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Einen Gegensatz zwischen politisch konservativen Positionen und Homosexualität herzustellen finde ich etwas künstlich. Es gibt in der CDU wahrscheinlich genauso viele homosexuelle Menschen wie in der SPD. Die einzige größere Gruppierung, in der es signifikant mehr gleichgeschlechtlich liebende und praktizierende Menschen gibt als im Bevölkerungsdurchschnitt, ist der katholische Klerus. |
Nach meiner persönlichen Meinung, die nur vorläufig ist und falsch sein kann, haben derlei Wahnvorstellungen nichts mit "konservativen Werten" zu tun. Man kann durchaus konservative Werte vertreten, ohne an Hexen zu glauben oder sich von Homosexuellen bedroht oder verfolgt zu fühlen.
Mir scheint eher, dass hier versucht wird, völlig abwegige Positionen dadurch zu legitimieren, dass man sie als "konservativ" bezeichnet, um sie damit in den Mainstream zu rücken. Tatsächlich handelt es sich nach meiner Auffassung um Aussenseiter-Thesen, die man gelegentlich in hysterisch-evangelikalen Bibelkreisen findet, die meist von den Amtskirchen abgekoppelt und isoliert sind. Ich habe selber in meinen jüngeren Jahren eher konservative Werte vertreten, und kann mich nicht erinnern, jemals einen solchen Unsinn gehört zu haben. Konservative Werte erkannte man daran, dass sie sachlich und an Fakten orientiert begründet waren. Dadurch grenzten sie sich von linken Träumereien ab. Konservativ hieß soviel wie "bodenständig", jedoch nicht "rückwärtsgewandt" oder gar "bibeltreu". Vielleicht habe ich damals auch nicht so sehr darauf geachtet. Interessant ist für mich, wie die wirre These zustande kommt, Homosexuelle würden Heterosexuelle nicht tolerieren. Wenn man genau hinschaut, ist damit vermutlich gemeint, dass anti-homosexuelle Pöbeleien ("Homosexuelle sind alle krank -- ist eben meine Meinung!") nicht mehr toleriert werden. Diese Einschränkung der "Meinungsfreiheit" wird als ungerecht empfunden. Der Eindruck dieser Leute ist dann, dass selbst die Perversen heutzutage toleriert werden, man selber jedoch nicht. Es ist ein Teil der Das-wird-man-doch-noch-sagen-dürfen-Bewegung, die sich mit Pegida & Co ein Sprachrohr zu schaffen versucht. Nicht jede Äußerung ist jedoch durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Das Amtsgericht Kamen hat neulich einen 26-jährigen Berufsschüler zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe ohne Bewährung verurteilt, weil dieser ausrief: "Guck mal, was für eine Schwuchtel!". (Urteil vom 17.11.2017) Die Gefängnisstrafe ergab sich daraus, dass der Täter bereits bei einem ähnlichen Fall kurz zuvor verwarnt worden war. |
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Nein. Ich habe keinen Gegensatz konstruiert. Es gibt homo- und heterosexuelle Menschen. Was für die einen gilt, sollte für die anderen auch gelten. Bitte mit Chi-Quadrat-Test und ähnlichen Kennwerten belegen. Ansonsten unwissenschaftlich. |
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Und was ist mit anderen Religionen? Mit den Juden, mit dem Islam? Wie müssen wir dann erst gegen Länder vorgehen, in denen Religion Gesetz ist? Mal wieder missionieren? Du wirst mir doch hoffentlich nicht erklären wollen, dass dir Christen ein Dorn im Auge sind und Menschen und Länder, für die Religion offiziell Gesetz ist, tolerierst? Zu Ende gedacht landen wir in einer (deiner) totalitären Welt, die nach aktuellen (westlichen) Maßstäben und Regeln zu funktionieren hat. Was wäre das für eine Welt? Weiterhin verweise ich auf Post #10176, das waden später in #10207 schön aufgegriffen hat. Zitat:
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Meine Frage war eine ganz andere: Ich hatte Dir eine Liste von scheußlichen Schlagzeilen aus dem katholischen Umfeld genannt. Das war meine Antwort auf Deine Feststellung, dass Du dafür eintrittst, dass die katholische Sichtweise in der Gesellschaft sichtbar und einflussreich bleibt. Die Liste demonstriert, worin diese Sichtweise konkret besteht. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Du teilst diese katholische Sichtweise und unterstützt sie deshalb. Oder Du teilst sie nicht, dann ergäbe sich der Widerspruch, dass Du eine Organisation unterstützt, die Deiner Einstellung krass zuwider handelt. Meine Frage an Dich war nun, welche dieser beiden Möglichkeiten zutrifft. Ich kann Dir im Gegenzug meine eigene Sichtweise darlegen. Für mich sind entwürdigende Schlagzeilen und Artikel, die gegen grundlegende Menschenrechte anpöbeln, nicht akzeptabel, egal wie sie im Detail gestaltet sein mögen, d.h. egal gegen welche Bevölkerungsgruppen sie sich richten. Die in diesen Artikeln genannten "Argumentationen" sind für mich in etwa auf Augenhöhe mit den "Argumentationen" gegen die Juden während der Nazi-Zeit. Nach meinem Empfinden schwingt in Deinen Antworten auf diese Vorwürfe vorhersagbar etwas "Lapidares" mit, im Sinne von "mir egal, betrifft mich ja nicht". Du weist darauf hin, dass es in muslimischen Ländern noch viel schlimmer ist; oder dass es Dir gut geht, folglich könnten die Auswirkungen der Kirchen so übel nicht sein. Ich finde, Du berücksichtigst dabei zu wenig, dass die geschmähten Gruppen dies womöglich anders sehen. Vielleicht ist das Leben eines 14-jährigen Homosexuellen in einem erzkatholischen Dorf (kurz: in ganz Bayern) nicht ganz so sorgenfrei, wie Du es Dir vorstellst. Mir fehlt dabei etwas Empathie und Mitgefühl. |
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