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Nicht ein einziges Mal hat eine Obduktion danach den Befund ergeben, dass der Tod auf Missbrauch von Dopingsubstanzen zurueckzufuehren war. Warum sollte es jetzt anders sein? Auch die 100m-Weltrekordlerin Florence Griffith Joyner ist seinerzeit eines "natuerlichen Todes" gestorben. Uebrigens war die Staatsanwaltschaft, die jetzt den Fall Herms bearbeitet hat genau dieselbe, die damals auch dem Radprofi Salanson, der einen Tag vor Beginn der Deutschland-Tour verstorben war, einen natuerlichen Tod bescheinigt hat, damals mit der haarstraeubenden Diagnose "Sportlerherz". Als ob die Vergroesserung eines Herzens durch Sport eine Krankheit waere! Es kann durchaus sein, dass Herms eines natuerlichen Todes verstorben ist. In der Medizin ist nichts unmoeglich und auch hoechst unwahrscheinliche Faelle koennen im Einzelfall vorkommen, auch wenn die Statistik noch so dagegen spricht. Dass aber all die vielen o.g. Todesfaelle, bei denen man nichts gefunden hat, normal sind, ist statistisch voellig undenkbar. |
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Und dann ist halt die Todesursache "natürlicher Tod", auch wenn sich der Tote diese Entzündung leichtsinnig zugezogen hätte... Ich fragte mich eher, wie man bei einem Brot-und-Butter Virus wie Herpes denn jemals uninfiziert genug sein sollte, um trainieren zu dürfen.... Gruß kullerich |
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Bei einer Trainingsfahrt ist er "entkräftet" vom Rad gestiegen und konnte sich kaum noch rühren. Im Krankenhaus wurde Dehydration diagnostiziert, was auf Grund der Hitze und Anstrengung und der ungewohnten Umgebung ja auch nicht unwahrscheinlich war. Also Infusion und Ruhe verordnet. Zwei Tage später ging es ihm dann wieder gut und er hat das Training wieder aufgenommen. Abends ist er dann ins Koma gefallen und den Morgen darauf verstorben. Da war er knapp 40. Die anschliessende Leichenschau ergab, dass fast alle inneren Organe (Herz, Leber und Nieren) hochgradig mit Herpesviren infiziert waren, eine Niere nahezu zersetzt und deswegen ihre Funktion einstellten. Zur medizinischen Vorgeschichte muss ich aber auch noch hinzufügen, dass er jahrelang alkoholabhängig war. Heinrich |
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Rene Herms befand sich in Ruhe. Zitat:
Vor diesem Hintergrund fragt man sich nahezu automatisch, was man aus diesem tragischen Fall für sich selbst lernen soll, wenn er sich denn so zugetragen hat. In Zukunft Trainingspause schon bei Lippenherpes? Ich war bei der Obduktion nicht dabei und kenn die histologischen Präparate nicht, die eine Myokarditis eindeutig belegen sollen, oftmals lassen histologische Ergebnisse aber durchaus eine gewissen Interpretationsspielraum. Ich hatte vor kurzem einen Patienten (auch Sportler) mit einem faustgroßen Tumor des Beckens, bei dem sich die Pathologie der Universität München rechts der Isar nicht festlegen wollte, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Das Präparat wurde daraufhin nach Jena geschickt und diese stuften den Tumor dann als tenziell eher bösartig (Chondrosarkom) ein, was enorme Konsequenzen für das daraus resultierende operative Vorgehen hat. Es ist offensichtlich, dass ein Gerichtsmediziner gerade in einem Fall wie bei Herms unter einem enormen Druck (seitens der Angehörigen, der Presse, der Oeffentlichkeit, der Staatsanwaltschaft) steht, überhaupt etwas zu finden und sich möglichst auch eindeutig festzulegen (auch wenn uneindeutige Befunde in der Medizin durchaus nicht ungewöhnlich sind) Undenkbar, dass eine solche Obduktion mit dem Ergebnis endet: Todesursache im Nachhinein nicht eindeutig klärbar, kein Hinweis auf Fremdverschulden. Hier gibt es übrigens einen guten, auch für med. Laien verständlichen Übersichtsartikel über den plötzlichen Herztod bei Sportlern (Quelle Deutsche Herzstiftung). Kernaussage (weil uns alle, die wir ja auch gelegentlich trotz Herpes oder sonstigen viralen Infekten trainieren, interessiert, wie groß unser statistisches Risiko tatsächlich ist ein ähnliches tragisches Schicksal zu erleiden): 1. Das Risiko eines plötzlichen Herztodes bei Sportlern unter 35 liegt bei 0,5-2 pro 100 000 pro Jahr 2. In 95% aller Fälle sind bislang nicht erkannte angeborene Herzerkrankungen oder Herzfehler für den Tod verantwortlich, nur in 5% der ohnehin schon seltenen Fälle passiert der Herztod wegen einer Myokarditis! (damit sinkt das Risiko also auf 0,025-0,1/100 000 3. Untrainierte haben ein vielfach höheres Risiko als Trainierte. (was für die meisten von uns nochmal eine massive Risikominderung gegenüber den o.g. Zahlen bedeutet, so dass es also wenig Gründe gibt, in Zukunft Sport nur noch mit Angst zu betreiben. P.S.:Ich selbst trainiere übrigens nicht bei Fieber oder Grliederschmerzen, ähnlich wie es einige andere Teilnehmer hier im thread auch handhaben, trainiere aber durchaus auch bei aktivem Lippen-Herpes oder Schnupfen, dann mit etwas reduzierter Intensität... und werde das auch in Zukunft so handhaben! |
Hafu, tolles Posting, vielen Dank!
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Warum steht die Staatsanwaltschaft in so einem Verfahren stark unter Druck, oder warum muss der Gerichtsmediziner unbedingt etwas finden?
Das sehe ich deutlich unproblematisch. Die StA interessiert doch nur ob jemand aktuell nachgehofen hat und ggf. ob sich der Verstorbene aktuell selbst getötet hat. Für eine staatsanwaltschaftliche Obduktion ist es vollkommen unerheblich, ob sich der Virus A oder B aufs Herz gelegt hat. Alle weiteren Untersuchungen kosten doch auch viel zu viel Geld, welches der Staat für solche Sachen nicht hat. Anders sieht es bei einer Obduktion aus medizinischen Gründen aus, hier werden die wirklichen Ursachen für den natürlichen Tod gesucht. @Hafu Wie ich weiter oben schon mal gesagt habe, die Folgen von Doping und ein natürlicher Tod sind doch ganz normal. Volker |
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Die Fragen und Zweifel, die wir und auch der ein oder andere Journalist hegen, sind im juristischen Sinne unerheblich. |
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