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Vicky 25.12.2016 21:35

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1281021)
Lebenslänglich ist 15 Jahre.

<klugscheißmodus an>

Die Strafe heißt übrigens "LEBENSLANG". Länglich ist der Wurm.

</klugscheißmodus aus>

Sorry, ick konnte nicht widerstehen... :Cheese:

Schwarzfahrer 25.12.2016 22:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280955)
Auf Dich haben sie diese Wirkung vielleicht – wie sie auf andere wirken, kannst Du nicht wissen.

Ich kann nicht wissen, wie es auf viele andere wirkt, aber ich kenne einige, die es so empfinden. Angeblich ist Kommunikation nicht was man sagt, sonder was der andere versteht.

Zitat:

Gleichwohl ist es nicht meine Absicht, Terror zu legitimieren oder zu entschuldigen.
Das ist mir klar, wollte ich auch nicht unterstellen. :Blumen:

Zitat:

Selbst wenn dabei religiöse Gründe im Vordergrund stünden, wie es Deine Meinung zu sein scheint,
Ganz allein bin ich mit der Meinung nicht; aber ich fnde es präziser, es ideologische Gründe zu nennen, da für mich der Islam, wie er aktuell in den meisten islamischen Ländern herrscht, mehr von einer totalitäeren Ideologie als von einer Religion an sich hat.

Zitat:

Der Islam und das Christentum leben schließlich die meiste Zeit recht friedlich nebeneinander her.
Friedlich nebeneinander her - zeitweise ja, vor allem wenn es kaum Berührungspunkte gab, und es keine mächtigen islamischen Staaten gab. Miteinander kaum jemals. Der Islam breitete sich doch gleich am Anfang mit enormer militärischer Eroberung um das Mittelmeer aus, bis tief nach Spanien, ja gar zeitweise Frankreich. Ich stamme aus einem Land, das 300 Jahre im Abwehrkrieg gegen den Islam geführt hat mit gewaltigen Verlusten und Verheerungen, (Ungarn). Ich kenne kein konkretes Beispiel in der Geschichte für ein friedliches und gleichberechtigtes, produktives Miteinander von Moslem-Gesellschaften mit Andersgläubigen.

Zitat:

sollten wir danach fragen, warum die Eskalation gerade jetzt geschieht. ... Das kann an Veränderungen innerhalb der Religionen liegen, etwa einer zunehmenden Radikalisierung in Teilen der islamischen Welt. Oder es kann äußere Anlässe geben, die mehr mit Politik zu tun haben, als mit Religion.
Beide Faktoren spielen sicher eine Rolle. Zum ersteren (zunehmende Radikalisierung des Islam) gibt es reichlich kompetente Analysen; soweit ich weiß, gab es in der Geschichte des Islam öfter solche Phasen, der Beginn des aktuellen Prozesses geht auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück.
Die politischen Gründe (die unnötigen militärischen Einmischungen des Westens in aller Welt, die Du ausführlich und richtig auflistest) sind in meinen Augen eher untergeordnet als Ursache - sonst hätten wir ähnlich viele Vietnamesische oder Mittelamerikanische Terroristen weltweit. Den stärkeren Grund sehe ich in der modernen Form des Kolonialismus, das Globalisierung heißt und durch wirtschaftliche Profitgier gespeist wird. Dies ergibt eine zu schnelle und erzwungene Mischung von einander sehr fremden, in wesentlichen Grundwerten widersprechenden Kulturen, was teilweise extreme Spannungen aufbaut. Ich kenne kein Beispiel in der Geschichte, wo das Zusammentreffen von ähnlich stark unterschiedlichen Kulturen friedlich und für beide Seiten positiv abgelaufen wäre, das schafft die menschliche Natur einfach nicht.

Olli 26.12.2016 00:39

Frohe Weihnacht,
Wenn man das zusammenfügt was man aus der Presse liest, erst falscher Täter, dann findet man Flüchtlingspapierere im LKW,dann wird er in Italien erschossen, dann wird gesagt das er fließend italienisch spricht und seit 2012 in Italien gesucht wurde,Fingerabdrücke bekannt war. Behaupte ich mal das er vielleicht nicht der Täter war, sondern uns nur vor Weihnachten ein beruhigendes Gefühl gegeben werden sollte, istaber auch nur so ein Gefühl von mir gut Nacht
Olli

Trimichi 26.12.2016 07:51

Zitat:

Zitat von Tetze (Beitrag 1281035)
Kannst du mir mal netterweise die dir offenbar so gut bekannten Fachbegriffe "Programm Delta", "lebenslange Freiheitsstrafe", "Sicherheitsverwahrung" und in diesem Zusammenhang auch "Fixierung" erläutern?

Offenbar habe ich Grundlage unseres Strafrechts völlig missverstanden - oder weißt du am Ende gar nicht, was du da schreibst?

In Kreisen des Secret Service spricht man von Programm Delta. Programm Delta meint die Neutralisierung des Attentäters. Statt von Tötung wird von Neutralisierung gesprochen.

Psychisch gestörte Gewalttäter können oft bis zum Ableben hinter Schloss und Riegel landen. Man spricht auch von Sicherheitsverwahrung (forensische Abteilung). Fixierungen und Depotspritzen werden von medizinisch ausgebildeten Psychiatern dazu eingesetzt Eigen- und/ oder Fremdgefährdungen auszuschließen.

MfG

Trimichi 26.12.2016 07:53

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1281036)
<klugscheißmodus an>

Die Strafe heißt übrigens "LEBENSLANG". Länglich ist der Wurm.

</klugscheißmodus aus>

Sorry, ick konnte nicht widerstehen... :Cheese:

Der verdammte Schnaps! :Blumen:

ThomasG 26.12.2016 08:40

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1281053)
Frohe Weihnacht,
Wenn man das zusammenfügt was man aus der Presse liest, erst falscher Täter, dann findet man Flüchtlingspapierere im LKW,dann wird er in Italien erschossen, dann wird gesagt das er fließend italienisch spricht und seit 2012 in Italien gesucht wurde,Fingerabdrücke bekannt war. Behaupte ich mal das er vielleicht nicht der Täter war, sondern uns nur vor Weihnachten ein beruhigendes Gefühl gegeben werden sollte, istaber auch nur so ein Gefühl von mir gut Nacht
Olli

... und das ist ja noch relativ gutmütig gedacht.

Ich muss zugeben, dass ich mich bereits bei den Anschlägen in Paris arg gewundert habe, dass da ein Täter ein Ausweisdokument auf der Flucht zurücklässt.
Gewundert ist ziemlich diplomatisch formuliert.
Die Erklärung, dass das geschehen sein könnte, weil die Täter eben praktisch bereits mit ihrem Leben abgeschlossen haben und es ihnen darum geht, damit in Verbindung gebracht zu werden und sie den Tod suchen, ist in meinen Augen auch recht wohlwollend, hat aber auch was recht überzeugendes.
https://www.welt.de/politik/deutschl...ecklassen.html

Mit den Ereignissen des 11. Septembers 2001 habe ich mich bis für Kurzem kaum beschäftigt.
Ich hatte da die Bilder der einstürzenden Zwillingstürme im Kopf, die in meinen Augen immer noch unglaublich schnell und fast "geordnet" in sich zusammen gestürzt sind.
Mir war nicht klar, dass im offiziellen Report über den Einsturz des Nachbargebäudes (WTC 7), was von keinem Passagierflugzeug getroffen wurde, nichts zu finden ist.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/...story/26888372

Jetzt kann man natürlich sagen ja der ThomasG das ist auch so einer.
Erst findet er die Art und Weise wie die Zwillingstürme in sich zusammen gefallen sind verdächtig und dann hört er was von einem dritten Turm und findet es verdächtig, dass über dessen Zusammenbruch im Report nichts zu lesen ist.

qbz 26.12.2016 09:06

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1281053)
Frohe Weihnacht,
Wenn man das zusammenfügt was man aus der Presse liest, erst falscher Täter, dann findet man Flüchtlingspapierere im LKW,dann wird er in Italien erschossen, dann wird gesagt das er fließend italienisch spricht und seit 2012 in Italien gesucht wurde,Fingerabdrücke bekannt war. Behaupte ich mal das er vielleicht nicht der Täter war, sondern uns nur vor Weihnachten ein beruhigendes Gefühl gegeben werden sollte, istaber auch nur so ein Gefühl von mir gut Nacht
Olli

Und wie erklärt sich die Selbstbezichtigung im Video, das der IS im Netz veröffentlichte? Wäre Amri nicht der Täter, hätte er sich vermutlich auf einer Polizeiwache mit erhobenen Händen und in Begleitung eines Anwaltes als Zeuge gestellt. Und um die DNA-Proben und die Fingerabdrücke aus der LKW-Kabine mit denen einer anderen Person auszutauschen, müsste man Leute bei der Kripo bestechen, damit die Täterfingierung nicht rauskommt.

Dass ein junger nordafrikanisch aussehender Mann mit Rucksack auf einem Umsteigebahnhofsvorplatz (Sesto San Giovanni) in einem Maliänder Vorort nachts um 3:00 von Streifenpolizisten nach seinem Ausweis gefragt wird, kommt bestimmt öfters vor. Auf dem Weg von Berlin passierte er vielleicht mehrere Streifen unkontrolliert, hier halt nicht mehr.

Apropos Beruhigung: Leider muss man annehmen, dass sich weitere Attentäter in der Warteschleife des IS befinden.

Klugschnacker 26.12.2016 09:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1281043)
Die politischen Gründe (die unnötigen militärischen Einmischungen des Westens in aller Welt, die Du ausführlich und richtig auflistest) sind in meinen Augen eher untergeordnet als Ursache - sonst hätten wir ähnlich viele Vietnamesische oder Mittelamerikanische Terroristen weltweit. Den stärkeren Grund sehe ich in der modernen Form des Kolonialismus, das Globalisierung heißt und durch wirtschaftliche Profitgier gespeist wird. Dies ergibt eine zu schnelle und erzwungene Mischung von einander sehr fremden, in wesentlichen Grundwerten widersprechenden Kulturen, was teilweise extreme Spannungen aufbaut. Ich kenne kein Beispiel in der Geschichte, wo das Zusammentreffen von ähnlich stark unterschiedlichen Kulturen friedlich und für beide Seiten positiv abgelaufen wäre, das schafft die menschliche Natur einfach nicht.

Hat der Iran jemals Krieg gegen die USA geführt? Sind die Ägypter in Frankreich und England einmarschiert? Gab es je irakische Aufklärungsflugzeuge über New York? Ist irgend ein Land aus der islamischen Welt in ein westliches einmarschiert mit der Begründung, es müsste dort eine bessere Regierung, bessere Werte oder eine bessere Gesellschaftsordnung durchsetzen?

Du sagst, ein wesentlicher Grund für die aktuellen Spannungen sei das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen. Du übersiehst dabei (no offense), dass es sich ganz überwiegend um einseitige Aggressionen des Westens gegenüber der islamischen Welt handelt.

Es geht nämlich gar nicht um Religion. Den Amerikanern und Europäern ist die Religion der Menschen im Mittleren Osten ziemlich egal, so wies es ihnen auch bei den Hindus in Indien oder den Buddhisten Chinas egal ist. Es geht auch nicht um Kultur, etwa die Abschaffung der Todesstrafe, denn die könnte man zuerst in den USA abschaffen. Die Menschenrechte werden in Saudi Arabien mit Füßen getreten, ohne dass der Westen dort einmarschierte. Es geht allein ums Öl. Folgende Grafik zeigt, in welchen Gebieten der Welt sich die USA und der Westen extrem für "Menschenrechte" interessieren:

Erdölreserven der Welt

Pippi 26.12.2016 09:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1281071)
Hat der Iran jemals Krieg gegen die USA geführt? Sind die Ägypter in Frankreich und England einmarschiert? Gab es je irakische Aufklärungsflugzeuge über New York? Ist irgend ein Land aus der islamischen Welt in ein westliches einmarschiert mit der Begründung, es müsste dort eine bessere Regierung, bessere Werte oder eine bessere Gesellschaftsordnung durchsetzen?

Du sagst, ein wesentlicher Grund für die aktuellen Spannungen sei das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen. Du übersiehst dabei (no offense), dass es sich ganz überwiegend um einseitige Aggressionen des Westens gegenüber der islamischen Welt handelt.

Es geht nämlich gar nicht um Religion. Den Amerikanern und Europäern ist die Religion der Menschen im Mittleren Osten ziemlich egal. Es geht auch nicht um die Abschaffung der Todesstrafe, denn die könnte man zuerst in den USA abschaffen. Die Menschenrechte werden in Saudi Arabien mit Füßen getreten, ohne dass der Westen dort einmarschierte. Es geht allein ums Öl. Folgende Grafik zeigt, in welchen Gebieten der Welt sich die USA und der Westen extrem für "Menschenrechte" interessieren:

Erdölreserven der Welt

:Blumen:

Sehr gut geschrieben. Finde es auch eine perverse Ansicht, dass man mit einem Militäreinsatz für Frieden sorgen kann.

Eine Lösung wäre sicher, wenn sich alternative Energiemodelle durchsetzen würde, welche von den Erdölheinis und den Politikern unterdrückt wird.

Schwarzfahrer 26.12.2016 10:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1281071)
Hat der Iran jemals Krieg gegen die USA geführt?

Ja, die Geiselnahme der Botschaftsangehörigen 79/80 sehe ich als kriegerischen Akt.

Zitat:

Sind die Ägypter in Frankreich und England einmarschiert?
Nein, aber die Mauren in Spanien und Frankreich.

Zitat:

Gab es je irakische Aufklärungsflugzeuge über New York?
Nein, aber Saudische Selbstmordpiloten, die nicht nur aufgeklärt haben.

Zitat:

Ist irgend ein Land aus der islamischen Welt in ein westliches einmarschiert mit der Begründung, es müsste dort eine bessere Regierung, bessere Werte oder eine bessere Gesellschaftsordnung durchsetzen?
Ja, das Osmanische Reich in ganz Osteuropa.

Zitat:

Du sagst, ein wesentlicher Grund für die aktuellen Spannungen sei das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen. Du übersiehst dabei (no offense), dass es sich ganz überwiegend um einseitige Aggressionen des Westens gegenüber der islamischen Welt handelt.
Die Agression der (vor allem amerikanischen) Politik ist gegenüber der ganzen dritten Welt, und richtet sich nicht spezifisch gegen die islamischen Länder; diese reagieren nur anders, als der Rest der Welt.

Zitat:

Es geht nämlich gar nicht um Religion. Den Amerikanern und Europäern ist die Religion der Menschen im Mittleren Osten ziemlich egal,
Stimmt, das ist das Prinzip der Religionsfreiheit. Den Moslems ist aber die Religion der anderen eben nicht egal, im Gegensatz zu z.B. Buddhisten, Chinesen, etc. Darum darf es uns leider auch nicht ganz egal sein.

Zitat:

Es geht auch nicht um Kultur, etwa die Abschaffung der Todesstrafe, denn die könnte man zuerst in den USA abschaffen. Die Menschenrechte werden in Saudi Arabien mit Füßen getreten, ohne dass der Westen dort einmarschierte. Es geht allein ums Öl. Folgende Grafik zeigt, in welchen Gebieten der Welt sich die USA und der Westen extrem für "Menschenrechte" interessieren:
Was meine These von der primären Urasache in der wirtschaftlichen Globalisierung bestätigt. Dem Westen geht es um wirtschaftliche Interessen - ja um die "Religion" ode "Ideologie" des Marktes; diese werden ggf. auch militärisch unterstützt, aber die treibende Kraft ist nicht militärische Eroberung, sondern die Ausweitung des westlichen Wirtschafttsystems auf die ganze Welt, mit dem Ziel der Profitmaximierung - da die "heimischen Märkte" nicht mehr genug "Wachstumspotential" haben. Menschrenrechte, Demokratie, etc. in Diktaturen einführen sind höchstens Vorwände, oder Tagträume von Idealisten. Die betroffenen Länder profitieren zwar wirtschaftlich oft von dieser Einmischung, aber gleichzeitig provoziert man damit einen Kulturschock, den jedes Land anders verdaut. Überall wurden aber durch diesen Prozeß Kulturen zu schnell gewandelt, was die meisten Menschen nicht gut aufnehmen.

Erst wenn die These von der zwingenden Notwendigkeit des satetigen wirtschaftlichen Wachstums im Mülleimer der Geschichte für gescheiterte Ideologien landet, kann man hoffen, daß sich jedes Land auf sich selbst besinnt, und nicht sein Heil oder sein Feind bei den anderen sucht. Etwas weniger Wohlstand wäre ein geringer Preis für eine friedlichere Welt, in der die verschiedenen Kulturen sich ihren eigenen Weg in ihrem eigenen Tempo suchen könnten, ohne zu viel Ein- und Vermischung. Das ist mein persönlicher Idealismus - mag vielleicht naiv sein, aber man darf in der Weihnachtszeit auch mal Träume haben.

Matthias75 26.12.2016 11:57

Zitat:

Zitat von Olli (Beitrag 1281053)
Frohe Weihnacht,
Wenn man das zusammenfügt was man aus der Presse liest, erst falscher Täter, dann findet man Flüchtlingspapierere im LKW,dann wird er in Italien erschossen, dann wird gesagt das er fließend italienisch spricht und seit 2012 in Italien gesucht wurde,Fingerabdrücke bekannt war. Behaupte ich mal das er vielleicht nicht der Täter war, sondern uns nur vor Weihnachten ein beruhigendes Gefühl gegeben werden sollte, istaber auch nur so ein Gefühl von mir gut Nacht
Olli


Und du meinst, um uns in Sicherheit zu wiegen, geben sie zu, dass verurteilte und registrierte Straftäter problemlos quer durch Europa reisen können und dass die Datenbanken der einzelnen Ländern scheinbar nicht brauchbar miteinander abgeglichen werden? Seltsame Art, ein Sicherheitsgefühl zu erzeugen.

Mal davon abgesehen, dass es ein ziemlicher Zufall wäre, dass ausgerechnet derjenige, der als Täter auserkoren wurde, zufällig wenig später ca. 1000km entfernt in eine Polizeikontrolle läuft, dann noch zufällig bewaffnet ist und sich sofort mit Waffengewalt zur Wehr setzt.

M.

LidlRacer 26.12.2016 12:11

Langsam wird's hier inflationär mit den Verschwörungstheorien. :Nee:

aequitas 26.12.2016 13:01

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1281099)
Langsam wird's hier inflationär mit den Verschwörungstheorien. :Nee:

Das passiert leider, wenn jede Äußerung inhaltlich ernst genommen werden soll, wenn alle Ängste akzeptiert werden sollen und die Menschen "abgeholt" werden sollen.

In anderen Worten zu einem anderen Thema:

ZEIT ONLINE: Sie haben die FPÖ-Wähler in einem Interview als Faschisten oder Idioten bezeichnet. Ist das in einer solch schwierigen Debatte hilfreich?

Menasse: Es geht nicht darum, ob es hilfreich ist. Es gilt, die Wahrheit auszusprechen. Es wird immer wieder gefordert, die Sorgen dieser Menschen ernst zu nehmen, ihnen zuzuhören. Sie müssten da abgeholt werden, wo sie sind. Aber was soll das heißen? Ich als Jude will nie wieder wo abgeholt werden. Wenn man die Menschen da abholt, wo sie sind, ist man selbst dort. Und wenn sie sagen: "Wir sind keine Faschisten, aber …", dann sind sie Idioten, die auf eindeutige faschistische Symbole mit Beifall reagieren.

FlyLive 26.12.2016 13:06

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1281099)
Langsam wird's hier inflationär mit den Verschwörungstheorien. :Nee:

Die Glaubwürdigkeit eines Jeden steht auf dem Prüfstein. Wer einmal lügt dem glaubt man nicht.

Das war nicht immer so und kommt nicht von ungefähr.

Wahlversprechen, IGEL Leistungen und Arztrechnungen die aus unerklärlichen Gründen um 30-40% innerhalb kurzer Zeit ansteigen, verwundern auch mich immer öfter.
Dazu noch Debatten der Politik, wo jeder dem anderen das Lügen vorwirft - Wem glaubt man da noch irgendwas ?

So einfach ist es nicht mehr und ausgeschlossen können selbst Verschwörungstheorien nicht werden. Man muss nur brutal und egoistisch genug denken können - schon wird vieles absurde plötzlich vorstellbar.

noam 26.12.2016 13:10

Daran, dass tatsächlich ein bzw der Ausweis im LKW gefunden wurde glaube ich auch nicht. Ich glaube eher, dass dies eine Lüge ist, um die tatsächliche Quelle, woher sie auch immer stimmen mag, zu schützen.

Allerdings offenbart dieser Fall so gut wie bislang kein anderer wie schlecht der Datenaustauch zwischen Bundesländern, Bund und anderen europäischen Staaten funktioniert.

Anstatt jetzt nach noch mehr Überwachung zu schreien, sollten unsere hysterischen Politiker eher diese Baustelle angehen und Datenaustauchhindernisse aus der Welt schaffen. Wir können internationalem Terrorismus oder internationaler Kriminalität in einem Europa ohne Grenzen, nicht mit statischem beharren auf Kleinstaaterei und Föderalismus begegnen.

qbz 26.12.2016 13:17

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1281110)
Daran, dass tatsächlich ein bzw der Ausweis im LKW gefunden wurde glaube ich auch nicht. Ich glaube eher, dass dies eine Lüge ist, um die tatsächliche Quelle, woher sie auch immer stimmen mag, zu schützen.

Der Täter soll in Italien keinen Ausweis dabei gehabt haben.

Matthias75 26.12.2016 13:47

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1281106)
Das passiert leider, wenn jede Äußerung inhaltlich ernst genommen werden soll, wenn alle Ängste akzeptiert werden sollen und die Menschen "abgeholt" werden sollen.

Da sind aber in meinn Augen mehrere Aussagen durcheinandergeworfen:

1. Klar kann/muss man nicht jede Aussage/Stammtischparole (es geht hier vermutlich mehr um die Aussagen von Rechtspopulisten) ernst nehmen. Was man aber ernst nehmen muss ist die Gefahr, dass diese Parolen bei anderen, ängstlichen Mitbürgern auf fruchtbaren Boden fallen, deshalb

2. muss man die Ängste der Menschen (als Politiker) ernstnehmen. Denn wenn diese Mitbürger sich nicht ernstgenommen bzw. allein gelassen fühlen, suchen sie sich jemand, der ihnen diese fehlende Sicherheit verspricht, oder anders ausgedrückt

3. wenn die Parteien diese Mitbürger nicht abholen, tun das die Rechtspopulisten.

M.

LidlRacer 26.12.2016 14:50

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1281110)
Daran, dass tatsächlich ein bzw der Ausweis im LKW gefunden wurde glaube ich auch nicht. Ich glaube eher, dass dies eine Lüge ist, um die tatsächliche Quelle, woher sie auch immer stimmen mag, zu schützen.

Dann überleg mal, wie viele Leute schon an so einer winzigen ichsagmal Verschwörung mitarbeiten und die Klappe halten müssten! Das ist doch völlig absurd. Noch absurder wird's bei den viel größeren Verschwörungsmärchen.

schnodo 26.12.2016 15:07

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1281110)
Daran, dass tatsächlich ein bzw der Ausweis im LKW gefunden wurde glaube ich auch nicht. Ich glaube eher, dass dies eine Lüge ist, um die tatsächliche Quelle, woher sie auch immer stimmen mag, zu schützen.

Das wäre ja schon die nächste Verschwörungstheorie. ;)

Was Verschwörungstheorien angeht, so muss ich mittlerweile leider sagen, dass sich die absurdesten teilweise als Tatsache herausgestellt haben. Ich kann mich erinnern, dass ich vor etlichen Jahren, d.h. deutlich vor Snowden, mal mit einem Bekannten darüber diskutiert habe, ob die NSA in der Lage sei, den gesamten Internetverkehr, der innerhalb und über die USA läuft, zu überwachen und in Echtzeit auszuwerten. Ich habe so argumentiert, die benötigte Rechen- und Speicherkapazität viel zu hoch wäre, als dass dies realistisch wäre. Jahre später stellt sich heraus, dass ich keine Ahnung davon hatte, wie gut das skaliert und dass sie nicht nur den gesamten Verkehr der USA sondern der ganzen Welt für 30 Tage speichern können und nahezu beliebigen Zugriff auf alle Kommunikations-Infrastruktureinrichtungen haben, solange diese nur interessant genug sind.

Darüber hinaus haben sie bei der Entwicklung von offenen Standards für Krypto-Protokolle absichtlich Defekte injiziert, um sich Brute-Force-Attacken zu erleichtern. Auch das hätte ich für abwegig gehalten.

Mittlerweile schließe ich fast nichts mehr und ich traue nicht mehr nur den Schurkenstaaten sondern auch unseren Regierungen fast jede denkbare Schweinerei zu. Wenn sie sich einen Vorteil davon versprechen und glauben, dass es den Ausgang der nächsten Wahl nicht für sie negativ beeinflusst, werden sie es tun.

schnodo 26.12.2016 15:12

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1281122)
Noch absurder wird's bei den viel größeren Verschwörungsmärchen.

Mich würde interessieren, wie Du sog. Verschwörungstheorien bewertest. Ist es Dir noch nie passiert, dass eine Verschwörungstheorie sich als wahr herausgestellt hat?

Wenn nicht, wüsste ich gerne, wie Dir das gelingt. Ich habe da insofern Defizite, dass Dinge, die ich aus moralischen, rechtlichen oder technischen Gründen nicht für möglich gehalten hätte, tatsächlich gemacht werden. :Blumen:

noam 26.12.2016 15:33

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1281122)
Dann überleg mal, wie viele Leute schon an so einer winzigen ichsagmal Verschwörung mitarbeiten und die Klappe halten müssten! Das ist doch völlig absurd. Noch absurder wird's bei den viel größeren Verschwörungsmärchen.

In diesem konkreten Fall ist die Personenzahl die Zugriff auf den Innenraum der Sattelzugmaschine NACH der Sicherstellung doch sehr überschaubar und wird sich höchstens auf die Mitarbeiter des KTI des LKA Berlin oder des BKA (mir ist nicht bekannt, wer die Spurensuche/-sicherung durchgeführt hat) beschränken. Und zwischen Verschwörungstheorie und "nur für den Dienstgebrauch" bzw. Fehlinformation aus ermittlungstaktischen Gründen gibt es ja nun noch diverse Grautöne.

Und im Kleinen gibt es durchaus regelmäßig Pressemitteilungen, die aus verschiedenen Gründen (meistens um Persönlichkeitsrechte zu schützen) von der ganzen Wahrheit ein wenig abweichen.

Allerdings ist dies in diesem konkreten Fall alles wilde Spekulation. Allerdings wird ja gern darauf abgestellt, dass der Täter sich durch das "Ausweisen" mit dieser Tat "brüsten" möchte bzw dazu bekennen. Da frag ich mich, wenn er schon den "Suicide by Cop" wählt, in dem er in Italien direkt zur Schusswaffe greift, warum er nicht als er den LKW verließ schon zur Schusswaffe griff und noch mit einer Art Amoklauf seinen Anschlag fortsetzte.


Es gibt bei so einem Ereignis meist zu viele Fragen, deren Antworten der Öffentlichkeit aus ermittlungstaktischen und auch Gründen der Staatssicherheit nicht gegeben werden können. Völlige Transparenz der Strafverfolgung bedeutet eben auch, dass das Gegenüber aus Fehlern lernen kann.

qbz 26.12.2016 16:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1281043)
....
Ganz allein bin ich mit der Meinung nicht; aber ich fnde es präziser, es ideologische Gründe zu nennen, da für mich der Islam, wie er aktuell in den meisten islamischen Ländern herrscht, mehr von einer totalitäeren Ideologie als von einer Religion an sich hat.

Friedlich nebeneinander her - zeitweise ja, vor allem wenn es kaum Berührungspunkte gab, und es keine mächtigen islamischen Staaten gab. Miteinander kaum jemals. Der Islam breitete sich doch gleich am Anfang mit enormer militärischer Eroberung um das Mittelmeer aus, bis tief nach Spanien, ja gar zeitweise Frankreich. Ich stamme aus einem Land, das 300 Jahre im Abwehrkrieg gegen den Islam geführt hat mit gewaltigen Verlusten und Verheerungen, (Ungarn). Ich kenne kein konkretes Beispiel in der Geschichte für ein friedliches und gleichberechtigtes, produktives Miteinander von Moslem-Gesellschaften mit Andersgläubigen.

Beide Faktoren spielen sicher eine Rolle. Zum ersteren (zunehmende Radikalisierung des Islam) gibt es reichlich kompetente Analysen; soweit ich weiß, gab es in der Geschichte des Islam öfter solche Phasen, der Beginn des aktuellen Prozesses geht auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück.
Die politischen Gründe (die unnötigen militärischen Einmischungen des Westens in aller Welt, die Du ausführlich und richtig auflistest) sind in meinen Augen eher untergeordnet als Ursache - sonst hätten wir ähnlich viele Vietnamesische oder Mittelamerikanische Terroristen weltweit. Den stärkeren Grund sehe ich in der modernen Form des Kolonialismus, das Globalisierung heißt und durch wirtschaftliche Profitgier gespeist wird. Dies ergibt eine zu schnelle und erzwungene Mischung von einander sehr fremden, in wesentlichen Grundwerten widersprechenden Kulturen, was teilweise extreme Spannungen aufbaut. Ich kenne kein Beispiel in der Geschichte, wo das Zusammentreffen von ähnlich stark unterschiedlichen Kulturen friedlich und für beide Seiten positiv abgelaufen wäre, das schafft die menschliche Natur einfach nicht.

Hi Schwarzfahrer,

1. Religionen im Osmanischen Reich: lies bitte mal diesen umfänglichen Eintrag über die Religionen im Osmanischen Reich durch. Das Verhältnis zwischen den Religionen gestaltete sich anders und sehr viel differenzierter, als wie Du es beschreibst. Der Idee von einem "Kampf der Kulturen" innerhalb des Osmanischen Reiches wird deutlich widersprochen. Schliesslich befanden sich die Moslems auch zu Zeiten der Sultanatsherrschaft in der Minderheit gegenüber den Christen und Juden im Osmanischen Reich. Juden flüchteten aus Spanien ins "tolerantere" Osmanische Reich. Das Zusammenleben der Religionen verlief in der Tendenz eher friedlich. Der Hauptgrund für die Kriege, welche zum Zerfall des Osmanischen Reiches führten, sieht der Artikel in dem Streben nach nationaler Unabhängigkeit und nicht im Kampf um einheitliche Religions-/Kulturstaaten.
Christen- und Judentum im Osmanischen Reich

2. Heterogener Islam: Den Islam, den Du als totalitäre Ideologie bezeichnest, gibt es nicht, weil der heutige Islam aus verschiedenen Strömungen besteht, die sich gerade inbezug auf das Verhältnis der muslimischen Religion zu einem Nationalstaat auch widersprechen. Du müsstet da schon auf konkrete Strömungen, Richtungen verweisen, sonst setzt Du den islamischen Fundamentalismus = Islam.

3. Friedliches Zusammenleben: Die Muslime in den westeuropäischen Ländern zeichnen sich IMHO durch eine sehr grosse kulturelle Heterogenität aus. Sie unterscheiden sich inbezug auf ihre ursprüngliche Herkunftsregion (von Afghanistan über Kaukasus, Iran, Nahost bis Marokko, in EU Geborene), Religionsgruppe, politischer Orientierung, sozialer Status und Familienstand (Gross- bis Kleinfamilie) gewaltig. Das Zusammenleben mit Moslems, Christen, Juden, Atheisten etc. erfolgt friedlich. Das ist möglich, weil in die menschliche Natur kein "Kulturgen" oder "Islamgen" eingepflanzt ist, wie man nach Deiner Behauptung annehmen muss, dass ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Religionen sprich Kulturen nicht möglich wäre wegen der menschlichen Natur. Im Gegenteil: Die menschliche Natur verhält sich extrem anpassungs- und lernfähig. Irgendwie müsste man ja auch definieren, was "abendländische Kultur" überhaupt ist. Für mich gehört leider auch sehr viel Unheil und Krieg dazu wie der Faschismus in DE, IT, E.

noam 26.12.2016 17:04

Ich finde, wir (also die westliche Welt) macht es sich ziemlich einfach, wenn wir die Aggressivität einer Minderheit einer Glaubensrichtung allein auf den Glauben herunterbrechen.

Dafür finden sich einfach zu viele Menschen in den Reihen der "Glaubenskrieger", denen viele Menschen einen fundamentalistischen Glauben absprechen, sondern es sind einfach gestörte Menschen mit Lust am Zerstören und Töten. Ganz einfache Kriminelle mit einem Hang zur Gewalt halt. Es glaubt doch niemand, dass jemand, der zuvor mit dem Islam nicht viel am Hut hatte, Drogen konsumiert, straffällig wird, sich urplötzlich rein ideologisch zum fundamentalistischen Islam bekennt und nur für diesen in den heiligen Krieg zieht? Das mag vereinzelnd sicherlich zutreffen, aber bei vielen ist es einfach eine gestörte Mischung aus Aggressionsstörungen und Perspektivlosigkeit. Hier greifen wahrscheinlich die selben Mechanismen, die Menschen immer wieder an den Tag legen, wenn sie ideologischen Rattenfängern auf den Leim gehen (Anhänger der Roten Khmer in Kombotscha, Stalins, Francos oder Hilters Schlägertrupps, von den ganzen Metzgertruppen die durch Afrika ziehen).

Wir sollten uns lieber Gedanken darüber machen neben der Bekämpfung des Kindes im Brunnen, wie wir Präventiv so etwas in Zukunft verhindern können. Dazu würde aber ein großes Maß an Selbstkritik nötig. Allein mir fehlt der Glaube, dass unsere Politkern zu diesem Maß an Kritik fähig sind

JENS-KLEVE 26.12.2016 17:48

Super, jemand der meine Meinung vertritt und es besser formulieren kann als ich.
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1127526.html

drullse 26.12.2016 18:07

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1281135)
Allein mir fehlt der Glaube, dass unsere Politkern zu diesem Maß an Kritik fähig sind

Damit bist Du nicht alleine - im Gegenteil.

schnodo 26.12.2016 18:13

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1281141)
Super, jemand der meine Meinung vertritt und es besser formulieren kann als ich.
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1127526.html

Danke! Ich schließe mich an.

drullse 26.12.2016 20:54

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1281141)
Super, jemand der meine Meinung vertritt und es besser formulieren kann als ich.
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1127526.html

Gute Kolumne - die, die es betrifft, wird es jedoch nicht erreichen.

Flow 26.12.2016 21:44

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1281141)
Super, jemand der meine Meinung vertritt und es besser formulieren kann als ich.
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1127526.html

Um was wird da gekämpft ? Das Recht, sich aufzuregen ?
Erscheint mir etwas "unreif" ...

Tetze 26.12.2016 21:54

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1281021)
Lebenslänglich ist 15 Jahre. Darüber sind wir uns einig?? ...

Sorry, das ist falsch, aber das kannst du auch einfach nachlesen. Lebenslange Freiheitsstrafe ist zeitlich unbefristet, mit der Option einer Entlassung auf Bewährung nach frühestens 15 Jahren. Durchschnittliche Inhaftierungszeit entsprechend Verurteilter liegt über 15 Jahren, ich glaube derzeit ca. 18 Jahre.
Dies gilt aber z.B. nicht, wenn eine besondere Schwere der Tat vorliegt.

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1281021)
...Wir sprechen also von lebenslanger Sicherheitsverwahrung, Depotspritzen, Fixierung usw...

Sicherheitsverwahrung ist streng zu trennen von der Freiheitsstrafe! Sie dient alleine dem Schutz der Gesellschaft vor weiteren Straftaten, die bei Entlassung des Straftäters zu erwarten wäre. Zumeist wird diese aber in Verbindung mit zeitlich befristeten Straftaten verhängt, da die lebenslange Freiheitsstrafe nicht beendet werden darf, wenn eine weitere Gefährdung vom Verurteilten ausgeht.
Woher du dein Wissen über die angebliche Anwendung von Depotspritzen und Fixierungen im Strafvollzug hast, ist mir natürlich nicht bekannt, jedoch wird hierzulande keiner dauerhaft in seiner Gefängniszelle angebunden!


Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1281060)
In Kreisen des Secret Service spricht man von Programm Delta. Programm Delta meint die Neutralisierung des Attentäters. Statt von Tötung wird von Neutralisierung gesprochen...

Auch hier wirst du wohl internes Wissen haben, zu dem ich keinen Zugang habe, ich kann da nur raten, langjähriger Mitarbeiter des Secret Service?
Zumindest war mir nicht bekannt, dass die italienische Polizei in Diensten des Secret Service steht. Oder ernsthaft ausgedrückt: Was denkst du eigentlich, da wurden die italienischen Polizisten im Rahmen einer beabsichtigten Personenkontrolle unvermittelt beschossen - was denkst du, wie du in einer solchen Situation reagieren würdest? Es ist nur natürlich, dass die Polizisten ebenfalls schossen, da muss man nicht mit wirren Begriffen wie "Plan Delta" um sich werfen!

NBer 26.12.2016 22:09

Zitat:

Zitat von Tetze (Beitrag 1281169)
........ ich kann da nur raten, langjähriger Mitarbeiter des Secret Service?.......

muss er sein. ich habe mal nach "secret service program delta" gegoogelt. treffer: 0. zumindest in so einem zsuammenhang. es gibt aber anscheinend einen "secret service" für delta line flieger :Cheese:
also entweder hat er totales insiderwissen, was noch nicht mal auf verschwörerseiten im internet auftaucht....oder eine überbordende fantasie :-)

Tetze 26.12.2016 22:18

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1281129)
In diesem konkreten Fall ist die Personenzahl die Zugriff auf den Innenraum der Sattelzugmaschine NACH der Sicherstellung doch sehr überschaubar und wird sich höchstens auf die Mitarbeiter des KTI des LKA Berlin oder des BKA (mir ist nicht bekannt, wer die Spurensuche/-sicherung durchgeführt hat) beschränken. Und zwischen Verschwörungstheorie und "nur für den Dienstgebrauch" bzw. Fehlinformation aus ermittlungstaktischen Gründen gibt es ja nun noch diverse Grautöne.

Und im Kleinen gibt es durchaus regelmäßig Pressemitteilungen, die aus verschiedenen Gründen (meistens um Persönlichkeitsrechte zu schützen) von der ganzen Wahrheit ein wenig abweichen.

Allerdings ist dies in diesem konkreten Fall alles wilde Spekulation. Allerdings wird ja gern darauf abgestellt, dass der Täter sich durch das "Ausweisen" mit dieser Tat "brüsten" möchte bzw dazu bekennen. Da frag ich mich, wenn er schon den "Suicide by Cop" wählt, in dem er in Italien direkt zur Schusswaffe greift, warum er nicht als er den LKW verließ schon zur Schusswaffe griff und noch mit einer Art Amoklauf seinen Anschlag fortsetzte.


Es gibt bei so einem Ereignis meist zu viele Fragen, deren Antworten der Öffentlichkeit aus ermittlungstaktischen und auch Gründen der Staatssicherheit nicht gegeben werden können. Völlige Transparenz der Strafverfolgung bedeutet eben auch, dass das Gegenüber aus Fehlern lernen kann.

Das wundert mich schon etwas, dass du bei deinem beruflichen Hintergrund solch eine Theorie aufstellst! Natürlich ist der hier relevante Personenkreis (es war übrigens das LKA) begrenzt, aber ist sind dann ja doch immer mehr als man denkt. Undes war ja im vorliegenden Fall schon wieder erstaunlich, dass Informationen durchgesickert sind, die noch gar nicht freigegeben waren - und da soll so etwas dann auf Dauer geheim bleiben?
E wäre ja auch gar nicht notwendig gewesen, einen entsprechenden Sachbeweis "zu erfinden", da hätte man sich ja auch locker eine Geschichte ausdenken können, die weniger leicht zu überprüfen wäre (stell dir nur vor, jemand hätte die Ausweispapiere, der angeblich bei der Polizei liegt, der Presse zugespielt - nee, das wäre eine sehr schlechte Finte gewesen...)
Außerdem sind ja nun einmal bei einer Gerichtsverhandlung die Tatsachen öffentlich zu verhandeln - es gibt zwar Quellen, die nicht benannt werden (im Rahmen enger gesetzlicher Vorschriften), aber solche Sachbeweise sind zweifelsfrei immer offen beizubringen!

Berechtigt ist natürlich die Frage, warum der Attentäter nicht gleich vor Ort seine Tat fortsetzte und sich mit der Polizei ein ggfls. tödliches Feuergefecht lieferte.
Hierzu kann ich natürlich auch nur Vermutungen anstellen, dies wird wohl niemand sicher sagen können. Nüchtern betrachtet war im ersten Moment mal keine Polizei da, soweit mir bekannt ist, war ja auch seine Waffe nur bedingt geeignet für einen effektiven Amoklauf (und möglicherweise dann schon leer, wenn die ersten Polizisten eintreffen)
Meine persönliche Vermutung ist aber eher: Es handelte sich um einen jungen Menschen, der gerade eine Tat vollübt hat, deren direkte Auswirkung sich wohl kaum einer hier vorstellen kann und der evtl. auch nicht damit rechnete, den Unfall zu überleben oder danach nicht unmittelbar auf Polizisten zu treffen - auch für den Attentäter stellte dies eine Extremsituation dar, deren Ablauf er sich in der Theorie vermutlich anders vorgestellt hatte, da ist dann nicht mehr viel rationales Denken übrig!

NBer 26.12.2016 22:22

Zitat:

Zitat von Tetze (Beitrag 1281173)
.......Berechtigt ist natürlich die Frage, warum der Attentäter nicht gleich vor Ort seine Tat fortsetzte und sich mit der Polizei ein ggfls. tödliches Feuergefecht lieferte......

ganz einfach...weil es kein selbstmordattentäter war. er hat seinen tod vll einkalkuliert, aber wenn eine chance zum überleben da ist...warum nicht.

schnodo 26.12.2016 22:23

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1281165)
Um was wird da gekämpft ? Das Recht, sich aufzuregen ?

Da wird um nix gekämpft, sondern Dampf abgelassen. Ist minimalinvasiv und gut für das seelische Gleichgewicht und das allgemeine Wohlbefinden. :Lachen2:

Mal unabhängig vom aktuellen Anlass, geht es mir auch vermehrt auf den Zeiger, wie quer durch die Bank händeringend Hinweise gegeben werden, was man denn auf jeden Fall machen sollte und was man auf keinen Fall machen darf.

Wenn manche Schreiberlinge sich mal selbst daran hielten, würden sie die Finger von der Tastatur lassen. :)

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1281165)
Erscheint mir etwas "unreif" ...

Irgendwie sind wir doch alle Teenager in alten Körpern. ;)

LidlRacer 26.12.2016 22:26

Zitat:

Zitat von Tetze (Beitrag 1281173)
Das wundert mich schon etwas, dass du bei deinem beruflichen Hintergrund solch eine Theorie aufstellst!
[...]

Danke - endlich mal wieder was Rationales hier! :Blumen:

Tetze 26.12.2016 22:26

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1281172)
muss er sein. ich habe mal nach "secret service program delta" gegoogelt. treffer: 0. zumindest in so einem zsuammenhang. es gibt aber anscheinend einen "secret service" für delta line flieger :Cheese:
also entweder hat er totales insiderwissen, was noch nicht mal auf verschwörerseiten im internet auftaucht....oder eine überbordende fantasie :-)

Zumal es hier so dargestellt wurde, als handele es sich um geplante Tötung eines Attentäters im Nachgang - dazu muss man ja dann sicher doch schon einiges internes Wissen haben.

Was zweifelsfrei auch beim Secret Service (der ja u.a. den amerikanischen Präsidenten schützt) in den Denkmodellen vorhanden ist,ist das Ausschalten eines Attentäters durch einen beabsichtigt-tödlichen Schuss zur Verhinderung eines bevorstehenden Attentates. Dies ist aber nichts ungewöhnliches, auch hierzulande gibt es ja Regelungen zum sogenannten finalen Rettungsschuss, d.h. ein beabsichtigt-tödlicher Schuss zur Verhinderung einer tödlichen Straftat.
Ob sich dies beim Secret Service dann "Programm Delta" nennt ist mir nicht bekannt.

Flow 26.12.2016 22:30

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1281176)
Da wird um nix gekämpft, sondern Dampf abgelassen. Ist minimalinvasiv und gut für das seelische Gleichgewicht und das allgemeine Wohlbefinden. :Lachen2:

Ja, prima, wenn er abgelassen wird. Falls der Dampf aber eine Maschine antreibt, sollte man vielleicht noch überlegen, welche Arbeit diese verrichtet, und für wen ...

schnodo 26.12.2016 22:33

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1281179)
Ja, prima, wenn er abgelassen wird. Falls der Dampf aber eine Maschine antreibt, sollte man vielleicht noch überlegen, welche Arbeit diese verrichtet, und für wen ...

Ach du Schande, jetzt steigst Du auch noch mit ein! :cool:

Flow 26.12.2016 22:37

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1281181)
Ach du Schande, jetzt steigst Du auch noch mit ein! :cool:

Ins Nachdenken ?

:)

schnodo 26.12.2016 22:43

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1281184)
Ins Nachdenken ?

:)

Das tust Du ja augenscheinlich schon aus reiner Gewohnheit. :)

Ich meinte eher den Einstieg in die aktuell populäre "Kommunikationsbegradigung". Falls es diese Wortschöpfung noch nicht gibt, erhebe ich Anspruch auf das Urheberrecht. :Lachen2:

Flow 26.12.2016 22:52

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1281185)
Ich meinte eher den Einstieg in die aktuell populäre "Kommunikationsbegradigung".

Wie lautet die konkrete Anklage ?

Emotionen sind schön, aber ich denke, die Fähigkeit das Handeln von diesen auch mal entkoppeln zu können und die Entscheidungen der Ratio zu überlassen, kann durchaus hilfreich sein.
Wie schon geschrieben, in den Ängsten und der Wut der Massen liegt gewaltige Macht. Natürlich ist es interessant, in welche Hände diese gelangt.


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