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captain hook 24.07.2019 09:26

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466127)
Ja, du hast insofern recht, dass ich mich tatsächlich nicht auf Schumacher bezogen habe - und ehrlicherweise mich auch nicht sooo genau damit beschäftigt habe. Mir ging es bei meinem Post insbesondere darum (ich hätte das zitieren sollen - sorry :Blumen: ):



Ich habe das so verstanden, dass du der Meinung bist, dass eine (echte) zweite Chance immer nur in einem anderen Metier stattfinden kann und auch soll. Eine zweite Chance für einen einmal Erwischten im selben Sport schließt du also aus, habe ich verstanden. Wobei ich auch etwas Schweirigkeiten mit dem Begriff "Metier" habe. Sportart meisnt du wahrscheinlich und beziehst dich - im Falle Triathlon auch darauf, das Rad eben auch Teils dessen ist.

Was Schumacher betrifft, sehe ich auch nicht, dass es sich um eine echte zweite Chance handelt. Vor allem deshalb, weil er wohl in seiner Laufbahn ja mehrmals mehr Glück als Verstand hatte und ohne Verurteilung davon kam, obwohl die wohl fällig gewesen wäre.

Aber eine interessante Diskussion ist das schon. Grundsätzlich sehe ich das schon so, dass es so laufen muss wie meinetwegen bei Ben Johnson: 1988 erwischt und gesperrt. 1993 nochmal erwischt und lebenslang gesperrt. Was is nun das Metier von Ben Johnson? Sollte der aus eurer Sicht z.B. als Profitriathlet bei IRONMAN LDs starten dürfen? Seht ihr nen Unterschied zu ITU Kurzdistanz? Oder langt es nur im Geltungsbereich der IAAF lebenslang gesperrt zu sein?

Wie is das bei Lance Armstrong? Was ist denn die zweite Chance? Erwischt wurde er ja nur einmal - es flogen halt mehrer Vergehen auf. Das war so massiv, dass ich es persönlich für gerechtfertigt halte (in Abweichung zu dem o.g. "Grundsätzlich") , Armstrong sofort für alle Rennen (auch Triathlon) zu sperren.

Was ist, wenn die HeiFu den HaFu beim FremdFuen erwischt? :cool: Sollte er dann sofort aus dem haus gejagt werden? Auch wenn es nur einmalig war? Oder kriegt er eine zweite Chance? Was is, wenn aber aufkommt, dass es sich nur um die Spitze des Eisbergs handelt? Er halt bisher nur einmal erwischt wurde?

Es scheint mir wichtig, dass es glasklare Regeln gibt. Die Moral und insbesondere moralische Entrüstung scheint mir kein guter Ratgeber zu sein. Man sollte nicht vergessen, dass Sportrecht nicht im rechtsfreien Raum stattfindet, sondern die Staaten den Sportverbänden lediglich Teile der Staatsgewalten übertragen. Rechtsstaatlichkeit muss auch im Sport gelten, deshalb halte ich glasklare Regeln für unabdingbar.

Wir haben blöderweise die Situation, dass gerade das IM Thema ja gar nicht im organisierten Sport stattfindet. Das is halt ne Privatveranstaltung. Ausserdem is ja die Rolle der einzelnen Verbände auch nicht immer "koscher".

:Blumen:

Findet ein ironman außerhalb der Regularien der Nada / Wada statt? Kann ich mir kaum vorstellen. Finden sie innerhalb der Regeln statt, wären lebenslange Sperren selbstverständlich auch dort zu beachten.

longtrousers 24.07.2019 09:34

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466125)
Weil Triathlon immer fair und sauber ist natürlich.

Warum ist Schumacher bei seinem Katalog eigentlich nicht lebenslang gesperrt? Das würde mich viel mehr interessieren. Bei hartnäckigen Wiederholungstätern gibt's das ja.

So sehe ich das auch. Wenn Lance lebenlang gesperrt ist, warum Schumacher dann nicht.

longtrousers 24.07.2019 09:35

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466128)
Ob er das am Ende so umsetzen kann... Haben auch schon andere versucht. 180km tt ist sehr speziell und die LD spitze ist ziemlich gut darin.

Spannend würde das erst, wenn mal ein britischer 100 Meilen Spezialist antreten würde. 3:13h für echte 160km... Aber die laufen danach nicht mehr und beim Schwimmen sieht es vermutlich nicht gut aus 😂

Radfahren nach 3800m Schwimmen ist auch was Anderes als ohne Schwimmen.

captain hook 24.07.2019 09:41

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1466143)
Radfahren nach 3800m Schwimmen ist auch was Anderes als ohne Schwimmen.

Sag ich ja. So einfach ist das nicht. Selbst für die besten Langstrecken Zeitfahrer. Deshalb glaub ich auch nicht, dass Schuhmacher da großartig was reißt. Gab ja einige ex Radler die dachten das geht easy und sind ganz schön hart gelandet.

Stefan 24.07.2019 09:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466149)
Sag ich ja. So einfach ist das nicht. Selbst für die besten Langstrecken Zeitfahrer. Deshalb glaub ich auch nicht, dass Schuhmacher da großartig was reißt. Gab ja einige ex Radler die dachten das geht easy und sind ganz schön hart gelandet.

Das ist mir auch alles klar. Trotzdem ist aus Sicht eines Radfahrers (der seine Karriere im Radsport verbrannt hat) Triathlon eine der naheliegendsten Sportarten.

captain hook 24.07.2019 09:53

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1466152)
Das ist mir auch alles klar. Trotzdem ist aus Sicht eines Radfahrers (der seine Karriere im Radsport verbrannt hat) Triathlon eine der naheliegendsten Sportarten.

Der soll lieber mit seinem ex Kollegen Kohl in Österreich ein Rad Team aufmachen. Die sind da total populär. Da kann man mit dem Label eines Dopers völlig ungeniert durch die Welt fahren und findet viele Freunde.

Helmut S 24.07.2019 09:55

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466139)
Findet ein ironman außerhalb der Regularien der Nada / Wada statt? Kann ich mir kaum vorstellen. Finden sie innerhalb der Regeln statt, wären lebenslange Sperren selbstverständlich auch dort zu beachten.

Natürlich steht überall, dass der WADA Code gilt. Aber der WK findet grundsätzlich ausserhalb des Zugriffsinteresses/-bereichs der Wada statt.

Das der Code gilt schreiben die halt da rein, weil die selbst keinen Bock haben eigene Listen aufzulegen und es gut aussieht. Der Punkt ist aber dass der Privatveranstalter zunächst keinerlei Legitimationen für Sperren aufgrund der vom Staat an die Verbände delegierte Staatsgewalt hat. Der hat lediglich übliche "Veranstalterlegitimationen" aufgrund der Teilnahmebedingungen.

Das IOC hat eben die Wada deshalb gegründet um den ganzen "Rechtsscheiß" von der Backe zu haben. Die Sportverbände haben das Thema an die Wada delegiert. Wada bzw Nadas weden privaten Veranstaltern m.E. sagen: Kümmert euch um euren Scheiß selbst, wenn es zu Rechtsstreitigkeiten mit Sportlern kommt, zahlen wir das nicht für euch. Ihr gehört nicht zum IOC. :Blumen:

EDIT sagt noch: Das schließt nicht aus, dass es eine privatwirtschaftliche Zusammenarbeit zw. Privatveranstaltern und Wada gibt. Das wird dem Veranstalter Geld kosten und ob es sowas gibt, weiß ich nicht.

Hafu 24.07.2019 10:01

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1466121)
...
Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

...

Profi-Radsport kann man nur ausüben, wenn man ein Team findet, das einem einen Vertrag gibt und bei einer Vorgeschichte wie der von Schumacher winken natürlich sämtliche in Frage kommenden Teamchefs ab, weil sie da nur das Risiko eingehen würden, demnächst mit einem positiven Dopingfall ihre Sponsoren zu verärgern, zumal Schumacher in seiner Karriere nie den Nachweis gebracht hat, dass er auch ungedopt konkurrenzfähig ist.

Profi-Triathlon kann man dagegen als "Selbstständiger" ausüben und ist nicht abhängig davon, ein Team zu finden.


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