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Ich finde es aber übergriffig vom Verband, dass er versucht, das Verhalten der Athleten vollständig zu kontrollieren. Ich kann im sonstigen Leben nicht per Verordnung gezwungen werden, mich mit fremden Menschen Arm in Arm ablichten zu lassen oder Typen, die ich nicht mag, freudenstrahlend zu begegnen. Die FINA sollte sich darauf konzentrieren, Regeln für den sportlichen Wettbewerb aufzustellen, dafür zu sorgen, dass der Sport sauber wird, und aus dem Drumherum nach Möglichkeit die Finger zu lassen, speziell wenn es um Persönlichkeitsrechte von Athleten geht. Ansonsten würde ich anregen, Roboter gegeneinander schwimmen zu lassen, die im Anschluss an das Rennen Lobeshymnen auf die FINA in die Kameras rezitieren. Ich hoffe, dass eine Athleten-Gewerkschaft bald Wirklichkeit wird und der FINA entgegen treten kann. |
Das Regelwerk sieht eine zeitlich begrenzte Strafe für Dopingvergehen vor, also beispielsweise zwei oder vier Jahre. Ich halte nichts davon, diese Regeln durch soziale Ächtung nach eigenem Gutdünken zu verschärfen.
Mobbing ist kein Ersatz für möglicherweise zu lasche Regeln. Ich bin sehr dafür, das Strafmaß bei Dopingfällen zu überprüfen und ggfs. anzupassen, vor allem bei Wiederholungstätern. Doch so lange die Regeln so sind wie sie nunmal sind, finde ich es falsch, sie durch sozialen Druck nach eigenem Ermessen zu verschärfen. Niemand hat das Recht, eine zeitlich begrenzte Strafe in eine lebenslange Ächtung umzuwandeln. Ich halte es daher für richtig, wenn die Sportverbände ihre Regeln auch gegenüber gut gemeinten, aber nicht regelkonformen Protesthandlungen bei Siegerehrungen etc. durchsetzen. |
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Im vorliegenden Fall kommt es evtl. zu einer lebenslangen Sperre. Du wirst den Fall kennen, aber falls nicht: https://www.sueddeutsche.de/sport/su...m-wm-1.4533605 |
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Wenn ich von jemandem betrogen werde, dann werde ich ihn nicht freundlich grüßen, auch wenn er seine verhängte Strafe schon abgebüßt hat. Diese Freiheit nehme ich mir. Und diese Freiheit steht mir zu. Auch ein Schwimmverband kann mich nicht dazu zwingen, jemandem freundlich zu gratulieren, von dem ich mich betrogen fühle. Ich darf ihm keine knallen, aber die Hand muss ich ihm auch nicht geben. Wo genau die Grenze des akzeptablen Protests liegt, ist natürlich subjektiv. Dass die FINA sich an ihre Regeln hält, ist schon okay. Der einzelne Schwimmer ist aber nicht der Verband und darf daher auch anders handeln, als der Schwimmverband. Und die nächste Diskussion wäre natürlich die Grundsatzfrage, wie die FINA mit Doping insgesamt umgeht, aber das ist dann eine andere Geschichte... |
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Warum der trotzdem noch starten darf, ist mir ein Rätsel. Die Strafe sollte aber dann auch dem Regelwerk angepasst sein. Zwei Jahre würden schon reichen um ihn aus dem Verkehr zu ziehen. |
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PS: Ansonsten verstehe ich natürlich auch Deine Bedenken. Aber welche Form des Protestes gegen bestehende Verhältnisse oder einzelne Teilnehmer bleibt denn noch übrig, wenn alles, was öffentlich sichtbar ist, drakonisch abgestraft wird? |
Zitat vom Generalsekretär der Fina Cornel Marculescu aus der heutigen Sueddeutschen:
"Man kann doch die Stars nicht von der WM ausschließen nur weil sie einen kleinen Unfall mit Doping hatten". So ein Statement von einem Funktionär sagt doch quasi alles was im Profi-Sport falsch läuft. Man schützt mit aller Macht die Superstars/Zugpferde der jeweiligen Sportart. |
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Das Marculescu es im Kampf gegen Doping nicht so ernst nimmt, konnte man auch schon vor Jahren lesen: https://www.welt.de/sport/article896...en-Doping.html |
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