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Nepumuk 27.08.2024 10:31

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1755682)
Ich möchte am liebsten überhaupt Niemanden aus den "neuen" Bundesländern dazu befragen.
Das Abstimmungsverhalten und die Antwort auf die Frage "warum eindeutig rechtsextremen Parteien und Menschen die Stimmen gegeben werden" ist mir nicht zu erklären.

Der Begriff des Antifaschistischen-Schutzwalls wird nach den Landtagswahlen zum ersten Mal stimmen.

qbz 27.08.2024 10:35

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1755683)
Der Begriff des Antifaschistischen-Schutzwalls wird nach den Landtagswahlen zum ersten Mal stimmen.

Scheint aber ziemlich löchrig zu sein. :Lachen2: , auch in Richtung Österreich und Schweiz.

Leider eine verhängnisvolle Denkweise, wie die politische Entwicklungen der letzten Jahre zeigen.

keko# 27.08.2024 10:39

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755671)
.... Wenn Du Dir anschaust, wie die Rohstoffkomponenten Deines Smartphones, unserer gesamten technologischen Entwicklung, etc. herkommt, wirst Du - sicher nicht überrascht - feststellen, dass wir hier unzählige "Schurkenstaaten" oder ganz banal und dezentral diverse Warlords oder mafiöse Strukturen bezahlen. Mit Deinem Anspruch wirst Du arge Probleme im täglichen Leben haben. Natürlich nur dann, wenn Du das auch ernst meinst.

An jedem Solarmodul oder Windrad klebt ebenfalls Blut.

Du hast die tollen eAutos und ihre Batterien vergessen. Der Abbau der Rohstoffe für Elektroauto-Batterien, insbesondere Lithium und Kobal: Arbeitsbedingungen usw.

TriVet 27.08.2024 10:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1755686)
Du hast die tollen eAutos und ihre Batterien vergessen. Der Abbau der Rohstoffe für Elektroauto-Batterien, insbesondere Lithium und Kobal: Arbeitsbedingungen usw.

Gähn…..
Schau mal in den emobilitaetsfaden und lerne.

TriVet 27.08.2024 10:44

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1755671)
An jedem Solarmodul oder Windrad klebt ebenfalls Blut.

Vielleicht.
Aber sicher nicht so kniehoch oder mehr.
Und vor allem nicht permanent.
Einmal installieren und dann hat man Ruhe.
Egal ob opec paar neue Luxusyachten braucht oder putin neue panzer

Ich mag meine Photovoltaik.

Helmut S 27.08.2024 10:47

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1755682)
Ich möchte am liebsten überhaupt Niemanden aus den "neuen" Bundesländern dazu befragen.

Du meinst frei nach Winston Churchill: "Das beste Argument gegen die Demokratie ist ein fünfminütiges Gespräch mit einem durchschnittlichen Wähler." :Lachen2:

:Blumen:

keko# 27.08.2024 10:49

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1755687)
Gähn…..
Schau mal in den emobilitaetsfaden und lerne.

Da muss ich nicht in einen Triathlonforumthread. Im Internet gibt es genug Berichte.

Genussläufer 27.08.2024 10:53

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1755681)
Ich bin nicht ganz verblödet.
Putins Massenmord hat aber eine andere Qualität als das von Dir angesprochene

Das würde ich Dir auch nicht unterstellen. Einen Bias aber durchaus.

Meik 27.08.2024 11:07

Mal gut dass Diesel von der guten deutschen Tankstelle kommt. :liebe053:

DocTom 27.08.2024 11:15

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1755681)
...
Putins Massenmord hat aber eine andere Qualität als das von Dir angesprochene

Deiner Meinung nach auch gegenüber dem Problem der Tibetaner und Uiguren in China?
Deine Apfelprodukte kommen alle von Foxconn...
:Huhu:

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1755689)
...
Aber sicher nicht so kniehoch oder mehr.
...

das ist für Dich relevant???

StefanW. 27.08.2024 11:45

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1755697)
Deine Apfelprodukte kommen alle von Foxconn...
:Huhu:

Eine Behauptung ins Blaue hinaus.

Schwarzfahrer 27.08.2024 12:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755650)
Insofern denke ich, dass praktisch jedes erwirtschaftete Vermögen einen großen Teil Gemeinschaftsleistung enthält. Das bedeutet dann auch: Ein Teil des erwirtschafteten Vermögens gehört uns allen.

Wenn das so ist, stellen sich Fragen:
Wie quantifiziert sich, was privat ist und welcher Anteil "allen" gehört? Wer entscheidet darüber, nach welchen Kriterien?
Was genau soll mit dem Anteil geschehen, das "allen gehört"?
"Was allen gehört, wird von keinem geschätzt"; das Thema (auch unter dem Problem der Allmende bekannt) ist uralt, wie z.B. hier diskutiert.
Die letzte Frage führte mich via Google gar zur Jungen Welt (sicher nicht mein übliches Medium): Nur was keinem gehört, kann allen gehören - Weiterführendes zur Idee der Enteignung – Handreichung auch für Jungsozialisten - da gehe ich den Weg zu "das erwirtschaftete Vermögen gehört allen" nicht mehr mit.

Nepumuk 27.08.2024 12:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1755710)
Wenn das so ist, stellen sich Fragen:
Wie quantifiziert sich, was privat ist und welcher Anteil "allen" gehört? Wer entscheidet darüber, nach welchen Kriterien?
Was genau soll mit dem Anteil geschehen, das "allen gehört"?

Die Frage stellt sich nicht, die ist rechtlich doch längst geregelt. Öffentliche Infrastruktur, Schulen, Straßen, öffentliche Gebäude, sämtlicher Besitz von Städten, Ländern usw. gehört dem Staat und damit eben "allen". Privater Besitz ist eben alles was in der Hand von natürlichen oder juristischen Personen ist.

Das Erhaltung, Erneuerung und Ausbau des öffentlichen Besitzes erfolgt über die einnommenen Steuern. Ist doch ganz einfach und überhaupt nichts Rätselhaftes und schon gar nichts Solzialistisches.

Klugschnacker 27.08.2024 13:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1755710)
"Was allen gehört, wird von keinem geschätzt"; das Thema (auch unter dem Problem der Allmende bekannt) ist uralt, wie z.B. hier diskutiert.
Die letzte Frage führte mich via Google gar zur Jungen Welt (sicher nicht mein übliches Medium): Nur was keinem gehört, kann allen gehören - Weiterführendes zur Idee der Enteignung – Handreichung auch für Jungsozialisten - da gehe ich den Weg zu "das erwirtschaftete Vermögen gehört allen" nicht mehr mit.

Wirf doch nicht alles in einen Topf. Eine gerechtere Verteilung des Volkseinkommens und -vermögens hat mit der Allmende überhaupt nichts zu tun. Von Enteignung ist ebenfalls keine Rede. Steuern sind keine Enteignung.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1755710)
Wie quantifiziert sich, was privat ist und welcher Anteil "allen" gehört? Wer entscheidet darüber, nach welchen Kriterien? Was genau soll mit dem Anteil geschehen, das "allen gehört"?

Das erste Kriterium ist, dass alle nach Möglichkeit genug haben, um vernünftig existieren zu können.

Das zweite Kriterium besteht darin, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter öffnen sollte. Wenn 50% der Bevölkerung zusammengenommen nur 1.3% des Volksvermögens besitzen, ist es Zeit, etwas gegenzusteuern.

Schwarzfahrer 27.08.2024 13:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755717)
Wirf doch nicht alles in einen Topf. Eine gerechtere Verteilung des Volkseinkommens und -vermögens hat mit der Allmende überhaupt nichts zu tun. Von Enteignung ist ebenfalls keine Rede. Steuern sind keine Enteignung.

Steuern sind natürlich Enteignung, nur eben eine mit gesetzlicher Grundlage, und zu der die Meisten zustimmen, weil es gute Argumente dafür gibt, und man dafür auch etwas erwartet. Allerdings gibt es Steuern und Abgaben, die keine ungeteilte Zustimmung finden.
Und unter einer (gerechten) Verteilung verstehe ich nicht, daß irgend etwas allen gehört, sondern daß etwas, was vorher A gehört hat, danach B gehört.
Von mir aus gehörten die Steuern zuerst mir, danach dem Staat, und damit indirekt allen - vor Steuern gehört aber gar nichts "allen".
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755717)
Das erste Kriterium ist, dass alle nach Möglichkeit genug haben, um vernünftig existieren zu können.

Einverstanden. Nach meiner Einschätzung ist dies in diesem Land weitestgehend erfüllt für die meisten Menschen, für den Kreis hier im Forum vermutlich eher übererfüllt.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755717)
Das zweite Kriterium besteht darin, dass sich die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter öffnen sollte. Wenn 50% der Bevölkerung zusammengenommen nur 1.3% des Volksvermögens besitzen, ist es Zeit, etwas gegenzusteuern.

Hierfür sehe ich keine zwingende Logik. Wenn Kriterium 1 erfüllt ist, kann es jedem egal sein, was andere haben (geht mir zumindest so). Bei diesem Kriterium stellt sich auch die Frage, was eine "akzeptable" Spreizung ist, und wer das festlegt.

Ich fände z.B. ein Kriterium besser, nach dem ein bestimmter Anteil des Gesamtvermögens in einem Land für öffentliche Zwecke/staatliche Investitionen/soziale Aufgaben, etc. (also nicht für rein private Zwecke des Einzelnen) eingesetzt werden sollte. Das kann dann aber ebenso durch selbst bestimmte zweckgebundene Spenden (s. Dietmar Hopp) erfüllt werden, und muß nicht alle in eine zentrale Umverteilung einbeziehen.
Man kann natürlich auch über bestimmte spezifische Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen agieren. Aber die Spreizung als solches reduzieren zu wollen ist Selbstzweck, der noch lange nicht dazu führt, daß das Geld auch gerechter verteilt wird.

Edit: nicht zu vergessen, den Anteil der 50 % kann man auch erhöhen, in dem man diesen die Möglichkeiten zur Vermögensaufbau erleichtert, indem man Steuer- und Abgabenlasten reduziert; da hat dieses Land noch viel Spielraum.

Klugschnacker 27.08.2024 16:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1755721)
Hierfür sehe ich keine zwingende Logik. Wenn Kriterium 1 erfüllt ist, kann es jedem egal sein, was andere haben (geht mir zumindest so).

Sobald das Existenzminimum erfüllt ist, spielt eine gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand keine Rolle mehr?

Andag007 27.08.2024 17:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755732)
Sobald das Existenzminimum erfüllt ist, spielt eine gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand keine Rolle mehr?

Arne, kannst du vielleicht mal ganz konkret darstellen, wie du dir das Ganze in der Realität vorstellst? Wie, falls das dein Gedankengang ist, sollte eine „Umschichtung“ von Vermögen im Detail erfolgen? Ich sehe die Hebel eher in der Abgabenlast wie Steuern etc. Aber dadurch bleiben die Vermögensverhältnisse der „Top-Verdiener“ erstmal unverändert.
Daher würde ich gerne verstehen, durch welche Maßnahmen Du glaubst, die erwähnte „Schere“ schließen zu können.

Auch würde mich deine Definition von „Vermögen der Allgemeinheit (so ähnlich hattest du es wohl bezeichnet) sehr interessieren. Die, von Nepumuk, erwähnten öffentlichen Einrichtungen etc. können damit wohl nicht gemeint sein, denn einem „armen“ Menschen in D geht’s ja kein Stück besser wenn Schulen oder Brücken saniert werden.

Danke vorab

Nepumuk 27.08.2024 17:11

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1755737)
Arne, kannst du vielleicht mal ganz konkret darstellen, wie du dir das Ganze in der Realität vorstellst? Wie, falls das dein Gedankengang ist, sollte eine „Umschichtung“ von Vermögen im Detail erfolgen? Ich sehe die Hebel eher in der Abgabenlast wie Steuern etc. Aber dadurch bleiben die Vermögensverhältnisse der „Top-Verdiener“ erstmal unverändert.
Daher würde ich gerne verstehen, durch welche Maßnahmen Du glaubst, die erwähnte „Schere“ schließen zu können.

Ich bin zwar nicht Arne, aber Erbschaftsteuer und Vermögenssteuer sind die Klassiker hier.

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1755737)
Auch würde mich deine Definition von „Vermögen der Allgemeinheit (so ähnlich hattest du es wohl bezeichnet) sehr interessieren. Die, von Nepumuk, erwähnten öffentlichen Einrichtungen etc. können damit wohl nicht gemeint sein, denn einem „armen“ Menschen in D geht’s ja kein Stück besser wenn Schulen oder Brücken saniert werden.

Doch gerade die Schulen sind ein gutes Beispiel. Wohlhabende Eltern können die vorhandenen Schwächen des Schulsystems, z.B. durch Nachhilfe ausgleichen. Weniger wohlhabende Eltern können das nicht. Mehr Investitionen in Schulung und Bildung kämen gerade dem weniger wohlhabenden Teil der Bevölkerung zu Gute. Und eine gute Bildung ist dann doch der Schlüssel zu mehr Wohlstand.

Andag007 27.08.2024 18:03

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1755739)
Ich bin zwar nicht Arne, aber Erbschaftsteuer und Vermögenssteuer sind die Klassiker hier.


Doch gerade die Schulen sind ein gutes Beispiel. Wohlhabende Eltern können die vorhandenen Schwächen des Schulsystems, z.B. durch Nachhilfe ausgleichen. Weniger wohlhabende Eltern können das nicht. Mehr Investitionen in Schulung und Bildung kämen gerade dem weniger wohlhabenden Teil der Bevölkerung zu Gute. Und eine gute Bildung ist dann doch der Schlüssel zu mehr Wohlstand.

Nein, sorry, aber es ging um das tatsächliche Vermögen. Zumindest habe ich Arne so verstanden. Also reales Geld fürs tägliche Leben, Investitionen etc.

Schwarzfahrer 27.08.2024 18:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755732)
Sobald das Existenzminimum erfüllt ist, spielt eine gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand keine Rolle mehr?

Kriterium 1 ist nach meinem Verständnis deutlich über dem Existenzminimum, daher für die Mehrheit erfüllt; vielleicht definierst Du dieses Kriterium anders. Mich würde auch interessieren, worin genau für Dich eine "gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand" besteht? Insbesondere wie "gerecht" definiert wird, und wie diese Teilhabe durch die Differenz des eigenen Vermögens zu den wenigen sehr Reichen (deren Leben das von Normalos kaum je tangiert) eingeschränkt wird?

Ich würde eher "eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben" als wesentliches Ziel sehen, das ist nicht zwingend vom Monetären allein abhängig, aber in meinen Augen wichtiger.

Klugschnacker 27.08.2024 19:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1755743)
Mich würde auch interessieren, worin genau für Dich eine "gerechte Teilhabe am gesellschaftlichen Wohlstand" besteht?

Deutschland definiert sich per Grundgesetz als Sozialstaat. Was das konkret bedeutet, ist nicht klar definiert. Vermutlich lässt sich so etwas nicht klar definieren.

Falls Du also darauf hinauswillst, dass sich soziale Grundsätze wie Gerechtigkeit nicht klar definieren lassen, hast Du recht. Wir müssen das als Gesellschaft ausgestalten, und zwar im Spannungsverhältnis mit der Rechtsstaatlichkeit, die das private Eigentum schützt.

Der Staat schützt das Recht des Einzelnen, sich so gut es geht die Taschen voll zu machen. Ein angestelltes Mitglied des Vorstands von Volkswagen steht auf dem Boden des Gesetzes, wenn es das durchschnittliche Jahresgehalt aller Mitarbeiter in nur vier Tagen "verdient".

Als Gemeinschaft sollten wir aber auch danach schauen, dass Geld dorthin kommt, wo es gebraucht wird.

Klugschnacker 27.08.2024 19:52

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1755737)
Daher würde ich gerne verstehen, durch welche Maßnahmen Du glaubst, die erwähnte „Schere“ schließen zu können.

Mache ich gerne. Darf ich zuvor mit zwei Gegenfragen um die Ecke kommen, um zu klären, wo wir in dieser Frage stehen?

Erstens: Hältst Du es für eine Tatsache, dass sich seit Jahrzehnten ein immer größerer Teil des Volksvermögens bei den Reichsten unserer Gesellschaft akkumuliert, während der Anteil der ärmeren Hälfte (!) der Bevölkerung am Volksvermögen immer kleiner geworden ist. Ist das für Dich eine Tatsache oder bestreitest Du diesen Punkt?

Zweitens: Falls das für Dich eine Tatsache ist – worin siehst Du die Ursachen für die fortschreitende Ansammlung des Volksvermögens bei einer sehr reichen Elite?

Danke vorab! :Blumen:

Meik 27.08.2024 20:31

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1755739)
. Wohlhabende Eltern können die vorhandenen Schwächen des Schulsystems, z.B. durch Nachhilfe ausgleichen.

Geld ist das IMHO viel weniger das Problem sondern die Vorbilder der eigenen Eltern. Kümmern die sich darum dass die Hausaufgaben gemacht werden, lernen die mit ihren Kindern, sind die Vorbilder in Punkto Fleiß und sich was erarbeiten, welchen Umgang mit Geld erlernen die Kinder von zu Hause, ...

Typisches Beispiel sehe ich im Bereich meiner Arbeit. Tarif, haben alle etwa das gleiche Geld. Die eine Hälfte ist ständig am meckern, zu wenig, man könne sich ja eh keine Immobilie leisten, wäre im Alter arm ... die andere Hälfte hat eine Immobilie. Und wenn man mal fragt ist das meist identisch mit der Situation der Eltern. Bekommt man vorgelebt sich mit einer Immobile für's Alter abzusichern, auch mal auf den ein oder anderen Luxus zu verzichten um das Haus abzubezahlen nimmt das sehr häufig die nächste Generation mit. Mit der Schule nicht anders, wird zu Hause bei schlechter Note nur auf die Schule und den Lehrer gemeckert, oder wird dem Kind geholfen und es angehalten mehr zu lernen? Schuld sind immer die anderen oder wer fleißig ist kann auch was erreichen?

Das ist nicht nur monetär, auch wenn es gerne darauf reduziert wird. Den Leuten kannst du auch 500€ im Monat mehr aufs Konto packen, ändern wird sich trotzdem nichts.

qbz 27.08.2024 20:56

Zum Thema der historischen Entwicklung der Vermögensaufteilung gibt es empirische Forschungen. Der bekannteste Forscher mit sehr breiten, weltweiten empirischen Daten und einer Datenbank dazu, ist der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty und sein Team. Wer jetzt nicht gleich sein Hauptwerk: "Das Kapital im 21. Jahrhundert" lesen möchte, verlinke ich einen sehr kurzen Artikel von ihm: Globale Ungleichheit. Weshalb wir eine globale Vermögenssteuer brauchen.
Zitat:

"Selbst wenn die Einkommensungleichheit unter Kontrolle gebracht werden könnte, verweist die Geschichte auf eine andere unheilvolle Kraft, die ursprünglich geringe Wohlstandsungleichheit bis auf extreme Niveaus verstärkt. Dies geschieht, wenn den Kapitalbesitzern Einkünfte schneller zufließen, als die Wirtschaft wächst. Dann erhalten Kapitalisten einen immer höheren Anteil der Gewinne – zum Nachteil der Mittelschichten und der unteren Klassen.

So verschärfte sich die Ungleichheit im 19. Jahrhundert, weil Kapitaleinkünfte das Wirtschaftswachstum übertrafen. Diese Bedingungen könnten sich im 21. Jahrhundert wiederholen. Das Forbes Milliardärs-Ranking verweist darauf, dass die Gruppe der reichsten Personen von 1987 bis 2013 dreimal schneller gewachsen ist als die Weltwirtschaft.

Die ideale Lösung für dieses Problem wäre eine weltweite progressive Steuer auf individuelle Vermögenswerte."
Wie sich die Krisen der letzten Jahre in Deutschland auf die Vermögensaufteilung in Deutschland ausgewirkt haben, damit befasst sich konkret in seinem Buch Ulrich Schneider, "Krise, das Versagen einer Republik.", der ehemalige Vorsitzende vom paritätischen Wohlfahrtsverband.
Zitat:

"Die Bundesrepublik stand mit Corona, Energiekrise und explodierenden Lebenshaltungskosten vor der größten Herausforderung ihrer Geschichte, es wurden unvorstellbare Summen in zahllosen Entlastungspaketen ausgegeben. Trotzdem gelang es nicht, die Gesellschaft in ihrer Krise zusammenzuhalten. Das Ergebnis ist ein sozial noch tiefer in Arm und Reich gespaltenes Land als zuvor."

Andag007 27.08.2024 21:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755752)
Mache ich gerne. Darf ich zuvor mit zwei Gegenfragen um die Ecke kommen, um zu klären, wo wir in dieser Frage stehen?

Erstens: Hältst Du es für eine Tatsache, dass sich seit Jahrzehnten ein immer größerer Teil des Volksvermögens bei den Reichsten unserer Gesellschaft akkumuliert, während der Anteil der ärmeren Hälfte (!) der Bevölkerung am Volksvermögen immer kleiner geworden ist. Ist das für Dich eine Tatsache oder bestreitest Du diesen Punkt?

Zweitens: Falls das für Dich eine Tatsache ist – worin siehst Du die Ursachen für die fortschreitende Ansammlung des Volksvermögens bei einer sehr reichen Elite?

Danke vorab! :Blumen:

Zu 1.: ja klar
Zu 2.: kann ich dir leider nicht beantworten

Andag007 27.08.2024 21:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755752)
Mache ich gerne. Darf ich zuvor mit zwei Gegenfragen um die Ecke kommen, um zu klären, wo wir in dieser Frage stehen?

Erstens: Hältst Du es für eine Tatsache, dass sich seit Jahrzehnten ein immer größerer Teil des Volksvermögens bei den Reichsten unserer Gesellschaft akkumuliert, während der Anteil der ärmeren Hälfte (!) der Bevölkerung am Volksvermögen immer kleiner geworden ist. Ist das für Dich eine Tatsache oder bestreitest Du diesen Punkt?

Zweitens: Falls das für Dich eine Tatsache ist – worin siehst Du die Ursachen für die fortschreitende Ansammlung des Volksvermögens bei einer sehr reichen Elite?

Danke vorab! :Blumen:

Aber vielleicht verstehe ich dich besser, wenn du mal Volksvermögen definierst?! Meinst Du Steuern und Abgaben?

Nepumuk 28.08.2024 08:13

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1755756)
Geld ist das IMHO viel weniger das Problem sondern die Vorbilder der eigenen Eltern. Kümmern die sich darum dass die Hausaufgaben gemacht werden, lernen die mit ihren Kindern, sind die Vorbilder in Punkto Fleiß und sich was erarbeiten, welchen Umgang mit Geld erlernen die Kinder von zu Hause, ...

Typisches Beispiel sehe ich im Bereich meiner Arbeit. Tarif, haben alle etwa das gleiche Geld. Die eine Hälfte ist ständig am meckern, zu wenig, man könne sich ja eh keine Immobilie leisten, wäre im Alter arm ... die andere Hälfte hat eine Immobilie. Und wenn man mal fragt ist das meist identisch mit der Situation der Eltern. Bekommt man vorgelebt sich mit einer Immobile für's Alter abzusichern, auch mal auf den ein oder anderen Luxus zu verzichten um das Haus abzubezahlen nimmt das sehr häufig die nächste Generation mit. Mit der Schule nicht anders, wird zu Hause bei schlechter Note nur auf die Schule und den Lehrer gemeckert, oder wird dem Kind geholfen und es angehalten mehr zu lernen? Schuld sind immer die anderen oder wer fleißig ist kann auch was erreichen?

Das ist nicht nur monetär, auch wenn es gerne darauf reduziert wird. Den Leuten kannst du auch 500€ im Monat mehr aufs Konto packen, ändern wird sich trotzdem nichts.

Ja, da stimme ich dir voll zu. Die Schule ist weitgehend chancenlos, wenn das Elternhaus dagegen gearbeitet. Ich war viele Jahre mit einer Hauptschullehrerin verheiratet und kenne diverse traurige Geschichten von bildungsfeindlichen Elternhäusern.

Aber es gibt eben auch eine Menge Eltern, die aus diversen Gründen (Zeit, Geld, eigene Fähigkeiten) ihre Kinder nicht ausreichend überstützen können, aber nicht unbedingt dagegen arbeiten. Hier könnte eine besser ausgestattete Schule schon Einiges erreichen.

keko# 28.08.2024 08:21

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1755739)
...
Doch gerade die Schulen sind ein gutes Beispiel. Wohlhabende Eltern können die vorhandenen Schwächen des Schulsystems, z.B. durch Nachhilfe ausgleichen. Weniger wohlhabende Eltern können das nicht. Mehr Investitionen in Schulung und Bildung kämen gerade dem weniger wohlhabenden Teil der Bevölkerung zu Gute. Und eine gute Bildung ist dann doch der Schlüssel zu mehr Wohlstand.

Wohlhabende Eltern umgehen unser staatliches Bildungssystem und schicken ihre Kinder in einen privaten Kindergarten mit Vollzeitbetreuung und holen es nach der 12. Klasse mit einem 1,irgendwas-Abi ab.
Das mit der Nachhilfe stimmt natürlich auch, das kommt zur Not oben drauf.

keko# 28.08.2024 08:24

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1755756)
...
Typisches Beispiel sehe ich im Bereich meiner Arbeit. Tarif, haben alle etwa das gleiche Geld. Die eine Hälfte ist ständig am meckern, zu wenig, man könne sich ja eh keine Immobilie leisten, wäre im Alter arm ... die andere Hälfte hat eine Immobilie. Und wenn man mal fragt ist das meist identisch mit der Situation der Eltern. Bekommt man vorgelebt sich mit einer Immobile für's Alter abzusichern, auch mal auf den ein oder anderen Luxus zu verzichten um das Haus abzubezahlen nimmt das sehr häufig die nächste Generation mit.... ....

Hier in Stuttgart, wo ich lebe, kommen mittlerweile selbst junge Menschen, die "nichts falsch gemacht haben" (Schule, Studium) mit 2 Einkommen nicht mehr zu einer eigenen Immobilie ohne Anschub ($$$) der Eltern.

Das und mein Posting vorher sind Dinge, die Frau Wagenknecht klar anspricht.

:Blumen:

Nepumuk 28.08.2024 08:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1755784)
Hier in Stuttgart, wo ich lebe, kommen mittlerweile selbst junge Menschen, die "nichts falsch gemacht haben" (Schule, Studium) mit 2 Einkommen nicht mehr zu einer eigenen Immobile und ohne Anschub ($$$) der Eltern.

Das und mein Posting vorher, sind Dinge, die Frau Wagenknecht klar anspricht.

:Blumen:

Und was gedenkt Frau Wagenknacht dagegen zu tun?
Meinst du im Ernst, die demokratischen Parteien sind so blöd und sehen das Problem nicht? Schlau daher geredet ist schnell, aber wenn es dann um umsetztbare Konzepte geht sieht es mau aus.

Adept 28.08.2024 08:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1755781)
Wohlhabende Eltern umgehen unser staatliches Bildungssystem und schicken ihre Kinder in einen privaten Kindergarten mit Vollzeitbetreuung und holen es nach der 12. Klasse mit einem 1,irgendwas-Abi ab.
Das mit der Nachhilfe stimmt natürlich auch, das kommt zur Not oben drauf.

Yep, wem sein Kind wichtig ist, zieht rechtzeitig aus Problemvierteln aufs Land oder wenigstens in gehobene Stadt-Viertel, damit das Kind eine gute Schule besuchen kann, damit „mein Kind nicht mit Kriminalität aufwachsen muss“, so der O-Ton.

So geht die Schere zwischen arm und reich weiter auseinander.

keko# 28.08.2024 08:32

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1755785)
Und was gedenkt Frau Wagenknacht dagegen zu tun?
Meinst du im Ernst, die demokratischen Parteien sind so blöd und sehen das Problem nicht? Schlau daher geredet ist schnell, aber wenn es dann um umsetztbare Konzepte geht sieht es mau aus.

Nein, da muss man ganz dicke Bretter bohren und das ist ein anderes Thema. Aber immerhin spricht sie es klar und direkt an. Sie kritisiert z.B. unser Finanzsystem, was letztendlich der Ursprung ist. Erwartest du so etwas vom Koalitionspartner CDU oder gar FDP?

keko# 28.08.2024 08:35

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1755786)
Yep, wem sein Kind wichtig ist, zieht rechtzeitig aus Problemvierteln aufs Land oder wenigstens in gehobene Stadt-Viertel, damit das Kind eine gute Schule besuchen kann, damit „mein Kind nicht mit Kriminalität aufwachsen muss“, so der O-Ton.

So geht die Schere zwischen arm und reich weiter auseinander.

Eine mir gute bekannte Privatschule wurde vor Jahren nur von wirklich Wohlhabenden genutzt oder von Kindern ausländischer Geschäftsleuten. Mittlerweile stehen auf der Warteliste überweigend deutsche Mittelstandswürste.

Klugschnacker 28.08.2024 08:48

Zitat:

Zitat von Andag007 (Beitrag 1755767)
Aber vielleicht verstehe ich dich besser, wenn du mal Volksvermögen definierst?! Meinst Du Steuern und Abgaben?

Das Volksvermögen ist die Summe sämtlicher Vermögen in einer Volkswirtschaft.

Nepumuk 28.08.2024 08:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1755787)
Nein, da muss man ganz dicke Bretter bohren und das ist ein anderes Thema. Aber immerhin spricht sie es klar und direkt an. Sie kritisiert z.B. unser Finanzsystem, was letztendlich der Ursprung ist. Erwartest du so etwas vom Koalitionspartner CDU oder gar FDP?

Nein, natürlich nicht. Weder CDU und FDP haben Antworten auf die Probleme unserer Zeit. Denen fehlt jede Idee, wie die Probleme zu lösen sind. Allerdings sehe ich auch bei SPD und Grünen wenig erfolgversprechende Lösungsansätze. Bei Letzteren geht es viel zu viel um Mieterschutz statt den Erwerb von Wohneigentum möglich zu machen.

Bleibt ein schwieriges Thema an dem BSW ganz sicher nichts ändern wird. Wir brauchen hier einen neuen gesamtgesellschaftlichen Ansatz. Solange "Mieten" als das Ideal hingestellt wird, sind wir auf dem Holzweg.

Andag007 28.08.2024 08:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1755790)
Das Volksvermögen ist die Summe sämtlicher Vermögen in einer Volkswirtschaft.

Das weiß ich schon. Ich dachte nur, du würdest dies anders interpretieren, daher meine Nachfrage. Mir erschließt sich jedoch immer noch nicht, durch welche konkreten Maßnahmen du Vermögen (für die sozial untersten Schichten dürfte es dabei hauptsächlich um Geldmittel gehen) sozusagen umschichten möchtest?

Schwarzfahrer 28.08.2024 09:21

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1755792)
...Bei Letzteren geht es viel zu viel um Mieterschutz statt den Erwerb von Wohneigentum möglich zu machen.... Solange "Mieten" als das Ideal hingestellt wird, sind wir auf dem Holzweg.

Ich denke, es ist eine Mischung von kulturellen Traditionen (Mieten ist für viele das "Normale", im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern), und finanziellen Aspekten.

Hierzulande ist Hauskauf etwas fürs Leben; in England habe ich sogar erlebt, daß vier Studenten für die Dauer des Studiums ein Häuschen in Uni-Nähe gekauft haben, weil es billiger kam (inkl. Verkauf nach den 4 Jahren), als die ganze Zeit je ein Zimmer zu mieten. Aber das hat auch viel damit zu tun, was "üblich" ist.

Wo der Staat aber eine Menge tun könnte, sind die Kauf-Nebenkosten (vor allem die hohe Grunderwerbssteuer, aber auch Notarkosten). Das machen andere Länder deutlich besser, gerade für die "kleinen Häuslebauer".

qbz 28.08.2024 09:25

Progressive Vermögens- und Erbschaftssteuer für Millionäre. Mit den Erträgen finanzieren der Staat und die Bundesländer Investitionen in die Bundesbahn, die Schulen, Gesundheit, Kultur und Breitensport (Hallenbadpreise z.B., die heute für Ärmere unbezahlbar sind), sozialer Wohnungsbau (Mieten). Viele Dienstleistungen sind heute für ärmere Schichten durch den Neoliberalismus unbezahlbar geworden, weil er überall die Prinzipien: "kostendeckend" und "Deregulierung" eingeführt hat. -----> Umschichtung. Ausserdem hätte ein solches Vorgehen eine konjunkturbelebende Wirkung zur Folge. Die Mehrwertsteuer war auch mal deutlich niedriger. Sie betrifft die ärmeren Schichten mehr, weil es keine Progression dabei gibt.

Nepumuk 28.08.2024 09:50

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1755796)
Ich denke, es ist eine Mischung von kulturellen Traditionen (Mieten ist für viele das "Normale", im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern), und finanziellen Aspekten.

Hierzulande ist Hauskauf etwas fürs Leben; in England habe ich sogar erlebt, daß vier Studenten für die Dauer des Studiums ein Häuschen in Uni-Nähe gekauft haben, weil es billiger kam (inkl. Verkauf nach den 4 Jahren), als die ganze Zeit je ein Zimmer zu mieten. Aber das hat auch viel damit zu tun, was "üblich" ist.

Wo der Staat aber eine Menge tun könnte, sind die Kauf-Nebenkosten (vor allem die hohe Grunderwerbssteuer, aber auch Notarkosten). Das machen andere Länder deutlich besser, gerade für die "kleinen Häuslebauer".

Da bin ich absolut bei dir. Die elenden Maklerkosten nicht zu vergessen. Die Nebenkosten müssen runter, vor allem für selbstgenutzten Erstbesitz. Mehrfach Immobilienbesitzer können dafür ruhig mehr zur Kasse gebeten werden.

Helmut S 28.08.2024 09:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1755798)
Progressive Vermögenssteuer für Millionäre.

Ne Finanztransaktionssteuer halt ich 2024 ff für deutlich sinnvoller. Vermögen, mit dem man nichts macht oder nichts machen kann, ist völlig wertlos und gesellschaftlich irrelevant - selbst in Gerechtigkeitsfragen spielt es keine Rolle. Ich würde es also gut finden, wenn die Verwendung von Vermögen besteuert wird.

Vermögenssteuer hat den Nachteil, dass sie sehr komplex umzusetzen ist, einen hohen Verwaltungsaufwand erzeugt (davon haben wir wahrlich mehr als genug), ein gewisses Risiko bzgl. KMU/Familienunternehmen birgt, bzgl. der Höhe gibt es verfassungsrechtliche Obergrenzen und gewisse Vermögensgegenstände sind zum Teil nicht oder nur sehr begrenzt erfassbar.

Ich würde alle Finanztransaktionen besteuern. Also wirklich alle: Angefangen von der Abhebung am Geldautomaten, Überweisung von Dividenden über den Kauf/Verkauf von Vermögensgegenstände bis hin zum Finanzgeschäft. 0,3-0,5% rum.

Sowas wird in Zukunft vor allem mit dem digitalen EURO super einfach zu machen sein und ist heute bei Bargeldbeschaffung und bargeldlosem Zahlungsverkehr schon easy. Das is n minimaler Verwaltungsaufwand.

Ich habe über das Potential im BGE Thread mal was geschrieben. Es ist mehr als riesig. Ich habe noch im Kopf, dass die Summe der Finanztransaktionen bereits 2007 über das 75-fache des Welt-BIP betrug. Es gibt keinen Weg, wie Staaten mehr Geld von Vermögenden kriegen können als mit einer FTS. Dagegen ist die Vermögenssteuer eine Lachnummer. Außerdem wäre das der Tod von diesen unsäglichen Microspekulationen wie Währungsgeschäften usw.

Sowohl bei der FTS wie auch bei der Vermögensteuer ist potentielle "Vermögensflucht" an sich kein Thema. Das hat man "im Griff". Hierzu gab es mal ne Oxfam Studie.

EDIT - Apropos Studie: Wer sich über das Konzept mal etwas genauer informieren möchte, kann das z.B. hier tun: Der deutsch-französische Vorschlag zu einer EU-Finanztransaktionssteuer - Internationale Einordnung und Politikempfehlungen

Wie gesagt, ich würde sowas auf alle Finanztransaktionen sehen wollen. Nicht nur auf den Wertpapierkauf.

:Blumen:


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