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Trimichi 24.08.2022 10:15

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1677362)
{Rant on}
Was sollte die Energieerzeuger dazu bewegen? Verantwortung für die Gesellschaft?
Beispielsweise lassen sich diese Energieversorger ja Abschaltungen von Kraftwerken vor Laufzeitende auch immer aus Steuergeldern vielfach übervergüten.

...
Ich bin da ehrlich neidisch, was da so mit der aktuellen Regierung an Umleitungen von Steuergeldern in die "eigenen Taschen" so geht, weil ich davon einfach noch nicht profitiere.:Maso:

In vier Monaten ist schon wieder Weihnachten. Und du bekommst ein 13. Gehalt, obschon das Jahr nur 12 Monate hat. Und dann darfst du dich auf Ostern und Pfingsten und die Maigrati freuen.

Falls noch etwas Glück dazu kommt, muss die Regierung für ihr Gemüse und die Schmerzen ein Schweigegeld bezahlen. Zum Beispiel plant nun die NASA in Kooperation mit der ESA in Mondgestein eingeschlossenes Helium auf dem Erdtrabanten abzubauen, als Alternative und vernuenftige Antwort auf den Alleingang unserer Regierung mit der kanadischen Regierung. Natürlich wird das, dieses aushalten müssen, nicht als Schmerzens- oder Schweigegeld verbuchten werden können, allerdings als Wintergeld.

Ist meiner Meinung nach Bestechung in größerem Umfang, um die Buerger bei der Stange zu halten. Ist eben die Frage was du machst. 1500,- EUR Wintergeld annehmen oder auch nicht. Ich überlege mir das. Das ist so wie damals im Mittelalter, als man sich gegenüber der katholischen Kirche einen Anlass kaufen konnte. So nicht ihr, Freunde! Und wo kommts her? Aus Amerika. Die Amis haben ja einfach Mal jedem Us-Buerger 1000 US Dollar ausgezahlt wegen Corona. 80 Millionen Mal 1500 EUR macht 120 Mrd. EUR. Das traue ich Scholz durchaus zu. Einfach Mal so per Federstrich.

Off-topic: was haben wir der Nachwelt hinterlassen? Die Pyramiden und das Marsgesicht.;)

keko# 24.08.2022 10:19

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677380)
...
Der Mechanismus wie Energie gehandelt und verteilt aber vor allem bepreist wird scheint mir auch überarbeitungsbedürftig. Der teuerste Hersteller bestimmt den Preis für alle? Kann ja wohl nicht wirklich wahr sein.

Wird darüber ernsthaft in der Öffentlichkeit gesprochen? :(
Oder auch: wie kann es sein, dass in Afrika der Hunger massiv steigt, wenn in der Ukraine Krieg ist? :( Ein paar Schiffe fahren und alles wieder gut...
Stattdessen Winnetou-Blödsinn und ob ein Habeck in einem Flieger eine Maske aufhat oder nicht :Lachen2:

qbz 24.08.2022 10:26

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1677384)
Kommentar zur Öffnung von Nordstream2:
https://www.t-online.de/nachrichten/...odesstoss.html

Daraus:
Das zweite Szenario ist übrigens viel wahrscheinlicher: Russland würde auch mit Nord Stream 2 nicht mehr Gas liefern. Denn die neue Pipeline ist mutmaßlich ebenso ein Vorwand wie die angeblich fehlende Turbine von Nord Stream 1. Das darf man nicht vergessen: Es gibt mehrere intakte Pipelines, über die Russland längst mehr Gas liefern könnte. Das will Putin aber nicht. Stattdessen nutzt er Gas als politische Waffe, deren Mündung direkt auf Deutschland zeigt.

Das sind propagandistische Meinungsartikel im Konjunktiv, die anschliessend mit feststellender Kriegsrethorik und Behauptungen abschliessen.

Fakten sind die Verhandlungen von Ungarn und Bulgarien mit Gazprom und die erweiterte Gasmenge, die Ungarn erhält. Fakt ist, dass die deutsche Regierung die Ölpipeline Drushba im Dezember schliessen will. Fakt ist, dass die deutsche Regierung aus dem Gasbezug von Russland aussteigen will, Kohlemeiler in Betrieb nimmt und umweltschädlicheres Fracking Gas aus der ganzen Welt nach Deutschland bringt. Fakten sind die Gaspreis- und Ölpreissteigerungen ab 2021 aufgrund der Energiepolitik und die negtiven Auswirkungen des liberalisierten Energiemarktes. Fakt ist, dass DE Polen russisches Gas liefert und DE NS2 verbieten will. Fakt ist, .......

TriVet 24.08.2022 10:34

Oh, mit Hervorhebungen nach Gusto kann man natürlich hantieren.
Geht dann aber zB auch so...

Russland würde auch mit Nord Stream 2 nicht mehr Gas liefern. Denn die neue Pipeline ist mutmaßlich ebenso ein Vorwand wie die angeblich fehlende Turbine von Nord Stream 1. Das darf man nicht vergessen: Es gibt mehrere intakte Pipelines, über die Russland längst mehr Gas liefern könnte. Das will Putin aber nicht.

tridinski 24.08.2022 10:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677392)
Fakt ist, dass DE Polen russisches Gas liefert

Was ich im Sinne der Solidarität der europäischen Länder sehr begrüße, schließlich stehen wir in der Sache 'russischer Krieg' Seite an Seite mit den Polen. Die übrigens so schlau waren ihre neue Gaspipeline durch die Ostsee in Norwegen starten zu lassen.

Wir liefern übrigens auch Strom nach Frankreich die gerade Probleme mit ihren AKW haben. Und tauschen Strom mit Norwegen aus. Und beziehen Gas aus NL. Und viele mehr.

Einzelne Länder auszudeuten ist in einem vernetzten System wenig sinnvoll, da kommen wir nur gemeinsam weiter.

qbz 24.08.2022 10:58

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677398)
Was ich im Sinne der Solidarität der europäischen Länder sehr begrüße, schließlich stehen wir in der Sache 'russischer Krieg' Seite an Seite mit den Polen. Die übrigens so schlau waren ihre neue Gaspipeline durch die Ostsee in Norwegen starten zu lassen.

Wir liefern übrigens auch Strom nach Frankreich die gerade Probleme mit ihren AKW haben. Und tauschen Strom mit Norwegen aus. Und beziehen Gas aus NL. Und viele mehr.

Einzelne Länder auszudeuten ist in einem vernetzten System wenig sinnvoll, da kommen wir nur gemeinsam weiter.

Absurdes Theater zulasten aller Verbraucher in Europa: Polen lehnt die Zahlungsmodalitäten von Gazprom ab, erhält also nichts mehr und bezieht das russische Gas von Deutschland, das wiederum die Modalitäten akzpetiert, aber natürlich die polnische Gasmenge nicht zusätzlich erhält. Das Gas fliesst nun in umgekehrter Richtung durch eine Pipeline, durch die vorher Gas aus Russland nach Polen geliefert worden ist. Würde DE wie Polen die Zahlungsmodalitäten ablehnen, bekämen beide kein Gas von Gazprom.

MattF 24.08.2022 11:04

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677380)
Der Mechanismus wie Energie gehandelt und verteilt aber vor allem bepreist wird scheint mir auch überarbeitungsbedürftig. Der teuerste Hersteller bestimmt den Preis für alle? Kann ja wohl nicht wirklich wahr sein.


Den Preis den Hafu nannte ist ja aber nicht der Preis zu dem die Marktteilnehmer tatsächlich einkaufen. Das ist nur der teuerste Preis der an dem Tag vorkam.
Hat nur Bedeutung als Referenz, bzw. um die Tendenzen zu sehen. Steigt dieser teuerste Preis oder sinkt er.

Der Preis für den kurzfristig Energie gehandelt wird ändert sich quasie sekündlich.

NBer 24.08.2022 11:07

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677402)
Absurdes Theater ....

Oder einfach Politik. Vielleicht will/muss sich Polen als Russlandanrainer anders positionieren als Deutschland, mehr Stärke und Souveränität ausstrahlen. Natürlich ist der umständliche Ablauf allen bewusst. Aber vielleicht geht es da um das Gesamtbild nach dem Motto "Wir lassen uns mit euren Gasmodalitäten nicht auf der Nase rumtanzen, also braucht ihr es militärisch gar nicht erst zu probieren".....

Trimichi 24.08.2022 11:15

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677392)
Das sind propagandistische Meinungsartikel im Konjunktiv, die anschliessend mit feststellender Kriegsrethorik und Behauptungen abschliessen.

Fakten sind die Verhandlungen von Ungarn und Bulgarien mit Gazprom und die erweiterte Gasmenge, die Ungarn erhält. Fakt ist, dass die deutsche Regierung die Ölpipeline Drushba im Dezember schliessen will. Fakt ist, dass die deutsche Regierung aus dem Gasbezug von Russland aussteigen will, Kohlemeiler in Betrieb nimmt und umweltschädlicheres Fracking Gas aus der ganzen Welt nach Deutschland bringt. Fakten sind die Gaspreis- und Ölpreissteigerungen ab 2021 aufgrund der Energiepolitik und die negtiven Auswirkungen des liberalisierten Energiemarktes. Fakt ist, dass DE Polen russisches Gas liefert und DE NS2 verbieten will. Fakt ist, .......

... da dürften wir uns alle bei "Genosse" Helium, ähm Helios freilich und den Seinigen bedanken? Denn er hatte ja gemeint, dass man NS2 in 45m Tiefe (unter Null) einfach in die Luft sprengen könnte.

Fakt ist: NS2 existiert. Es wäre so einfach: Frau Baerbock entschuldigt sich bei der russischen Regierung höchst offiziell. Anschließend entsendet man Diplomaten nach Russland und eine Wirtschaftsdelegation und bespricht das Energiebedarfsvolumina für DE aus RU und sorgt womöglich dafür, dass wir es alle warm haben im Winter und überdies dafür, dass wir die Energiewende doch noch hinbekommen.

Du als Psychologe kennst ja auch das kleine 1x1 der Mitmenschlichkeit?

1. Danke.
2. Bitte.
3. Entschuldigung.

Ich fürchte, dass müssen wir denen in Berlin noch beibringen, nicht dass wir als "Zunft der Psychologen" versagen und anschließend Berufsverbot erteilt bekommen auf Grund von Druckausübung der Ethikkommission im Sinne des StGB.

Also hier ist mein Sorry nach Russland. Iswinitje. Entschuldigung dafür, dass wir so eine "Kombo" gewählt haben als wiedervereinigte Deutsche. Und zudem kein konstruktives Misstrauensvotum auf den Weg bringen. Iswinit'. Mit vorzüglicher Hochachtung verneige ich mich in großer Demut vor den Adeligen und deren Familien, und stehe sogleich postwendend und ordnungsgemäß aufrecht und gerade vor Ihnen, Magnifizenz. Spectabilitäten, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Foristen, seid ganz lieb gegrüßt, mitlesende Öffentlichkeit, uns allen wünsche ich von Herzen gerne einen schönen Spätsommertag im Jahre des Herr Anno Domini 2023.

Hiermit verabschiede ich mich vorübergehend aus dem mMn besten aller Foren im deutschsprachigem Raum in den Urlaub und damit in das verlängerte und vorgezogene Wochenende, bedanke mich explizit und sehr gerne, unvoreingenommen und ehrlich bei der oder dem Admin für die Toleranz und die ehrenamtliche Mühe(n), die wohl notwendig ist/sind, so dass wir uns hier über die verschiedenen Themen in nicht zu beanstandender Form austauschen dürfen. :Blumen:

Danke. Bitte. Und Entschuldigung, lieber einmal zu viel entschuldigt, als zu einmal wenig.

P.S.: ich habe diese Regierung nicht gewählt. Als Bajuware habe ich CSU gewählt. Zweimal.

qbz 24.08.2022 11:27

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1677407)
....
Fakt ist: NS2 existiert. Es wäre so einfach: Frau Baerbock entschuldigt sich bei der russischen Regierung höchst offiziell.
.....

Am besten wäre: Frau Baerbock, Herr Habeck und Herr Scholz machen bei NS2 (und Drushba-Pipeline) gar nichts, chillen in Berlin ab, gehen an kein Telefon mit Biden, Selensky oder Putin am Draht und lassen ganz einfach die zuständigen Verantwortlichen ihre Arbeit verrichten: deutsche Zertifizierungsstelle, Nordstream 2 AG in Zug, Gazprom Germania, Gazprom Russland und bei der Raffinerie Schwedt Rosneft. Funktionierende freie Marktwirtschaft statt Kriegswirtschaft. Voila.

Hafu 24.08.2022 11:30

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1677385)
Dann kommst Du ja über 10kwh!!!

Was bekommst Du da noch an Einspeisevergütung?

Twsued

Der Vergütungssatz für kleinere und größere Anlagen wird sich in Zukunft (gemäß dem derzeitigen Gesetzesentwurf zur Neufassung des EEG nur relativ gering unterscheiden (8,6c unter 10kW, 7,5c für Anlagen bis 40 kW). Vielleicht lasse ich mir den eingespeisten Strom dann auch vergüten.

Bisher habe ich aber eine reine Selbstverbraucheranlage. In der Übergangszeit und im Winter heize ich nicht verbrauchte PV-Überschüsse per Heizstab in den großen Heizungspuffer zur Reduzierung der Ölbrennerlaufzeiten, für Warmwasser, in diverse Infrarotpanele in den Wohnräumen und im Hochsommer für die Klimaanlage im Schlafzimmer und in Zukunft (Lieferfrist für Module derzeit 12 Wochen), wenn die Anlage nochmal erweitert worden ist, kommen dann auch noch 'ne Split-Klima zur zusätzlichen Heizungsunterstützung und 'ne Luft-Wasser-Wärmepumpe dazu.

Mit der Erweiterung um einen Hausstromspeicher warte ich noch ein paar Jahre, bis die hier besonders überhitzten Preise diesbezüglich ein wirtschaftlich sinnvolles Niveau erreicht haben.

keko# 24.08.2022 11:43

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677398)
Was ich im Sinne der Solidarität der europäischen Länder sehr begrüße, schließlich stehen wir in der Sache 'russischer Krieg' Seite an Seite mit den Polen. Die übrigens so schlau waren ihre neue Gaspipeline durch die Ostsee in Norwegen starten zu lassen.

Wir liefern übrigens auch Strom nach Frankreich die gerade Probleme mit ihren AKW haben. Und tauschen Strom mit Norwegen aus. Und beziehen Gas aus NL. Und viele mehr.

Einzelne Länder auszudeuten ist in einem vernetzten System wenig sinnvoll, da kommen wir nur gemeinsam weiter.

Dagegen ist ja auch nichts zu sagen. Ebenso ist der Umschwung auf regenerative Energien absolut richtig. Was völlig daneben ist, sind diese Begleitumstände (Börse), die die Preise für Gas und demnächst Strom nach oben schießen lassen. Da muss einfach die Politik aktiv werden. Und die reagiert, wenn sie Druck bekommt (verbal meine ich natürlich).

Nepumuk 24.08.2022 11:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677412)
Am besten wäre: Frau Baerbock, Herr Habeck und Herr Scholz machen bei NS2 (und Drushba-Pipeline) gar nichts, chillen in Berlin ab, gehen an kein Telefon mit Biden, Selensky oder Putin am Draht und lassen ganz einfach die zuständigen Verantwortlichen ihre Arbeit verrichten: deutsche Zertifizierungsstelle, Nordstream 2 AG in Zug, Gazprom Germania, Gazprom Russland. Funktionierende freie Marktwirtschaft statt Kriegswirtschaft. Voila.

Gute Idee! Und als nächstes liefert dann Krauss-Maffei-Wegmann neue Leopard 2 Panzer an Russland als Ersatz für die durch ukrainische Nationalisten unrechtmäßig zerstörten T-72. Voila, Problem gelöst. :Maso:

qbz 24.08.2022 12:06

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1677427)
Gute Idee! Und als nächstes liefert dann Krauss-Maffei-Wegmann neue Leopard 2 Panzer an Russland als Ersatz für die durch ukrainische Nationalisten unrechtmäßig zerstörten T-72. Voila, Problem gelöst. :Maso:

Sorry Nepumuk, absurder Vergleich. Du kennst ja die lange vor der Ampel vom Bundestag beschlossenen gültigen Waffenexportgesetze.

tridinski 24.08.2022 12:29

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677412)
Funktionierende freie Marktwirtschaft statt Kriegswirtschaft.

Den Punkt kannst du mal bei den Kremlins anbringen dass sie bei NS1 das liefern was technisch möglich und vertraglich vereinbart ist, nämlich 100% der Kapazität.

Wenn sie bei NS1 machen was sie wollen, warum sollte das bei NS2 anders sein?

TriVet 24.08.2022 12:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677412)
Am besten wäre: Frau Baerbock, Herr Habeck und Herr Scholz machen bei NS2 (und Drushba-Pipeline) gar nichts, chillen in Berlin ab, gehen an kein Telefon mit Biden, Selensky oder Putin am Draht und lassen ganz einfach die zuständigen Verantwortlichen ihre Arbeit verrichten: deutsche Zertifizierungsstelle, Nordstream 2 AG in Zug, Gazprom Germania, Gazprom Russland und bei der Raffinerie Schwedt Rosneft. Funktionierende freie Marktwirtschaft statt Kriegswirtschaft. Voila.

Gerhard, bist Du es?:Lachen2:

keko# 24.08.2022 12:46

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677437)
Den Punkt kannst du mal bei den Kremlins anbringen dass sie bei NS1 das liefern was technisch möglich und vertraglich vereinbart ist, nämlich 100% der Kapazität.

Wenn sie bei NS1 machen was sie wollen, warum sollte das bei NS2 anders sein?

Aber wir sanktionieren Russland und führen einen Wirtschaftskrieg. Geben erneut 500.000.000€ zur Unterstützung. Was erwartest du denn?
Mich wundert es, dass Putin nicht längst dicht gemacht hat. Wahrscheinlich wartet er auf den Winter.

tridinski 24.08.2022 13:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1677442)
Mich wundert es, dass Putin nicht längst dicht gemacht hat.

Er zeigt damit dass er gerne liefern würde, er tut ja alles was möglich ist.

Hafu 24.08.2022 13:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1677442)
...
Mich wundert es, dass Putin nicht längst dicht gemacht hat. Wahrscheinlich wartet er auf den Winter.

Mich wundert das nicht. Wenn Putin die Gaspipelines komplett dicht gemacht hätte, dann wäre da Thema in der deutschen Öffentlichkeit erledigt und gleichzeitig eine wichtige Finanzierungsquelle des Krieges gegen die Ukraine versiegt.

Putin wäre also schön blöd, wenn er das tun würde bzw. getan hat. Schrecken ohne Ende ist aus der Sicht Putins allemal besser als ein kurzes Ende mit Schrecken.

Durch die hohen Gaspreise überweist Deutschland für die gerade mal noch 20% , die Russland derzeit noch zur deutschen Gasversorgung beiträgt, wesentlich mehr Geld als früher für 60% bis 70% russischen Gases am deutschen Gasmix.

Das ich schon im März für ein kompletten Gasstopp plädiert habe brauche ich ja nicht hier nochmal zu wiederholen. Das wäre auch volkswirtschaftlich die sinnvollere Lösung gewesen, weil Unternehmen und Privatleute dann auch frühzeitig und besser hätten planen können statt dauernd auf Putin zu hoffen und auch weil dann die Wirtschaftssanktionen ohne das Geld für russisches Gas bei weitem effektiver gewesen wären. Der komplette Gassstopp kommt sowieso und zwar dann wenn er Deutschland noch weh tut und Habeck weiß das auch weshalb er ja die Gasfüllstände der Speicher durch alternative teure Gaslieferanten längst auf Rekordstand gebracht hat um dann nicht blank dazustehen.

keko# 24.08.2022 13:08

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677446)
Er zeigt damit dass er gerne liefern würde, er tut ja alles was möglich ist.

Ja, so schätze ich ihn ein :o

Man muss sich schon wundern, dass man mit so jemandem über viele Jahre bis zum Gehtnichtmehr Geschäfte gemacht hat (und andere noch immer neue Geschäfte machen).

tridinski 24.08.2022 13:54

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1677450)
Man muss sich schon wundern, dass man mit so jemandem über viele Jahre bis zum Gehtnichtmehr Geschäfte gemacht hat (und andere noch immer neue Geschäfte machen).

man ist halt abhängig

keko# 24.08.2022 15:27

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677454)
man ist halt abhängig

Ja, jetzt ist man abhängig. All die Jahre vorher hätte man weitsichtiger und mit Plan handeln sollen. Es tut mir leid, aber so etwas erwarte ich von der Politik einfach. Aber scheinbar hat man das günstige Putin-Gas so lange ausgenutzt, bis es nicht mehr ging. Nun versucht man schnell irgendwelche Lösungen zu finden, meist ist das teuer. Die ganze Welt weiß, dass DE ein großes Problem hat. Sehr ärgerlich! Ausbaden werden wir es. Hätte nie im Leben gedacht, dass ich in DE über mögliche Stromausfälle, Wärmehallen und solche Dinge lesen muss. Mit einer durchdachten Energiewende, wie ich sie immer im Kopf hatte, hat das nichts mehr zu tun.

MattF 24.08.2022 16:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1677476)
Mit einer durchdachten Energiewende, wie ich sie immer im Kopf hatte, hat das nichts mehr zu tun.


Der Schuldige sitzt aber zu aller erst im Saarland. Unser dicker Wirtschaftsminister in spe, davor Strippenzieher im Kanzleramt. (Und die anderen aus den letzten 15 Jahren natürlich auch).

qbz 24.08.2022 16:23

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1677482)
Der Schuldige sitzt aber zu aller erst im Saarland. Unser dicker Wirtschaftsminister in spe, davor Strippenzieher im Kanzleramt. (Und die anderen aus den letzten 15 Jahren natürlich auch).

Deutschland hat schon Ende der 80ziger Jahre aus der Sowjetunion 40 % seines Erdgas Bedarfes gedeckt. Helmuth Schmidt hat das damals in den 80zigern gegen Reagan´s Widerstand durchgesetzt. (anders als der Befehlsempfänger Scholz mit NS2)

qbz 24.08.2022 16:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677449)
.....
Das ich schon im März für ein kompletten Gasstopp plädiert habe brauche ich ja nicht hier nochmal zu wiederholen.
....

Folgen: Einbruch des BIPP´s um mehrere Prozentpunkte, Börsencrash, Entlassungen, Betriebsschliessungen, keine Heizung im Winter für sehr viele Menschen in DE, kein Erdgas für Polen und die Schweiz, noch grössere Gasknappheit bei nichtrussischem Erdgas auf dem Weltmarkt und.noch höhere Gaspreise weltweit, höhere Inflation EU-weit.

keko# 24.08.2022 16:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677484)
Deutschland hat schon Ende der 80ziger aus der Sowjetunion 40 % seines Erdgas Bedarfes gedeckt. Helmuth Schmidt hat das damals gegen Reagan´s Widerstand durchgesetzt.

Das ist für mich keine Erklärung oder Entschuldigung oder sonst was. Man muss Dinge halt immer wieder neu beurteilen. Spätestens nach der Besetzung der Krim hätte man Umschwenken müssen. Jetzt bettelt Habeck quasi weltweit nach Alternativen. Der kann einem ja schon leid tun ;-)

Helios 24.08.2022 17:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677486)
Folgen: Einbruch des BIPP´s um mehrere Prozentpunkte, Börsencrash, Entlassungen, Betriebsschliessungen, keine Heizung im Winter für sehr viele Menschen in DE, kein Erdgas für Polen und die Schweiz, noch grössere Gasknappheit bei nichtrussischem Erdgas auf dem Weltmarkt und.noch höhere Gaspreise weltweit, höhere Inflation EU-weit.

das ist doch alles nicht so schlimm ;)

D A S I S T D E R E C H T E K A T A S T R O P H E N F A L L
================================================== =====
Energie - Erdinger Weißbräu: Bei Gaskrise droht "Weißbier-Triage"
https://www.sueddeutsche.de › wirtschaft › energie-erdinger-weissbraeu-bei...
26.05.2022 · München (dpa) - Der Vertriebschef der Brauerei Erdinger Weißbräu hält Bier für viel zu billig. Vor dem Hintergrund von explodierenden Energiekosten müsste Bier viel teurer
================================================== =====

https://www.sueddeutsche.de/wirtscha...0526-99-439814

offensichtlich ist er sich nicht immer der Tragweite seines Geschreibsel bewusst
:Huhu:

DocTom 24.08.2022 18:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1677487)
... Jetzt bettelt Habeck quasi weltweit nach Alternativen. Der kann einem ja schon leid tun ;-)

Warum die jetzt nicht hier in D eigene Wasserstoffgewinnung aufbauen, sondern es Kanada machen lassen verstehen wohl auch nur Scholz und Habeck...

Technologie, Ingenieure, Wasser bzw Meerzugänge in D vorhanden.
Geld beim Staat offensichtlich auch noch da (70Mio für KLs Spielzeugapperweiterung könnte man einsparen und dort investieren)

Pläne auch schon in den Schubladen der Energiewirtschaft.

Fehlt mMn nur der politische Wille...

qbz 24.08.2022 18:23

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1677209)
........
was die die Strompreise angeht: Habe ich das richtig verstanden dass der Preis, zu dem die Energiekonzerne den Strom an uns verkaufen dürfen, immer der höchste ist aus dem jeweiligen Stormmix? also regenerativ kostet 10c, aus Kohle 20c und aus Gas 30c (Zahlen fiktiv nur zur Illustration), dann können sie den gesamten Strom für 30c abrechnen? Wenn das von der Systematik her wirklich so ist könnte doch die Politik da massiv die Preise nach unten beiinflussen - wer weiss dazu belastbares?

Ich habe jetzt zum Handelspreis des Stroms an der Börse und wie der Gaspreis ihn beeinflusst von einer Bekannten genauere Infos: Es liegt an der sog. Merit-Order im Stromhandel

Zitat:

"Die Merit-Order ist die Einsatzreihenfolge von Kraftwerken. Sie beschreibt, welche Kraftwerke zuerst eingesetzt werden und welche Kraftwerke nur dann laufen, wenn wirklich ganz besonders viel Bedarf vorhanden ist. Zusammengefasst beschreibt die Merit-Order, dass zuerst Erneuerbare Energien, dann Atomkraftwerke, dann Kohlekraftwerke und zuletzt Gaskraftwerke in Deutschland eingesetzt werden.

Wenn der Bedarf am Markt sehr gering ist, werden nur die geförderten und günstigen Erneuerbaren Energien nachgefragt. Der Handelspreis orientiert sich dann an den Kosten der Erneuerbaren. Der Preis ist dann also eher gering. Wenn die Nachfrage aber steigt und auch der Strom aus den noch laufenden Kernkraftwerken benötigt wird, steigt der Handelspreis auf die Kosten des Atomstroms. Wenn der Bedarf noch höher ist, wird auch Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken nachgefragt und dementsprechend steigt der Handelspreis auf deren Kosten.
........
Da der Handelspreis aber übergreifend angewendet wird bzw. zumindest einen Trend vorgibt, wird bei hoher Nachfrage jeglicher Strom mit dem hohen Preis vergütet. Dabei entsteht also ein Extra-Gewinn für die günstigeren Erzeugungsanlagen, was in der Grafik oben blau dargestellt ist. Je teurer der Handelspreis an der Strombörse, desto höher ist der Gewinn der Erneuerbaren Energien.

qbz 24.08.2022 18:50

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677501)
Ich habe jetzt zum Handelspreis des Stroms an der Börse und wie der Gaspreis ihn beeinflusst von einer Bekannten genauere Infos: Es liegt an der sog. Merit-Order im Stromhandel

Heute hat auch Jens Berger bei den Nachdenkenseiten einen Artikel über die Folgen der von mir erwähnten Studie mit der Merit-Order (die europaweit gilt!) verfasst und präsentiert einen einfachen und schnell zu realisierenden Lösungsvorschlag, bei dem der Gaspreis keinen Einfluss mehr auf den Stromhandelspreis hätte.

Zitat:

Es ist volkswirtschaftlich verheerend, in einer solchen Situation an der Merit Order festzuhalten. Es gibt keinen Grund, warum die Produzenten von Strom aus regenerativen Energiequellen und die Kohle- und Kernkraftwerksbetreiber direkt derart massiv von den Problemen bei der Gasversorgung profitieren sollten. Nun kann man diskutieren, ob diese klaren „Übergewinne“ stärker besteuert werden. Davon hat der Stromkunde jedoch erst einmal nichts. Er zahlt die hohen Preise und wenn sie über die Übergewinnsteuer in das Staatssäckel gehen, ist das für ihn nichts Weiteres als eine absurd hohe „Steuer“ auf den Strom.

Daher sollte es nun die oberste Priorität sein, die Merit Order entweder übergangsweise zu streichen oder so anzupassen, dass sie sich mit der neuen Realität verträgt. Würde man beispielsweise Gaskraftwerke schlicht aus der Merit Order herausnehmen und ihre „Mehrkosten“ über eine Umlage finanzieren, würde dies den gesamten Strompreis derart massiv senken, dass diese Umlage ohne Probleme refinanziert werden könnte und der Endkundenpreis dabei deutlich sinkt. Handelt man nicht, droht uns in diesem Jahr nicht nur ein kalter, sondern auch ein dunkler Winter.
Strompreise – wenn die EU die Preismechanismen nicht ändert, könnten die Folgen katastrophal sein

Hafu 24.08.2022 19:11

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1677500)
Warum die jetzt nicht hier in D eigene Wasserstoffgewinnung aufbauen, sondern es Kanada machen lassen verstehen wohl auch nur Scholz und Habeck...

Technologie, Ingenieure, Wasser bzw Meerzugänge in D vorhanden.
Geld beim Staat offensichtlich auch noch da (70Mio für KLs Spielzeugapperweiterung könnte man einsparen und dort investieren)

Pläne auch schon in den Schubladen der Energiewirtschaft.

Fehlt mMn nur der politische Wille...

Nein, in Deutschland fehlt vorläufig der notwendige Überschuss an regenerativen Energien, um grünen Wasserstoff herzustellen. Wir schaffen es ja bis jetzt nichtmal unseren Strombedarf vollständig aus Wind- und Wasserkraft und Photovoltaik zu decken. Woher soll da Überschussenergie zur Herstellung von Wasserstoff kommen?

Prädestiniert dafür sind alle Länder mit viel Sonneneinstrahlung oder/und Möglichkeiten zur Nutzung von Wasserkraft und dünn besiedelte windreiche Länder, in denen man relativ problemlos Windräder aufstellen kann, ohne erst jahrelang gegen Bürgeinitiativen argumentieren zu müssen, die Windräder in der Nachbarschaft zu verhindern versuchen.

MattF 24.08.2022 19:29

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677484)
Deutschland hat schon Ende der 80ziger Jahre aus der Sowjetunion 40 % seines Erdgas Bedarfes gedeckt. Helmuth Schmidt hat das damals in den 80zigern gegen Reagan´s Widerstand durchgesetzt. (anders als der Befehlsempfänger Scholz mit NS2)

Jo und was der Bismarck alles gemacht hat ......

Ich hatte im übrigen nie was gegen Gaslieferungen aus Russland, allerdings hatte ich
insbesondere die letzten 15 Jahre was dagegen, dass das Kabinett Merkel die Ernergiewende an die Wand gefahren hat.

Das fing damit an, dass man die Solarbranche hat streben lassen und das ging bis in die letzten 5 Jahre wo man die Windbranche hat sterben lassen, obwohl man die Technologie mit unserem Geld aufgebaut hat und andere profitieren jetzt davon.

Ansonsten in meinen Teil ist ein gewichtiger Grund für Putin diesen Krieg zu beginnen, dass er genau weiß, dass in 10 Jahren keiner in Europa sein Gas mehr gewollt hätte und er damit in Rechtfertigungsdruck gegen die Oligarchen geraten wäre. Die hätten ihn irgendwann fallen lassen, wenn sie nichts mehr an ihm verdient hätten.
Also fängt man einen Krieg an und stellt alles im Grunde unter Kriegsrecht und rechtfertigt damit alles.

(P.s.: Ja und die Amis haben das schon X mal auch so gemacht. Für mich sind die Amis nicht besser als die russische Regierung aber halt auch nicht schlechter. Alles dieselbe Mischpoke).

Hafu 24.08.2022 19:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677501)
Ich habe jetzt zum Handelspreis des Stroms an der Börse und wie der Gaspreis ihn beeinflusst von einer Bekannten genauere Infos: Es liegt an der sog. Merit-Order im Stromhandel

Zum merit-order-Printzip habe ich heute früh schon was im Dialog mit Schwarzfahrer geschrieben und den Mechanismus der Preisfindung verlinkt.


Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677356)
...
Im Augenblick beeinflusst der Gaspreis in der Tat den Strompreis (aber nicht den Strompreis an selbst erzeugten Strom, sondern den sog. Börsenstrompreis. an der EPEX)

Zitat:

Day-Ahead-Handel: Organisiert ist der Day-Ahead-Markt als Auktion. Stromkäufer und Stromverkäufer geben jeweils bis spätestens 12 Uhr des Vortags ihre Gebote für den nächsten Tag ab. Neben Paketen für jede volle Stunde eines Tages werden auch Blockgebote gehandelt, beispielsweise für die stromintensiven Morgenstunden zwischen sieben und zehn Uhr. Die Höhe des Preises ergibt sich an der Schnittstelle, an der Angebot und Nachfrage zur Deckung kommen. Das letzte Kraftwerk, dessen Gebot zur Bedienung der Nachfrage noch zum Zuge kommt – und damit das teuerste ist – bestimmt also den Börsenpreis. Fachleute sprechen von „Grenzkraftwerk“ und „Merit-Order-Effekt“, den Preis nennt man „Markträumungspreis“.
Dieser wird täglich ermittelt und ergibt sich durch das teuerste Kraftwerk, das zur Deckung der benötigten Gesamtstrommenge zugeschaltet werden muss und dieses teuerste Krtaftwerk ist derzeit sehr oft ein Gaskraftwerk, da der Anteil an erneuerbaren Kraftwerken an normalen nicht allzu windigen Tagen nur bei 40 bis 50% liegt. Diesen Preis für den Strom, den das teuerste Kraftwerk kostet, erhalten dann alle Stromlieferer (also auch die Anbieter von Windkraft und PV für diesen Tag, so dass diese Preisfindung auch viel Geld in die Taschen von Windkraftanbietern und Betreiber von Solarfirmen spült)

Wenn der Anteil der Eneuerbaren Energien weiter deutlich innerhalb des Strommmix ansteigt, so dass auch an Tagen mit mäßigem Wind und mäßigem Sonnenschein genügend regenerative Energie ins Netz eingespeist werden kann, dann wird in ein paar Jahren das teuerste zusätzliche Kraftwerk, das zur Deckung des Bedarfs eingeschaltet werden muss nicht mehr ein Gaskraftwerk, sondern z.B. ein Batteriespeicher oder ein Pumpspeicherkraftwerk sein und dann wird auch der Börsenstrompreis an vielen Tagen gravierend sinken.

Noch wesentlich detaillierter wurde das Thema Strompreisfindung vor 4 Monaten in einer langen Sonderfolge von "Lage der Nation" mit dem Präsidenten der Bundesnetzagentur Klaus Müller beleuchtet.
Der konnte damals relativ schlüssig darlegen (auch für mich damals beim Zuhören überzeugend), dass dieser Prozess viele Vorteile für alle Beteiligten hat und sich über Jahre bewährt hat.

Damals war der Gaspreis schon massiv angestiegen, aber noch nicht ganz so extrem hoch wie jetzt, so dass man u.U. doch manches nochmal überdenken muss.

Es gibt z.B. schon seit Monaten viele renommierte Wirtschaftsexperten, die z.B. die Idee eines Gaspreisdeckels für russisches Öl befürworten. Das bedeutet, wir zahlen an Putin für das bezogene Gas nicht den derzeitigen Marktpreis sondern nur einen deutlich niedrigegeren Preis der sich am früherern Preisniveau orientiert. Dass wäre eine Art Übergewinnsteuer für den Krisengewinnler Russland, der ja bewusst mit dem Angriffskrieg im Sinne einer MArktmanipulation den Gas- und Ölpreis in die Höhe getrieben hat.
Da Putin auf die Einnahmen aus dem Verkauf von Gas an die EU angewiesen ist, glauben viele Ökonomen, dass er einem solchen Gaspreisdeckel widerwillig zustimmen würde, da man russisches Gas nicht mal eben woanders hin verkaufen kann und sich Gasquellen auch nicht mal eben zuschrauben lassen.

Wenn Putin den Gaspreisdeckel nicht akzeptieren würde, dann wären wir halt jetzt im Spätsommer an dem Punkt, an dem wir höchstwahrscheinlich irgendwann am Ende des Winters ohnehin sein werden, dass wir nämlich unseren Energiebedarf komplett ohne russisches Gas decken müssen.

qbz 24.08.2022 20:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677509)
Zum merit-order-Printzip habe ich heute früh schon was im Dialog mit Schwarzfahrer geschrieben und den Mechanismus der Preisfindung verlinkt.

Danke für das Zitat - Das habe ich damals offenbar übersehen - und den Link. Ich bin auf den Zusammenhang Strom-Gaspreis gestossen, als ich mir die Charts zum Strom- und Gaspreis angesehen habe. Die zu erwartenden Strompreissteigerungen (wegen der Gaspreise und der Merit-Order) und die sozialen Folgen treffen viele Menschen im nächsten Jahr sehr hart.


Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677509)
Es gibt z.B. schon seit Monaten viele renommierte Wirtschaftsexperten, die z.B. die Idee eines Gaspreisdeckels für russisches Öl befürworten. Das bedeutet, wir zahlen an Putin für das bezogene Gas nicht den derzeitigen Marktpreis sondern nur einen deutlich niedrigegeren Preis der sich am früherern Preisniveau orientiert. Dass wäre eine Art Übergewinnsteuer für den Krisengewinnler Russland, der ja bewusst mit dem Angriffskrieg im Sinne einer MArktmanipulation den Gas- und Ölpreis in die Höhe getrieben hat.

Da Putin auf die Einnahmen aus dem Verkauf von Gas an die EU angewiesen ist, glauben viele Ökonomen, dass er einem solchen Gaspreisdeckel widerwillig zustimmen würde, da man russisches Gas nicht mal eben woanders hin verkaufen kann und sich Gasquellen auch nicht mal eben zuschrauben lassen.

Wenn Putin den Gaspreisdeckel nicht akzeptieren würde, dann wären wir halt jetzt im Spätsommer an dem Punkt, an dem wir höchstwahrscheinlich irgendwann am Ende des Winters ohnehin sein werden, dass wir nämlich unseren Energiebedarf komplett ohne russisches Gas decken müssen.

Hast Du mal einen Link zu einem Artikel von den renommierten Wirtschaftsexperten, wo sie das ausführen. Ich würde das gerne mal nachlesen, wie sie das begründen.

In den Verträgen mit Gazprom wurde bekanntlich auf Wunsch DE im Zuge des liberalisierten Energiemarktes der durchschnittliche Börsenpreis für das russische Erdgas statt langfristige feste Preise vereinbart wie früher üblich, weil gehofft worden ist, damit "preiswerter" zu fahren, was sich jetzt als Nachteil erweist.

Dass Gazprom die Verträge abändert und einen deutlich unter dem Börsenpreis liegenden Kaufpreis für kurze Verträge akzeptiert, kann ich mir nicht vorstellen. Das erinnert zu sehr an Rohstoffkolonialismus, wo die Industrieländer die Bedingungen diktieren statt Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt und gleichwertige Handelsbeziehungen. Bei längeren Laufzeiten und festen Mengen hat früher Gazprom immer auch fest vereinbarte Preise, die sich nicht an den Schwankungen des Börsenpreis orientierten, abgeschlossen. Insofern kann ein Wechsel sinnvoll und möglich sein, wieder weg vom liberalisierten Strommarkt (Börsenpreis) hin zu vertraglich vereinbarten Preishöhen in den Lieferverträgen. Davon sprechen vermutlich die Ökonomen.

Zur Knappheit auf dem Gasmarkt trägt natürlich bei, dass die EU und als wichtigster Bezieher Deutschland so schnell wie möglich kein russisches Gas mehr kaufen wollen und stattdessen auf dem Weltmarkt alles aufkaufen und Klinken putzen. Da steigt sogar in den USA der Gaspreis, wenn DE in Kanada neue Gaslieferungen bestellen will. Es ist nicht der Ukrainekrieg per se, der für Knappheit und erhöhter Nachfrage auf dem Weltmarkt sorgt, sondern der Umgang der EU damit und der daraus entstehende Bedarf der EU und DE nach anderen Quellen auf dem Weltmarkt, um alle russischen Importe zu ersetzen, sowie die russischen Reaktionen darauf. Um den Gaspreis zu senken, braucht es marktwirtschaftlich ein höheres Angebot auf dem Weltmarkt im Vergleich zur Nachfrage, was mit NS2 schon 2021 möglich gewesen wäre. Willst Du das russische Gas vom Weltmarkt ausschliessen, steigt logischerweise erstmal der Gaspreis, solange es zu wenig erneuerbare Energien gibt oder Ersatz durch Kohle, Atom.

qbz 24.08.2022 21:18

Gasumlage als Umverteilungsumlage?
 
Welche Voraussetzungen muss ein Energie-Unternehmen eigentlich erfüllen, um die #Gasumlage zu nutzen? "Eine drohende Insolvenz gehört nicht dazu", erklärte heute Habecks Wirtschaftsministerium. "Wir stehen auf dem Standpunkt, dass ein Unternehmen auch Gewinne machen muss"

TriVet 24.08.2022 21:31

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1677507)
Jo und was der Bismarck alles gemacht hat ......

Ich hatte im übrigen nie was gegen Gaslieferungen aus Russland, allerdings hatte ich
insbesondere die letzten 15 Jahre was dagegen, dass das Kabinett Merkel die Ernergiewende an die Wand gefahren hat.

Das fing damit an, dass man die Solarbranche hat streben lassen und das ging bis in die letzten 5 Jahre wo man die Windbranche hat sterben lassen, obwohl man die Technologie mit unserem Geld aufgebaut hat und andere profitieren jetzt davon.

Ansonsten in meinen Teil ist ein gewichtiger Grund für Putin diesen Krieg zu beginnen, dass er genau weiß, dass in 10 Jahren keiner in Europa sein Gas mehr gewollt hätte und er damit in Rechtfertigungsdruck gegen die Oligarchen geraten wäre. Die hätten ihn irgendwann fallen lassen, wenn sie nichts mehr an ihm verdient hätten.
Also fängt man einen Krieg an und stellt alles im Grunde unter Kriegsrecht und rechtfertigt damit alles.

(P.s.: Ja und die Amis haben das schon X mal auch so gemacht. Für mich sind die Amis nicht besser als die russische Regierung aber halt auch nicht schlechter. Alles dieselbe Mischpoke).

Guter Beitrag, danke. :Blumen:

qbz 24.08.2022 21:41

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1677507)
Jo und was der Bismarck alles gemacht hat ......

Ich wollte damit nur darauf aufmerksam machen, dass die Bundesrepublik schon im Kalten Krieg von der UDSSR 40 % des Gasbedarfes bezogen hat.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1677507)
Das fing damit an, dass man die Solarbranche hat streben lassen und das ging bis in die letzten 5 Jahre wo man die Windbranche hat sterben lassen, obwohl man die Technologie mit unserem Geld aufgebaut hat und andere profitieren jetzt davon.

Kann ich nur unterstreichen.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1677507)
Ansonsten in meinen Teil ist ein gewichtiger Grund für Putin diesen Krieg zu beginnen, dass er genau weiß, dass in 10 Jahren keiner in Europa sein Gas mehr gewollt hätte und er damit in Rechtfertigungsdruck gegen die Oligarchen geraten wäre. Die hätten ihn irgendwann fallen lassen, wenn sie nichts mehr an ihm verdient hätten.
Also fängt man einen Krieg an und stellt alles im Grunde unter Kriegsrecht und rechtfertigt damit alles.

Putin wird in 10 Jahren 79 und wird ziemlich sicher nicht mehr im Amt sein wegen seines Alters.

DocTom 24.08.2022 21:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677505)
Nein, ... Woher soll da Überschussenergie zur Herstellung von Wasserstoff kommen?

Prädestiniert dafür sind alle Länder mit viel Sonneneinstrahlung oder/und Möglichkeiten zur Nutzung von Wasserkraft und dünn besiedelte windreiche Länder, in denen man relativ problemlos Windräder aufstellen kann, ohne erst jahrelang gegen Bürgeinitiativen argumentieren zu müssen, die Windräder in der Nachbarschaft zu verhindern versuchen.

Deutschland bzw Vattenfall verschenkt Strom ins Ausland, und es ist ein Europäisches Problem, Norwegen liefert doch regenerativen Strom, könnte auch H2 liefern. Island ebenso...:Huhu:
https://www.wasserstoffh2.de/2022/03...d-deutschland/
https://www.tagesspiegel.de/wirtscha.../27989982.html

Bin nicht überzeugt, warum das jetzt Kanada lösen soll, selbst Ghana läge da gedanklich und von der realen Entfernung näher...:Huhu:

Du hast sicher noch kein Windrad neben Deinem Haus, oder?

Schwarzfahrer 24.08.2022 22:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677356)
...
Meine Wechselrichter haben 12 Jahre Garantie.

Das klingt gut. Unser Kostal von 2014 hatte 2 Jahre, mit der Option der Verlängerung auf 5 Jahre (war damals auch einer der wenigen Geräte, die drei Stränge getrennt verarbeiten konnten; die Garantiebedingungen waren aber üblich; auch die Haltbarkeit von 10 Jahren wird so noch berichtet). Auf dem Blitzschlag-Schaden der Elektronik sind wir trotz Garantie sitzen geblieben. Sollten wir in den nächsten Jahren einen neuen Wechselrichter brauchen, wäre es interessant, zu wissen, welcher Hersteller solche Garantiebedingungen hat; Kostal auf jeden Fall nicht (aktuell 5 Jahre, mit einer Teil-Erweiterung auf weitere 5 auf "Material").
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677356)
Im Augenblick beeinflusst der Gaspreis in der Tat den Strompreis (aber nicht den Strompreis an selbst erzeugten Strom, sondern den sog. Börsenstrompreis. an der EPEX)...

Ja, das mit dem Börsenstrompreis ist ein eigenes Thema, wo sicher Verbesserungspotential drinsteckt. Ich denke (berufsbedingt) eher in Kosten - und da zählen nun mal die tatsächlichen Summenkosten für den Haushaltsstrom aus Eigenproduktion und Netzstrom.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677356)
Wenn der Anteil der Eneuerbaren Energien weiter deutlich innerhalb des Strommmix ansteigt, so dass auch an Tagen mit mäßigem Wind und mäßigem Sonnenschein genügend regenerative Energie ins Netz eingespeist werden kann, dann wird in ein paar Jahren das teuerste zusätzliche Kraftwerk, das zur Deckung des Bedarfs eingeschaltet werden muss nicht mehr ein Gaskraftwerk, sondern z.B. ein Batteriespeicher oder ein Pumpspeicherkraftwerk sein und dann wird auch der Börsenstrompreis an vielen Tagen gravierend sinken.

Dieses Szenario ist schön, aber leider reine Theorie und die Realisierung nicht absehbar; Pumpspeicherkraftwerke können nur einen Bruchteil des Bedarfs decken (und sind je nach Wasserstand in Flüssen gelegentlich auch unzuverlässig), und Batteriespeicher in der Größenordnung, wie es fürs Gesamtnetz nötig wäre, sind nicht absehbar. Schreibst ja selber:
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677414)
Mit der Erweiterung um einen Hausstromspeicher warte ich noch ein paar Jahre, bis die hier besonders überhitzten Preise diesbezüglich ein wirtschaftlich sinnvolles Niveau erreicht haben.

Das fehlende wirtschaftlich sinnvolle Niveau ist nur ein Hindernis für Mega-Batteriespeicher, der Materialbedarf ist ein anderes.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1677414)
... im Hochsommer für die Klimaanlage im Schlafzimmer und in Zukunft (Lieferfrist für Module derzeit 12 Wochen), wenn die Anlage nochmal erweitert worden ist, kommen dann auch noch 'ne Split-Klima zur zusätzlichen Heizungsunterstützung und 'ne Luft-Wasser-Wärmepumpe dazu.

Wieviel braucht denn so eine Klimaanlage? An sonnigen Tagen habe ich 50 -60kWh Tagesertrag, brauche davon tagsüber (ohne Klimaanlage) 3-4 kWh; über die "Dunkelzeit" kommen noch 2 - 3 kWh dazu. Ich wüßte nicht, wo ich täglich 40 -50 kWh zusätzlich verbrauchen sollte im Sommer; Warmwasser braucht auch keiner so viel.

Schwarzfahrer 24.08.2022 22:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1677484)
Deutschland hat schon Ende der 80ziger Jahre aus der Sowjetunion 40 % seines Erdgas Bedarfes gedeckt. Helmuth Schmidt hat das damals in den 80zigern gegen Reagan´s Widerstand durchgesetzt. (anders als der Befehlsempfänger Scholz mit NS2)

Ich kann mich aber auch erinnern, daß in den 80-ern, als das Schließen der deutschen Steinkohleförderung beschlossen wurde, Themen wie strategische Verteilung der Bezugsquellen, die Bedeutung von inländischen Energieträgern für die Versorgungssicherheit, u.v.a.m. öffentlich diskutiert wurden, um den Ausfall der strategisch wichtigen Kohle zu kompensieren. Ich habe damals irrtümlich geglaubt, daß soetwas zum grundlegenden Fach-Instrumentarium einer jeden Regierung in der Energiepolitik gehört: Diversifizierung, sichere inländische Energiequellen, etc.. Im Namen des Atomausstiegs und der Energiewende wurde das alles wohl über Bord geworfen - oder es kamen Minister ins Amt, die davon keine Ahnung hatten. Ich bin nicht sicher, welchen Grund ich schlimmer finde.


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