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MattF 06.02.2015 10:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1112086)
Die Gedanken von Welzer darüber, was es braucht, damit Menschen zu Massen-/Volksmörder werden, würde ich teilen und kann man nur unterstreichen. Daraus ergeben sich natürlich Schlussfolgerungen für die Prävention, die Rolle des Staates sowie den rechtsstaatlichen Umgang mit Muslimen und mit Gegnern unseres Rechtssystems.

Sicher richtig im Einzelfall doch schwer.

Und es gibt halt einen Unterschied wie gehe ich mit IS in Syrien oder Irak um. Dort ist das quasie staatlich organisierter Krieg und evtl. Völkermord.


Ein IS Kämpfer hier, der hier ein Anschlag plant, ist ein Terrrorist. Gegen den gibt es andere Strategien. Dass hier (in D oder EU) IS Armeen durch die Strassen ziehen ist Unsinn und ein Strategie dagegen unangemessen.

DasOe 06.02.2015 10:48

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1112087)
Aber fragil ist die Sache natürlich.

Genau darum geht es.
Was wir in D erleben, ist eine unglaubliche Komfortzone ohne direkte Kriegserlebnisse. Niemand ist sich im Klaren, wie rasend schnell sich diese Komfortzone auflösen kann.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich mit deutschen Soldaten auszutauschen, die in Afghanistan im Kampfeinsatz waren. Wenn man als Zivilist überhaupt nur ansatzweise nachvollziehen kann, worüber dann gesprochen wird. Sehr unschön ... aber das ist die Realität, auch wenn sie viele nicht wahrhaben wollen.

Klugschnacker 06.02.2015 10:49

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1112083)
Es gibt keine gerechte oder ungerechte, gute oder schlechte, gerechtfertigte oder ungerechtfertigte Gewalt.

Das sehe ich anders. Es gibt gerechtfertigte und notwendige Gewalt. Vollständige Gewaltlosigkeit ist eine Idealisierung, die nicht funktioniert.

Es ist sehr deprimierend, aber stabiler Frieden ist immer ein Kampfgleichgewicht.

DasOe 06.02.2015 10:50

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1112089)
Ein IS Kämpfer hier, der hier ein Anschlag plant, ist ein Terrrorist. Gegen den gibt es andere Strategien. Dass hier (in D oder EU) IS Armeen durch die Strassen ziehen ist Unsinn und ein Strategie dagegen unangemessen.

Interessante These, die Du wie verargumentierst?
9/11 hat auch niemand für möglich gehalten...

qbz 06.02.2015 11:46

Heute, 6.2. bei Arte um 20:15-21:45

5 Jahre Leben. Drama über den Fall Murat Kurnaz. (Film anhand der Autobiografie von Murat Kurnaz, der ins Lager von Guantanamo verschleppt wurde.)

DasOe 06.02.2015 12:54

Heute in FAZ-online ein aufklärendes Interview mit dem ehemaligen schwedischen Außenminister Carl Bildt zum Thema "Krieg zwischen Russland und dem Westen ist denkbar"

Er thematisiert die Ukraine sowie die Situation in Libyen/Syrien und den IS und welche Optionen es im Umgang damit gibt.

DasOe 06.02.2015 13:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1112086)
Die Gedanken von Welzer darüber, was es braucht, damit Menschen zu Massen-/Volksmörder werden, würde ich teilen und kann man nur unterstreichen.

Kleines offtopic, mit der Bitte um Nachsicht.

Heute Abend besuche ich diese Veranstaltung im Frankfurter Schauspielhaus:
Leben mit Auschwitz – danach

Unter anderem mit Harald Welzer ... ich bin sehr gespannt!

MarionR 06.02.2015 13:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1112094)
Das sehe ich anders. Es gibt gerechtfertigte und notwendige Gewalt. Vollständige Gewaltlosigkeit ist eine Idealisierung, die nicht funktioniert.
Es ist sehr deprimierend, aber stabiler Frieden ist immer ein Kampfgleichgewicht.

Krieg ist die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln... damit hatte Herr Clausewitz anno dazumal wahrscheinlich sogar Recht. Aber damals kämpften noch Soldaten gegen Soldaten, die auf beiden Seiten ihren Beruf so gewählt hatten.
Das, was aber aktuell passiert, Völkermord, Anschläge auf Zivilisten und Schulen,Terror,... ist nicht zu rechtfertigen.

keko 06.02.2015 14:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1112094)
Es ist sehr deprimierend, aber stabiler Frieden ist immer ein Kampfgleichgewicht.

Oder ein ausreichend großes Ungleichgewicht. :)

Man kann das Pulverfaß Mittlere Osten ja auch anders sehen: Kolonialisierung und andauernde gewollte Destabilisierung. Zusammenarbeit mit Diktatoren zur Durchsetzung eigener Interessen (Öl). So gesehen ist diese aktuelle instabile Lage ja gut, um einen Grund zu haben, dort einzumarschieren. Zumal die Waffenindustrie auch davon profitiert. (in der Ukraine stehen sie auch schon in den Startlöchern). Das ganze unter dem Denkmantel Religionskrieg, das zieht immer. Da stimmen sogar wir Deutsche zu und sind empört, wenn "einer von uns" verbrannt wird.

Frieden wollen die Menschen, die mächtigen profitieren aber vom Krieg.

DasOe 06.02.2015 16:17

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 1112147)
Aber damals kämpften noch Soldaten gegen Soldaten, die auf beiden Seiten ihren Beruf so gewählt hatten.

Brandschatzen, plündern, vergewaltigen gehörten zu den verbrieften "Rechten" der damaligen Soldaten dazu. Die Koalitionskriege etc. verwüsteten ganze Landstriche.

Das ist nichts romantisches gewesen, so ein Kampf "Mann gegen Mann", die meisten sind elend an ihren Verwundungen zugrunde gegangen.

Hört doch auf Euch etwas vorzumachen.

sybenwurz 06.02.2015 21:45

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 1112147)
...damals...

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 1112168)
...der damaligen...

Damals?
Macht euch doch nix vor.
Krieg ist heute in keinem Teil der Welt schmutziger oder 'sauberer' als vor 50, 100 oder 1000Jahren.


So wie es unpassend vor dem Hintergrund, dass gerade ein Kriegsopfer durch Verbrennen getötet wurde, sein könnte, sich parallel mit dem 'Problem', welches Fahrrad man sich kaufen soll, befasst, könnte man auch fragen, wieso gerade die Verbrennung der jordanischen Geisel das Entsetzen der Welt hervorruft.
Weils die Presse ihr vorsetzt?
Was ist mit dem tausendfachen Leid der dahingemetzelten Bevölkerung, den vergewaltigen und hinterher abgeschlachteten Frauen, der Versklavung oder dem brutalen Morden von Alten, Kranken und Schwachen?
Nur: das ist kein aktuelles Phänomen, sieht man davon ab, dass man eigentlich meinen sollte, dass die Menschheit in den/m vergangenen Jahrtausend/en dazugelernt haben sollte.




Ich hab mich nie mit den Kriegen der alten Römer befasst (glaube aber kaum, dass die 'zivilisierter gekämpft' haben), dafür umso ausgiebiger mit zB. den Kreuzzügen. Die teils detailreichen Schilderungen, und da rede ich nicht von verklärten Szenen in Romanen sondern von überlieferten Quellen, können einem schon für einige Zeit den Appetit rauben.
Ebenso wie ein paar aktuell leider alltägliche Flüchtlingsschicksale (Syrien/Kobane), über welche die TAZ vor einiger Zeit mit einer Detailliertheit geschrieben hat, auf die ich durchaus gerne verzichtet hätte.

qbz 11.02.2015 17:09

Bluttat in North Carolina: Mord an drei jungen Muslimen erschüttert Amerika

Der Killer dieser dieser 3 jungen Leute scheint ein fanatischer Atheist zu sein.

Auch in DE nahmen in 2014 die rassistischen Angriffe und die Übergriffe auf Asylberwerberheime deutlich zu:

http://www.heute.de/angriffe-auf-asy...-37117614.html

FinP 11.02.2015 17:19

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 1112147)
Aber damals kämpften noch Soldaten gegen Soldaten, die auf beiden Seiten ihren Beruf so gewählt hatten.

Da musste ich laut lachen. Die meisten wäre sicherlich gerne lieber zu Hause geblieben, wenn sie eine Wahl gehabt hätten.

"Soldat" und "Prostituierte" habe ich noch nie von einem Schüler als Berufswunsch gehört.
Aber hinterher machen das ja alle freiwillig.

Klugschnacker 11.02.2015 17:21

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1113014)
Der Killer dieser dieser 3 jungen Leute scheint ein fanatischer Atheist zu sein.

Naja, er scheint ein ganz normaler Atheist zu sein, wie es sie millionenfach in Deutschland gibt. Bei dem Konflikt ging es um Parkplätze. Die Tat geschah im Affekt.

qbz 11.02.2015 17:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113016)
Naja, er scheint ein ganz normaler Atheist zu sein, wie es sie millionenfach in Deutschland gibt. Bei dem Konflikt ging es um Parkplätze. Die Tat geschah im Affekt.

Der Mörder stellt sich wohl auf seiner Facebook-Seite als fanatischer Atheist und Muslimkritiker dar. Deswegen darf man sich schon fragen, ob ein angebener Konflikt um einen Wohnungsanlage-Autostellplatz nicht einfach eine billige Schutzbehauptung darstellt, wie sie von Rassisten meistens vorgebracht wird, um einer Strafe zu entgehen.
"Er soll im Verhör angegeben haben, dass er mit den Opfern über Parkplätze gestritten hatte. Die Polizei prüft diese Angaben derzeit." aktueller Stand.

Ausserdem frage ich mich, um was für einen Affekt es sich handelt, wenn jemand zwei unbewaffnete junge, eher zierliche Studentinnen mit Kopftuch und ihren Begleiter mit einem Gewehr tötet, also mehrere gezielte Schüsse auf drei unbewaffnete und körperlich unterlegene Personen abgibt und sie mit Kopfschüssen killt. Man fand die drei tot in der Wohnanlage.

Wie würdest Du es im umgekehrten Fall sehen, wenn ein gläubiger Muslime zwei zierliche Amerikanerinnen im Minirock und ihren Begleiter mit Kopfschüssen erschiesst? "Die Tat geschah im Affekt".???

Klugschnacker 11.02.2015 17:50

Ja, es handelte sich nicht um eine geplante Tat. Das meinte ich mit "Affekt". Möglicherweise gibt es dafür einen besseren Ausdruck.

Die Zitate auf seiner facebook-Seite, die den Kerl als "fanatischer Atheist" ausweisen, sind (Spiegel):
"Die Leute sagen, nichts könne die Probleme im Nahen Osten lösen - keine Verhandlungen, keine Waffen, keine Finanzhilfen. Ich sage, es gibt eine Lösung: Atheismus."

"Wenn radikale Christen und radikale Muslime sich gegenseitig so ablehnen, warum sind sie sich dann bei so vielen ideologischen Themen einig?"
Ich kann daran nichts radikales finden. Möglicherweise war er radikal, aber aus den obigen Zitaten ergibt sich das für mich nicht.

Grüße,
Arne

qbz 11.02.2015 18:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113020)
Ja, es handelte sich nicht um eine geplante Tat. Das meinte ich mit "Affekt". Möglicherweise gibt es dafür einen besseren Ausdruck.

Die Zitate auf seiner facebook-Seite, die den Kerl als "fanatischer Atheist" ausweisen, sind (Spiegel):
"Die Leute sagen, nichts könne die Probleme im Nahen Osten lösen - keine Verhandlungen, keine Waffen, keine Finanzhilfen. Ich sage, es gibt eine Lösung: Atheismus."

"Wenn radikale Christen und radikale Muslime sich gegenseitig so ablehnen, warum sind sie sich dann bei so vielen ideologischen Themen einig?"
Ich kann daran nichts radikales finden. Möglicherweise war er radikal, aber aus den obigen Zitaten ergibt sich das für mich nicht.

Grüße,
Arne

sicher, aufgrund der Facebook Zitate könnte ich auch schreiben, überzeugter Atheist oder gläubiger Atheist wegen: "es gibt nur eine Lösung für die Probleme: Atheismus".

Weshalb bist Du so schnell auf der "Affekt"-Schiene? Wer drei Personen hintereinander in den Kopf schiesst, würde in DE mit grosser Wahrscheinkeit wegen Mordes angeklagt. (= vorsätzliche Tötung) und nicht wegen Totschlages im Streit/Affekt.

Die jungen Muslimen sind ja nicht vor einem Supermarkt neben ihrem Auto gefunden worden, sondern in ihrer Wohnanlage. Nun sagt der Killer-Nachbar bei der Polizei, der sich am Tag nach dem Mord der Polizei stellte, er hätte mit den Betreffenden wegen des Stellplatzes Streit gehabt. (Er hatte Zeit mit seinem Anwalt zu sprechen, sich das zu überlegen usf.). Sehr glaubhafter Affekt. ;-) . Wären die drei jungen Leute Amerikaner gewesen, er hätte sie nicht ermordet, es handelte sich IMHO um ein rassistisches Tötungsmotiv.

schnodo 11.02.2015 18:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1113024)
Wären die drei jungen Leute Amerikaner gewesen, er hätte sie nicht ermordet, es handelte sich IMHO um ein rassistisches Tötungsmotiv.

Was veranlasst Dich zu schreiben, die drei seien keine Amerikaner gewesen?

Das Wort "Amerikaner" impliziert keine Rasse, was keinem verborgen bleiben kann, der auch nur eine Handvoll Amerikaner kennengelernt hat. Genauso verhält es sich mit "Muslim".

qbz 11.02.2015 19:37

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1113027)
Was veranlasst Dich zu schreiben, die drei seien keine Amerikaner gewesen?

Das Wort "Amerikaner" impliziert keine Rasse, was keinem verborgen bleiben kann, der auch nur eine Handvoll Amerikaner kennengelernt hat. Genauso verhält es sich mit "Muslim".

mit so einem Einwand rechnete ich schon, als ich es schrieb. Ich hoffe, Du und andere Leser haben es verstanden, auch wenn ich der Kürze halber eine falsche Formulierung wählte. Sorry.

Die Ermordeten heissen: Deah Shaddy Barakat (23), Yusor Mohammad (21) und Razan Mohammad Abu-Salha. Barakat (19) und die jungen Frauen trugen Kopftücher. Der Killer heisst: Craig Stephen Hicks (46) und ist (nach dem Handelsblatt: "radikaler") Atheist. Ob Hicks oder die Ermordeten die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzen, weiss ich nicht, nur dass er Hicks ohne Kopftücher nicht hingerichtet hätte.

http://www.independent.co.uk/voices/...-10038624.html

schnodo 11.02.2015 19:43

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1113029)
mit so einem Einwand rechnete ich schon, als ich es schrieb. Ich hoffe, Du und andere Leser haben es verstanden, auch wenn ich der Kürze halber eine falsche Formulierung wählte. Sorry.

Die Ermordeten heissen: Deah Shaddy Barakat (23), Yusor Mohammad (21) und d Razan Mohammad Abu-Salha. Barakat (19) und die jungen Frauen trugen Kopftücher. Der Ermordete heisst: Craig Stephen Hicks u(46) und ist (nach dem Handelsblatt: "radikaler") Atheist.

Faulheit ist keine Entschuldigung. Du förderst doch genau damit den Rassismus, den Du anprangerst.

Der Präsident der Vereinigten Staaten heißt Barack Hussein Obama.

Klugschnacker 11.02.2015 19:50

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1113024)
Weshalb bist Du so schnell auf der "Affekt"-Schiene?

Das war lediglich mein Eindruck. Er kann falsch sein. Mir schien, dass es sich nicht um einen geplanten und organisierten Mord handelte, wie das bei den Pariser Attentaten oder bei Selbstmordattentaten der Fall ist. Auf mich wirkten die Informationen aus dem Spiegel eher so, als wären dem Täter die Sicherungen durchgebrannt. Damit möchte ich aber auf keinen Fall etwas entschuldigen oder relativeren.

Ich habe noch nicht ganz verstanden, warum dieser Punkt für Dich so wichtig ist. Für mich war das eher eine Nebensache; ich habe mir nicht allzu viele Gedanken darum gemacht, als ich es schrieb.

Grüße, :Blumen:
Arne

qbz 11.02.2015 20:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113033)
Das war lediglich mein Eindruck. Er kann falsch sein. Mir schien, dass es sich nicht um einen geplanten und organisierten Mord handelte, wie das bei den Pariser Attentaten oder bei Selbstmordattentaten der Fall ist. Auf mich wirkten die Informationen aus dem Spiegel eher so, als wären dem Täter die Sicherungen durchgebrannt. Damit möchte ich aber auf keinen Fall etwas entschuldigen oder relativeren.

Ich habe noch nicht ganz verstanden, warum dieser Punkt für Dich so wichtig ist. Für mich war das eher eine Nebensache; ich habe mir nicht allzu viele Gedanken darum gemacht, als ich es schrieb.

Grüße, :Blumen:
Arne

Wenn jemand andere Leute bei einem Konflikt (eher) schlägt, tritt, verletzt, ermordet, weil er einen Hass auf sie empfindet oder ihr Leben geringer schätzt, weil diese Leute Juden, Christen, Schwule, Lesben, Muslime, Frauen, Schwarze sind, dann begründet sich die Tat auch in dem Hass, der Geringschätzung gegenüber dieser Personengruppe. Mich stört dann die übliche Relativierung dieser Tatanteile auf einen X-beliebigen Streit mit Affekt und tödlichem Ausgang.

Es fehlt bei der Mehrheit die Sensibilität für solche Tatmotive (wie antisemitisch, homoph etc.) und etwas Selbstkritik bei aller Femdkritik finde ich da halt ganz hilfreich.

Besonders extrem, erschreckend und im nachhinein rational nicht nachvollziehbar zeigte sich doch die Ignoranz inbezug auf politisch-extreme Hasstatanteile bei den Ermittlungen der NSU-Morde in DE.

http://www.independent.co.uk/news/wo...-10037734.html

JENS-KLEVE 11.02.2015 20:54

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1113015)

"Soldat" und "Prostituierte" habe ich noch nie von einem Schüler als Berufswunsch gehört.

Ich schon häufig.

Klugschnacker 11.02.2015 20:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1113038)
Wenn jemand andere Leute bei einem Konflikt (eher) schlägt, tritt, verletzt, ermordet, weil er einen Hass auf sie empfindet oder ihr Leben geringer schätzt, weil diese Leute Juden, Christen, Schwule, Lesben, Muslime, Frauen, Schwarze sind, dann...

Ja, klar, das ist nicht hinzunehmen, darüber brauchen wir nicht diskutieren. Die Tötung Anders- oder Nichtgläubiger gibt es zum Glück nur in den Gottesstaaten, aber nicht mehr in unserem Kulturkreis.
:Blumen:

tandem65 11.02.2015 21:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113041)
Die Tötung Anders- oder Nichtgläubiger gibt es zum Glück nur in den Gottesstaaten, aber nicht mehr in unserem Kulturkreis.

Die USA als atheistischer Gottesstaat. Nicht schlecht.:Lachanfall:

Klugschnacker 11.02.2015 21:24

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1113046)
Die USA als atheistischer Gottesstaat. Nicht schlecht.:Lachanfall:

Ich vermisse Deine ernsthafteren Beiträge. Keine Lust mehr? :Blumen:

keko 11.02.2015 23:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1113019)
... wenn ein gläubiger Muslime zwei zierliche Amerikanerinnen im Minirock und ihren Begleiter mit Kopfschüssen erschiesst? "Die Tat geschah im Affekt".???

Amerika würde die höchste Terrorwarnstufe ausrufen :Cheese:

Kürzlich erzählte mir ein Bekannter aus den USA, dass ihm auf einem Parkplatz der Fahrer des neben ihm geparkten Autos beim Aussteigen die Türe in sein Fahrzeug knallte. Zunächst wollte er aussteigen, überlegte aber kurz und blieb sitzen und fuhr dann weg. Sein Auto war versichert und der Typ sah aus, als suchte er nur Ärger. In dem Land laufen einfach viele Durchgeknallte rum.

qbz 12.02.2015 00:32

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1113069)
Amerika würde die höchste Terrorwarnstufe ausrufen :Cheese:

Kürzlich erzählte mir ein Bekannter aus den USA, dass ihm auf einem Parkplatz der Fahrer des neben ihm geparkten Autos beim Aussteigen die Türe in sein Fahrzeug knallte. Zunächst wollte er aussteigen, überlegte aber kurz und blieb sitzen und fuhr dann weg. Sein Auto war versichert und der Typ sah aus, als suchte er nur Ärger. In dem Land laufen einfach viele Durchgeknallte rum.

Das denke ich auch. :-) :-) . Die Gegend würde mindestens sofort abgeriegelt mit starken Polizeikräften und alles durchsucht.

In diesem Fall war der durchgeknallte Typ ein Nachbar von ziemlich bulliger Statur mit Stiernacken. Die drei jungen Studentinnen/en wurden in ihrer Wohnung, wo man sie auffand, mit Kopfschüssen hingerichtet.

http://www.newsobserver.com/2015/02/...rrest-man.html

sybenwurz 12.02.2015 08:17

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1113069)

Kürzlich erzählte mir ein Bekannter aus den USA, dass ihm auf einem Parkplatz der Fahrer des neben ihm geparkten Autos beim Aussteigen die Türe in sein Fahrzeug knallte. Zunächst wollte er aussteigen, überlegte aber kurz und blieb sitzen und fuhr dann weg. Sein Auto war versichert und der Typ sah aus, als suchte er nur Ärger. In dem Land laufen einfach viele Durchgeknallte rum.

Wenn er Weisser ist und der andere Schwarz war, hätte er ihn doch einfach ungestraft übern Haufen schiessen können...


Ich sollte damit nicht scherzen, aber es ist traurig, dass bei manchen Dingen echt nur noch Sarkasmus hilft, ums zu ertragen...:Kotz:

tandem65 12.02.2015 09:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113049)
Ich vermisse Deine ernsthafteren Beiträge. Keine Lust mehr? :Blumen:

Nur weil ich über das was man aus Deinem Beitrag etwas schliesse, über das ich herzhaft lachen kann heisst das noch lange nicht daß ich das geschriebene nicht ernst nehme und meine.
Mir geht es allerdings anscheinend ein wenig wie qbz und kann nicht verstehen weshalb Du hier dem Täter sofort unterstellst, daß er nicht aus länger gärenden negativen Gefühlen heraus agiert hat.

Beste Grüße.

Peter

Klugschnacker 12.02.2015 09:48

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1113112)
Mir geht es allerdings anscheinend ein wenig wie qbz und kann nicht verstehen weshalb Du hier dem Täter sofort unterstellst, daß er nicht aus länger gärenden negativen Gefühlen heraus agiert hat.

Ich unterstelle dem Täter überhaupt nichts. Ich habe nur infrage gestellt, was andere ihm sofort unterstellt haben, nämlich aus radikal antireligiösen Ressentiments gehandelt zu haben. Weil die dafür angeführten Belege, nämlich harmlose Sprüche von seiner facebook-Seite, mir nicht ausreichend erschienen.

tandem65 12.02.2015 10:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113115)
Ich unterstelle dem Täter überhaupt nichts. Ich habe nur infrage gestellt, was andere ihm sofort unterstellt haben, nämlich aus radikal antireligiösen Ressentiments gehandelt zu haben. Weil die dafür angeführten Belege, nämlich harmlose Sprüche von seiner facebook-Seite, mir nicht ausreichend erschienen.

Ja Du darfst es gerne so formulieren.
Darf ich noch fragen ob Du meine Ernsthaftigkeit infrage gestellt hast oder hast Du mir mangelnde Ernsthaftigkeit unterstellt?

Klugschnacker 12.02.2015 11:02

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1113125)
Darf ich noch fragen ob Du meine Ernsthaftigkeit infrage gestellt hast oder hast Du mir mangelnde Ernsthaftigkeit unterstellt?

Das ist keine Parallele zu meinem Standpunkt. Wenn eine dritte Person Dir mangelnde Ernsthaftigkeit unterstellt, und ich das infrage stelle, hätten wir einen Vergleich zu dem, was ich oben gesagt hatte. Es ist das Gegenteil einer Unterstellung: Dir wird etwas unterstellt, und ich bestreite das.

Im Kern scheint es mir darum zu gehen: Ein Anti-Theist, wie er sich bezeichnet, hat aufgrund seiner anti-theistischen Überzeugung Menschen getötet. Folgt daraus nicht, dass der Unglaube auch nur ein Glaube ist, mit den gleichen mitunter fatalen Konsequenzen? Diese Schlussfolgerung scheint mir der eigentliche Grund zu sein, warum wir diesen Fall hier diskutieren.

Grüße,
Arne

keko 12.02.2015 11:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113115)
Ich unterstelle dem Täter überhaupt nichts. Ich habe nur infrage gestellt, was andere ihm sofort unterstellt haben, nämlich aus radikal antireligiösen Ressentiments gehandelt zu haben. Weil die dafür angeführten Belege, nämlich harmlose Sprüche von seiner facebook-Seite, mir nicht ausreichend erschienen.

Das stimmt nicht ganz, du bist von Affekt ausgegangen, hast also Partei ergriffen, obwohl das unklar ist und es sogar eher nach halbwegs geplant aussieht. Im Idealfall hätte man völlig neutral sein müssen, also weder Affekt noch geplant aus religiösen Motiven.

qbz 12.02.2015 11:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113115)
Ich unterstelle dem Täter überhaupt nichts. Ich habe nur infrage gestellt, was andere ihm sofort unterstellt haben, nämlich aus radikal antireligiösen Ressentiments gehandelt zu haben. Weil die dafür angeführten Belege, nämlich harmlose Sprüche von seiner facebook-Seite, mir nicht ausreichend erschienen.

Entschuldige, sofern Du mit "andere" mich meinst, möchte ich das für meinen Teil etwas differenzieren.

Bei mir ist zuvorderst die Ausführung der Morde entscheidend (drei gezielte Kopfschüsse von einem kräftigen Mann aus nächster Nähe auf 2 junge Frauen, 1 Mann), einen "Fremdenhass" bzw. Hass auf Muslime als ein Motiv anzunehmen, weniger die Facebook Einträge.
Ich schrieb auf Deine Äusserung hin (Affektat), dass der Täter bestimmt keinen Totschlag im Affekt begangen habe. Wer als Nachbar drei Personen in ihren Apartements in den Kopf aus nächster Nähe schiesst, begeht Mord. Und da alle drei Getöteten Muslime sind, liegt die Vermutung sehr nahe, dass auch ein Hass auf Muslime dabei eine Rolle gespielt hat.

Und die übliche Schuld-/Verantwortungsabwehr von Gewalttätern betrachte ich bei allen immer sehr, sehr kritisch, aus Erfahrung.

keko 12.02.2015 11:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113136)
Folgt daraus nicht, dass der Unglaube auch nur ein Glaube ist, mit den gleichen mitunter fatalen Konsequenzen? Diese Schlussfolgerung scheint mir der eigentliche Grund zu sein, warum wir diesen Fall hier diskutieren.

Grüße,
Arne

Wer "nicht glaubt", glaubt auch, nur halt an nichts. :Cheese:

Klugschnacker 12.02.2015 11:25

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1113140)
Das stimmt nicht ganz, du bist von Affekt ausgegangen, hast also Partei ergriffen, obwohl das unklar ist und es sogar eher nach halbwegs geplant aussieht. Im Idealfall hätte man völlig neutral sein müssen, also weder Affekt noch geplant aus religiösen Motiven.

Als ich es schrieb, hieß es in den Medien, es habe Streit um einen Parkplatz gegeben. Also ging ich nicht von einer geplanten Tat aus.

Partei für den Mörder habe ich keineswegs ergriffen, und ich finde diese Einordnung auch ziemlich bösartig. Wenn ich mich zu seiner vermeintlichen Motivation äußere, heißt das noch lange nicht, dass ich in irgendeiner Weise für ihn Partei ergreife.

Zu Deinem letzten Satz: Neutral ist, wenn man die vorliegenden Fakten möglichst nüchtern bewertet. Das habe ich getan. Für mich sah es angesichts der gestern bekannten Faktenlage weder nach einer geplanten Tat aus, noch waren die Äußerungen des Täters radikal und extremistisch.

tandem65 12.02.2015 11:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113136)
Das ist keine Parallele zu meinem Standpunkt.

Das habe ich auch nicht behauptet.;) :Huhu:

keko 12.02.2015 11:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1113146)
Als ich es schrieb, hieß es in den Medien, es habe Streit um einen Parkplatz gegeben. Also ging ich nicht von einer geplanten Tat aus.

Partei für den Mörder habe ich keineswegs ergriffen, und ich finde diese Einordnung auch ziemlich bösartig. Wenn ich mich zu seiner vermeintlichen Motivation äußere, heißt das noch lange nicht, dass ich in irgendeiner Weise für ihn Partei ergreife.

Zu Deinem letzten Satz: Neutral ist, wenn man die vorliegenden Fakten möglichst nüchtern bewertet. Das habe ich getan. Für mich sah es angesichts der gestern bekannten Faktenlage weder nach einer geplanten Tat aus, noch waren die Äußerungen des Täters radikal und extremistisch.

Ich meinte auch nicht, dass du Partei für einen Mörder ergriffen hast, sondern auf den Affektzug gesprungen bist. :Blumen:

Gestern hatte ich im Internet auch schon andere Möglichkeiten als Affekt gelesen und als ich generell davon las, dachte ich mir meinen Teil...

Aber das ist mir jetzt zu sehr Haarspalterei ;)

schnodo 12.02.2015 11:45

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1113144)
Wer "nicht glaubt", glaubt auch, nur halt an nichts. :Cheese:

Und "Aus" ist ein Fernsehprogramm. ;)


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