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trithos 28.01.2017 23:38

Zitat:

Zitat von Marcoru (Beitrag 1287990)
Aus der aktuellen Tri-mag

"Philipp setzt nämlich nicht auf große Trainingsumfänge, sondern auf Qualität: "Mein Trainer und ich vertreten die Philosophie. lieber mehr Zeit in Technik, Schnelligkeit und Koordination zu investieren, als Umfänge zu bolzen"... Und deshalb absolviere sie selbst im Radtraining selten Einheiten, die länger als zwei Stunden sind - das alles im Einklang mit der Wissenschaft. Denn das Institut "Training & Diagsnostics" in Zürich...vertritt die Ansicht, dass nach zweieinhalb Stunden Trainingsdauer physiologisch kein weiterer Reiz gesetzt werde. "Längere Einheiten sind deshalb vor allem für den Kopf"...Die mentale Frische bewahrt sie sich aber lieber für die vergleichsweise hohen intensiven Anteile ihres Trainings. Dass die Grundlage dabei nicht zu kurz kommt, beweisen Ihre Rennergebnisse: bei sieben Mitteldistanzen 2016 passierte ihr kein Ausrutscher nach unten. "Auch die Leistungsdiagnostiken bestätigen, dass meine Grundlage gut ist""

Trainer ist Philipp Seipp (trainiert auch Nils Frommhold)

Das hab ich auch gelesen und mir einiges dazu gedacht, um das einzuordnen: und mit Verlaub, das ist eine Aneinanderreihung unbestimmter Angaben und dehnbarer Begriffe, aber keine Beschreibung eines Trainingskonzeptes.

Das Institut vertritt die Ansicht ... ist ja schön. Nur, es sollte die Ansicht nicht nur vertreten, sondern begründen. Und dass nach zweieinhalb Stunden Trainingsdauer kein weiterer Reiz gesetzt wird, ist auf jeden Fall Unsinn. Vielleicht ist der Reiz nicht mehr so groß wie in den ersten zwei Stunden, aber Training wirkt immer irgendwie.

... vergleichsweise hohe intensive Anteile. Was soll das jetzt wieder heißen? Was sind die Vergleichsgrößen? Mit wem verglichen? Verglichen mit jemandem, der nur GA1 trainiert wären ja z.B. schon 2 Prozent GA2 "vergleichsweise hohe intensive Anteile".

Und die Rennergebnisse belegen ganz sicher nicht, dass die Grundlage nicht zu kurz kommt. Denn "kein Ausreißer nach unten" heißt ja nur, dass die Leistung stabil ist. Vielleicht wäre die Leistung mit einem anderen Training sogar noch besser? Und auf höherem Niveau stabil. Ich weiß es nicht. Aber dass ein Konzept zuverlässig eine bestimmte Wirkung zeigt, heißt doch nicht, dass nicht vielleicht ein anderes Konzept ebenso zuverlässig und vielleicht sogar noch besser wirken würde. Dazu müsste man zumindest zwei verschiedenen Konzepte mit dem selben Athleten umsetzen, um das vergleichen zu können.

Abgesehen davon, dass Laura Philipp auch mit dem Satz zitiert wird: "2015 hatte ich wegen eines Sturzes eine lange wettkampffreie Phase. Das hat sich 2016 ausgezahlt." Eine solche Phase ist aber sicher WENIGER intensiv als viele Wettkämpfe, die hatte also, wenn man so will sogar eine verhältnismäßig lange "Grundlagenphase", was jetzt dem vorher gesagten ein bisschen widerspricht.

Und als ich dann den Begriff Okklusions-Krafttraining gelesen habe, war ich mir sicher, dass ich so ein Training nicht machen will.

Ich will nicht zu streng sein. Vielleicht ist das wirklich ein durchdachtes Konzept. Aber der Tri-Mag-Artikel lässt mich ein wenig ratlos zurück. Eine schöne Anekdote, mehr nicht.

gaehnforscher 29.01.2017 00:53

Klingt qualitativ ähnlich hochwertig wie der Artikel zum Thema Maximalkrafttraining, welcher kürzlich erschien und wo Wiederholungszahlen im Bereich von 15-20 angepriesen wurden. ^^

su.pa 29.01.2017 09:09

Laura Philipp startet auch maximal bis zur MD! Das ist m.E. der wesentliche Unterschied. Und sollte sie an einem Tag im Grundlagenbereich Schwimmen, Radfahren und Laufen (als Profi ja normal), dann kommt zeitlich auch gut was dabei raus. 1 + 2,5 + 1,5 = 5 Std z.B.

Helios 29.01.2017 10:39

... genau... -und weil sie super regeneriert zieht sie das Ganze nach der Mittagspause gleich nochmal durch :Lachen2:

Jeder probiert solange herum, bis er/sie seine/ihre Grenzen verschieben kann - eigentlich ganz einfach (und von nix kommt nix).

iChris 29.01.2017 10:59

Zitat:

Zitat von Marcoru (Beitrag 1287990)
Aus der aktuellen Tri-mag


Trainer ist Philipp Seipp (trainiert auch Nils Frommhold)

Wir frommhold nicht wie die Raelerts von Wolfram Bott trainiert?:confused:

rundeer 29.01.2017 14:56

Schade finde ich einfach immer wenn von einem Extrem ins andere gesprungen wird. Von Riesenumfängen auf nur noch kurz und knackig, oder von viel Schwellentraining auf nur noch streng polarisiert. Gerade als Altersklassenathlet versucht man sich ja alles immer etwas vereinfacht darzustellen. Zum Beispiel denkt man starr in Wochen oder man hat eine handvoll Einheiten für einen bestimmten Reiz (z.B. Vo2max) und wiederholt dann die immergleichen Sets Jahr für Jahr wenn man den jeweiligen Parameter entwickeln will. Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Aber dieses Simplifizieren zeigt sich eben aich darin, dass man ein bestimmtes Label über seine Trainingsphilosphie stülpen möchte.

Nur ist es halt so, dass sich optimales Training eben selten eindeutig oder ausschliesslich in eine gewisse Schublade stecken lässt. Oft ist es eine Mischung aus mehreren Komponenten. Die richtige Mischung für ein Individuum tu finden macht den guten Trainer aus. Diese tendieren jeweils in eine bestimmte Richting, werden aber keinen Bereich des aeroben Systemes wirklich vernachlässigen können. Wenn dann der Altersklassenathlet liest "Qualität vor Quantität" wird das häufig etwas zu wörtlich genommen.

Marcoru 29.01.2017 19:25

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1288002)
Ich will nicht zu streng sein. Vielleicht ist das wirklich ein durchdachtes Konzept. Aber der Tri-Mag-Artikel lässt mich ein wenig ratlos zurück. Eine schöne Anekdote, mehr nicht.

Stimmt, nicht wirklich aussagekräftig. Wollte das nur mal posten, vielleicht kennt ja jemand das Konzept des Instituts dahinter...

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1288040)
Wir frommhold nicht wie die Raelerts von Wolfram Bott trainiert?:confused:

Wurde in dem Artikel auf jeden Fall so erwähnt

Trillerpfeife 29.01.2017 20:03

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1288068)
Schade finde ich einfach immer wenn von einem Extrem ins andere gesprungen wird. Von Riesenumfängen auf nur noch kurz und knackig, oder von viel Schwellentraining auf nur noch streng polarisiert.


.....


Die richtige Mischung für ein Individuum tu finden macht den guten Trainer aus. Diese tendieren jeweils in eine bestimmte Richting, werden aber keinen Bereich des aeroben Systemes wirklich vernachlässigen können. Wenn dann der Altersklassenathlet liest "Qualität vor Quantität" wird das häufig etwas zu wörtlich genommen.

Spanende Diskussion.

ich frag mich nach den unteschiedlichen Ansätzen oder Trainingsphilosophieen und deren tatsächlicher Umsetzung, ob es nicht doch mehr oder weniger immer das Gleiche ist.

Der eine macht "nur kurz und knackig" aber "auch längere Sachen wenn möglich"

Der andere macht "viel lang und langsam" setzt "aber auch Temporeize als Impuls"

oder so ähnlich.

Und jeder Ansatz hört sich so an als ob man vorher nur Mist trainiert hat.

Dabei hat man ja "möglicherweise, eventuell unter Umständen" nur "nicht das ganz optimale (ich verkneife mir optimalere) Training trainiert.

:)


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