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keko# 11.01.2017 12:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1283681)

Nach diesen Einschränkungen darf ich vielleicht nach einem Beispiel Deinerseits fragen. Gibt es einen Vorgang in der Natur, der den Naturgesetzen, wie wir sie sie bisher für die Beschreibung aller natürlichen Vorgänge verwerden, zuwiderläuft? Gibt es ein Beispiel für ein übernatürliches Phänomen, das wir gemeinsam gedanklich untersuchen können?

Das ist Widerspruch in sich. 'Es gibt' ist ja ein Erfindung der menschlichen Sprache und bezieht sich auf die Wirklichkeit, wie wir sie sehen. Über eine andere Wirklichkeit kann man nicht sprechen.

qbz 11.01.2017 12:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1284351)
Das ist Widerspruch in sich. 'Es gibt' ist ja ein Erfindung der menschlichen Sprache und bezieht sich auf die Wirklichkeit, wie wir sie sehen. Über eine andere Wirklichkeit kann man nicht sprechen.

Dann kannst Du aber auch nicht über "Gott" als etwas wirklich Existierendes sprechen, im Sinne von: Es gibt einen Gott! Oder? ;) . Reine Metaphysik.

Klugschnacker 11.01.2017 12:40

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1284351)
Das ist Widerspruch in sich. 'Es gibt' ist ja ein Erfindung der menschlichen Sprache und bezieht sich auf die Wirklichkeit, wie wir sie sehen. Über eine andere Wirklichkeit kann man nicht sprechen.

Entweder hat diese für uns unsichtbare Wirklichkeit Auswirkungen auf unsere Welt, oder sie hat keine Auswirkungen auf unsere Welt.

• Falls sie Auswirkungen auf unsere Welt hat, können wir diese grundsätzlich bemerken. Diese Auswirkung wäre ein Vorgang mit einer für uns unerklärlichen Ursache. Dafür müsste sich ein Beispiel finden lassen.

• Falls sie keine Auswirkungen auf unsere Welt hat, kann uns diese transzendente Wirklichkeit auch egal sein. Ganz sicher aber können wir nichts über sie wissen.

keko# 11.01.2017 13:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1284354)
Entweder hat diese für uns unsichtbare Wirklichkeit Auswirkungen auf unsere Welt, oder sie hat keine Auswirkungen auf unsere Welt.

• Falls sie Auswirkungen auf unsere Welt hat, können wir diese grundsätzlich bemerken. Diese Auswirkung wäre ein Vorgang mit einer für uns unerklärlichen Ursache. Dafür müsste sich ein Beispiel finden lassen.

• Falls sie keine Auswirkungen auf unsere Welt hat, kann uns diese transzendente Wirklichkeit auch egal sein. Ganz sicher aber können wir nichts über sie wissen.

Ich habe das Gefühl, dass du denkst, wir wüssten unheimlich viel. Ich sehe mich als unendlich dumm an. Den Zufall kann der menschliche Geist nicht mal begreifen. Oder nicht mal so etwas Einfaches wie ein Fußballspiel von 22 Spielern über 90min können wir vorausberechnen. Wir müssten unendlich viele Bewegungsgleichungen aufstellen und mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsrechnung alle Möglichkeiten durchrechnen. Na toll..... Die nötige Rechenpower- und zeit ist wohl im gesamten Universum nicht vorhanden.
Unsere Zellteilung fußt auf den Einzeller, unser Verhalten oft den Tieren und unser Hirn baut eine Wirklichkeit auf, die wir halbwegs verstehen.

MattF 11.01.2017 13:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1284368)
Ich habe das Gefühl, dass du denkst, wir wüssten unheimlich viel. Ich sehe mich als unendlich dumm an.


Ich sehe 2 Dinge:

-Wenn jemand an Gott glaubt, weil er glaubt es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als wir uns vorstellen können, bzw. er braucht das für seine Seele um gut leben zu können, dann halte ich das für komplett OK. Jeder wie er mag.

-In dem Moment aber wo der Glaube Konsequenzen hat, wird es schwierig. Wenn wie hier geschehen jemand behauptet, alle die nicht an den christlichen Gott glauben, werden das "ewige Leben" (oder wie auch immer man die Belohnung nach dem Tod bezeichnen will) nicht erreichen, sondern in der Hölle schmoren, erscheint das doch wohl selbst aus deiner Sicht Unsinn zu sein? Oder?



Ansonsten ist die Erkenntnis, dass wir nur sehr wenig wissen, ja nun wirklich kein Gottesbeweis :Huhu:

keko# 11.01.2017 14:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1284376)
-In dem Moment aber wo der Glaube Konsequenzen hat, wird es schwierig. Wenn wie hier geschehen jemand behauptet, alle die nicht an den christlichen Gott glauben, werden das "ewige Leben" (oder wie auch immer man die Belohnung nach dem Tod bezeichnen will) nicht erreichen, sondern in der Hölle schmoren, erscheint das doch wohl selbst aus deiner Sicht Unsinn zu sein? Oder?

Ja, damit beschäftige ich mich gar nicht.


Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1284376)
Ansonsten ist die Erkenntnis, dass wir nur sehr wenig wissen, ja nun wirklich kein Gottesbeweis :Huhu:

Nein, aber es lässt offen, ob es Gott geben kann. Ich bin zufällig gelandet, nur einen Augenblick hier. Dumm geboren, wie ein Tier oder Einzeller. Trotz guter formaler Bildung werde ich genauso dumm sterben. ;)

waden 11.01.2017 15:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1284383)
Nein, aber es lässt offen, ob es Gott geben kann. Ich bin zufällig gelandet, nur einen Augenblick hier. Dumm geboren, wie ein Tier oder Einzeller. Trotz guter formaler Bildung werde ich genauso dumm sterben. ;)

Welchen Gottesbegriff benutzt Du hier? Schöpfer im Sinne des Alten Testaments? Erlöser im Sinne des Christentums? Weiter?

ziel 11.01.2017 16:09

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1284376)
Ich sehe 2 Dinge:

-Wenn jemand an Gott glaubt, weil er glaubt es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als wir uns vorstellen können, bzw. er braucht das für seine Seele um gut leben zu können, dann halte ich das für komplett OK. Jeder wie er mag.

-In dem Moment aber wo der Glaube Konsequenzen hat, wird es schwierig. Wenn wie hier geschehen jemand behauptet, alle die nicht an den christlichen Gott glauben, werden das "ewige Leben" (oder wie auch immer man die Belohnung nach dem Tod bezeichnen will) nicht erreichen, sondern in der Hölle schmoren, erscheint das doch wohl selbst aus deiner Sicht Unsinn zu sein? Oder?



Ansonsten ist die Erkenntnis, dass wir nur sehr wenig wissen, ja nun wirklich kein Gottesbeweis :Huhu:

Ich denke mal, Du meinst mich:)
Es reicht eben nicht, an "den Christlichen Gott zu Glauben" um das ewige Leben zu erreichen.
Das entscheidende ist "die Bekehrung" zu Gott. In dem man glaubt,und annimmt, das Jesus Christus am Kreuz für unsere Sünden mit seinem Blut bezahlt hat. Und dann aufrichtig Buße tut.

Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, alles was Du im Leben machst hat Konsequenzen, nicht nur im Glauben.

Das ist mir auch eine Herzensangelegenheit, das diese Botschaft jeder weiß.
Und dann selber entscheiden kann, ob er es für Unsinn erachtet, oder nicht.:Blumen:

Jörn 11.01.2017 17:01

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284422)
Es reicht eben nicht, an "den Christlichen Gott zu Glauben" um das ewige Leben zu erreichen.

Genau, der Glaube allein reicht nicht, um das ewige Leben zu erreichen. Für die Errettung beim Jüngsten Gericht musst Du außerdem jungfräulich sein, auch als Mann (Frauen werden eh nicht gerettet).

So steht es in der Offenbarung des Johannes 14,3:
Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.
Also wenn Du nicht jungfräulich bist, wirst Du nicht zu den 144.000 Menschen gehören, die errettet werden.

Klugschnacker 11.01.2017 17:44

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1284368)
Den Zufall kann der menschliche Geist nicht mal begreifen. Oder nicht mal so etwas Einfaches wie ein Fußballspiel von 22 Spielern über 90min können wir vorausberechnen. Wir müssten unendlich viele Bewegungsgleichungen aufstellen und mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitsrechnung alle Möglichkeiten durchrechnen. Na toll..... Die nötige Rechenpower- und zeit ist wohl im gesamten Universum nicht vorhanden.

Du sprachst von einer transzendenten Wirklichkeit, die nicht den Naturgesetzen unterworfen ist. Als Beispiel scheinst Du jetzt ein Ballspiel anzuführen, das für uns unergründlich sei.

Auf die Gefahr hin, dass Du mich für einen materialistischen Holzklotz halten wirst: Ja, ich denke, dass es auch beim Fußball mit rechten Dingen zugeht. Bei keiner Flanke hat es bisher gespukt oder zeigten sich unerklärliche Phänomene jenseits der Naturgesetze.

Gut folgen kann ich Dir bei einer bestimmten Form der Transzendenz, die etwas mit dem Nichtwissen zu tun hat. Beispielsweise sind abstrakte Dinge wie eine Staatsbürgerschaft, ein Aktienfond oder eine katholische Zeremonie für ein Schaf nicht zugänglich. Sie liegen in einer Wirklichkeit, die den Verstand des Schafs transzendiert. In gleicher Weise gibt es eine solche transzendente Sphäre auch für den Menschen. Die Wirklichkeit der Welt endet nicht dort, wo unser Verstand und unsere Erkenntnisfähigkeit endet. Wir haben allerdings genauso wie das Schaf nicht den geringsten Grund anzunehmen, dass es dort spukt oder nicht mit rechten Dingen zugeht.

ziel 11.01.2017 17:45

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1284439)
Genau, der Glaube allein reicht nicht, um das ewige Leben zu erreichen. Für die Errettung beim Jüngsten Gericht musst Du außerdem jungfräulich sein, auch als Mann (Frauen werden eh nicht gerettet).

So steht es in der Offenbarung des Johannes 14,3:
Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.
Also wenn Du nicht jungfräulich bist, wirst Du nicht zu den 144.000 Menschen gehören, die errettet werden.

Das ist Alter Bund!
Du hast schön meine aussage weggelassen. Auf die möglichkeit der BEKEHRUNG kommt es an. Die erst durch Jesus Christus möglich geworden ist.

Und da ist es egal, was wer wann und wo gemacht hat. Und ob Frau Mann, ob Mörder oder Heilige, jeder hat die Möglichkeit sich zu BEKEHREN.

Wenn ich mal auf deinem Wissensstand der Bibel bin.
Können wir gerne über Bibelstellen diskutieren. :Blumen: :Blumen:

Klugschnacker 11.01.2017 17:48

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1284439)
"Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht."

So ist’s recht! Lauft dem Lamm hinterher und lasst die Weiber hier!!!

:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

SCNR

Jörn 11.01.2017 18:01

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284452)
Auf die möglichkeit der BEKEHRUNG kommt es an.


ziel 11.01.2017 18:13

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1284456)

DU sollst nicht immer alles Wörtlich nehmen:Lachanfall: :Huhu: :Blumen: :liebe053:

waden 11.01.2017 19:59

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284422)
Es reicht eben nicht, an "den Christlichen Gott zu Glauben" um das ewige Leben zu erreichen. Das entscheidende ist "die Bekehrung" zu Gott. In dem man glaubt,und annimmt, das Jesus Christus am Kreuz für unsere Sünden mit seinem Blut bezahlt hat. Und dann aufrichtig Buße tut.

und wenn nicht - mit allen anderen (Juden, Moslems, Buddhisten, Hinduisten, Atheisten, Agnostikern usw usw in die Hölle?). Das wäre mir aber ein zu engstirniger Gott. Was können die Buddhisten in Nepal oder die Hinduisten in Pakistan dafür, dass sie von Jesus nichts gehört haben?

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284422)
Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, alles was Du im Leben machst hat Konsequenzen, nicht nur im Glauben.

Das bezweifelt ich nicht.

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284422)
Das ist mir auch eine Herzensangelegenheit, das diese Botschaft jeder weiß. Und dann selber entscheiden kann, ob er es für Unsinn erachtet, oder nicht.:Blumen:

Deine Botschaft, lieber Ziel, habe ich verstanden. :Blumen: aber
Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284422)
Wenn ich mal auf deinem Wissensstand der Bibel bin.
Können wir gerne über Bibelstellen diskutieren.

Von wem hast Du denn dann die Botschaft, wenn Du die Bibel nicht so gut kennst? Du sagtest doch an anderer Stelle, man müsse alles in ihr wörtlich nehmen? Gibt es jemanden, der die für dich "wichtigsten Stellen" raussucht?

ziel 11.01.2017 23:41

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1284492)


Von wem hast Du denn dann die Botschaft, wenn Du die Bibel nicht so gut kennst? Du sagtest doch an anderer Stelle, man müsse alles in ihr wörtlich nehmen? Gibt es jemanden, der die für dich "wichtigsten Stellen" raussucht?

Das beantworte ich Dir gerne.
Ich habe ganz am Anfang geschrieben, wie ich zum Glauben gekommen bin.
Ganz grob zusammen gafasst.

Ich komme aus keinem Gläubigen Elternhaus. Bin aber ganz normal Evangelisch Konfirmirt worden. Danach habe ich mich mit ca. 15 oder 16 Jahren Bekehrt.

War danach auch bei uns in der Evangelischen Gemeinde, so bis ca. 21 Jahren.

Jetzt kommt deine Frage: Ja, man kann sich Bekehren, ohne spezielles Bibelwissen zu haben!
So wie ich Triathlon Langdistanz, ohne Trainingstechnisches Wissen machen kann. Und ins Ziel komme. Ohne zu Wissen was in irgendeiner Triathlon-Bibel drin steht.:Blumen:

Es hat mich die Bibel am Anfang auch nicht sonderlich Interessiert bzw. War mehr so Pflichtlektüre. Predigten haben mich mehr Interessiert . Und Fragen war auch kein Problem.

Ich spürte aber seid meiner Bekehrung, das ich nicht mehr alleine war. Und ich auch vor den größeren "Jugendsünden" verschont wurde.
So kam es, dass ich mit 22Jahren, auf einmal auf mich alleine gestellt war. Meine Großeltern die mich Adoptiert hatten waren zwischenzeitlich verstorben.

Irgendwie war das dann auch die Zeit, wo ich versuchte, meinen eigenen Weg zu finden. Ich suchte meinen eigenen Sinn im Leben.
Habe mich dann von der Gemeinde getrennt. Und bin meinen eigenen Weg gegangen.

Von Gott habe ich mich aber niemals getrennt. Das war auch mein Glück.
Aber von meinem Christsein war nicht viel übrig.

Ich konnte mit der Kirche und ihren Ritualen noch nie etwas Anfangen. Besonders habe ich nie verstanden, wie es sein kann. Das man Pfarrer werden konnte ohne Gläubig zu sein. Einfach Theolgie Studieren und das wars!?
Oder Kirchensteuer, Opfer Geld. Der Reichtum der Kirchen. Obwohl die Erlösung absolut Kostenlos ist.
Und die Krönung des ganzen. Die Kindertaufe.

Dann brauchte der Herr, 20 Jahre, bis ich da bin. Wo ich heute stehe.
Er hat mich immer bewahrt, und nie im Stich gelassen. Was ein wirkliches Wunder ist.

Ich habe viel gesucht und probiert, und viel in den Sand gesetzt. Aber ich bin nie vom rechten Weg abgekommen.

Dann fand ich auch langsam wieder zum Christsein. Begriff, das ich gar nichts suchen muss, sondern alles habe in Christus.
Meine aufgabe ganz einfach ist, in der Welt zu bestehen, als Christ.
Mir war es auch ein Bedürfnis wieder in Der Bibel zu Lesen, und Morgens stille Zeit zu machen.
Ich begreife erst jetzt, was ich all die Jahre verpasst habe.
Deshalb freue ich mich jetzt umso mehr, die Bibel genauer zu Studieren.

Dann kam auch der Tag, das ich hier im Forum gelesen habe.
Und mir es auf dem Herzen lag, hier zu Schreiben:Blumen:

Gruß Martin

ziel 12.01.2017 00:33

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1284492)
Du sagtest doch an anderer Stelle, man müsse alles in ihr wörtlich nehmen?

Nicht Wörtlich nehmen in dem Sinn.

Sondern alle Wörter der Bibel ergeben zusammen "die Wahrheit".

1. Nie etwas aus seinem sachlichen Zusammenhang reißen
2. Nie auf einer Bibelstelle eine Grundsatzlehre aufbauen
3. Immer den Gesamtzusammenhang der Schrift beachten
4. Immer die heilsgeschichtlichen Zusammenhänge beachten
5.Immer beachten wer, wann, wo und von wem angeredet wird
6. Nie eine Lehre auf " Schattenbildern" aufbauen-diese dienen nur zur Illustration von klar bezeugten biblischen Lehren
7. Immer die Schöpfungsordnung Gottes, die Apostellehre, die Natur und auch das Wesen Gottes beachten, zb. wie wirkt der Heilige Geist grundsätzlich, Joh 16,7 ff

Dann gilt die Grundsätzliche Teilung des Wort Gottes:

Grundsatz 1: Gott verändert sich und sein Wesen nicht, Mal 3,6
Hebr 13,8

Grundsatz 2: Gott handelt zu verschiedenen, d.h Heilsperioden, unterschiedlich mit den Menschen, z.b im

Gesetzeszeitalter verlangt Gott Werke, Gal 3,1 ff

Gnadenzeitalter verlangt Gott Glauben, Röm 3,24 f

oder

hat Israel, irdische Verheißungen, 5Mose 28,1ff

hat die Gemeinde, himmlische Verheißungen, Eph 1,3; Kol 3,1 ff; Phil 3,20; Hebr 11,13-16; Hebr 13,14

Lerne ich zb. gerade.
Gruß Martin

Jörn 12.01.2017 00:48

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Das klingt ziemlich genau nach den Weisheiten eines selbsternannten "Bruder Werner", der eigentlich Werner Krollmann heisst und eine Webseite mit eigenen religiösen Vorstellungen betreibt.

Seine Vorstellungen hat er in einem PDF namens "Der Schlüssel" verewigt. Seine Thesen basieren auf der (irrigen) Annahme, dass die gesamte Bibel (Zitat) "von Gottes Geist wörtlich inspiriert und deshalb unfehlbar und völlig irrtumsfrei" wäre.

Er gehört zur "evangelikalen" Bewegung, die Päpste und Kirchen generell ablehnt und stattdessen eine Art "Jedermann-Studium" anhand der Bibel propagiert.

Er ist/war allerdings kein Theologe, sondern Nachtwächter.

LidlRacer 12.01.2017 00:49

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284538)
1. Nie etwas aus seinem sachlichen Zusammenhang reißen
2. Nie auf einer Bibelstelle eine Grundsatzlehre aufbauen
3. Immer den Gesamtzusammenhang der Schrift beachten
4. Immer die heilsgeschichtlichen Zusammenhänge beachten
...

Wenn Du Texte von sonstwem kopierst, solltest Du die Quelle angeben.

PS: "Du sollst nicht stehlen!" :Lachen2:

ziel 12.01.2017 07:24

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1284540)
Wenn Du Texte von sonstwem kopierst, solltest Du die Quelle angeben.

PS: "Du sollst nicht stehlen!" :Lachen2:

Sorry, das stimmt natürlich.
Mein fehler:Blumen:
Ich blicks auch noch nicht, wie man hier was reinkopiert.
Immer die Quelle angeben. Werde ich mir merken:Huhu:

keko# 12.01.2017 08:14

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1284451)
Auf die Gefahr hin, dass Du mich für einen materialistischen Holzklotz halten wirst: Ja, ich denke, dass es auch beim Fußball mit rechten Dingen zugeht. Bei keiner Flanke hat es bisher gespukt oder zeigten sich unerklärliche Phänomene jenseits der Naturgesetze.

Das tu ich nicht, ich habe aber das Gefühl, dass du oftmals nur populärwissenschaftliche Dinge hier verwendest und weiß wenig über dein tatsächliches Fachwissen. Es gibt viel einfachere Beispiele als ein Fußballspiel, wo man sehr schnell an die Grenzen unserer Möglichkeiten kommen. Mathematische Modelle, die so abstrakt sind, dass sie keiner blickt, dazu Wahrscheinlichkeitsrechnung (also letztendlich Fehlerrechnung) und gewaltige Rechenpower. Stell ich mir lustig vor, damit weiterhin die Welt zu erklären. Ich bleib da lieber offen für völlig anderen Möglichkeiten.

ziel 12.01.2017 10:12

Jörn,
danke, dass Du den Link hier reingestzt hast.
Aber wie kommst Du darauf, dass dieser sogn. Bruder Werner das Manuskriept verfasst haben soll??

Wer die erste Seite betrachtet, liest da was anderes!

Ich hoffe, da ist Dir ein ausrutscher passiert!?

Und warum, soll ich mich bei einem Bibelstudium an die Theologie halten.
Soll ich in der Theologie etwa die Wahrheit finden?
Wie soll das denn bitte gehen?

Klugschnacker 12.01.2017 10:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1284558)
Das tu ich nicht, ich habe aber das Gefühl, dass du oftmals nur populärwissenschaftliche Dinge hier verwendest und weiß wenig über dein tatsächliches Fachwissen. Es gibt viel einfachere Beispiele als ein Fußballspiel, wo man sehr schnell an die Grenzen unserer Möglichkeiten kommen. Mathematische Modelle, die so abstrakt sind, dass sie keiner blickt, dazu Wahrscheinlichkeitsrechnung (also letztendlich Fehlerrechnung) und gewaltige Rechenpower. Stell ich mir lustig vor, damit weiterhin die Welt zu erklären. Ich bleib da lieber offen für völlig anderen Möglichkeiten.

Ich habe in der Physik kein Fachwissen, sondern Grundlagenwissen. Es liegt mir fern, damit die Welt erklären zu wollen. Auch die Fachleute in den Naturwissenschaften wollen das nicht, denn das ist kein wissenschaftlicher Anspruch. Die Wissenschaft will lediglich Wirkungen auf Ursachen zurückführen.

Einen Welterklärungsanspruch findest Du in der Theologie und in der Philosophie der vorwissenschaftlichen Zeit, nicht jedoch in den Wissenschaften. Das gilt sogar für die Kosmologie, die das gesamte Universum zum Forschungsgegenstand hat. Kein Kosmologe meint, dass er "die Welt erklärt", wenn er die Entstehung des Universums auf Ursachen zurückführt.

Nicht nur Du, sondern auch Forscher sind offen für alternative Möglichkeiten, die Welt zu erklären. Würde irgend ein vermeintlicher Spinner eine Erklärung für die Welt entdecken, würde sich die Wissenschaft sehr wohl dafür interessieren. Das Problem dabei ist, dass Forscher und Spinner unter einer "Erklärung" verschiedene Dinge verstehen.

Etwas "erklären" bedeutet, eine unbekannte Sache auf bereits bekannte Dinge zurückzuführen. Wenn man beispielsweise erklären will, was ein UFO ist, sagt man, es sei eine Art Flugzeug mit einem Raketenantrieb. Flugzeug und Raketenantrieb sind bekannte Dinge. Wenn ich dagegen sagte, ein UFO sei ein Kniftel mit einem Kontalal, so ist das keine Erklärung, weil niemand weiß, was ein Kniftel und ein Kontalal sein sollen.

In gleicher Weise sind Götter, Kobolde und Heilige Geister keine Erklärung für irgend etwas, da keinerlei Einigkeit darüber bestehen kann, was ein Heiliger Geist oder ein Gott sein soll. Diese Begriffe sind nicht definiert und stecken zudem voller innerer Widersprüche. Auch esoterische Erklärungen, die Welt sei eine feinstoffliche Resonanz im Bewusstseinsraum, sind nichts anderes als Kniftel und Kontalal.

Du müsstest also irgendwann mal etwas auf den Tisch legen, was das denn sein soll, von dem Du die ganze Zeit sprichst. Ich frage Dich über Seiten hinweg vergeblich nach Beispielen. Skizziere doch mal grob eine nichtwissenschaftliche Erklärung für die Welt!
:Blumen:

Wie immer: No offense und Danke für die Diskussion!

waden 12.01.2017 11:11

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284536)
Das beantworte ich Dir gerne.
...
Dann fand ich auch langsam wieder zum Christsein. Begriff, das ich gar nichts suchen muss, sondern alles habe in Christus.
...

Gruß Martin

Hallo Martin, derstmal danke für Deine ausführliche und offene Antwort; letztlich nennst Du aber hier und auch in deinem anderen Beitrag nicht den Namen des Menschen, der dir die Bibel entschlüsselt.
Du sagst zwar

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284536)
Und warum, soll ich mich bei einem Bibelstudium an die Theologie halten. Soll ich in der Theologie etwa die Wahrheit finden?

Aber andererseits verweist Du auf die 7 von dir reinkopierten Regeln, die Du von jemandem übernommen hast, der nicht ausgebildeter Theologe ist, aber offensichtlich Laien-Theologie betreibt, indem er Dir und anderen sagt, wie mit der Bibel als Wort Gottes umzugehen ist.
Warum soll dieser Mensch besser wissen als Du oder Jörn oder der Papst oder der evangelische Landesbischof oder der orthodoxe Bischof von Lefka, wie die Bibelworte gemeint sind?

waden 12.01.2017 11:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1284603)
In gleicher Weise sind Götter, Kobolde und Heilige Geister keine Erklärung für irgend etwas, da keinerlei Einigkeit darüber bestehen kann, was ein Heiliger Geist oder ein Gott sein soll. Diese Begriffe sind nicht definiert und stecken zudem voller innerer Widersprüche.

das sehe ich auch so: im wesentlichen entstehen zusätzliche Fragen.

Außerdem: Für den einen ist Gott der Schöpfer und Erlöser, für den anderen ist der ein Synonym für alles, was derzeit nicht naturwissenschaftlich erklärt werden kann. Wenn man aber den Gottesbegriff so weit fasst, dass er ein Synonym ist für alles, was derzeit nicht naturwissenschaftlich erklärt werden kann, und alles andere an diesem Begriff offen lässt … kann man sich den Begriff meines Erachtens auch insgesamt sparen

drullse 12.01.2017 11:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1284603)
Ich habe in der Physik kein Fachwissen, sondern Grundlagenwissen.

:confused: - ich dachte, Du hast das studiert. Ab wann hat man denn dann Fachwissen, wenn nicht als studierter Physiker?

Klugschnacker 12.01.2017 12:11

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1284614)
:confused: - ich dachte, Du hast das studiert. Ab wann hat man denn dann Fachwissen, wenn nicht als studierter Physiker?

Ein Physikstudium vermittelt Grundwissen in einigen wenigen Grundpfeilern der Physik. Über viele große Bereiche weiß man trotzdem so gut wie gar nichts. Man kann einen guten Abschluss machen, ohne irgend etwas von der Allgemeinen Relativitätstheorie zu verstehen. Oder den Bewegungen von Flüssigkeiten. Oder, oder, oder.

Was weiß ein fertiger Jurastudent über die juristischen Fallstricke im Handelsabkommen zwischen den USA und Chile? Nichts konkretes. Er weiß lediglich, wie die Juristerei grundsätzlich funktioniert.

Mit Grundwissen zur Physik kommt man in einem Triathlonforum bei diesen Themen relativ weit. In einem Physikerforum wäre ich keine große fachliche Leuchte. Es gibt für jeden Teilbereich Fachleute, die sehr viel mehr wissen. Ich sehe mich als interessierten Laien mit Grundwissen.
:Blumen:

drullse 12.01.2017 13:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1284629)
Ein Physikstudium vermittelt Grundwissen in einigen wenigen Grundpfeilern der Physik. Über viele große Bereiche weiß man trotzdem so gut wie gar nichts. Man kann einen guten Abschluss machen, ohne irgend etwas von der Allgemeinen Relativitätstheorie zu verstehen. Oder den Bewegungen von Flüssigkeiten. Oder, oder, oder.

Was weiß ein fertiger Jurastudent über die juristischen Fallstricke im Handelsabkommen zwischen den USA und Chile? Nichts konkretes. Er weiß lediglich, wie die Juristerei grundsätzlich funktioniert.

Mit Grundwissen zur Physik kommt man in einem Triathlonforum bei diesen Themen relativ weit. In einem Physikerforum wäre ich keine große fachliche Leuchte. Es gibt für jeden Teilbereich Fachleute, die sehr viel mehr wissen. Ich sehe mich als interessierten Laien mit Grundwissen.
:Blumen:

Ok - so gesehen stimme ich dem zu, da würde ich mich auch nur als Allround-Dilettanten bezeichen. :)

ziel 12.01.2017 13:33

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1284611)
Hallo Martin, derstmal danke für Deine ausführliche und offene Antwort; letztlich nennst Du aber hier und auch in deinem anderen Beitrag nicht den Namen des Menschen, der dir die Bibel entschlüsselt.
Du sagst zwar



Aber andererseits verweist Du auf die 7 von dir reinkopierten Regeln, die Du von jemandem übernommen hast, der nicht ausgebildeter Theologe ist, aber offensichtlich Laien-Theologie betreibt, indem er Dir und anderen sagt, wie mit der Bibel als Wort Gottes umzugehen ist.
Warum soll dieser Mensch besser wissen als Du oder Jörn oder der Papst oder der evangelische Landesbischof oder der orthodoxe Bischof von Lefka, wie die Bibelworte gemeint sind?

Ich dachte, ich hätte diese Frage ausreichend beantwortet:Blumen:
Am Ende, wie im ganz normalen Leben auch. Man bekommt etwas gesagt, oder beigebracht, und muss am Ende selber überprüfen und entscheiden ob man es an nimmt oder nicht.
Ich kann jeder zeit einen Prediger aus meiner früheren und seit kurzem wieder neuen Gemeinde Fragen. Sowie bekannte und Freunde. Die auch Gläubig sind.
Ich übernehme aber nicht einfach alles. Sondern prüfe und Bete im enddefekt darüber.

Mein Bibelstudium möchte ich aber so neutral wie möglich gestalten.
Und daher bin ich bei Religion bzw. Theologie etwas vorsichtig.
Ich habe natürlich auch Bücher. Oder das Manuskriept der Schlüssel.
Oder das Buch"Kurze Einführung in die Bibel" von E. Aebi vom Bibellesebund in der Schweiz. Und die große Schlachter konkordanz.

Dann habe ich hier im Forum schon einiges gelernt:) .
Und einen weitreichenden Entschluss gefasst.

Das mein nächster großer Schritt, der Austritt aus der ev. Kirche ist.
Nicht weil ich etwa vom Glauben abgefallen wäre, sondern "WEIL ICH Glaube":Blumen:

Im enddefekt ist es nur ,ein weiter logischer Schritt, in meinem Glaubensleben:Blumen:

waden 12.01.2017 13:55

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284646)
Mein Bibelstudium möchte ich aber so neutral wie möglich gestalten.
Und daher bin ich bei Religion bzw. Theologie etwas vorsichtig.
Ich habe natürlich auch Bücher. Oder das Manuskriept der Schlüssel.
Oder das Buch"Kurze Einführung in die Bibel" von E. Aebi vom Bibellesebund in der Schweiz. Und die große Schlachter konkordanz.

ok danke, jetzt verstehe ich Dich besser.

Im Sinne der Neutralität könntest Du, wenn Du willst, Dir zusätzliche Auslegungen und Deutungen der biblischen Texte ansehen, die auch mal im Widerspruch stehen zu den Interpretationen, was Du dort kennen lernst.

Jörn 12.01.2017 13:56

Zitat:

Zitat von ziel (Beitrag 1284590)
wie kommst Du darauf, dass dieser sogn. Bruder Werner das Manuskriept verfasst haben soll??

Stimmt, da hast Du Recht. Verfasser ist tatsächlich ein gewisser Karl-Hermann Kauffmann; ich hatte diese Texte immer in Zusammenhang mit "Bruder Werner" gesehen, vermutlich weil dessen Webseite bei Google weit vorne gelistet wird und weil der Name so lächerlich ist.

Auch Karl-Hermann Kauffmann ist kein Theologe, sondern Bankangestellter und gehört zur freikirchlichen Bewegung. Diese Bewegung zeichnet sich dadurch aus, allein die Bibel (und nicht die Auslegung durch die Kirchen) zur Grundlage des Glaubens zu machen.

Das klingt erstmal sehr rechtschaffen, quasi "Back to the roots", zurück zu den Wurzeln und zurück zu Jesus Christus, und dem, was er wirklich sagen wollte.

Allerdings ignoriert dieser Ansatz völlig, was wir über die Entstehung der Bibel wissen (und nicht wissen). Auch die Bibel hat eine Historie und ist nicht eines Tages vom Himmel gefallen. Es ist eine Sammlung von Schriften, die Jahrtausende lang immer wieder verändert wurde. Viele Dinge wurden nachträglich eingeschoben, weggelassen oder inhaltlich verändert (oder auch falsch übersetzt).

Deswegen ist es keineswegs ganz besonders rechtschaffen, sondern ganz besonders fragwürdig, die Bibel als "wörtliche Rede Gottes" zu betrachten. Diese Haltung ist im Grunde eine Art Kinderglauben an ein heiliges Buch, in dem Sinne, dass die Bibel kritiklos als "die ganze Wahrheit" betrachtet wird, ohne dass man deren Historie und Widersprüche zur Kenntnis nimmt.

ziel 12.01.2017 14:22

Waden und Jörn,
danke euch beiden:Blumen: :Blumen:

waden 12.01.2017 15:00

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1284656)
Allerdings ignoriert dieser Ansatz völlig, was wir über die Entstehung der Bibel wissen (und nicht wissen). Auch die Bibel hat eine Historie und ist nicht eines Tages vom Himmel gefallen. Es ist eine Sammlung von Schriften, die Jahrtausende lang immer wieder verändert wurde. Viele Dinge wurden nachträglich eingeschoben, weggelassen oder inhaltlich verändert (oder auch falsch übersetzt).

Besonders folgenreiche Übersetzungsfehler waren die hier bereits sehr ausgiebig diskutierte Jungfräulichkeit Marias oder besonders fatal, weil von Luther nochmalsbesonder überhöht, die Erbsünde, deren Grundgedanke bis heute schädlich wirkt.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1284656)
Deswegen ist es keineswegs ganz besonders rechtschaffen, sondern ganz besonders fragwürdig, die Bibel als "wörtliche Rede Gottes" zu betrachten. Diese Haltung ist im Grunde eine Art Kinderglauben an ein heiliges Buch, in dem Sinne, dass die Bibel kritiklos als "die ganze Wahrheit" betrachtet wird, ohne dass man deren Historie und Widersprüche zur Kenntnis nimmt.

So ist es.

Jörn 13.01.2017 01:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1284558)
Ich bleib da lieber offen für völlig anderen Möglichkeiten.

Was bedeutet "offen sein" in diesem Zusammenhang?

Eigentlich war damit mal gemeint, dass man bereit ist, seinen Standpunkt zu verändern, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. Nicht offen zu sein bedeutet demnach, seinen Standpunkt selbst dann nicht zu verändern, wenn neue Erkenntnisse vorliegen; oder die neuen Erkenntnisse schlicht zu ignorieren.

Offen sein bedeutet also, sich von Erkenntnissen leiten zu lassen, wohin sie einen auch führen mögen. Möglicherweise in Bereiche, die man zuvor abgelehnt hatte.

Neuerdings hat die Esoterik diesen Begriff gekapert. Hier bedeutet "Offenheit" ungefähr so etwas wie "unkritisch sein" oder "leichtgläubig sein". Beispielsweise sind manche Leute offen für die Behauptung, dass ihre Lebensmittel nicht schimmeln, wenn sie eine lilafarbene Plastikpyramide in den Kühlschrank stellen (99 Euro bei Astro-TV). Wer weiß? Vielleicht stimmt's ja. Oder sie sind offen dafür, dass jemand anhand von Spielkarten mit dem Jenseits kommunizieren kann. Warum auch nicht?

Diese Haltung ist aber das Gegenteil der ursprünglichen Offenheit. Es ist nicht das Sich-leiten-lassen von Beweisen, sondern vielmehr das Ignorieren einer vernünftigen Beweisführung. Man will sich nicht einschränken lassen. Man vermeidet den Beweis und begründet es mit "Offenheit".

Ich will nicht behaupten, dass Du was mit lilafarbenen Plastikpyramiden am Hut hast; das war nur ein besonders deutliches Beispiel, um meinen Punkt zu illustrieren. Ich finde es aber hilfreich, wenn man Begriffe klärt.

Deine kategorische Ablehnung von allem, was das Universum anhand von Regeln beschreiben könnte, oder was irgendeine Einschränkung Deiner Phantasie bedeuten würde, klingt für mich so, als würdest Du Dich eher für die zweite Definition von "Offenheit" begeistern. Es missfällt Dir, den vorhandenen Beweisen zu folgen, weil Du diese nicht als Wegweiser, sondern als Einschränkung empfindest.

Oder liege ich da falsch?
:Blumen:

keko# 16.01.2017 11:01

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1284769)
Was bedeutet "offen sein" in diesem Zusammenhang?

Eigentlich war damit mal gemeint, dass man bereit ist, seinen Standpunkt zu verändern, sobald neue Erkenntnisse vorliegen. Nicht offen zu sein bedeutet demnach, seinen Standpunkt selbst dann nicht zu verändern, wenn neue Erkenntnisse vorliegen; oder die neuen Erkenntnisse schlicht zu ignorieren.

Offen sein bedeutet also, sich von Erkenntnissen leiten zu lassen, wohin sie einen auch führen mögen. Möglicherweise in Bereiche, die man zuvor abgelehnt hatte.

Neuerdings hat die Esoterik diesen Begriff gekapert. Hier bedeutet "Offenheit" ungefähr so etwas wie "unkritisch sein" oder "leichtgläubig sein". Beispielsweise sind manche Leute offen für die Behauptung, dass ihre Lebensmittel nicht schimmeln, wenn sie eine lilafarbene Plastikpyramide in den Kühlschrank stellen (99 Euro bei Astro-TV). Wer weiß? Vielleicht stimmt's ja. Oder sie sind offen dafür, dass jemand anhand von Spielkarten mit dem Jenseits kommunizieren kann. Warum auch nicht?

Diese Haltung ist aber das Gegenteil der ursprünglichen Offenheit. Es ist nicht das Sich-leiten-lassen von Beweisen, sondern vielmehr das Ignorieren einer vernünftigen Beweisführung. Man will sich nicht einschränken lassen. Man vermeidet den Beweis und begründet es mit "Offenheit".

Ich will nicht behaupten, dass Du was mit lilafarbenen Plastikpyramiden am Hut hast; das war nur ein besonders deutliches Beispiel, um meinen Punkt zu illustrieren. Ich finde es aber hilfreich, wenn man Begriffe klärt.

Deine kategorische Ablehnung von allem, was das Universum anhand von Regeln beschreiben könnte, oder was irgendeine Einschränkung Deiner Phantasie bedeuten würde, klingt für mich so, als würdest Du Dich eher für die zweite Definition von "Offenheit" begeistern. Es missfällt Dir, den vorhandenen Beweisen zu folgen, weil Du diese nicht als Wegweiser, sondern als Einschränkung empfindest.

Oder liege ich da falsch?
:Blumen:

Ich ignoriere nichts, ich glaube nicht an den lieben Gott, der im Himmel sitzt und runterschaut oder seinen Sohn auf einem Esel reitend schickt.

Vor ein paar Tagen war ich abends bei einer russischen Studentin. Wir haben ein wenig Lineare Algebra für eine Prüfung gemacht. Ich war schon öfters dort und weiß, dass sie und ihre Familie gläubig sind, es stehen in der Wohnung auch überall christlichen Zeichen rum. Ich erklärte ihr lang und breit, welche Lösungsmengen entstehen können, wenn sich n-dimensionale Körper mit n-dimensionalen oder n-1-dimensionalen schneiden. Irgendwie kam ich auf die Raumzeit und sie fragte mich, wie ich einen Menschen wahrnehmen würde, der in schwarzes Loch fällt. (sie ist in Mathe schwach, aber sehr an Physik interessiert).

Das ist für mich Offenheit.
Ich bin praktisch ein Säugetier oder schöner ausgdrückt: ein Steinzeitmensch am momentanen Ende einer (einer!) Evolutionslinie. Mehr nicht!
Ich gehe davon aus, dass ich fast nichts weiß, deshalb schließe ich auch nichts aus.

Jörn 16.01.2017 16:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1285431)
Ich gehe davon aus, dass ich fast nichts weiß, deshalb schließe ich auch nichts aus.

Dein Argument verstehe ich ich folgendermaßen: Da Du weißt, wie wenig Du weißt, wäre es töricht, sich festzulegen. Das leuchtet mir ein.

Aber wie erkennst Du, wenn Du der tatsächlichen Wahrheit begegnen solltest?

Denn wenn Du keine Methode hast, die tatsächliche Wahrheit zu erkennen, dann ist es das Gegenteil von Offenheit. Dann ist es einfach eine Weigerung, Beweise zur Kenntnis zu nehmen oder sich für irgendwas zu entscheiden. Eine endlose Offenheit ist keine Offenheit.

Offenheit ist etwas anderes als "unentschieden zu sein". Wenn Du generell und aus Prinzip unentschieden bleibst, dann bist Du nicht offen für einen Beweis, der einen Sachverhalt klar entscheidet.

Ich würde gerne verstehen, ob es für Dich überhaupt ein Kriterium gibt, um eine tatsächliche Wahrheit zu erkennen. Bist Du generell und immer unentschieden, egal welche Beweise man Dir vorlegen würde? Oder bist Du offen für einen überzeugenden Beweis, der einen Sachverhalt klar entscheidet?

In der Wissenschaft ist man offen, bis ein Beweis zu einer hohen Wahrscheinlichkeit führt, dass eine These wahr ist. (Besser gesagt, dass diese These die zutreffendste unter allen Thesen ist.) Danach bleibt man "wachsam", nämlich, ob sich irgendwann durch neue Erkenntnisse ein Widerspruch ergibt. Dann kommt alles erneut auf den Prüfstand.

keko# 17.01.2017 11:05

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1285537)
Dein Argument verstehe ich ich folgendermaßen: Da Du weißt, wie wenig Du weißt, wäre es töricht, sich festzulegen. Das leuchtet mir ein.

Aber wie erkennst Du, wenn Du der tatsächlichen Wahrheit begegnen solltest?

Denn wenn Du keine Methode hast, die tatsächliche Wahrheit zu erkennen, dann ist es das Gegenteil von Offenheit. Dann ist es einfach eine Weigerung, Beweise zur Kenntnis zu nehmen oder sich für irgendwas zu entscheiden. Eine endlose Offenheit ist keine Offenheit.

Offenheit ist etwas anderes als "unentschieden zu sein". Wenn Du generell und aus Prinzip unentschieden bleibst, dann bist Du nicht offen für einen Beweis, der einen Sachverhalt klar entscheidet.

Ich würde gerne verstehen, ob es für Dich überhaupt ein Kriterium gibt, um eine tatsächliche Wahrheit zu erkennen. Bist Du generell und immer unentschieden, egal welche Beweise man Dir vorlegen würde? Oder bist Du offen für einen überzeugenden Beweis, der einen Sachverhalt klar entscheidet?

In der Wissenschaft ist man offen, bis ein Beweis zu einer hohen Wahrscheinlichkeit führt, dass eine These wahr ist. (Besser gesagt, dass diese These die zutreffendste unter allen Thesen ist.) Danach bleibt man "wachsam", nämlich, ob sich irgendwann durch neue Erkenntnisse ein Widerspruch ergibt. Dann kommt alles erneut auf den Prüfstand.

Wir wissen, warum ein Stein nach unten fällt und haben das mathematische Handwerkszeug dazu gebaut. Entsprechend kann ich berechnen, wie sich seine Geschwindigkeit ändert und er auftrifft. Da bezweifel ich natürlich nicht an. Nichts, was bewiesen ist, zweifel ich an.
Was ich mich frage: Ich bin letztendlich ein mit einem Stück Hirn weiterentwickeltes Säugetier (deshalb habe ich ja noch Brustwarzen). Inwieweit bin ich in meinem Gedankenkäfig gefangen und versuche nur zu erklären, was ich erkennen kann?
Was war vor dem Urknall? (aha! Die Frage darf man sich nicht stellen). Wie finden wir uns in einer anderen Welt zurecht, wenn unsere Mathematik und Physik nicht mehr funktioniere? Was ist Zufall? Wie werden künftige Menschen aussehen und sein? Usw..

qbz 21.01.2017 16:31

mal etwas Kirchenpolitisches zur Abwechslung neben den philosophischen Debatten:

Bereiten die deutschen Bischöfe der katholischen Friedensbewegung den "Garaus"?

keko# 23.01.2017 15:11

Darum bekommen Kirchen Geld vom Staat:

http://www.tagesschau.de/multimedia/...anzen-101.html

schoppenhauer 28.03.2017 20:02

"Es gibt zwei Arten Menschen auf der Welt", sagte Richter Sullivan immer. "Die, die an etwas glauben wollen, und die, die es nicht wollen. In meinem Gerichtssaal wird der Glaube wertgeschätzt. Jede Art von Glaube."

Musste beim Lesen dieser Zeilen an diese für mich oft unsägliche Diskussion hier denken.


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