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Nur kurz anderer Blickwinkel:
1985 in Frankfurt wurde Günter Sare bei einer Demo von einem Wasserwerfer tödlich überrollt, eine Hundertschaft hatte einen Trupp Demonstranten eingekesselt und das hessische Fernsehen berichtete live. Ich sofort aufs Mopped und nix wie hin. Es gab dann einen unangemeldeten Schweigemarsch, flankiert von Polizei. Dunkel. Unheimlich. Urplötzlich kippt die Stimmung. Leute rennen. Eskalation liegt in der Luft. Rufe durch die Nacht. Wasserwerfer. Panikstimmung. Angst. In solchen Situationen kann man als Beteiligter, egal ob Polizist oder auf der Gegenseite nicht klar so denken, handeln und entscheiden wie wir es hier im Forum machen. Ich jedenfalls laufe dann auf Autopilot X. Andere auf Autopilot Y. |
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Mehr Bereitschaftspolizei ist da keine Lösung, bis die alarmiert sind ist der Drops bei solchen "spontanen" Aktionen schon gelutscht. Bei Ereignissen wie Stuttgart oder Frankfurt ist es notwendig, möglichst frühzeitg, im Idealfall noch vor ersten Straftaten eine gewisse "Präsenz" zu zeigen. Wenn es dann zu ersten notwendigen Maßnahmen kommt, müssen diese mit ausreichend Personal unaufgeregt, zügig und konsequent umgesetzt werden um keine Gelegenheit zur Eskalation zu bieten. In Frankfurt und Stuttgart und auch in vielen anderen Fällen hat sich gezeigt, dass die Polizei in der "Alltagsorganisation" inzwischen häufig so unterbesetzt ist, dass diesem relativ neuen Phänomen nicht mehr entsprechend begegnet werden kann. Diese Erfahrungen muss man hinnehmen und daraus einfach die richtigen Schlüsse ziehen. In diesem Fall halt die Innenstadtreviere entsprechend verstärken. Bis eine ausreichende Anzahl von Polizeibeamten ausgebildet ist muss dafür notgedrungen ein anderer Bereich zurückgefahren werden. Es ist eine gesellschaftliche Entscheidung wie viel Polizei man haben möchte, sich leisten möchte. Wenn man feststellt, dass gewisse Zustände nicht mehr hinzunehem sind wird man um notwendige Investitionen nicht umhinkommen. Was in der Regel eine sinnlose Diskussion ist, von außen ohne Sachkenntnis über die mögliche Einsatztaktik zu philosophieren. Die allermeisten Landespolizeien fahren schon seit vielen Jahren am unteren Rand der personellen Ausstattung, da wird kein effektiver Gewinn mit anderen Einsatztaktiken mehr zu erreichen sein. |
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Und ich möchte u.a., dass nur 75 Jahre nach der Shoah nicht wieder jüdische Einrichtungen unter Polizeischutz stehen müssen. https://www.tagesschau.de/inland/sch...htung-101.html Und das Personen aus dem "linksgrünen" Umfeld Post von NSU 2.0 bekommen will ich auch nicht. |
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Gerne per PN, das wird sonst offtopic. |
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Vielleicht kommen wir alle (mich eingeschlossen) von unseren Extrembeispielen runter. Ich sehe es keinesfalls so, dass wir an einem Punkt sind, wo die Gesellschaft droht in einen polizeistaat zu kippen. Ich denke, es gibt bei der Polizei viele hausgemachte Probleme, weswegen sie aktuell in einem größeren Licht der Öffentlichkeit steht und ihr handeln entsprechend hinterfragt wird. Der Fisch stinkt wie immer von Kopf her - Wenn der Bundesinnenminister eine Studie über rassismus in der Polizei nicht für angemessen hält, da das ja eh verboten ist, nun aber nach einer Studie über Gewalt gegen Polizei ruft, naja, dann hat man quasi erstmal ein PR-Problem. Mir persönlich sind zwei Punkte wichtig: 1. Die Polizei hat sich - gerade auf Grund des Gewaltmonopols - zu jeder erdenklichen Zeit an Gesetze zu halten. Wie diese zu fassen und auszulegen sind, sind Aufgaben der Judikative bzw. legislative (wo wir als Wähler alle drunter fallen - ich würde sicherlich für engere Regeln stimmen als andere hier, das ist aber Demokratie und gut so) und dem hat die Polizei sich zu beugen (was sie ja auch in überwältigenden Mehrzahl der Fälle tut) 2. Ich glaube, dass grundsätzlich eine deeskalationsstrategie in überwältigender weise mehr bringt als ein „Stärke zeigen“ wie Keko mit seinen Darth Vader Polizisten ja schön dargelegt hat. Das fordert mE eher eine Spirale der Gewalt heraus. (Vgl. Hamburgs g20, auch da möchte Ich randalierende nicht in Schutz nehmen, aber ich glaube nicht, dass das macht demonstrieren der Polizei in der Woche vor dem Gipfel zur Deeskalation beigetragen hat. Ich wollte (und habe mE) nie die Polizei in ein falsches Licht rücken, noch ihnen in irgendeiner Weise die Schuld für das Wochenende in Frankfurt geben. Mir ging es lediglich um die beiden o.g. Punkte. Gleichzeitig finde ich, kann man auch von der Empörungsfreude über das Geschehene mal ein bischen runterkommen. Mancher Kommentar liest sich, als gäbe es täglich marodierende Banden (das Zitat ist ja sogar gefallen) die durch ganz Deutschland ziehen und Angst und Verwüstung hinterlassen. Nach dieser Didaktik dürfte wohl in Deutschland nie wieder ein Fußballspiel ausgetragen werden. (Auch hier gilt natürlich wieder - ich möchte nichts verharmlosen und wenn irgendwie möglich freue ich mich über jeden, der durch ein ordentliches Gericht zur Rechenschaft gezogen wird) |
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In Berlin wurde z.B. dieser Polizist 9 Monate auf Bewährung wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt und sein Kollege wegen falscher Aussagen im Prozess wegen Strafvereitelung im Amt. (Anlass: 1. Mai Feier 2014 in Berlin-Kreuzberg) aufgrund des Videos. Ohne Video hätte es wegen der Falschaussage des Kollegen einen Freispruch gegeben. https://www.youtube.com/watch?v=-yvudHfpS3Y |
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Das Spektakel ging ja über Stunden. Ich vermute da wirst du Morgens um 5 Uhr nicht mehr allzu viele Unbeteiligte antreffen. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:05 Uhr. |
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