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Da geht's begrifflich mal wieder drunter und drüber.
Einmal Produktivität: Das Verhältnis von Input zu Output. Produktivitätsfortschritte haben wir beim Einzelnen, bei Unternehmen und in einer Volkswirtschaft. Und Produktivitätsfortschritte hatten wir seit Beginn der Menschheit, das ist also ein ganz normaler Prozess, der in unserem Wesen liegt, effizienter zu werden. Und ja, selbstverständlich kosten Produktivitätsfortschritte Arbeitsplätze. Sie sichern sie aber auch und schaffen Wettbewerbsvorteile. Dann Wohlstand: Das ist der immaterielle und materielle Lebensstandard einer Volkswirtschaft. Hier sind wir in Deutschland auf einem absolut hohen Niveau. Auch relativ in unserer Geschichte und im Vergleich zu anderen geht es uns so gut wie nie! Und genau weil das so ist, weil tatsächlich etwas verloren werden kann, sind die Ängste, es zu verlieren, so groß. Die konkrete Verlustangst paart sich dabei leider mit diffusen Ängsten wie „Überfremdung“ etc. und man hat eine schöne Projektionsfläche, wen man für individuell missliche Lagen verantwortlich machen kann: „die Flüchtlinge“ oder „die Politiker, die das nicht ordnen können“. Macht die Welt wieder einfach und man wird seine Eigenverantwortung und Aggressionen los! |
Hier ist dann der Treppenwitz, dass der "Benachteiligte" bei klarem Verstand ja niemals konservativ wählen dürfte, weil dies ja bedeuten würde, möglichst den Status Quo zu erhalten. Ergo bleibt der Benachteiligte benachteiligt
Nach AFD- Klientel- Logik werden dann nur weniger (in ihren Augen) übervorteilt, so dass eben der Status der Benachteiligung alle gleich treffen würde. Endlich alle Gleichgestellt. In der Summe zwar schlechter als Vorher aber immerhin gleich. Man darf hier auch nicht so viel über einen Kamm scheren. Ich habe oft das Gefühl, dass die Beschreibung "konservativ" sehr häufig einfach falsch benutzt wird und eigentlich "rückwärtsgewandt" gemeint ist. Konservative Politik bedeutet ja eigentlich eher, Dinge immer nur sehr leicht aber zukunftsorientiert auf Basis der bestehenden Vorstellungen zu verändern. Sehnt man allerdings die Umstände der 50er Jahre herbei (wie es lt Politologen die AFD tut), dann ist man nicht konservativ sondern rückwärtsgewandt. |
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Ich kenne Leute die haben sich in der DDR Schwarz rot gold auf dem Arm genäht und über den Staat geschimpft wie ein Rohrspatz, die gleichen nörgeln heute wieder, sind wie verwöhne Kinder;) |
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Meine Idee kann das richtige Rezept sein für Leute, denen der Erhalt ihrer Gesellschaft in der vorhandenen Form, ihres sozialen Friedens und ihrer Werte wichtiger ist, als Wirtschaftswachstum, nur um sich noch tollere Handys und Reisen gönnen zu können. Also denen, die ich unter konservativ verstehe. |
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Zum zweiten Punkt, "Erhalt der Gesellschaft" versus "Wirtschaftswachstum. Du suggerierst hier einen Gegensatz, der in der Praxis so gar nicht existieren muss. Das geht sogar ganz gut zusammen. Nach den SEDA Kriterien für Wohlstand ist Deutschland sowohl in der Spitzengruppe für "Wirtschaftswachstum", als auch (GLEICHZEITIG!) für "Zivilgesellschaft" und "Staatsapparat". |
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Wirtschaftswachstum durch Globalisierung und totale Öffnung u.a. für massive Zuwanderung, was beides zu starken, schnellen Veränderungen in der Kultur der einzelnen Länder führt, mit z.T. starken Folgen für den sozialen Frieden. Gegenüber: Ein Modell, nenne es evtl. protektionistisch oder konservativ; weniger globalisiert, mehr auf Schutz/Erhaltung der vorhandenen Gesellschaften und sozialen Frieden abzielend, langsam sich ändernd. Letzteres wurde von einigen als Gefahr für den Wohlstand postuliert - und das wäre es mir jederzeit Wert, falls es überhaupt stimmt. |
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Ich z.B. sehe in meinem Eigentum eigentlich nicht viel, was ich als "Luxus" bezeichnen würde. |
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