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Schwarzfahrer 01.10.2015 12:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1169663)
In der ARD hat ein Integrationsforscher, den Namen habe ich mir nicht gemerkt, den Zusammenhang erklärt. Demnach sind die Einwanderer in der Regel sehr motiviert, sich in die neue Gesellschaft einzugliedern. Mit deren Kindern, also der zweiten und dritten Generation seien die Probleme häufiger. Denn sie wachsen mit der berechtigten Erwartung auf, gleichwertige Mitglieder unserer Gesellschaft zu sein oder werden zu können.

Diese Hoffnung erfülle sich häufig nicht. Achmed bekommt bei gleichem Zeugnis wie Axel oder Stefan keine Lehrstelle. Seine Schwester mit Kopftuch kaum eine Wohnung, geschweige denn eine Arbeit. Alle Müllmänner sind Türken, alle Zahnärzte weiße Deutsche. Rechtlich gibt es Chancengleichheit, aber de facto gibt es sie nicht.

Diese frustrierten Menschen entdecken dann die Kultur und Religion ihrer Eltern als identitätsstiftendes Merkmal. Wenn man wirtschaftlich (wir nennen es "sozial") nicht mit den Deutschen mithalten kann, dann kann man sich damit wenigstens moralisch überlegen fühlen.

Integration gelingt demnach nur, wenn man Integration nicht nur fordert, sondern sie auch zulässt. Wir müssen uns da etwas lockerer machen. Wenn Menschen aus einem anderen Kulturkreis ihre Kultur auf friedliche Weise hierher mitbringen, dann müssen wir uns davon nicht sofort bedroht fühlen.

Grüße,
Arne

Nun, daran ist sicherlich etwas; fängt ja bereits bei der unseligen "Grundschulempfehlung" an - Achmed kommt bei gleicher Leisung auf die Realschule, Peter aufs Gymnasium. Hier kann man ein komplett neues Thema anfangen.
Aber: wer seine Töchter von Schwimm- oder Sportunterrricht befreit und nicht auf Klassenfahrten mitfahrenläßt, oder wer stur auf dem (hier als Symbol der Frauenunterdrückung gesehenen) Kopftuch besteht, darf sich nicht wundern, wenn die zweite Generation sich nicht integriert fühlt. Wenn hier geborene Kinder im Grundschulalter noch nicht einwandfrei Deutsch sprechen können, wie sollen sie später dazu gehören? Integration gelingt, wenn beide Seiten dazu beitragen; die Minderheit hat aber immer den größeren Teil zu leisten, den größeren Schritt zu tun.

Schwarzfahrer 01.10.2015 12:17

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1169675)
In keinem Staat dieser Erde in denen der Islam Staatsreligion ist, gibt es die Menschenrechte. Wenn wir also Menschen, die sich offen zu einem System bekennen das die Menschenrechte nicht garantiert, ihre Sachen machen lassen Ihnen einen Freiraum eingestehen, geben wir dann nicht die Möglichkeit die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft zu verlieren? Die Freiheitsrechte jeden Menschens sind durch die Freiheit des Anderen begrenzt. Jeder kann seine Religion in seinem privaten Bereich leben. In der Öffentlichkeit fehlt mir häufig ein klares eindeutiges Bekenntnis zu unseren Freiheitsrechten hinter denen die Rechte der Religion zwangsläufig zurückzutreten haben.

Danke für die präzise Formulierung!:Blumen:

Schwarzfahrer 01.10.2015 12:25

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1169699)
Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Mensch tausende Kilometer Strecke macht , mit dem nötigsten was er tragen kann ausgestattet, um dann hier geplant auf den Putz zu hauen..

Ich glaube nicht, daß sie mit der Absicht kommen, auf den Putz zu hauen. Aber je tiefer die Verwurzelung in einer Kultur, einem Wertesystem, die Westeuropa völlig fremd ist, desto schwerer ist es, sich dem komplett Neuen anzupassen. Und wenn wir die Bedeutung der Anpassung nicht genug betonen, ist es für viele einfacher, sich in ihrer alten Welt einzurichten, "hier darf ja jeder nach seiner Fasson" leben - was aber auf Dauer nicht zu Integration, sondern vielmehr zu Isolation oder gar zu Konflikten führen kann - dies ist eine sicherlich berechtigte Befürchtung.

Ironmanfranky63 01.10.2015 12:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1169719)
Und wenn wir die Bedeutung der Anpassung nicht genug betonen, ist es für viele einfacher, sich in ihrer alten Welt einzurichten, "hier darf ja jeder nach seiner Fasson" leben - was aber auf Dauer nicht zu Integration, sondern vielmehr zu Isolation oder gar zu Konflikten führen kann - dies ist eine sicherlich berechtigte Befürchtung.

http://www.focus.de/politik/deutschl...d_4984392.html

keko 01.10.2015 12:58

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1169715)
Wer sollte Dir denn hier diese Frage beantworten können? Jeder hier weiß, dass das ein Problem ist. Das ist ganz sicher die Kernfrage, die sich derzeit ganz Europa stellt. Das können wir doch hier im Forum nicht lösen. Da erwartest Du zu viel.

Derzeit wird über eine Verschärfung des Asylrechts debattiert. Was brauchen wir noch? Mehr Mitarbeiter, die die Anträge bearbeiten. Ich habe bisher noch keine Stellenausschreibungen dazu gefunden. (ok ich habe seit einigen Tagen nicht mehr nachgeschaut.).

Das Problem versucht gerade ganz Europa zu lösen.

War nur so ein Beispiel um zu zeigen, dass beiden Seiten mit Einzelfällen arbeiten.

Zu deiner Frage: EU-Außengrenzen dicht oder zumindest dichter machen.

FlyLive 01.10.2015 13:04

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169724)

Zu deiner Frage: EU-Außengrenzen dicht oder zumindest dichter machen.

Und dann bleiben die Menschen auf dem Meer oder in ihren Kriegsgebieten ? Ich sehe darin nur Abschottung, Ablehnung und keine Hilfe.

Dicht machen geht nicht - dichter machen tun wir ja schon. Siehe Ungarn und andere mit hohen Zäunen und Armeen. Auch in Deutschland geht nun der Trend zum Einreisestopp.

keko 01.10.2015 13:16

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1169725)
Und dann bleiben die Menschen auf dem Meer oder in ihren Kriegsgebieten ? Ich sehe darin nur Abschottung, Ablehnung und keine Hilfe.

Dicht machen geht nicht - dichter machen tun wir ja schon. Siehe Ungarn und andere mit hohen Zäunen und Armeen. Auch in Deutschland geht nun der Trend zum Einreisestopp.

Es wird uns in Deutschland keine andere Wahl bleiben,falls weiterhin so viele Flüchtlinge kommen wollen (270.000 im September), als uns abzuschotten. Es gibt zu viele Arme und zu viel Not und Leid heute und auch morgen. Heute Syrien, morgen Afghanistan, übermorgen...???

tandem65 01.10.2015 13:34

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169728)
Es wird uns in Deutschland keine andere Wahl bleiben,falls weiterhin so viele Flüchtlinge kommen wollen (270.000 im September), als uns abzuschotten.

Ahh, endlich wieder Kampfauftrag für die Bundeswehr.
Wer nicht von alleine absäuft wird vorm Landgang versenkt.:confused:
Abschottung hat ja super funktioniert in den letzten Jahren.:Huhu:


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