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ThomasG 07.01.2015 09:22

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1105516)
Hallo,

ich habe den Faden bisher nicht verfolgt und weiß deshalb nicht, ob hier schon jemand von dem Appell berichtet hat, der im Dezember letzten Jahres in der Online-Ausgabe der Zeit veröffentlicht wurde. Es gibt eine Petition zur Unterstützung des Appells und eine Facebook-Seite. -> http://www.zeit.de/politik/2014-12/a...ussland-dialog
https://www.openpetition.de/petition...-unserem-namen
https://www.facebook.com/Friedensappell?pnref=lhc

Hier noch zwei meiner Meinung nach sehr lesenswerte Artikel von bzw. mit Antje Vollmer, die den Appell unterzeichnet hat: http://www.antje-vollmer.de/der%20ra...t%20vorbei.htm
http://www.antje-vollmer.de/holger%20schmale.htm

Gruß Thomas

Hafu 07.01.2015 11:07

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1105559)
Hier noch zwei meiner Meinung nach sehr lesenswerte Artikel von bzw. mit Antje Vollmer, die den Appell unterzeichnet hat: http://www.antje-vollmer.de/der%20ra...t%20vorbei.htm
http://www.antje-vollmer.de/holger%20schmale.htm

Gruß Thomas

Es steht viel Richtiges in dem Artikel von Antje Vollmer, aber das Hauptproblem im aktuellen Konflikt (m.M.n) wird mit keinem einzigen Satz erwähnt oder gewürdigt!

Und in dem Antikriegsappell taucht das Hauptproblem auch nur am Rande in einem bagatellisierenden Nebensatz auf

Zitat:

...Es geht nicht um Putin. Staatenlenker kommen und gehen. Es geht um Europa...
Ich diskutiere desöfteren in der Arbeit diesen ganzen Konflikt mit einer bei uns arbeitenden Kollegin aus Petersburg, sowie auch einem bulgarischen Kollegenn und glaube, dass die Rolle von Putin in diesem ganzen Konflikt stark unterschätzt wird!
Im westlichen, demokratischen Denken mag es so sein, dass Außenpolitik relativ unabhängig von den handelnden Personen, die im Rahmen der Wahlen kommen und gehen, ist.
Ein Bundeskanzler Steinmeier würde sich außenpolitisch nicht wesentlich anders Verhalten als eben Merkel.

Bei Putin ist das aber eben nicht so! Ein Gorbatschow wäre niemals in die Krim einmarschiert und hätte sich auch niemals derartig eindeutig auf Seiten der russischen Separatisten in der Ukraine positioniert. Putin ist ein klassischer Machtpolitiker, der versucht aus diesem außenpolitischen Konflikt innenpolitisch Kapital zu schlagen und da ihm dies erstklassig (innerhalb der Mehrheit der eigenen Bevölkerung) gelingt, wird er auf absehbare Zeit auch auf noch so gut gemeinte Beschwichtigungsangebote des Westens nur so weit eingehen, wie es seinen hegemonialen Interessssen in der Region nutzt.

ThomasG 07.01.2015 11:42

Die meiste Zeit meines Lebens habe ich mich nicht gerade intensiv mit politischen Themen beschäftigt. Von daher ist mein diesebezügliches Wissen nicht sehr groß. Grundsätzlich haben wir alle aber normalerweise kaum eine Chance uns unser eigenes Urteil bilden zu können. Wir sind auf Quellen angewiesen und da entscheidet man sich in der Regel irgendwann für bestimmte Positionen, die einem sympathisch sind oder die man für richtig hält. Von Putin weiß ich kaum etwas. Mir erscheint es aber eben schon so, dass sich ein relativ eindeutiges Bild ergibt, wenn man darüber nachdenkt, von welcher (ehemaligen) Weltmacht in den letzten Jahrzehnten mehr Aggression ausgegangen ist. Das Buch von Brzezinki habe ich nicht gelesen, aber von relativ vielen Leuten schon Äußerungen darüber gehört. Er soll bereits 1997 viele weltpolitischen Entwicklungen sozusagen sehr genau vorausgesagt haben. Man kann darüber spekulieren, warum er das konnte, falls das stimmt. Hier ein Link zum Buch als pdf-Dokument. -> http://drupal.kritisches-netzwerk.de...schaft_1.pd f

MattF 07.01.2015 11:59

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1105592)
Putin ist ein klassischer Machtpolitiker, der versucht aus diesem außenpolitischen Konflikt innenpolitisch Kapital zu schlagen und da ihm dies erstklassig (innerhalb der Mehrheit der eigenen Bevölkerung) gelingt, wird er auf absehbare Zeit auch auf noch so gut gemeinte Beschwichtigungsangebote des Westens nur so weit eingehen, wie es seinen hegemonialen Interessssen in der Region nutzt.


Oder Russland pleite ist.

Hafu 07.01.2015 12:18

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1105622)
Oder Russland pleite ist.

Stimmt.
Durch Wahlen wird Putin nicht zu entfernen sein (bzw. wird er höchstens irgendwann einen ähnlich tickenden Nachfolger aus seinem Freundeskreis installieren).

Im Augenblick glaubt auch die überwiegende Mehrheit der russischen Bevölkerung, die schon jetzt sehr unter der atemberaubenden Rubelabwertung und den Auswirkungen der Sanktionen leiden, dass in erster Linie der Westen Schuld an dieser Misere hat.
Aber wenn die Wirtschaftskrise sich weiter verschärft und keine Besserung in Sicht ist, wird es früher oder später auch (wieder) innenpolitische Unruhen geben, die sich auch gegen die aktuelle Oligarchen-Regierung richtet.

Insbesondere auch die niedrigen Gas- und Erdölpreise wirken aktuell und auf absehbare Zeit als Katalysator, dass die rohstoffbasierte russische Wirtschaft noch mehr in die Krise gerät, als sie dies ohnehin schon ist.


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