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Als ich die kurze Anekdote über die heutige Demo erzählte, ging es doch genau darum. Jeder soll leben, wie er möchte, und dabei dieses Recht auch den anderen zugestehen. Falls Dir dieser Punkt wichtig ist und ich Dich falsch verstanden habe, könntest Du vielleicht mal ein konkretes Beispiel erfinden. |
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Was ich deswegen vermeide sind Ein-Satz-Postings, die lediglich zum Zweck haben, jemanden einen schnippischen Kommentar an den Kopf zu werfen, ohne inhaltlich etwas eigenes beizutragen und eine Begründung vorzulegen. Denn wenn man inhaltlich nichts beitragen kann, ist das erst recht ein Hinweis darauf, dass man eine Sache nicht durchdacht hat -- und beides zusammen ist in einer Debatte nicht sonderlich nützlich. |
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Die Frage nach der Abwägung des allgemein Gültigen kommt dem Konstrukt des Gewohnheitsrechts recht nahe. Das gibt es weltlich und religiös. Es entsteht durch längerdauernde, stetige, allgemeine und gleichmäßige Übung, die von den Beteiligten als rechtsverbindlich anerkannt wird.
Darunter fallen allerdings nicht all zu viele Fälle. Damit ist auch nicht einer der "Beamtendreisätze" (= das haben wir schon immer so gemacht!) gemeint. :Cheese: Die meisten Regeln und Vorschriften sind ja ohnehin schriftlich geregelt. Gewohnheitsrecht im religiösen Bereich birgt die Gefahr der Willkür. Das heißt, dass eben bestimmte Offenbarungen willkürlich ausgelegt werden. Das macht eine Diskussion nicht immer einfach. Allgemein gültig ist also nicht einfach nur, was wahr ist, sondern was auch von der betroffenen Gruppe als geltend und bindend anerkannt wird. Beispiel: Völkerrecht ist häufig Gewohnheitsrecht. Die Staaten hatten bestimmte Interessen. Aufgrund dieser Interessen verhielten sich Staaten in gewissen Situationen gleichförmig. (unabhängig voneinander und über einen SEHR langen Zeitraum.). Um das auf eine kleinere Ebene herunter zu brechen: Wenn also die Mehrheit der Menschheit schon immer akzeptierte, dass 1 + 1 = 2 ist, dann ist das allgemein gültig. Das hat erst einmal mit der Frage nach der Wahrheit nichts zu tun. Veränderungen entstehen aber dann, wenn eine große Gruppe durch stetige Anwendung anderer Regeln (1 + 1 = 3). Setzt sich das durch, dann ist es allgemein gültig. Im letzten Falle ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass das passiert. Es sollte ja nur als plastisches Beispiel dienen. Die Wahrheit dient hier eher der Begründung des allgemein Gültigen. Es kann ja nur etwas allgemein gültig sein, wenn es auf starken Füßen steht und gut begründet ist. |
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Die Halal-Schlachtgesetze des Islam schreiben vor, Tieren bei der Schlachtung bei vollem Bewusstsein, ohne Betäubung, die Kehle durchzuschneiden und verbluten zu lassen. Die einen halten das für ein Gebot, das vom Schöpfer des Universums aufgestellt und den Menschen via Offenbarung mitgeteilt wurde. Die anderen halten das für unnötige Tierquälerei und bezweifeln den Wahrheitsgehalt religiöser Offenbarungen.Eine dritte Gruppe könnte den Wahrheitsgehalt dieser Offenbarungen ebenfalls anzweifeln, verteidigt den Schlachtritus der Antike aus Gründen der Tradition, so wie das auf einer allgemeineren Ebene kekos Standpunkt zu sein scheint ("Ich stehe nach wie vor dazu, dass ich es für falsch halte, identitätsstiftende Merkmale von aussen zwanghaft zu verbieten.") Wie kann man hier entscheiden? Meine Meinung ist, dass man zuerst nach der Wahrheit suchen sollte. Gab es die Offenbarung tatsächlich? Wie wahrscheinlich ist es, dass der Schöpfer der Welt etwas damit zu tun hat? Empfinden große Säugetiere Angst und Schmerzen? Wäre ein Kompromiss möglich, etwa eine geschickte Art der Betäubung? Die Schlachtgesetze des Islam sind hier natürlich nur ein Beispiel. Ich spreche allgemein von Glaubensüberzeugungen einer Gruppe, die einer anderen Gruppe Schaden zufügen. Lässt sich das rechtfertigen, indem man auf die Traditionen der eigenen Gruppe hinweist? Können wir beispielsweise Frauen wesentliche Rechte absprechen, wie das im Islam und im Katholizismus der Fall ist, ohne eine sachliche Grundlage? Ich meine, und darin sind wir uns ja einig, dass die Wahrheit ein gemeinsamer Nenner sein kann, auf die sich alle Gruppen am ehesten einigen können. Stück für Stück bewegen sich die Gesellschaften dieser Welt glücklicherweise in diese Richtung. Die USA hatten einen Schwarzen zum Präsidenten gewählt, Deutschland genießt weltweites Ansehen mit einer Frau als Regierungschefin (und zeitweise mit einem homosexuellen Außen(!)minister). Hat sich die Hölle aufgetan? Nein. :Blumen: |
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