wesentlich zuverlässigere Helmholtz Institut misst 2,2

Ich schätze auch das ein oder andere alkoholische Getränk!:Lachanfall:
Ich schätze auch, das ich evtl die geile Nachbarin doch noch rum kriege.:Lachanfall:

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526365)
Ich hatte bereits geschrieben, eine Schätzung ist nur soviel Wert, wie sie das tatsächliche Ergebnis am Ende dann auch wiedergibt.

Eine Schätzung ist nur was wert, wenn man kein vernünftiges Ergebnis präsentieren kann.
Könnten sie aber.
Also ist die Schätzung des RKI nicht viel wert.

Hafu 20.04.2020 16:24

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526346)
@ der Puma:

Das Helmholtz Institut gibt für den 23.03. einen R Faktor von 2,2 an, während das RKI 0,8 schätzt. ...

Nur mal so zur Info bezüglich der Einordnung zeitlicher Vorgänge:

Am 8.3. wurde die Salvatorprobe am Nockherberg abgesagt, am selben Tag starb in Ägypten der erste Deutsche an Covid-19, was für breite Kreise der Bevölkerung aus der bis dahin abstrakten chinesischen bzw. italienischen Seuche eine sehr konkrete Gefahr gemacht hat, ab 10.3. hat die Bundesliga ihren Spielbetrieb unterbrochen entsprechend der kurz zuvor ergangenen Empfehlungen von Gesundheitsminister Spahn. Am 16..3. wurde in Bayern der Katastrophenfall ausgerufen.

Spätestens ab dem 8.3. stellten die meisten Betriebe bereits auf Arbeiten im Homeoffice um und der Großteil der Bevölkerung war sensibilisiert, social distancing im Alltag umzusetzen.

Warum reitest du jetzt so auf dem 23.3. rum? Ist es besonders aufregend, dass zwei Wochen nach Beginn gravierender Infekteindämmungsmaßnahmen erwartungsgemäß erste Effekte sich in angedeutet sinkenden Ansteckungszahlen dokumentierten? Dass der Trend zu diesem Zeitpunkt noch sehr uneinheitlich war, haben wir damals in diesem Thread hinreichend thematisiert. Im Verlauf der darauf folgenden Wochen hat sich die positive Entwicklung stabilisiert

Triasven 20.04.2020 16:40

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1526367)
Nur mal so zur Info bezüglich der Einordnung zeitlicher Vorgänge:

Am 8.3. wurde die Salvatorprobe am Nockherberg abgesagt, am selben Tag starb in Ägypten der erste Deutsche an Covid-19, ab 10.3. hat die Bundesliga ihren Spielbetrieb unterbrochen entsprechend der kurz zuvor ergangenen Empfehlungen von Gesundheitsminister Spahn. Am 16..3. wurde in Bayern der Katastrophenfall ausgerufen.

Spätestens ab dem 8.3. stellten die meisten Betriebe bereits auf Arbeiten im Homeoffice um und der Großteil der Bevölkerung war sensibilisiert, social distancing im Alltag umzusetzen.

Warum reitest du jetzt so auf dem 23.3. rum? Ist es besonders aufregend, dass zwei Wochen nach Beginn gravierender Infekteindämmungsmaßnahmen erwartungsgemäß erste Effekte sich in angedeutet sinkenden Ansteckungszahlen dokumentierten? Dass der Trend zu diesem Zeitpunkt noch sehr uneinheitlich war, haben wir damals in diesem Thread hinreichend thematisiert. Im Verlauf der darauf folgenden Wochen hat sich die positive Entwicklung stabilisiert

Nunja, die stärksten Auflagen sind so ziemlich genau ab 23.3. erfolgt. Nämlich die Kontaktsperre (mit Strafenkatalog) und die Ladenschliessungen.
Erst heute hat die Kanzlerin auf den Tisch gehauen und sinnbildlich alle für bescheuert erklärt, die über Lockerungen diskutieren.

Und du wirfst mir jetzt vor, dass ich darauf rumreite, dass der Zustand seit dem 23.3. mehr oder weniger unverändert geblieben ist. Die Kurve schon deutlich vor dem Zünden der letzten (und wirtschaftlich härtesten) Stufe der Eskalation unten war.

Naja, kann man so oder so sehen. Der Spielzeugladen, der zu Ostern nicht offen haben durfte wird es möglicherweise etwas weniger entspannt sehen.

Darüberhinaus sind hier in diesem Forum alle deiner Meinung. Das ist toll.
Aber solche Diagramme sorgen in der Verschwörerszene (oder im Welt-Online Forum) für helle Aufruhr.

In Berlin stieg die Anzahl der Demonstranten von Anfangs 50 über 100, 250 nun auf 500 an.

Meinst du ich wäre der einzige, der solche Diagramme hinterfragt? Und meinst du dass solche oberlehrerhaften Kommentare mir gegenüber vom DerPuma dafür sorgen, dass nä. Woche wieder weniger auf die Strasse gehen?

Es reicht nicht aus, schlau zu sein und sich rhetorisch gut zu verkaufen.
Der überwiegende Teil der Bevölkerung hat die Schnauze voll und hat immerweniger Lust sich an irgendwas einschränkendes zu halten.

Darum war das eine völlig ernst gemeinte Frage:

Ob du oder derPuma mal das RKI angeschrieben haben, und ihnen mitteilen, was sie mit solchen Diagrammen anrichten

Triasven 20.04.2020 16:42

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1526369)
Worauf sollte ich das RKI aufmerksam machen?

Ich zitiere aus dem Bericht:






Hierzu auch noch ein Zitat aus dem Spiegel:



Eine Schätzung ist der Versuch einer Annäherung an die realen Vorkommnisse. Nirgends wird behauptet, dass diese Schätzung dann 1:1 zu den realen Gegebenheiten passen muss. Versucht wird hiermit vielmehr einen Verlauf, bzw. eine Tendenz abzulesen. Das sie aufgrund der vielen schwierig einzuordnenden Parameter nicht einfach ist kann man dem RKI nicht als Fahrlässigkeit vorwerfen.

Warum du das RKI jetzt ausgerechnet auf absolute Zahlen verdonnern möchtest kann ich leider nicht verstehen.


Ich verdonnere das RKI zu gar nichts.

Ich hab dir zwei einfache Fragen gestellt, die du nicht beantwortet hast

ThomasG 20.04.2020 16:57

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1526329)
Ein Laie sollte zuvor mal genau lesen, was diese RKI Grafik als Grundlage nutzt. Diese Grafik ist eine Schätzung für eine angenommene Generationszeit von 4 Tagen auf Grundlage des Nowcasting. Steht doch auch ausführlich so im Bericht.

Eine wesentlich genauere Berechnung der Reproduktinonszahl (per real existierenden Fallzahlen) dürfte die des Helmholtz Instituts sein. Dort wurde unter Berücksichtigung mehrer bekannter Parameter (Träger, Erkrankte, Genesene und Gesundete, etc...) berechnet.

https://gitlab.com/simm/covid19/seci...er-for-germany

Hatte ich schonmal verlinkt, aber hast du scheinbar übersehen. Die Helmholtz Berechnung zeigt neben dem arithmetischen Mittel auch noch die durchschnittliche maximale und minimale Abweichung. Die anfänglich höhere Schwankungsbreite im Median ergibt sich vermutlich aus der in dieser Rechnung berücksichtigten Dunkelziffer. Die Abweichung vom Mittel wird kleiner im Verlaufe der Wochen, vermutlich weil die Anzahl der durchgeführten Tests anstieg und somit die Datenbasis für die Berechnung größer und besser wurde > damit auch die Dunkelziffer genauer eingeschätzt werden konnte.

Wie auch der User Merz schon schreib ist die Reproduktionszahl zudem schwerpunktartig regional zu betrachten, da es verschiedene regionale Cluster gibt, in denen das Virus eben schlimmer wütet.

Das R am 23.3. nicht auf einem Wert unter 1 liegen konnte sieht man zudem an der Anzahl und dem Anstieg der gemeldeten Fälle auf "Worldometers" recht deutlich.

Wenn Du Zeit und Lust dazu hast, würde ich mich darüber freuen, wenn Du das mit der Abschätzung von R mal erklären würdest.
Ich habe es mit den Infos vom RKI versucht zu verstehen, aber für mich ist das so, wie ich es verstehe, nach wie vor eine Schätzung, der ich wenig vertrauen kann.
Die Infos vom Helmholtzinstitut sind glaube ich auf Englisch und mein Englisch ist schlecht.

deralexxx 20.04.2020 17:02

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526370)
Nunja, die stärksten Auflagen sind so ziemlich genau ab 23.3. erfolgt. Nämlich die Kontaktsperre (mit Strafenkatalog) und die Ladenschliessungen.
Erst heute hat die Kanzlerin auf den Tisch gehauen und sinnbildlich alle für bescheuert erklärt, die über Lockerungen diskutieren.

Nicht ganz:
"Merkel appellierte an die Regierungschefs der Länder, die Schutzmaßnahmen nicht zu früh und zu weitgehend zu lockern. Sie wolle, dass der gemeinsam beschlossene Spielraum "möglichst eng ausgenutzt wird, nicht möglichst weit", sagte die Kanzlerin. "Es kann auch ein Fehler sein, dass man zu schnell voranschreitet.""

Das ist ein deutlicher Unterschied.

https://www.spiegel.de/politik/deuts...2-d910e5f5b908

Triasven 20.04.2020 17:04

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1526373)
1) Ich halte es nicht für Notwendig das RKI darüber zu informieren, weil es meiner Meinung nach nirgends etwas falsches behauptet hat.

2) Verschwörungstheoretiker bieten einfache Antworten, die einige gerne hören möchten, gerade in Zeiten von Unsicherheiten. Nur leider gibt es nicht zu jedem Thema einfache Antworten. "Das Volk" sehe ich somit also auch nicht getäuscht, jedenfalls nicht vom RKI, allenfalls von den Verschwörungstheoretikern und da sollte sich dann am Ende jeder getäuschte selbst hinterfragen.
Wenn Dritte diese Zahlen und Ergebnisse aus dem Kontext zerren und für eigene Zwecke missbrauchen, dann ist das halt so. Deshalb Zahlen und Modelle verstecken? Das RKI denk mit Sicherheit nicht an die Verschwörungs-Aluhut-Träger wenn wissenschaftlich gearbeitet wird.

:)

Sehr schön.
Dann fällt es dir doch bestimmt nicht schwer, dem RKI mitzuteilen, dass sie ihre (ungenaue) Schätzung zurücknehmen können und an die korrekten Daten des Helmholtz Institutes anpassen.

Einen knappen Monat später dürfte das doch nicht schwer sein, oder?
Damit gibt es keine Möglichkeit für „einfache Antworten“ und Verschwörungstheoretiker ist der Wind aus den Segeln genommen.

Man stelle sich nur mal vor, einer von diesen Verschwörungsdeppen liest deine Beiträge hier, die implizieren, dass alles zwischen 0,8 und grösser 4 möglich ist, und das solche Spannweiten als Masstab für wirtschaftliche Entscheidungen und bei der Bestellung von Krankenhausbetten benutzt werden.

Schwarzfahrer 20.04.2020 17:08

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1526375)
"Es kann auch ein Fehler sein, dass man zu schnell voranschreitet.""

Es kann ein Fehler sein, zu schnell, es kann auch ein Fehler sein, zu langsam voranzuschreiten. Sache der Politk ist die jeweils möglichen Schäden gegeneinander abzuwägen, und den Weg mit dem (im schlimmsten Fall möglichen) kleineren Schaden zu nehmen. Argumente, die diese Abwägung zeigen würden, habe ich bei Frau Merkel nicht gehört, sie vermittelt eher daß sie "ihrem Gefühl" folgt.

Trillerpfeife 20.04.2020 17:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1526379)
Es kann ein Fehler sein, zu schnell, es kann auch ein Fehler sein, zu langsam voranzuschreiten. Sache der Politk ist die jeweils möglichen Schäden gegeneinander abzuwägen, und den Weg mit dem (im schlimmsten Fall möglichen) kleineren Schaden zu nehmen. Argumente, die diese Abwägung zeigen würden, habe ich bei Frau Merkel nicht gehört, sie vermittelt eher daß sie "ihrem Gefühl" folgt.

ich vermute es bleibt ihr nicht viel anderes übrig. Ihre BeraterInnen Meinungen werden auch ausseinandergehen. Hoffentlich nicht so weit wie hier im Thread.

Triasven 20.04.2020 17:11

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1526375)
Nicht ganz:
"Merkel appellierte an die Regierungschefs der Länder, die Schutzmaßnahmen nicht zu früh und zu weitgehend zu lockern. Sie wolle, dass der gemeinsam beschlossene Spielraum "möglichst eng ausgenutzt wird, nicht möglichst weit", sagte die Kanzlerin. "Es kann auch ein Fehler sein, dass man zu schnell voranschreitet.""

Das ist ein deutlicher Unterschied.

https://www.spiegel.de/politik/deuts...2-d910e5f5b908

Der Spiegel sieht es so, andere Zeitschriften interpretieren mit dramatischeren Worten die Gedanken der Kanzlerin.

So’ne Rede zu interpretieren ist als Stilmittel sicherlich legitim, als Motivation für die Bevölkerung zum Durchhalten eher weniger.

Ein nicht unerheblicher Teil meiner Bekannten lebt bereits jetzt so, wie vor dem 23.3.
Schaut man sich die Zahlen des RKI und die Zahlen aus Schweden an, ist das sogar nachvollziehbar.

deralexxx 20.04.2020 17:16

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526381)
Der Spiegel sieht es so, andere Zeitschriften interpretieren mit dramatischeren Worten die Gedanken der Kanzlerin.

So’ne Rede zu interpretieren ist als Stilmittel sicherlich legitim, als Motivation für die Bevölkerung zum Durchhalten eher weniger.

Ein nicht unerheblicher Teil meiner Bekannten lebt bereits jetzt so, wie vor dem 23.3.
Schaut man sich die Zahlen des RKI und die Zahlen aus Schweden an, ist das sogar nachvollziehbar.

Interpretieren, ja, zu behaupten, sie erkläre "alle für bescheuert erklärt, die über Lockerungen diskutieren." scheint mir aber nicht im Rahmen einer Interpretation.

Hast du Quellen, wo sie das von dir geschriebene gesagt hat oder wo man es als solches interpretieren könnte?

Danke

Estebban 20.04.2020 17:16

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526381)

Ein nicht unerheblicher Teil meiner Bekannten lebt bereits jetzt so, wie vor dem 23.3.
Schaut man sich die Zahlen des RKI und die Zahlen aus Schweden an, ist das sogar nachvollziehbar.

Wie kommt man den eigentlich immer auf die Idee, das Schweden das so klasse gemeistert hat?

https://www.focus.de/gesundheit/news..._11885740.html

https://www.zeit.de/politik/ausland/...tag-massnahmen

Triasven 20.04.2020 17:18

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1526384)
Interpretieren, ja, zu behaupten, sie erkläre "alle für bescheuert erklärt, die über Lockerungen diskutieren." scheint mir aber nicht im Rahmen einer Interpretation.

Hast du Quellen, wo sie das von dir geschriebene gesagt hat oder wo man es als solches interpretieren könnte?

Danke

Bevor ich darauf eingehe: Was bedeutet das Wort „ sinnbildlich“ in dem Vorgenannten Kontext für dich?

pschorr80 20.04.2020 17:18

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1526380)
ich vermute es bleibt ihr nicht viel anderes übrig. Ihre BeraterInnen Meinungen werden auch ausseinandergehen. Hoffentlich nicht so weit wie hier im Thread.

Sie hat doch eh nichts zusagen. Jedes Bundesland kann machen was es will. Dass Söder jetzt wieder Masken braucht, war doch so klar wie, dass Laschet sich für die Moscheen einsetzt. :Huhu:

Merkel muss nur am Schluß den Kopf dafür hinhalten und das ist dank letzten Amtszeit ja nicht so wichtig.

deralexxx 20.04.2020 17:21

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526381)
Der Spiegel sieht es so, andere Zeitschriften interpretieren mit dramatischeren Worten die Gedanken der Kanzlerin.

So’ne Rede zu interpretieren ist als Stilmittel sicherlich legitim, als Motivation für die Bevölkerung zum Durchhalten eher weniger.

Ein nicht unerheblicher Teil meiner Bekannten lebt bereits jetzt so, wie vor dem 23.3.
Schaut man sich die Zahlen des RKI und die Zahlen aus Schweden an, ist das sogar nachvollziehbar.

Hab mir jetzt die 10 Minuten unter https://www.kreiszeitung.de/politik/...-13667754.html mal angeschaut.

Sie erklärt, welches Risiko hinter Lockerungen steht, warum ein Rückfall schlecht wäre. Sie spricht auch davon das sie Not der Betroffenen die von Schließungen sieht.

deralexxx 20.04.2020 17:22

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526386)
Bevor ich darauf eingehe: Was bedeutet das Wort „ sinnbildlich“ in dem Vorgenannten Kontext für dich?

Sinnbildlich ist ein Stilmittel welches etwas darstellt. Sinnbildlich ist nicht gleichzusetzen mit Übertreibung.

Passt das soweit?

Triasven 20.04.2020 17:26

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526385)
Wie kommt man den eigentlich immer auf die Idee, das Schweden das so klasse gemeistert hat?

https://www.focus.de/gesundheit/news..._11885740.html

https://www.zeit.de/politik/ausland/...tag-massnahmen

Den Zeitartikel konnte ich nicht lesen. Der Focus gibt einen möglichen Standpunkt wieder.

Möchtest du jetzt 2-3 Artikel von mir haben, welche den schwedischen Weg als positiver darstellen?
Oder beantwortest du mir die Frage, warum ein paar Zeitungsartikel ausreichen, um bei dir die Meinung zu erzeugen, der schwedische Weg wäre „falsch“

Mir reichen die Artikel nicht aus.

Ich schrieb bereits in längst vergangenen Posts, dass die Sterberate in Schweden eine Momentaufnahme ist, da viele Pflegeheime betroffen waren.

Ohne es zu WISSEN habe ich behauptet, dass wir mehr oder weniger dieselben Sterberaten unter den Alten bekommen werden (ausser es kommt schnell ein Impfstoff)

Bestätigend für meine Behauptung sehe ich den Rückhalt in der schwedischen Bevölkerung, der mir durch die Medien suggeriert wird.
Ich habe anschliessend behauptet, dass Schweden am Ende genausoviele Tote haben wird (im Verhältnis) wie alle anderen Länder. (ausser die Länder, die ihr Gesundheitswesen nicht unter Kontrolle haben) nur weniger Arbeitslose.
Dazu stehe ich auch heute noch.

Schwarzfahrer 20.04.2020 17:27

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1526380)
ich vermute es bleibt ihr nicht viel anderes übrig. Ihre BeraterInnen Meinungen werden auch ausseinandergehen. Hoffentlich nicht so weit wie hier im Thread.

Keine Zustimmung. Warum sollen stark verschiedene Meinungen ein Problem sein? Gerade das macht es doch wahrscheinlicher, daß eine hoffentlich richtige dabei ist. Wenn die Meinungen der Berater auseinandergehen, gibt es für alle Argumente, die man abwägen kann und muß - das ist dann ihr Job; sonst könnte sie auch Würfeln. Für mich ist es halt überzeugender und dadurch akzeptabler, wenn ich diese Abwägung nachvollziehen kann (auch wenn ich ggf. anderer Meinung bin, siehe meine Signatur :Cheese: ). Wenn der Politiker den Eindruck erweckt, er entscheidet nach Gefühl, schwindet mein Vertrauen rapide. Na gut, bei Frau Merkel ist da nicht mehr viel, was schwinden kann ...

Triasven 20.04.2020 17:31

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1526390)
Sinnbildlich ist ein Stilmittel welches etwas darstellt. Sinnbildlich ist nicht gleichzusetzen mit Übertreibung.

Passt das soweit?

Gut, dann sind wir da unterschiedlicher Meinung, und werden nicht zu einem Einvernehmen kommen.

Falls du es dennoch als Bestätigung brauchst:
Ich kann keine Quellen anführen, bei der die Kanzlerin das Wort „bescheuert“ verwendet.
Und wenn es dich dann noch mehr beruhigt: ich bin zu bescheuert das Wort „sinnbildlich“ korrekt anzuwenden.

Estebban 20.04.2020 17:31

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526392)
Den Zeitartikel konnte ich nicht lesen. Der Focus gibt einen möglichen Standpunkt wieder.

Möchtest du jetzt 2-3 Artikel von mir haben, welche den schwedischen Weg als positiver darstellen?
Oder beantwortest du mir die Frage, warum ein paar Zeitungsartikel ausreichen, um bei dir die Meinung zu erzeugen, der schwedische Weg wäre „falsch“

Mir reichen die Artikel nicht aus.

Ich schrieb bereits in längst vergangenen Posts, dass die Sterberate in Schweden eine Momentaufnahme ist, da viele Pflegeheime betroffen waren.

Ohne es zu WISSEN habe ich behauptet, dass wir mehr oder weniger dieselben Sterberaten unter den Alten bekommen werden (ausser es kommt schnell ein Impfstoff)

Bestätigend für meine Behauptung sehe ich den Rückhalt in der schwedischen Bevölkerung, der mir durch die Medien suggeriert wird.
Ich habe anschliessend behauptet, dass Schweden am Ende genausoviele Tote haben wird (im Verhältnis) wie alle anderen Länder. (ausser die Länder, die ihr Gesundheitswesen nicht unter Kontrolle haben) nur weniger Arbeitslose.
Dazu stehe ich auch heute noch.



Naja, Statistiken werden ja auch erstmal nicht für bare Münze genommen. Dein Gefühl zählt erstmal mehr. ok.
Anders gefragt. Warum hat Deutschland ca. 3x soviele Tote wie Schweden, bei 8x sovielen Einwohnern. Die Schwedischen Gene werden wohl kaum weniger widerstandsfähig sein, wie die Deutschen, entsprechend werden die Infektionszahlen in ähnlichem Bereich liegen.

Mir geht es nicht darum zu sagen, der detusche Weg, der Spanische, oder welcher auch immer ist der einzig Wahre. Aber das Argument "Schaut doch nach Schweden, da gehts doch auch"... Das ist vielleicht auh zu einfach =)

Trillerpfeife 20.04.2020 17:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1526393)
Keine Zustimmung. Warum sollen stark verschiedene Meinungen ein Problem sein? Gerade das macht es doch wahrscheinlicher, daß eine hoffentlich richtige dabei ist. Wenn die Meinungen der Berater auseinandergehen, gibt es für alle Argumente, die man abwägen kann und muß - das ist dann ihr Job; sonst könnte sie auch Würfeln. Für mich ist es halt überzeugender und dadurch akzeptabler, wenn ich diese Abwägung nachvollziehen kann (auch wenn ich ggf. anderer Meinung bin, siehe meine Signatur :Cheese: ). Wenn der Politiker den Eindruck erweckt, er entscheidet nach Gefühl, schwindet mein Vertrauen rapide. Na gut, bei Frau Merkel ist da nicht mehr viel, was schwinden kann ...

abwägen tut sie sicher auch, aber problematisch wird es, wenn es von Fachleuten zum gleichen Sachchverhalt unterschiedliche Meinungen gibt.

Als blödes Beispiel: Mundschutz ja oder nein, sinnvoll oder nicht.

deirflu 20.04.2020 17:39

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526385)
Wie kommt man den eigentlich immer auf die Idee, das Schweden das so klasse gemeistert hat?

https://www.focus.de/gesundheit/news..._11885740.html

https://www.zeit.de/politik/ausland/...tag-massnahmen

Ich hab mich schon etwas mit dem Schwedischen Weg beschäftigt. Meiner Meinung nach könnte und das betone ich, könnte es gut gehen. Es gibt ein paar Faktoren, wie die Demografie usw, die Schweden etwas begünstigen.

Gleichzeitig sehe ich das ganze als Ritt auf Messers Schneide. So richtig unter Kontrolle hat man die Ausbreitung so halt sicher nicht, die ganze Lage kann ganz schnell abgleiten und dann geht es dort halt auch richtig los.

Insgesamt ist mir der Deutsch Österreichische Weg lieber auch wenn die Wirtschaftlichen Schäden größer sind, aber immerhin haben wir so etwas wie Kontrolle über die Situation bekommen und können nun agieren und müssen nicht mehr nur reagieren.

Hafu 20.04.2020 17:44

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1526370)
Nunja, die stärksten Auflagen sind so ziemlich genau ab 23.3. erfolgt. Nämlich die Kontaktsperre (mit Strafenkatalog) und die Ladenschliessungen.
...

Der Katastrophenzustand in Bayern (= das mit am stärksten betroffene Bundesland) wurde am 16.3. ausgerufen (inklusive Schwmmbadschließungen, Ladenschließungen usw.
BMW hat am 18.3. seine Produktion gestoppt (was aber nicht angeordnet war, sondern wie bei anderen Autoproduzenten v.a. mit Problemen in der Lieferkette zusammenhing.

Die Ladenschließungen sind ja mit wenigen Ausnahmen von wenigen Läden mit extrem großer Verkaufsfläche seit heute aufgehoben. Ich würde also sagen, dass du (und andere, die versuchen aus einer einzelnen RKI-Grafik etwas herauszulesen, was weder das RKI noch andere Experten, die sich für mehr als den R-Faktor interessieren je behauptet haben) ein totes Pferd reitest.

Es wäre gut gewesen, wenn man Großveranstaltungen nicht erst ab 8.3. sondern schon vor dem Faschingswochenende verboten hätte, es ware gut gewesen, wenn man schon zwei Wochen früher, also vor der Rückreisewelle aus den GFaschingsferien Ende März Grenzkontrollen und Quarantäne-Maßnahmen eingeführt hätte. Aber damals wären die Proteste gegen solche Maßnahmen durch Leute wie dich und den Verschörungstheoretikern, denen du in den sozialen Medien folgst, wahscheinlich noch größer gewesen, als sie es jetzt sind, denn dann wären unsere infektzahlen möglicherweise auf dem Niveau von Norwegen geblieben, dass wesentlich schneller mit radikalen Maßnahmen reagiert hat, aber eben auch rund zwei Wochen Vorsprung gegenüber Deutschland hatte.

Aber es bringt nichts, in der Vergangenheit zu leben. Die Erde hat sich weitergedreht und man sollte die Energien darauf richten, wie man mit der Zukunft umgeht, welche Maßnahmen man sinnvollerweise beibehält und welche nicht.
Die erste Lockerungsstufe ist beschlossen. Mehr wird innerhalb der nächsten zwei Wochen nicht passieren, was für soziale Medien und und auch für die Presse natürlich schwer auszuhalten ist, so dass die Zeit bis dahin mit Spekulationen und weiteren Verschörungstheorien gefüllt werden muss.
Bund und Länder haben aber einen klaren Fahrplan vereinbart und tun gut daran, sich an diesen jetzt auch zu halten.

Triasven 20.04.2020 17:50

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1526396)

Fakt ist, bei uns ging die Sache bislang glimpflich aus. Über den Tellerrand nach Frankreich, Spanien und Italien geschaut nicht. Ich finde alleine das sollte uns etwas bestärken.


Frankreich und Spanien evtl. ja, aber Italien auf keinen Fall.

Ich möchte nochmals betonen, dass ich die Massnahmen vollumfänglich für richtig und gut heisse.

Dennoch waren sie in dem Maße falsch, und das war bereits zum 23.3. klar.

Ich behaupte, dass unsre Regierung am 23.3. das harte Kontaktverbot und die Ladenschliessungen aus rein emotionalen Gesichtspunkten nachgeschoben hat.

Eine Woche davor wurden die Schulen geschlossen und die Kontaktreduzierung empfohlen. Das hätte völlig gereicht.

Dann kommt jedoch der Kurz mit seinen Knallhartmethoden und imponiert dem Söder. Gleichzeitig fahren LKW‘s in Italien auf und die Jugendlichen scheissen auf die Kontaktempfehlungen. Dazu bombardiert das Volksmedium „bild“ mit immer krasseren Live Tickern die Gehirne der Zuhause Gebliebenen.

Der Status 15.03. (der ja in etwa dem schwedischen Weg entspricht) hätte gereicht, um da zu sein, wo wir heute sind. Mit etwas mehr Toten in den Altenheimen.

Das Italien ein beschissenes Gesundheitswesen hat, wie es um das deutsche zu diesem Zeitpunkt stand und wohin die R-Reise (meinetwegen geschätzt) geht, WUSSTE Frau Merkel am 23.3. schon.

Getrieben vom Söder und der „ bild“ hat sie nicht den Mut gehabt, den Deutschen ein paar mehr Tote zuzumuten.

Moralisch war das definitiv richtig. Aber ich glaube, ihr Vertrauen auf das 2015er „Wir schaffen das“ ( was wir ja auch getan haben) hat sie verleiten lassen, zu glauben es auch diesmal wirtschaftlich zu schaffen.

Hoffen wir mal, dass sie wieder Recht hat.


P.S. Mir ist bewusst, das Vorgenanntes ausschliesslich meine Meinung wiedergibt. Ich stehe nicht im persönlichen Kontakt mit Frau Merkel und kann daher keine Quellen angeben

Triasven 20.04.2020 18:01

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1526402)
Aber es bringt nichts, in der Vergangenheit zu leben. Die Erde hat sich weitergedreht und man sollte die Energien darauf richten, wie man mit der Zukunft umgeht, welche Maßnahmen man sinnvollerweise beibehält und welche nicht.
Die erste Lockerungsstufe ist beschlossen. Mehr wird innerhalb der nächsten zwei Wochen nicht passieren, was für soziale Medien und und auch für die Presse natürlich schwer auszuhalten ist, so dass die Zeit bis dahin mit Spekulationen und weiteren Verschörungstheorien gefüllt werden muss.
Bund und Länder haben aber einen klaren Fahrplan vereinbart und tun gut daran, sich an diesen jetzt auch zu halten.

Es gibt einen klaren Fahrplan, und ja hinterher ist man schlauer.

Jedoch die Rede von Frau Merkel enttäuscht mich.

Die Zahlen werden wieder steigen, dass wird wahrscheinlich unvermeidlich sein.
Die Liveticker sich überschlagen, und dann?

Ich befürchte sie hat das „und dann“ heute Vorweg genommen.

„Ich hab euch gewarnt, alles zurück auf Anfang“ Ein Zitat wie es in 2 Wochen möglich sein wird.

Sie hätte einfach den Mund halten sollen, dann wären beide Wege offen.

Steigen die Zahlen zu stark, kann sie Ihren Landesfürsten die Schuld geben. Steigen Sie jedoch nur moderat kann sie das Volk mehr in die EigenVerantwortung nehmen bei gleichzeitiger Akzeptanz von etwas mehr Kranken/Toten.

Jetzt starren alle nur wie das Kaninchen vor der Schlange auf die Beschissenen Zahlen.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:54 Uhr.

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