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Jimmi 02.09.2024 09:51

Gruß aus Eisenach!

Elke und ich überlegen schon, in welchem Bundesland wir Asyl beantragen. Jeder Dritte hier wählt eine Nazi-Partei. Wenn ich überlege, wie oft ich bei Demos schon gefilmt worden bin, weiß ich, dass die wissen, wo mein Auto wohnt.

Wenn selbst so abstoßende Wahlplakate wie "Sommer, Sonne, Remigration" und dummes Zeug wie "Wälder statt Windkraft" oder der Wunsch dass der Mittelstand in schweres Fahrwasser geraten möge (der Mittelstand, c'est moi. Und viele werden jetzt eher einen Bogen um Thüringen machen. Fremdländer sind ja nicht erwünscht) keinen von der AfD abhalten, wird mir Angst.

Schon zwei Mal habe ich Diskussionen mit Facebookern beendet, die plötzlich statt Sachargumenten die "spezielle Sensibilität der ehemaligen Ostbürger" ins Feld geführt haben. Ich als Wessi habe da ganz andere Antennen.

Schwarzfahrer 02.09.2024 09:53

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1756260)
Was könne denn konservativer sein als die Erhaltung der eigenen Umwelt und der eigenen Lebensbedingungen?

Ich schätze, Du weißt auch, daß Dies eine Neuinterpretation des Begriffs "konservative Politik" ist. Klassisch ist nun mal konservative Politik primär auf den Erhalt oder möglichst langsame Evolution von gesellschaftlichen Zuständen gezielt, nicht auf den Erhalt der Umwelt. Es geht also zuerst um die Menschen selbst, um Gesellschaftsordnung (Beziehungen der Menschen untereinander, Akzeptanz der Unterschiedlichkeit der Menschen und ihrer Positionen/Rollen, ...), Bildung, Sicherheit, Stabilität und Planungssicherheit, u.ä.m. Umweltpolitik sehe ich in diesem Kontext als ein untergeordneter Baustein unter vielen als Mittel zum Zweck, nicht Hauptziel, wie auch Steuerpolitik, Familienpolitik, Grenzschutz, u.v.a.m.

keko# 02.09.2024 09:58

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1756272)
Gruß aus Eisenach!

Elke und ich überlegen schon, in welchem Bundesland wir Asyl beantragen. Jeder Dritte hier wählt eine Nazi-Partei. Wenn ich überlege, wie oft ich bei Demos schon gefilmt worden bin, weiß ich, dass die wissen, wo mein Auto wohnt.

...

Kannst gern ich meine bunte Stuttgarter Reihenhausvorstadtsiedlung ziehen.
Ich sehe mich gar gezwungen, im September 2025 wieder linksgrünversifft zu wählen ;)

qbz 02.09.2024 09:58

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1756268)
@qbz: Die AfD Wähler wählen die AfD nicht wegen sozialer Themen. Ganz im Gegenteil.

In Bezug auf die BSW ist Deine Analyse zutreffend:

https://www.tagesschau.de/wahl/archi...rage-bsw.shtml

Beide Auswertungen gegeneinandergehalten, zeigen sogar ganz gut den Unterschied. Da haben Positionierung und Ansprache ganz passabel funktioniert.

Ich habe es nicht parteispezifisch auf eine Partei-Wählergruppe bezogen, sondern mich auf eine Umfrage, die die Priothemen für alle Wähler insgesamt untersucht hat.

Zitat:

Tagesschau: "Entscheidende Themen sind innere Sicherheit und soziale Sicherheit. Die große Mehrheit der Befragten teilt die Sorge, dass die Kriminalität stark zunimmt. Zwei Drittel sind besorgt, dass "zu viele Fremde nach Deutschland kommen", die Angst vor einem wachsenden Einfluss des Islam ist ausgeprägt. Aber auch die Sorge, den eigenen Lebensstandard nicht mehr halten zu können, teilt mehr als die Hälfte Befragten.
https://www.tagesschau.de/inland/wah...ingen-100.html

Nepumuk 02.09.2024 09:58

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1756268)
Übrigens: krass ist der Erfolg bei den 18 bis 24 Jährigen. Da musste ich mir erstmal die Augen reiben.

Wundert mich nicht. Die Jugend ist leicht zu verführen und ist traditionell bereit, extremere Positionen zu wählen. Hat 33 auch gut geklappt, ist damals für diese Generation aber nicht so gut ausgegangen.

Siebenschwein 02.09.2024 09:59

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1756272)
Gruß aus Eisenach!

Elke und ich überlegen schon, in welchem Bundesland wir Asyl beantragen. Jeder Dritte hier wählt eine Nazi-Partei. Wenn ich überlege, wie oft ich bei Demos schon gefilmt worden bin, weiß ich, dass die wissen, wo mein Auto wohnt.

Wenn selbst so abstoßende Wahlplakate wie "Sommer, Sonne, Remigration" und dummes Zeug wie "Wälder statt Windkraft" oder der Wunsch dass der Mittelstand in schweres Fahrwasser geraten möge (der Mittelstand, c'est moi. Und viele werden jetzt eher einen Bogen um Thüringen machen. Fremdländer sind ja nicht erwünscht) keinen von der AfD abhalten, wird mir Angst.

Schon zwei Mal habe ich Diskussionen mit Facebookern beendet, die plötzlich statt Sachargumenten die "spezielle Sensibilität der ehemaligen Ostbürger" ins Feld geführt haben. Ich als Wessi habe da ganz andere Antennen.

Ich fühle mit Dir.
Aber bitte lass die Vernünftigen nicht allein, es kann ja nicht sein, dass wir ganze Bundesläönder dem Nazigesocks übergeben.

Genussläufer 02.09.2024 09:59

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1756272)
Gruß aus Eisenach!

Elke und ich überlegen schon, in welchem Bundesland wir Asyl beantragen.

Unser Neffe hat uns schon ein Gästezimmer am Niederrhein angeboten ;)
Wobei wir dann schon ziemlich nah an Wilders wären.

Genussläufer 02.09.2024 10:03

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1756278)
Ich fühle mit Dir.
Aber bitte lass die Vernünftigen nicht allein, es kann ja nicht sein, dass wir ganze Bundesläönder dem Nazigesocks übergeben.

Schau mal in den oben verlinkten Bericht über die Beweggründe. Ich gehe davon aus, wenn sich die Migrationspolitik ändert, dass sich dann auch ein beachtlicher Zulauf zur AfD in Luft auflöst. Von den Wählern sind wahrscheinlich nichtmal die Hälfte rechts und maximal ein Viertel rechtsextrem. Das ist immer noch viel. Keine Frage. Es ist aber keine unnormale Verteilung.


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