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Der erhobene Zeigefinger besteht auf Seiten der Kirchen. Ich verstehe nicht, warum du das anders darstellst. Wenn die Kirchen ihre Botschaften nicht in ohrenbetäubender Lautstärke unters Volk brüllen würden, würde sich doch niemand um sie kümmern. Die leeren Kirchensääle beweisen es. Es sind die Kirchen selbst, die sich Gehör verschaffen wollen. Dann müssen sie auch mit Kritik leben. |
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Nimm mich z.B. Ich höre dir ja auch zu und gehe auf dich ein. Ist also keine one-way-street, wie du es gerne darstellst. Ich hatte in Eichstätt studiert. Sternsinger aus dem Erzbistum waren bei Steinmeier und hatten dessen Bude in Berlin gesegnet (C M B 2018). Was du hier in diesem Thread über die kath. Univ. Eichstätt geschrieben hattest liegt sogar deutlich unter dem von dir proklamierten Niveau der Kirche. Allerdings danke ich dir für deine Ehrlichkeit und Offenheit. Ich kann nachvollziehen was dir nicht passt. Falls du magst tauschen wir zwei e-mail Adressen aus. Wie wärs, Du formulierst deine Kritik mit Bezug auf das Zölibat kath. Priester z.B. in der gebotenen, widerspruchsfreien Logik? Das Anschreiben würde ich formulieren. Kann durchaus sein, dass deine Kritik im Erzbistum Eichstätt nicht auf taube Ohren fällt. Die Kirche bewegt sich ja, es wurde - soweit ich informiert bin - darüber diskutiert, ob kath. Priester heiraten, eine Familie gründen dürfen. Normalerweise geht das dann seinen Gang und womöglich liest man deinen Beschwerdebrief auch im Vatikan. Versprechen kann ich das natürlich nicht.. |
Mit "ohrenbetäubender Lautstärke" meine ich, dass mit plakativen und völlig überzogenen Begriffen versucht wird, Aufmerksamkeit zu erreichen.
Kardinal Marx (der höchste Vertreter der Katholiken in Deutschland) mag gerne der Meinung sein, dass ihm bestimmte Aspekte der Homo-Ehe nicht gefallen. Aber so differenziert äußert er sich nicht. Sondern es muss gleich das Ende der Zivilisation sein, kleiner geht's nicht. Andere Vertreter der Amtskirchen faseln vom Satan und seinem Angriff auf die Welt. Früher, in biblischen Zeiten, fuhr der Satan in einzelne Menschen (oder auch mal in eine Schweineherde). Aber heute ist es gleich ein Angriff auf die ganze Welt, auf Gott persönlich. (Schlagzeile von kath.net: "Mit Abtreibung und ‚Homo-Ehe’ fordert Satan Gott heraus".) Hier wird also die völlig nebensächliche Heirat zweier Menschen zu einem weltgeschichtlichen Notfall aufgebauscht. Das meine ich, wenn ich von ohrenbetäubender Lautstärke schreibe. Man könnte diese Formulierung auch durch das Wort "Hysterie" ersetzen. Was wir jedenfalls nicht hören, sind nachvollziehbare, sorgfältig begründete und überprüfbare Argumente. Am Diskurs auf Augenhöhe nehmen diese Herrschaften absichtlich nicht Teil. Ihr Ziel ist auch gar nicht der Diskurs, sondern die Verkündigung. |
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Trotzdem bin ich mir sicher, dass die Tage der Kirche in der heutigen Form gezählt sind. Wie sollte es auch anders sein? Es gibt keinen neuen Input, es gibt keine neuen Erkenntnisse und es wird auch keine geben. Immer weniger Menschen scheinen bereit zu sein, die alten Geschichten zu glauben oder diesen auch nur positive, gewinnbringende Seiten abzuringen. In 1000 Jahren, sollte es uns bis dahin noch geben, wird das Christentum nur eine Religion unter vielen in der Fundkiste der Geschichte sein.x-( |
Vor 22 Jahren gab es diese Initiative der "Wir sind Kirche" Bewegung in der katholischen Kirche:
"Beim KirchenVolksBegehren im Herbst 1995 unterschrieben mehr als 1,8 Millionen Menschen in Deutschland die fünf Ziele und Forderungen für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche: Aufbau einer geschwisterlichen Kirche, volle Gleichberechtigung der Frauen, freie Wahl zwischen zölibatärer und nichtzölibatärer Lebensform, positive Bewertung der Sexualität, Frohbotschaft statt Drohbotschaft." In der Jahresbilanz 2017/2918 dieser kircheneigenen Gruppe steht inbezug auf die Forderungen des Begehrens: "Ein bleibender Skandal ist, dass die römisch-katholische Kirchenleitung den Frauen nach wie vor jedweden Zugang zu den Weiheämtern vorenthält, obwohl sich biblisch wie theologisch dafür keine stichhaltigen Gründe ins Feld führen lassen. 15 Jahre nach der im Jahr 2002 „contra legem“ (entgegen dem Gesetz) erfolgten Weihe von sieben Frauen zu Priesterinnen ruft Wir sind Kirche erneut dazu auf, die Diskussion über die Erneuerung des Leitungsdienstes und seine Öffnung für Frauen auf allen kirchlichen Ebenen qualifiziert weiterzuführen und zu intensivieren. Immer mehr Theologinnen und Theologen tun dies jetzt auch, wie vor Kurzem beim Ökumenischen Frauenkongress in Osnabrück." "Das 1994 von Papst Johannes Paul II. verfügte Verbot der Diskussion über die Frauenordination hat das Gegenteil bewirkt. Zwar hat sich Papst Franziskus noch nicht ausreichend von seinem Vorvorgänger distanziert, der die Nichtzulassung von Frauen zum Priesteramt als angeblich unabänderliche kirchliche Lehre festzulegen versuchte. Die von Papst Franziskus verfügte liturgische Gleichstellung von Maria von Magdala mit den Aposteln hat jedoch die Tür zur Weihe von Frauen in der katholischen Kirche wieder einen Spaltbreit geöffnet." Wir sind Kirche: Jahresbilanz 2017/18 Die einzige minimalste Veränderung in diesen 22 Jahren seit dem Kirchenbegehren war das Papstschreiben: "Amoris laetitia", das wir hie ja schon inhaltlich diskutiert haben. Wer die Modernisierung der kath. Kirche wirklich herbeiführen möchte, IMHO, müsste die Kirchenstruktur demokratisieren und die Monarchie (Papst) abschaffen, was unweigerlich zum Ausschluss führt. Deswegen lieber gleich selbst austreten, was ich mit Eintritt der Volljährigkeit sofort tat. |
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Wie erwähnt, wurde selbst bei uns im kath. Religionsunterricht vor 35 Jahren in der bayerischen Provinz Kirche und Religion unter dem Pfarrer als Religionslehrer kritisiert. Einen Geschmack hat es aber, wenn die Kritik durchweg negativ ausfällt. Noch bemerkenswerter finde ich es, wenn ich mich intensiv mit etwas beschäftige, das ich grundsätzlich ablehne. |
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