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-   -   Könntest Du Dir eine Ernährung ohne Fleisch für Dich vorstellen? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=35448)

Sigisick 05.03.2015 20:19

Moin Zusammen,

interessantes Thema. Die kontroversen Diskussionen zeigen wohl auch, dass es nicht "die" eine richtige Ernährung gibt.
Ich denke jeder muss für sich selbst entscheiden was er isst.

Ich ernähre mich seit 7 Monaten vegan. Auslöser war eigentlich nicht ethischer Natur, sondern eher gesundheitlicher. Da ich eine starke Allergie habe, und mir kein Arzt einen Grund oder eine Lösung präsentieren konnten, habe ich mir mehr und mehr Gedanken über Ernährung gemacht.
Hab mich dann sehr umfassend mit Literatur über Veganismus beschäftigt. Ich wollte dann mal einen Monat die "Attila-Challenge" ausprobieren, um zu sehen ob das was für mich ist. Schon nach 2-3 Wochen hatte ich gar keine Lust mehr auf tierische Produkte, weshalb ich dass dann bis heute beibehalten habe.
Ich fühle mich damit fit, habe kein Mittagsloch mehr, regeneriere gut, bin kaum krank.
Wie sich die Ernährung langfristig auswirkt, muss sich natürlich noch zeigen. Meine Blutwerte sind auf jeden Fall noch top.

Bin allerdings von der Attila-Ernährung etwas mehr Richtung 80-10-10 gekommen, da mir Attilas Zeug zu aufwendig ist. Ich kann nicht sagen, dass unsere jetzige Ernährung sehr aufwendig wäre.
Mein Tagesplan (Arbeitstag) sieht etwa so aus:
Morgens: Shake mit Bananen, Beeren (TK), Kornflocken, Amaranth, Zimt, und was sonst so rum steht.
Mittags: Salat mit Brot oder Kartoffeln in der Kantine
Abend: Gemüselastig.

Die ganzen Ersatzprodukte (Tofu, Reismilch,...) benutzen wir kaum.
Ein mal die Woche bekommen wir Bio-Gemüse geliefert. Funktioniert klasse.

Ich denke im Übrigen nicht, das Fleisch oder auch andere Nahrungsmittel per se schlecht sind, ich denke sie werden dass durch die industrielle Verarbeitung. Dies gilt natürlcih auch für viele pflanzliche Produkte (Weizen, Mais,...).
Im MOment habe ich mit meiner Ernährungslösung für meine Familie und mich eine gute Lösung gefunden. Ob diese sich auch nachhaltig für den Rest der Welt umsetzen lassen würde, darüber bin ich mir noch nicht sicher....

Ingo

Stefan 05.03.2015 20:22

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1117167)
Nicht anders sieht es jedoch mit der industriellen Nahrungmittelproduktion im Nicht-Fleisch-Bereich aus:
- hat mal jemand die monotonen Weizen- oder Maisfelder im mittleren Westen der USA gesehen? Da wächst auf Millionen von Quadratkilometern nichts mehr, leben keine Tiere in ihrem natürlichen Habitat, alles verschwunden für das wohlmöglich noch gentechnisch aufgehübschte Industriezeug. Aber vegetarisch!



http://de.statista.com/statistik/dat...ch-verwendung/

2011/12
Futter: 50.1 %
Nahrung: 37.5%

Klugschnacker 05.03.2015 21:21

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 1117094)
Und wie hast du dich entschieden, oder bist du noch in der Findung?

Massentierhaltung ist schon grausam, keine Frage.

Ich bin kein Vegetarier. Ich habe allerdings in den letzten Monaten auf Fleisch verzichtet. Fisch esse ich, sowie Käse und Quark. Hin und wieder Eier. In meinem Verzicht auf Fleisch bin ich nicht konsequent. Ich esse bei Freunden durchaus das Chili con Carne mit.

Für mich ist der Verzicht auf Fleisch, oder allgemeiner der Verzicht auf tierische Produkte, eine rein moralische Frage:

a) Darf man Tiere quälen?
b) Darf man Tiere konsumieren?

Für Lebensmittel, Gebrauchsgegenstände, Bekleidung, Kosmetika und so weiter. Die Frage stellt sich, da es zu allen vorgenannten Dingen Alternativen gibt, die ohne Tiere auskommen.

Gesundheitliche Aspekte spielen für mich keine große Rolle. Ich esse jede Menge Zeugs, das nicht gut für die Gesundheit ist, zum Beispiel Zucker, Alkohol, Cola, RedBull, Monster, ungesundes Fett und ein gerüttelt Maß an Chemikalien in den Produkten aus dem Supermarkt. In all diesen Dingen bin ich seit Jahrzehnten völlig schmerzfrei, also brauche ich auch nicht darüber nachdenken, ob ausgerechnet eine vegetarische Lebensweise meiner Gesundheit schaden würde.

Die beiden Fragen da oben habe ich für mich persönlich beide mit "Nein" beantwortet. Die industrielle Haltung von Tieren in der heutigen Form halte ich für verbrecherisch. Eigentlich ist mir das schon länger klar, aber ich habe es bisher eher verdrängt, da ich keine Lust auf die Konsequenzen hatte.

Das ist auch jetzt noch die eigentliche Frage. Bin ich bereit für meine moralischen Überzeugungen gerade zu stehen? Oder muss ich das interne Geständnis ablegen, dass mir Moral doch nicht so wichtig ist, ich ich das gerne von mir glauben würde?

Wenn man sich mal informiert, was mit den Tieren in der Massentierhaltung konkret geschieht, ist das für viele eine Reise ohne Rückwärtsgang. Man schüttelt das nicht mehr so leicht ab. Zwei Riesenschnitzel mit Pommes für EUR 7.90 kann ich vermutlich nie wieder genießen. Ich werde mir auch ganz sicher keine Daunenjacke oder Daunendecke von lebend gerupften Gänsen mehr kaufen, wie ich das bisher gedankenlos und naiv getan habe.

Ich werde jetzt einfach mal meine Erfahrungen machen. Die Ohren gespitzt und die Antennen auf Empfang. Ich kann die Fleischesser verstehen, denn Fleisch ist lecker. Ich kann auf der anderen Seite auch die militanten, sendungsbewussten Menschen unter den Vegetariern verstehen. Denn was den Tieren angetan wird, sollte uns bestürzen und aufrütteln. Paul McCartney sagte, wenn die Schlachthöfe aus Glas wären, würde niemand mehr Fleisch essen. Ich persönlich denke, er überschätzt die Menschen.

Was mich wirklich wütend macht ist das Unvermögen der von uns gewählten Politiker, der Massentierhaltung vernünftige Grenzen zu setzen.

Grüße,
Arne

Arrakis 05.03.2015 22:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1117412)

Was mich wirklich wütend macht ist das Unvermögen der von uns gewählten Politiker, der Massentierhaltung vernünftige Grenzen zu setzen.

Grüße,
Arne

Dafür hängt da leider zu viel Geld dran :Kotz:

Lutz 05.03.2015 22:10

Ich bin seit über dreißig Jahren Vegetarier. Ursprünglich aus politischen Gründen mit zunehmenden Alter eher aus Achtung vor dem Leben.
Seit gut zwei Jahren lebe ich zu 95% vegan (ab und zu gibt es Milch in den Kaffee). Es ist mir völlig egal ob ich nun besonders gesund lebe. Mein Ziel ist es mit der industriellen Tierhaltung nichts zu tun zu haben.

Racingdude 05.03.2015 23:16

Ich habe noch nie Obst gegessen und auch nie etwas anderes als Wasser getrunken.
Aber auf Fleisch zu verzichten kann ich mir nicht vorstellen.

DasOe 06.03.2015 00:13

Was mir nicht in den Kopf will, ist die immer wiederkehrende Unterscheidung zwischen Fleisch und Fisch. Fleisch nein, Fisch ja.

Das moralisch-ethische Argument kann ich nicht gelten lassen und verweise gerne auf mein voheriges Posting.

DasOe 06.03.2015 00:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1117412)
Was mich wirklich wütend macht ist das Unvermögen der von uns gewählten Politiker, der Massentierhaltung vernünftige Grenzen zu setzen.

Hier die Greenpeace-Bilanz nach einem Jahr Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt.


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