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MattF 09.04.2023 09:39

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1704638)

Die Welt ist halt auch nicht einfach und eindimensional.

Die TDI Anlage, als teuerste Anlage der Firmengeschichte hat man nie wirklich zum Laufen gebracht. Ich denke da ist man froh jetzt ein Feigenblatt gefunden zu haben, als Begründung die Investitionsruine los zu werden.

Dazu hat auch die BASF mittlerweile Probleme Mitarbeiterinnen zu bekommen.

Früher war es sau schwer und ein hartes Auswahlverfahren um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, heute suchen sie noch nach dem Ausbildungsbeginn nach Bewerberinnen.

Nepumuk 09.04.2023 10:08

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1704646)
Die Arbeitsplätze werden also sozialverträglich abgebaut!!!

Tolle Sache

Und in China wieder aufgebaut.

Dadurch werden die Produkte dreckiger produdziert

Für die deutsche Klimabilanz natürlich eine super Sache, für die Weltklimabilanz ein Knieschuss

Normaler neo-liberaler Turbo-Kapitalimus. Mit Klimaschutz hat das nichts zu tun.

Genussläufer 09.04.2023 10:22

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1704646)
Die Arbeitsplätze werden also sozialverträglich abgebaut!!!

Tolle Sache

Und in China wieder aufgebaut.

Dadurch werden die Produkte dreckiger produdziert

So viel schmutziger als in Deutschland ist das auch nicht. Das ist dort nicht die Dritte Welt. Aber es wird zumindest mit Bezug auf CO2 Emission schlechter. Das liegt aber auch daran, daß sich China durch unser geplantes Decoupling genötigt sieht, Energiesicherheit zu schaffen. Und da machst Du das, was Du beeinflussen kannst. Und Kohle haben die selbst noch für Tausend Jahre. Allein dieser Schritt verursacht mehr CO2 als eine Reduzierung bei uns auf Null.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1704647)
Früher war es sau schwer und ein hartes Auswahlverfahren um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, heute suchen sie noch nach dem Ausbildungsbeginn nach Bewerberinnen.

Das Problem hast Du nicht nur in Deutschland.

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1704638)
Nicht ganz.

Wichtig für uns ist, daß die Investitionen der Zukunft nicht hierhin fließen. Meine Kritik und Befürchtung ist nicht der Abbau der Arbeitsplätze heute. Das wird sicher einigermaßen fair zugehen.

Viel wichtiger ist doch, daß Wertschöpfung, gut bezahlte Jobs und Steueraufkommen ausgelagert wird. Das trifft uns nicht kurzfristig. Mittel- und langfristig ist es ein Desaster.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1704649)
Normaler neo-liberaler Turbo-Kapitalimus. Mit Klimaschutz hat das nichts zu tun.

Das ist normaler Kapitalismus. Ja, auf jeden Fall. Aber mit "neo-liberaler Turbo-" hat das nichts zu tun.

Aber klar... mit nem Nagel in der Hand sieht alles aus wie'n Nagel :Cheese:

deralexxx 09.04.2023 13:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1704650)
So viel schmutziger als in Deutschland ist das auch nicht. Das ist dort nicht die Dritte Welt. Aber es wird zumindest mit Bezug auf CO2 Emission schlechter. Das liegt aber auch daran, daß sich China durch unser geplantes Decoupling genötigt sieht, Energiesicherheit zu schaffen. Und da machst Du das, was Du beeinflussen kannst. Und Kohle haben die selbst noch für Tausend Jahre. Allein dieser Schritt verursacht mehr CO2 als eine Reduzierung bei uns auf Null.



Das Problem hast Du nicht nur in Deutschland.



Wichtig für uns ist, daß die Investitionen der Zukunft nicht hierhin fließen. Meine Kritik und Befürchtung ist nicht der Abbau der Arbeitsplätze heute. Das wird sicher einigermaßen fair zugehen.

Viel wichtiger ist doch, daß Wertschöpfung, gut bezahlte Jobs und Steueraufkommen ausgelagert wird. Das trifft uns nicht kurzfristig. Mittel- und langfristig ist es ein Desaster.



Das ist normaler Kapitalismus. Ja, auf jeden Fall. Aber mit "neo-liberaler Turbo-" hat das nichts zu tun.

Aber klar... mit nem Nagel in der Hand sieht alles aus wie'n Nagel :Cheese:


Bei den Investition bin ich total bei dir. Das wäre jetzt eine Chance, zu versuchen wieder know how zu schaffen und (vllt auch durch Subventionen) Produktionskapazität für manche Dinge zu schaffen.

Siehe Solarbranche vor 15 Jahren. Da hat man sich ein Ei Gelegt.

sabine-g 09.04.2023 13:58

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1704637)
Und wie lautet deine Antwort Nationen wie Indien, Indonesien, China, etc. zu überzeugen?

Ich bin davon überzeugt, dass die Überzeugungsarbeit gar nicht von außen kommen muss.
Der Klimawandel wird alle derartig treffen, dass man von ganz alleine anfängt entsprechend zu handeln.
Natürlich reift diese Erkenntnis unterschiedlich schnell aber sie wird reifen.

Helmut S 09.04.2023 15:28

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1704655)
Ich bin davon überzeugt, dass die Überzeugungsarbeit gar nicht von außen kommen muss.
Der Klimawandel wird alle derartig treffen, dass man von ganz alleine anfängt entsprechend zu handeln.
Natürlich reift diese Erkenntnis unterschiedlich schnell aber sie wird reifen.

Ob es dann nicht längst zu spät ist? :Blumen:

anlot 09.04.2023 16:20

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1704655)
Ich bin davon überzeugt, dass die Überzeugungsarbeit gar nicht von außen kommen muss.
Der Klimawandel wird alle derartig treffen, dass man von ganz alleine anfängt entsprechend zu handeln.
Natürlich reift diese Erkenntnis unterschiedlich schnell aber sie wird reifen.

Das könnte so kommen. Ich habe da leichte Zweifel. Insbesondere da es dann wohl möglich zu spät sein wird und die Maßnahmen ja auch nicht von heute auf Morgen realisierbar wären.

Genussläufer 10.04.2023 11:02

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1704655)
Ich bin davon überzeugt, dass die Überzeugungsarbeit gar nicht von außen kommen muss.
Der Klimawandel wird alle derartig treffen, dass man von ganz alleine anfängt entsprechend zu handeln.

Ich kann Deinen Optimismus hier nicht teilen. Für Deutschland oder auch die anderen europäischen Länder kann ich mir das auch vorstellen. In den USA ist das schon deutlich schwieriger. In China und Indien wird es auf absehbare Zeit gar nicht möglich sein auf Erkenntnis zu setzen.

Betrachten wir einfach mal die Top:

1. China (ca. 30%)
2. USA (ca. 14%)
3. Indienen (ca. 7%)

Das sind bereits 50% des weltweiten Aufkommens. Nimm noch Russland, den Iran und Japan dazu. Dann rückst Du so langsam in Richtung 65%. Aber bleiben wir bei den Top 3. Die USA hat seit dem Peak schon ca. 35% eingespart. Wie konnte das gelingen? Das war in erster Linie ein Umstieg von Kohle auf Gas. Erneuerbare und KKW haben auch einen Anteil. Dieser ist aber nicht wirklich relevant. Es könnte aber noch mehr umgestellt werden. Und sicher kann durch Erneuerbare einiges ergänzt, aber ohne Speicher, nicht ersetzt werden. KKWs sind hoch im Kurs. Da wird extrem viel geforscht und es fließen Unmengen an Geld. Hier ist sicher neben Gas am meisten zu erwarten.

Indien muss erstmal die Bevölkerung ausreichend mit Nahrung versorgen und aus der Armut befreien. Dafür ist man auf billige Energie angewiesen. Hier gilt Brecht: "erst das Fressen, dann die Moral." Wir können hier mit steigenden Werten rechnen. Kohle ist nun mal am billigsten. Die Regierung, die hier nicht mitspielt, wird nicht lange in dieser Funktion sein.

China ist einer ähnlichen Situation. Es gibt zwei größere Unterscheidungen. Erstens ist man in der Entwicklung ein paar Schritte weiter und zweitens ist man in einer Autokratie. Und dennoch gilt abgemildert ähnliches wie in Indien. Es gibt ein Aufstiegsversprechen. Und auch wenn es keine echten Wahlen gibt, wird die Kommunistische Partei sich nicht halten, wenn dieses Versprechen nicht eingelöst wird. Da die Urbanisierung noch lange nicht abgeschlossen ist, können wir auch hier nicht mit Erkenntnis rechnen.

Schau mal wirklich in die Länder rein und schau Dir die Träume und Probleme der Menschen an. Dann wirst Du wahrscheinlich zu der Erkenntnis kommen, daß Deine Idee nicht realistisch ist. Und bitte verstehe mich hier nicht falsch. Ich würde mich freuen, wenn Du Recht hättest.

Zitat:

Natürlich reift diese Erkenntnis unterschiedlich schnell aber sie wird reifen.
Ich hoffe, daß wir einen gemeinsamen Ansatz finden, bevor diese Erkenntnis dort gereift sein wird. Das wird sicher noch sehr, sehr lange dauern. Auch wenn China und Indien in ihrer Entwicklung deutlich schneller sind als wir. Wie lange haben wir benötigt, um da zu stehen, wo wir jetzt stehen? Und das wollen die auch. Zurecht.

Alleingänge, wenn sie den anderen kein interessantes Rollenmodell zeigen, sind zum Scheitern verurteilt. Der Effekt ist absolut homöopathisch. Noch schlimmer ist aber, daß es den anderen zeigt, wie man genau nicht den Aufstieg schafft. Damit gewinnst Du außerhalb von Deutschland und ein paar wenigen privilegierten Ländern keine Wahl. Im Fall von China würden Dir sogar die autokratischen Felle wegschwimmen.

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1704662)
Das könnte so kommen. Ich habe da leichte Zweifel. Insbesondere da es dann wohl möglich zu spät sein wird und die Maßnahmen ja auch nicht von heute auf Morgen realisierbar wären.

Ich würde Dir fast vollumfänglich zustimmen. Allerdings würde ich leichte Zweifel durch große Zweifel ersetzen.


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