Klugschnacker |
05.04.2023 13:40 |
Zitat:
Zitat von Genussläufer
(Beitrag 1704266)
Das lässt sich am effizientesten über den Preis regeln. Ein vernünftiges Pricing für CO2 wäre wirklich hilfreich. […]
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Als Laie scheint mir die Bepreisung von CO2 vernünftig und logisch zu sein. Allerdings können wir damit nach meinem Verständnis das Klimaproblem nicht wirklich lösen. Denn einerseits ist der Preis für eine Tonne Kohlendioxid offenbar zu gering, als dass er eine ausreichend starke Lenkungswirkung entfaltete.
Andererseits werden die bei weitem überwiegenden Klimagasemissionen von Menschen verursacht, die sich über den Preis von Kohlendioxid keine großen Gedanken machen müssen. Ich meine hier nicht nur Superreiche, die zum Shoppen von Paris nach London jetten. Sondern auch die Vielzahl der Menschen, die um das Zehn- bis Zwanzigfache über den verträglichen Emissionen liegen. Zwei Autos, großzügiger Wohnraum, Urlaubsreisen mit dem Flieger, Rindfleisch auf dem Teller, hoher Konsum.
Hier genügt es nicht, die Emissionen über eine CO2-Bepreisung um zehn oder zwanzig Prozent zu verringern. Gewiss wäre das bereits ein großartiger Erfolg, denn die wahrscheinlichere Option ist eine Verdopplung dieser Emissionen noch zu unseren Lebzeiten. Kurz: Wir müssen da mit einer viel gröberen Feile ran, als mit der freundlichen CO2-Bepreisung.
Zudem scheint eine solche Preissteigerung bei CO2-intensiven Produkten nur sehr indirekt zu wirken. In den letzten Jahren hat sich der Spritpreis verdoppelt. Dennoch gibt es heute mehr neu zugelassene Autos als je zuvor, und sie haben auch noch mehr Pferdestärken als früher. Ich sehe da keine Lenkungswirkung.
:Blumen:
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