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NBer 11.10.2016 20:10

Zitat:

Zitat von fatsmoker2ironman (Beitrag 1263961)
Dieses Jahr wird Javier es definitiv nicht bekannt geben und nächstes Jahr ist definitiv ITU.

PS: So zumindest die aktuelle Entscheidung in seinem Team.

das zeigt den stellenwert der langstrecke in anderen ländern. ich hatte zb auch gedacht, dass a.brownlee direkt nach olympia seinen umstieg auf die langstrecke bekannt gibt. hab noch nichts gehört davon. deutschland ist langstreckenland, anderswo bleiben die guten lieber auf der OD. deswegen haben es die deutschen langstreckler gerade recht einfach *hüstel*

glaurung 11.10.2016 20:24

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1263964)
das zeigt den stellenwert der langstrecke in anderen ländern. ich hatte zb auch gedacht, dass a.brownlee direkt nach olympia seinen umstieg auf die langstrecke bekannt gibt. hab noch nichts gehört davon. deutschland ist langstreckenland, anderswo bleiben die guten lieber auf der OD. deswegen haben es die deutschen langstreckler gerade recht einfach *hüstel*

Genau das hab ich an anderer Stelle auch schon erwähnt: Womöglich sind die Deutschen derzeit nicht zu gut, sondern die anderen Nationen schlicht und einfach nur zu schlecht. Die stagnierenden Bestzeiten auf Hawaii deuten das ja an. Die Räder sind angeblich viel schneller. Die Fahrer sitzen (siehe Sebi und Frodo) aerodynamisch perfekt und wie angewurzelt auf ihrem Bock. Und dennoch hält dieser popelige :Lachen2: Radrekord des kuotaschrottenden Grantmichels :Lachen2: immer noch......
Aber ja sicher: Das lässt sich sicher nur dadurch erklären, dass bei der "Dominanz" der bösen Deutschen irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. ;)
Ich seh das einigermaßen entspannt. Mei, jetzt sind halt mal ein paar deutsche Michel ganz vorne. Nächstes Jahr schaut's wahrscheinlich wieder anders aus.

Pmueller69 11.10.2016 21:33

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1263970)
Genau das hab ich an anderer Stelle auch schon erwähnt: Womöglich sind die Deutschen derzeit nicht zu gut, sondern die anderen Nationen schlicht und einfach nur zu schlecht.

Der Ironman war bei den Männern lange Zeit fest in amerikanischer Hand, dann kamen Australier, Kanadier, Belgier und Deutsche dazu.
Später waren es die Australier, welche die zwischenzeitliche Dominanz der deutschen 2004-2006 für mehrere Jahre ein Ende bereitet haben.

Diese Nationen schwächeln jetzt einfach.

Momentan erscheinen die Amerikaner als die einzigen, die, was die Breite betrifft, dagegen halten können. Mit 4 unter den Top 12 ist das nicht so schlecht. Und 2014 und 2015 jeweils zwei Leute unter den Top4. Nur der Siegkandidat scheint Ihnen zu fehlen.

Willi 11.10.2016 23:39

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1263893)
War damals auch einfacher. Dave Scott machte quasi nur Hawaii. Allen konzentrierte sich immer drauf und brauchte auch mehrere Anläufe. Für mich ist Frodeno der beste Triathlet ever und ich habe in 34 Jahren viele gesehen. Cool, schnell und schlau :Blumen:

Keko, Du bist sicher der letzte, dem man was über Triathlongeschichte erzählen kann ... aber bei dem Statements kribbelts schon bei mir.

In den Achtzigern war "das Rennen" weltweit nicht Hawaii, sondern Nizza. Nizza war auch das Rennen, das Allen zehnmal gewann, wo auch Dave Scott jedes Jahr am Start stand, genauso wie Scott Molina, Scott Tinley, Rob Barel, Mike Pigg, Ken Glah, Yves Cordier und alles, was damals Rang und Namen hatte.

'89, als es zum Ironwar kam und Allen erstmals Hawaii gewann, war das erste Jahr, in dem Nizza im Mai stattfand und nicht kurz vor Hawaii. Anschließend wechselte die Marke erstmals den Besitzer, der diesen Ironwar dann recht gut zur Bildung des Mythos Hawaii nutzte, Detlef Kühnel als genialer Vermarkter war in meinen Augen ein weiterer wesentlicher Faktor (der heute noch dazu führt, dass Hawaii in .de eine ganz andere Wertigkeit als anderswo hat).

Nebenbei stand Allen meiner Erinnerung nach nicht im Ruf, auf dem Rad gerne alleine zu fahren. Und Dopingkontrollen? Ein Jahr vor dem Ironwar war Scott Molina in Nizza positiv auf Nandrolon getestet worden, nach seinem DSQ startete er einfach ein paar Tage später in Kona (und gewann).

Weder die Akteure von damals noch die Wettkämpfe lassen sich IMHO nach heutigen Maßstäben vergleichen.

Zitat:

Zitat von Pmueller69 (Beitrag 1263980)
Der Ironman war bei den Männern lange Zeit fest in amerikanischer Hand, dann kamen ...

Wie oben erwähnt - das kannst Du nicht mit heute vergleichen. Das lag auch daran, dass Hawaii bis Mitte der Neunziger für Profis unattraktiv war (wenn sie nicht gerade aus Kalifornien kamen).

MaxTom 12.10.2016 07:40

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1263754)
Aloha zusammen, auch die schönste Zeit geht irgendwann zu Ende.
Ich mache mich jetzt schweren Herzens wieder auf den Heimweg. In 30 min geht der Vogel in die Luft.:Weinen:

Mahalo für die Aufnerksamkeit und bis bald mal wieder in diesem Programm :Cheese: :Huhu:

Anhang 35299

..see you at the finishline ;)


Vielen Dank für deine tollen Bilder und die kurzweiligen Berichte vom anderen Ende der Welt.

Na, dann schauen wir doch mal, ob wir uns nächstes Jahr (wieder) auf Big Island treffen ?

Gute Heimreise

Matthias

PS: Zieh`dir eine warme Jacke an :-(

sabine-g 12.10.2016 07:43

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1263995)
Das lag auch daran, dass Hawaii bis Mitte der Neunziger für Profis unattraktiv war (wenn sie nicht gerade aus Kalifornien kamen).

das unterschreibe ich nicht.
Bin jetzt 30 Jahre dabei und alles was Rang und Namen hatte pilgerte auch Anfang der 90er Jahre nach Kona um dort Ruhm und Ehre zu gewinnen.

keko# 12.10.2016 07:55

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1263995)
Keko, Du bist sicher der letzte, dem man was über Triathlongeschichte erzählen kann ... aber bei dem Statements kribbelts schon bei mir.

In den Achtzigern war "das Rennen" weltweit nicht Hawaii, sondern Nizza. Nizza war auch das Rennen, das Allen zehnmal gewann, wo auch Dave Scott jedes Jahr am Start stand, genauso wie Scott Molina, Scott Tinley, Rob Barel, Mike Pigg, Ken Glah, Yves Cordier und alles, was damals Rang und Namen hatte.

'89, als es zum Ironwar kam und Allen erstmals Hawaii gewann, war das erste Jahr, in dem Nizza im Mai stattfand und nicht kurz vor Hawaii. Anschließend wechselte die Marke erstmals den Besitzer, der diesen Ironwar dann recht gut zur Bildung des Mythos Hawaii nutzte, Detlef Kühnel als genialer Vermarkter war in meinen Augen ein weiterer wesentlicher Faktor (der heute noch dazu führt, dass Hawaii in .de eine ganz andere Wertigkeit als anderswo hat).

Nebenbei stand Allen meiner Erinnerung nach nicht im Ruf, auf dem Rad gerne alleine zu fahren. Und Dopingkontrollen? Ein Jahr vor dem Ironwar war Scott Molina in Nizza positiv auf Nandrolon getestet worden, nach seinem DSQ startete er einfach ein paar Tage später in Kona (und gewann).

Weder die Akteure von damals noch die Wettkämpfe lassen sich IMHO nach heutigen Maßstäben vergleichen.

Das ist korrekt! Ich erinnere mich gut an die Geschichten auch speziell um Mark Allen. Die Herren aus Amerika waren wohl nicht nur in Sachen Trainingsumfänge den Europäern voraus. Aber mittlerweile hatten wir in DE ja sogar mal eine gedopte Hawaiisiegerin.
Mit Kühnel und Roth und als Zäck und Dittrich ab 89 nach Hawaii gingen und dort Erfolge einfuhren, kam dann nach und nach der Run dorthin, der bis heute in DE anhält. Freunde von mir starteten schon zu dieser frühen Zeit wegen der Kommerzialsierung nicht mehr in Roth, weil das Startgeld mehr als 100DM kostete. Heute ist alles 1000x ausufernder und man geht nach Roth, weil man von IRONMAN nichts wissen will :Cheese: Dr. Fischer und Dr. Engelhard wollten ja von diesem Hawaii-Spinnerimage weg und bauten eigene Serien auf. Von all dem ist nichts mehr übrig. Well done, IRONMAN. Und alle hängen gefügig am Tropf um abzusaugen.

Läuftnix 12.10.2016 08:40

Zur Stärke der Deutschen gibt es eine diskussionswürdige Analyse in der Zeit :
http://www.zeit.de/sport/2016-10/tri...e_small.link.x

Trillerpfeife 12.10.2016 09:14

Zitat:

Zitat von Läuftnix (Beitrag 1264028)
Zur Stärke der Deutschen gibt es eine diskussionswürdige Analyse in der Zeit :
http://www.zeit.de/sport/2016-10/tri...e_small.link.x

Die Analyse finde ich gut. Sie erklärt zwar nicht alles. Aber die deutschen Tugenden passen gut zur Langdistanz.

Ich glaube auch, das liegt uns Deutschen, etwas mit Akrebie planen und dann durchhalten.


War auch immer ein Spruch meiner Eltern: "was man angefangen hat bringt man auch zuende"


:Cheese:

Marsupilami 12.10.2016 10:17

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1264041)
Die Analyse finde ich gut. Sie erklärt zwar nicht alles. Aber die deutschen Tugenden passen gut zur Langdistanz.

Passen die deutschen Tugenden nicht generell gut zu Leistungssport, wo es letztlich immer darum geht, durch Fleiß und Disziplin ein Ziel zu erreichen?

Klugschnacker 12.10.2016 10:46

Zitat:

Zitat von Marsupilami (Beitrag 1264061)
Passen die deutschen Tugenden nicht generell gut zu Leistungssport, wo es letztlich immer darum geht, durch Fleiß und Disziplin ein Ziel zu erreichen?

Das dieses Argument überhaupt Substanz? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es den Langstrecklern anderer Nationen an Fleiß und Sorgfalt mangelt.

Frau Müller 12.10.2016 11:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1264072)
Das dieses Argument überhaupt Substanz? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es den Langstrecklern anderer Nationen an Fleiß und Sorgfalt mangelt.

Mit Sicherheit gibt es kulturelle Unterschiede in der grundsätzlichen Herangehensweise an eine Aufgabe, in diesem Beispiel die Umsetzung des Trainingspensums. Ich würde aber auch nicht so weit gehen, darin den erfolgskritischen Faktor zu sehen.

Wenn man mal die Faktoren "Trainingsfleiß" und "professionelle Strukturen" ausgrenzt, da die Annahme besteht, dass andere Ländern (USA, Schweiz etc.) gleiche Bedingungen haben, landet man schnell bei der Glorifizierung einzelner. Es braucht also Helden, um den entscheidenden Kick zu bekommen. Siehe Boris Becker, Michael Schumacher, Jan Ulrich, die ganze Sportarten von einem Nischendasein in ungeahnte Spähren gebracht haben. Nicht nur in der medialen Präsenz, sondern auch in der sportlichen Konkurrenz.

Trillerpfeife 12.10.2016 11:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1264072)
Das dieses Argument überhaupt Substanz? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es den Langstrecklern anderer Nationen an Fleiß und Sorgfalt mangelt.

frag mich aber gerade ob die Langstreckler bzw. Triathleten anderer Länder auch jede Kleinigkeit in ihren Foren diskutieren.

Ob sinnvoll oder nicht.

Mir scheint die Akrebie ist eine eher deutsche "Tugend" Und die zieht sich durch alle Leistungsklassen.

sabine-g 12.10.2016 11:24

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1264089)
frag mich aber gerade ob die Langstreckler bzw. Triathleten anderer Länder auch jede Kleinigkeit in ihren Foren diskutieren.

schon mal bei slowtwitch reingeschaut?

Klugschnacker 12.10.2016 11:25

Zitat:

Zitat von Frau Müller (Beitrag 1264076)
Mit Sicherheit gibt es kulturelle Unterschiede in der grundsätzlichen Herangehensweise an eine Aufgabe, in diesem Beispiel die Umsetzung des Trainingspensums.

Gibt es da ein Beispiel? Mir fällt nichts ein, woran sich diese Behauptung festmachen ließe.

Man sagt gerne, die Afrikaner seien von ihrer Mentalität her eher lässig, aber für das Trainingspensum afrikanischer Läufer scheint das nicht zu gelten. Die fleißigen Chinesen haben in vielen Ausdauersportarten nichts zu melden; es gibt in dem 1.4 Milliarden Riesenreich keinen einzigen international konkurrenzfähigen Marathonläufer, wohl aber Marathonläuferinnen. Und so weiter.

Ich glaube daher, dass man sich mit dem Kultur- und Mentalitätsargument auf dem Holzweg befindet.
:Blumen:

Trillerpfeife 12.10.2016 11:28

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1264090)
schon mal bei slowtwitch reingeschaut?

nee kann nicht so gut Englisch.

Aber ich meinte auch die Länder die in der Langstrecke nicht so weit vorne sind. Italien z.B oder Spanien.

Trillerpfeife 12.10.2016 11:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1264091)
...

Ich glaube daher, dass man sich mit dem Kultur- und Mentalitätsargument auf dem Holzweg befindet.
:Blumen:

glaube ich nicht. Nur die Schlussfolgerung ist vielleicht nicht richtig.

Das Laufpensum der Afrikaner resultiert ja auch aus den Aufstiegsmöglichkeiten als Läufer. Laufen ist da sozusagen eine Berufsausbildung.

Die fleissigen Chinesen schuften Tag und Nacht. Sie stehen aber auch ausgiebig rum und manche Tai Chi.

:Blumen:

fatsmoker2ironman 12.10.2016 11:41

Den Zeit Artikel fand ich persönlich eher niedriges Niveau.

Meine Erklärung: Spitzentriathleten hat jedes Land. Mir fallen gleich mehrere ein, die das Potential haben, selbst Frodeno gefährlich zu werden. Alleine sie setzen es in Hawaii nicht um. Gründe die diese teilweise selbst genannt haben:
- kein Fokus auf Hawaii
- ungenügende Vorbereitung
- schlicht nicht für Hawaii trainiert und nicht zu Hawaii gemeldet, da anderes wichtiger ist

Weitere Gründe, die ich meinte zu sehen:
- Schlechte Ausstattung
- Macht den Sport eher als Liebhaberei, denn professionell
- ...

Fazit: denen ist Hawaii nicht so wichtig wie uns. Der Stellenwert von Hawaii ist bei uns national einfach höher, quasi als Leuchtturmeffekt. Daher haben wir mehr Athleten, in der Folge härtere nationale Konkurrenz und in der Folge mehr und stärkere Athleten in Hawaii.

Randbemerkung: Der Bruch ist meines Erachtens im Alter von 18-25 Jahren. Da finden sich in der 1. Bundesliga ausländische Top-Athleten wieder, die teilweise auch sehr dominant sind. Gerade diese ausländischen Top-Athleten finden sich im Ironman-Zirkus dann später nicht mehr vorne wieder oder gehen gar nicht Richtung Ironman. Andere gehen aus nicht nachvollziehbaren Gründen "unter". "High Potentials" aus anderen Ländern schaffen es nicht richtig Fuß in der LD zu fassen - Will Clarke und sogar ein Harry Wiltshire hatten (haben?) ein höheres Potential als man im Ergebnis sah. Selbst das sehr gute Abschneiden von David McNamee ist meines Erachtens unter seinem Potential (David's bike und vor allem Lauf ist unter seinem Potential).

Willi 12.10.2016 11:42

Zitat:

Zitat von Frau Müller (Beitrag 1264076)
Mit Sicherheit gibt es kulturelle Unterschiede in der grundsätzlichen Herangehensweise an eine Aufgabe, in diesem Beispiel die Umsetzung des Trainingspensums. Ich würde aber auch nicht so weit gehen, darin den erfolgskritischen Faktor zu sehen.

Wenn man mal die Faktoren "Trainingsfleiß" und "professionelle Strukturen" ausgrenzt, da die Annahme besteht, dass andere Ländern (USA, Schweiz etc.) gleiche Bedingungen haben, landet man schnell bei der Glorifizierung einzelner. Es braucht also Helden, um den entscheidenden Kick zu bekommen. Siehe Boris Becker, Michael Schumacher, Jan Ulrich, die ganze Sportarten von einem Nischendasein in ungeahnte Spähren gebracht haben. Nicht nur in der medialen Präsenz, sondern auch in der sportlichen Konkurrenz.

Erklärt das auch, dass auf Hawaii deutsche Männer in den letzten fünfundzwanzig Jahren rund ein Drittel der Podestplätze eingeheimst haben, bei den Frauen von Sandra Wallenhorst und Nina Kraft abgesehen die deutschen Mädels keine Rolle spielen?

Umgekehrt aber in den letzten zwanzig Jahren kein Land bei den Frauen auf Hawaii erfolgreicher war als die Schweiz, die dazu gerade auf der Radstrecke mit Karin Thürig, Caroline Steffen, Natascha Badmann und jetzt Daniela Ryf regelmässig alles in Grund und Boden gefahren haben - und das, obwohl Nicola Spirig noch nie auf Hawaii gestartet ist. Schweizer Männer spielen dagegen auf Hawaii keine Rolle.

Frau Müller 12.10.2016 11:47

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1264099)
Erklärt das auch, dass auf Hawaii deutsche Männer in den letzten fünfundzwanzig Jahren rund ein Drittel der Podestplätze eingeheimst haben, bei den Frauen von Sandra Wallenhorst und Nina Kraft abgesehen die deutschen Mädels keine Rolle spielen?

Umgekehrt aber in den letzten zwanzig Jahren kein Land bei den Frauen auf Hawaii erfolgreicher war als die Schweiz, die dazu gerade auf der Radstrecke mit Karin Thürig, Caroline Steffen, Natascha Badmann und jetzt Daniela Ryf regelmässig alles in Grund und Boden gefahren haben - und das, obwohl Nicola Spirig noch nie auf Hawaii gestartet ist. Schweizer Männer spielen dagegen auf Hawaii keine Rolle.

Ich bin weit davon entfernt, das als einzig ausschlaggebenden Fakt einzuordnen. Aber ja, das stützt meine These. Erfolgreiche Sportler ziehen andere erfolgreiche Sportler nach sich.

Frau Müller 12.10.2016 11:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1264091)
Gibt es da ein Beispiel? Mir fällt nichts ein, woran sich diese Behauptung festmachen ließe.

Man sagt gerne, die Afrikaner seien von ihrer Mentalität her eher lässig, aber für das Trainingspensum afrikanischer Läufer scheint das nicht zu gelten. Die fleißigen Chinesen haben in vielen Ausdauersportarten nichts zu melden; es gibt in dem 1.4 Milliarden Riesenreich keinen einzigen international konkurrenzfähigen Marathonläufer, wohl aber Marathonläuferinnen. Und so weiter.

Ich glaube daher, dass man sich mit dem Kultur- und Mentalitätsargument auf dem Holzweg befindet.
:Blumen:

Ich habe ja geschrieben, dass ich darin nicht den Grund für leistungsspezifische Unterschiede sehe. Unterschiede muss es trotzdem geben. Denn unbestritten ist ja, dass zwischen Westeuropa und Asien, Amerika, Australien generell kulturelle Unterschiede bestehen. Dass diese dann trotzdem in einer gleichen Herangehensweise und Umsetzung des Trainings münden, vermag ich nicht zu glauben.

Ich kenne genügend Beispiele aus dem Business: Pünktlichkeit und Termintreue, Geschäftsabschluss, Herangehensweise an Projekte etc. Warum soll das also im Sport anders sein?

Flow 12.10.2016 12:22

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1264093)
nee kann nicht so gut Englisch.

Dann laß uns erstmal mit Deutsch anfangen ... :)

"Akribie, die

höchste Genauigkeit, Sorgfalt in Bezug auf die Ausführung von etwas
"


Wir wollen es doch in allen Leistungsklassen zu etwas bringen ... ;)

glaurung 12.10.2016 12:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1264091)
Ich glaube daher, dass man sich mit dem Kultur- und Mentalitätsargument auf dem Holzweg befindet.
:Blumen:

Jain, würde ich sagen. "Beweisen" kann ich das auf die Schnelle natürlich nicht, aber der Deutsche ist schon oft sehr gründlich in dem, was er tut. Und gerade Triathlon-LD ist insgesamt betrachtet doch etwas komplexer als so manch andere Sportart. Frodo sagte genau DIES auch in einem Interview in der FAZ, das irgendwer in einem anderen Thread verlinkt hat.

Andererseits sind die Australier auch nicht unerfolgreich im Langdistanzgeschäft. Und die sind dafür bekannt, verglichen mit uns Deutschen in Sachen Akribie genau das Gegenteil zu verkörpern. :Cheese:
Zu allem Überfluss haben die Australier sehr wenig Einwohner und dennoch sehr viele erfolgreiche LD-Triathleten (gehabt).

D.h. wahrscheinlich hast Du Recht. :Lachen2:

Hafu 12.10.2016 12:40

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1264041)
Die Analyse finde ich gut. Sie erklärt zwar nicht alles. Aber die deutschen Tugenden passen gut zur Langdistanz.

Ich glaube auch, das liegt uns Deutschen, etwas mit Akrebie planen und dann durchhalten.


War auch immer ein Spruch meiner Eltern: "was man angefangen hat bringt man auch zuende"

... und diese "deutschen Tugenden" gibt es ausschließlich unter den Männern?:Huhu: ;) :confused:

alle deutschen Podiumsplazierungen der letzten 30 Jahre (von einer einzigen, diskussionswürdigen Ausnahme abgesehen) wurden nämlich von Männern errungen!

Diese Herangehensweise ersccheint mir schon ein wenig arg chauvinistisch.

Im Gegensatz scheinen dagegen die Schweizer Frauen (als langjährig erfolgreichste Triathlonnation in Hawaii) "deutsche Tugenden" geerbt zu haben, die deutschen Frauen offensichtlich fehlen.

Ich halte die "Analyse" in der Zeit für hanebüchen und eher ein Herumstochern im Nebel, als zielführend. Natürlich wäre es interessant, die Gründe für die diesjährige Nationendominanz zu erfahren, aber da es eine multifaktorielle Geschichte ist, in die viel hineinspielt, worüber hier in diversen Threads in den letzten Monaten auch schon spekuliert wurde, ist die Antwort mit Sicherheit nicht so einfach wie in dem eineinhalbseitigen Zeit-Artikel dargestellt.

Trillerpfeife 12.10.2016 12:40

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1264111)
Dann laß uns erstmal mit Deutsch anfangen ... :)

"Akribie, die

höchste Genauigkeit, Sorgfalt in Bezug auf die Ausführung von etwas
"


Wir wollen es doch in allen Leistungsklassen zu etwas bringen ... ;)

fuck :Cheese:

du bist pedantich

Trillerpfeife 12.10.2016 12:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1264127)
... und diese "deutschen Tugenden" gibt es ausschließlich unter den Männern?:Huhu: ;) :confused:

...Zeit-Artikel dargestellt.

wollen wir jetzt Vorurteile über deutsche Männer im besten Alter austauschen.

Ist mir aber auch schon aufgefallen. Schweizer Frauen, Chnesische Frauen.

Wir könnten uns drauf einigen, dass es länder und geschlechtsspezivische Tendenzen geben könnte. (grins)

Hafu 12.10.2016 12:45

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1264134)
... geschlechtsspezivische...

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1264129)
...du bist pedantich

Du zum Glück nicht!:Huhu: ;)

Irgendwann muss man sich beim Erwachsenwerden auch von den Vorgaben der Eltern lösen.:Cheese:

(Die Tippfehler kenne ich aber auch zur Genüge, wenn ich das Forum mit dem Smartphone bediene. Oft greift dann auch noch die Rechtschreibkorrektur sinnentstellend mit ein)

slo-down 12.10.2016 12:46

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1264111)
Dann laß uns erstmal mit Deutsch anfangen ... :)

"Akribie, die

höchste Genauigkeit, Sorgfalt in Bezug auf die Ausführung von etwas
"


Wir wollen es doch in allen Leistungsklassen zu etwas bringen ... ;)

Korinthenkacker
Als Korinthenkacker werden umgangssprachlich manchmal besonders pedantische beziehungsweise kleinliche Menschen bezeichnet. Die Korinthe ist die ... :Blumen:

Trillerpfeife 12.10.2016 12:47

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1264136)
Du zum Glück nicht!:Huhu: ;)

Irgendwann muss man sich beim Erwachsenwerden auch von den Vorgaben der Eltern lösen.:Cheese:

(Die Tippfehler kenne ich aber auch zur Genüge, wenn ich das Forum mit dem Smartphone bediene. Oft greift dann auch noch die Rechtschreibkorrektur sinnentstellend mit ein)

nein ich kann einfach nur nicht gut rechtschreiben. :Cheese: :Huhu:

Flow 12.10.2016 12:50

Zitat:

Zitat von slo-down (Beitrag 1264137)
Korinthenkacker
Als Korinthenkacker werden umgangssprachlich manchmal besonders pedantische beziehungsweise kleinliche Menschen bezeichnet. Die Korinthe ist die ... :Blumen:

Nu habt euch nicht so ...
Ich wollte halt auch mal ein bißchen schneller werden. Und falls der Schlüssel in der Akribie liegt ... probieren kann man es ja mal ... ;)

Kommt man mit Pedanterie denn dann eigentlich noch weiter als mit bloßer Akribie ... ? :Gruebeln:

Trillerpfeife 12.10.2016 12:51

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1264140)
Nu habt euch nicht so ...
Ich wollte halt auch mal ein bißchen schneller werden. Und falls der Schlüssel in der Akribie liegt ... probieren kann man es ja mal ... ;)

Kommt man mit Pedanterie denn dann eigentlich noch weiter als mit bloßer Akribie ... ? :Gruebeln:

als Deutscher schon. Musst aber noch Schweinshaxe dazu essen.

slo-down 12.10.2016 12:55

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1264140)
Nu habt euch nicht so ...
Ich wollte halt auch mal ein bißchen schneller werden. Und falls der Schlüssel in der Akribie liegt ... probieren kann man es ja mal ... ;)

Kommt man mit Pedanterie denn dann eigentlich noch weiter als mit bloßer Akribie ... ? :Gruebeln:

Wir triften etwas ab 
Ja selbstverständlich kommst du mit „Pedanterie“ weiter, aber nur wenn du deutscher Dipl. Ing. bist.

Flow 12.10.2016 13:15

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1264141)
als Deutscher schon. Musst aber noch Schweinshaxe dazu essen.

Ist notiert ...
Sonst noch was ?
Vollverkleidetes Rad mit Kofferraum war jetzt nicht zwingend notwendig, wenn ich das richtig verstanden habe, ja ?
Wobei einen "Mülleimer an Bord" vielleicht vor littering-Strafen bewahren könnte und man nicht durch die Versuchung zu 2-Punkte-Würfen abgelenkt wäre ... :Gruebeln:

Flow 12.10.2016 13:18

Zitat:

Zitat von slo-down (Beitrag 1264145)
Wir triften etwas ab 
Ja selbstverständlich kommst du mit „Pedanterie“ weiter, aber nur wenn du deutscher Dipl. Ing. bist.

Gut, Schluß mit der Abdrafterei ...

Wo waren wir ?
Warum dominiert der deutsche Mann die Show auf der Pazifik-Insel ?

Hmm ...

tandem65 12.10.2016 13:39

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1264151)
Gut, Schluß mit der Abdrafterei ...

Wo waren wir ?
Warum dominiert der deutsche Mann die Show auf der Pazifik-Insel ?

Hmm ...

Gut, unser Flow ist wieder auf den Beinen. :Blumen:

Ich kann auch nichts inhaltliches beisteuern.:Lachen2:

Frau Müller 12.10.2016 13:47

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1264151)
Gut, Schluß mit der Abdrafterei ...

Wo waren wir ?
Warum dominiert der deutsche Mann die Show auf der Pazifik-Insel ?

Hmm ...

Hier mal ein Erklärungsversuch anhand 5 anderer Sportarten. Besonders 2 Punkte sind demnach ausschlaggebend: Popularität sowohl der Sportart als auch einzelner Sportler (siehe auch meine vorherigen Posts) und State-of-the-Art-Trainingsbedingungen.

https://www.welt.de/sport/article124...ominieren.html

Hafu 12.10.2016 14:30

Zitat:

Zitat von Frau Müller (Beitrag 1264164)
Hier mal ein Erklärungsversuch anhand 5 anderer Sportarten. Besonders 2 Punkte sind demnach ausschlaggebend: Popularität sowohl der Sportart als auch einzelner Sportler (siehe auch meine vorherigen Posts) und State-of-the-Art-Trainingsbedingungen.

https://www.welt.de/sport/article124...ominieren.html

Gefällt mir gut der Welt-Artikel, weil er schön beleuchtet, wie ganz unterschiedliche Gründe (Tradition, Geld, Verbandsförderung, Rollenvorbilder) letztlich zur Dominanz einer Nation in einer Sportart führen können.

Ist eine wesentlich besser recherchierte Analyse als der küchenpsychologisch begründete oberflächliche Artikel aus der Zeit.

Hier gibt es auch noch aus den USA eine Analyse, die von außen zu ergründen versucht, warum die Deutschen das Rennen am Samstag so dominiert haben.

Die dort als wesentliches Argument genannten sehr großen Rennen und stets sportlich gut besetzten Rennen in Roth und Frankfurt mit viel Medienbegleitung (ebenso wie die nicht erwähnten Mitteldistanzrennen in Wiesbaden, Kraichgau oder auch neuerdings Heilbronn) tragen sicher einiges zur " Germany’s Kona Podium Domination" bei.

Ob das augenzwinkernde Argument von Andi Böcherer dazu viel beiträgt bin ich mir aber nicht so sicher:

Zitat:

After the race, Boecherer had at least one theory when asked why his country produces such great triathletes. “We have good competition in Germany,” he said, but added somewhat tongue-in-cheek, “You know I think our bike [legs] are so good because it’s the first thing that we start—riding bikes to school. When I’m in America, I see everyone get dropped off at school.”

Boecherer’s advice to the youth of America? “We have like 10,000 km [in our legs] already, so yeah, go out and train!”
Möglicherweise wird in der Freiburger Gegend wegen der milden Winter dort generell mehr geradelt als im Rest von Deutschland.

Anhand der Schule meiner Kids kann ich Böcherers Aussage nur bedingt bestätigen: meine eigenen Kinder fahren zwar stets mit dem Rad zur 4km entfernten Schule und im Sommer machen das durchaus auch einige ihrer Klassenkameraden. Ab etwa Oktober bis ca. März sind sie aber dort definitiv die einzigen (bei etwa 800 Schülern), die für den Schulweg das Rad benutzen. Der Rest nutzt den Schulbus bzw. Taxi Mama/ Papa.

In der Richtung entwickelt sich Deutschland als mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung US-amerikanische Verhältnisse.

Frau Müller 12.10.2016 14:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1264187)

Hier gibt es auch noch aus den USA eine Analyse, die von außen zu ergründen versucht, warum die Deutschen das Rennen am Samstag so dominiert haben.

Mir gefällt auch "Das Ironwar". Ist das eigentlich schon im Duden? :Cheese:

slo-down 12.10.2016 15:21

Find den Artikel auch sehr lesenswert. Nur der von Böcherer gesagt Satz, kann ich so nicht unterschreiben. Wer fährt denn heute noch mit dem Rad zur Schule. Das sind eher die Außnahmen.

P.S: Harald hat ja das schon geschrieben.

amimarc 12.10.2016 15:27

Spanky,
kannst du bitte noch mal ein paar Fotos posten, vielleicht sogar vom Rennen?
Der Thread sinkt rapide auf meiner Beliebtheitsskala, da das derzeit diskutierte Thema "woher die deutsche Dominanz?" meines Erachtens nach nicht hierein gehört sondern in einen separaten Thread!

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