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glaurung 21.12.2016 16:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280032)
(Anmerkung: Auch wenn die Menschen nicht aussterben: In 500 Millionen Jahren wird die Erde jegliches Leben verloren haben, weil sich die Sonne zunehmend aufbläht und die Erde grillt. Das bedeutet: rund 90% der Zeit, in der es Leben auf der Erde gibt, sind bereits abgelaufen.)

Um das nochmals aufzugreifen (auch im Rahmen von Lidls Zitat aus Wikipedia): "Jegliches Leben verloren" kann ich mir bei einer Durchschnittstemperatur von 30°C sehr schwer vorstellen. Im Laufe der Erdgeschichte gab es schon immer starke Schwankungen sowohl in Bezug auf die Temperatur als auch z.B. auf den O2-Gehalt der Atmosphäre.
Es gab beispielsweise Phasen, in denen der Planet komplett eisfrei war (da steuern wir aktuell ja leider wieder drauf zu). Und es gab Phasen, in denen der O2-Gehalt nicht wie heute 21% betrug, sondern 35%. Das war meines Wissens vor ca. 250 Mio Jahren, als es unfassbar viele Vulkanausbrüche gab.
Solche Schwankungen führten immer wieder zu Massensterben von bis zu 90% aller Arten. Aber ein paar Arten haben's immer überlebt, ihre Nische gefunden und die Evolution begann somit quasi beinahe von vorne.
Wäre vor 65Mio Jahren kein Meteorit bei Yucatan eingeschlagen, würde wir heute aller Wahrscheinlichkeit nicht existieren.

glaurung 21.12.2016 16:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280105)
Bis dahin hat sich die Menscheit ............selbst zerstört. :)

Richtig. ;)

waden 21.12.2016 16:07

Die Sonne schreckt mich nicht; das ist eher spannend.
Nach 3-4 Generationen sind die meisten von uns ohnehin vergessen. Oder wie lebendig ist Eure Erinnerung oder die Erinnerung in Eurer Familie an Ur- und Ururgroßeltern?

keko# 21.12.2016 16:18

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1280115)
Richtig. ;)

Ich könnte mir vorstellen, dass ein paar intelligente Roboter in eine neues Universum spacen, dass sie sich erschaffen haben. Die Menschen, die die Roboter für einfache Tätigkeiten auf der Erde noch brauchten, lässt man einfach zurück. Zusammen mit altem Robotermüll.

keko# 21.12.2016 16:24

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1280116)
Die Sonne schreckt mich nicht; das ist eher spannend.
Nach 3-4 Generationen sind die meisten von uns ohnehin vergessen. Oder wie lebendig ist Eure Erinnerung oder die Erinnerung in Eurer Familie an Ur- und Ururgroßeltern?

Ich kann mir vorstellen, dass ein Ereignis den Zeitpfeil umkehrt und deine Nachfahren an die vorbeirauschen in Richtung deiner Vorfahren. :Huhu:

schnodo 21.12.2016 16:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280122)
Die Menschen, die die Roboter für einfache Tätigkeiten auf der Erde noch brauchten, lässt man einfach zurück. Zusammen mit altem Robotermüll.

Serientipp: Westworld

waden 21.12.2016 17:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280125)
Ich kann mir vorstellen, dass ein Ereignis den Zeitpfeil umkehrt und deine Nachfahren an die vorbeirauschen in Richtung deiner Vorfahren. :Huhu:

Das kann ich mir zwar nicht vorstellen, ist aber ein vergnügliches Gedankenspiel :)

Klugschnacker 21.12.2016 18:12

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1280088)
Vielleicht beruhigt Dich, dass es wohl doch ein wenig länger dauert:
"Im Alter von 5,5 Milliarden Jahren, das heißt in 0,9 Milliarden Jahren, überschreitet die mittlere Temperatur auf der Erdoberfläche den für höhere Lebewesen kritischen Wert von 30 °C. Eine weitere Milliarde Jahre später werden 100 °C erreicht."
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonne

Das sollte uns Hoffnung geben! :Blumen:

Allerdings soll wohl bereits nach 500 Millionen Jahren der Treibhauseffekt instabil werden, was die Temperaturen zusätzlich ansteigen lassen wird.
:kruecken:

Jörn 21.12.2016 22:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280060)
Wenn es hilft, ist es doch ok.

keko#, die Ausgangsfrage war, ob es ein Beispiel für religiöse Antworten gibt, die nicht den imaginären Charakter der Zahnfee haben. Deswegen ist es in diesem konkreten Fall nicht ausreichend, auf die subjektive Wirksamkeit einer (womöglich eingebildeten) Sache hinzuweisen.

-----

Du führst den "Sinn des Lebens" als Beispiel dafür an, dass die Religion konkrete Antworten gibt. Sofern damit die Bibel gemeint ist: Die Bibel gibt keinerlei verbindliche Auskunft über den Sinn des Lebens. Das Konzept kommt überhaupt nicht vor.

Wenn man irgendwas aus der Bibel interpretieren könnte, dann allenfalls, dass es dem Menschen überhaupt nicht zusteht, nach dem Sinn zu fragen oder ihn zu beurteilen. Wer also die Frage nach dem Sinn des Lebens (oder des Menschen) beantworten möchte, kann sich nicht auf die biblischen/abrahamitischen Religionen berufen.

Es trifft eben gerade nicht zu, dass die Bibel eine Antwort bieten würde auf den Sinn des Lebens (oder des Menschen). Es wird oft behauptet, dass die Wissenschaft zwar eine Antwort bieten könnte auf das "Wie?" (wie funktioniert etwas), aber nicht auf das "Warum?" (was ist der Grund für seine Existenz). Tatsächlich lässt aber die Bibel genau diese Frage nach dem "Warum" unbeantwortet.

Dafür gibt es auch einen Grund.

Die Frage nach dem "Sinn" ist eigentlich die Frage nach dem "Sinn dahinter". Man kann immer weiter fragen: Wenn der Sinn des Menschen darin besteht, Gott zu finden, dann stellt sich sofort die Frage, was der Sinn von Gott ist. Und falls man diesen Sinn finden würde, müsste man sofort fragen, was der Sinn davon wäre. Es ist eine unendliche Regression, die immer weiter geht, ohne je an ein Ende zu gelangen. Deswegen ist es eine sinnlose Frage. Es kann keine Antwort geben.

Für Menschen ist es verblüffend, dass die "Frage aller Fragen" sinnlos sein soll. Aber vor nicht allzu langer Zeit waren die Menschen auf der Suche nach dem Rand der Erde. Bis sie erkannten, dass die Frage nach dem Rand sinnlos war. Ebenso ist es die Frage nach dem letzten, wahren Sinn.

Aus diesem Grund ist es zwar schön anzuhören, aber sachlich unzutreffend, wenn man argumentiert, dass die Religion die Frage nach dem Sinn korrekt beantworten würde.

bellamartha 22.12.2016 10:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280122)
Ich könnte mir vorstellen, dass ein paar intelligente Roboter in eine neues Universum spacen, dass sie sich erschaffen haben. Die Menschen, die die Roboter für einfache Tätigkeiten auf der Erde noch brauchten, lässt man einfach zurück. Zusammen mit altem Robotermüll.

Ich las genau dazu die Tage einen Artikel, ich glaube, dass ich ihn noch habe. Soll ich ihn einscannen und dir mailen, keko?

LG, Judith

Trimichi 22.12.2016 10:53

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1280357)
Ich las genau dazu die Tage einen Artikel, ich glaube, dass ich ihn noch habe. Soll ich ihn einscannen und dir mailen, keko?

LG, Judith

Wurde schon vor langer Zeit verfilmt. STAR TREK 1 glaub ich. Titel: Der Maschinenplanet.

Inhalt: Irgendwo im All existiert ein Planet der von Maschinen bewohnt ist. Diese "Roboter" finden nun - im Jahr 23. Jahrhundert - die im 20. Jahrhundert gestartete Sonde Voyager, die bekanntlich derzeit in den interstellaren Raum übertritt. Jedenfalls schauen sich die Maschinen die Sonde an, was an ihr so für Information über die Menschheit befestigt ist. Eine riesige Maschinenarmada kommt also auf den Planeten Erde zugeflogen. Die Maschinen wollen herausfinden wer sie erschaffen hat.

Wie geht die Story aus? Wissen Trekkies freilich. :)

keko# 22.12.2016 10:56

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1280357)
Ich las genau dazu die Tage einen Artikel, ich glaube, dass ich ihn noch habe. Soll ich ihn einscannen und dir mailen, keko?

LG, Judith

Ja, gerne! :Blumen:

flaix 22.12.2016 12:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280125)
Ich kann mir vorstellen, dass ein Ereignis den Zeitpfeil umkehrt und deine Nachfahren an die vorbeirauschen in Richtung deiner Vorfahren. :Huhu:

das geht aber nur wenn du ausser Acht lässt das die Zeit mit dem Universum enstand, also eine Funktion der Energie ist. Und da die Energie der Enthropie unterliegt ist eine Umkehrung des Zeitfluss in unserem Universum nicht möglich.

waden 22.12.2016 19:16

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280125)
Ich kann mir vorstellen, dass ein Ereignis den Zeitpfeil umkehrt und deine Nachfahren an die vorbeirauschen in Richtung deiner Vorfahren. :Huhu:

Ich kann mir vorstellen, dass das naturwissenschaftliche Bild grundsätzlich zutrifft. Ich kann mir vorstellen, dass alle Gedanken des ewigen Lebens und der Wiedergeburt Versuche sind, Trost und Geborgenheit zu finden, und zugleich Wünsche sind, der eigenen Existenz mehr Bedeutung zu geben.

Ich finde den Gedanken tröstlich, dass niemand ewig lebt. Ich halte es für ein positives Ziel, das Diesseits in diesem Leben für sich selbst und andere zu einem besseren Platz zu machen. Das ist eine schwierige Aufgabe, und ich finde, dass Versuche, den Trost in ein anderes Leben zu schieben, von unserer eigentlichen Chance und Aufgabe, nämlich unseren einen klitzekleinen Lebensmoment auf dieser Erde zu nutzen, ablenken: werde die beste Person, zu der Du Dich nach Deinen Anlagen und Fähigkeiten entwickeln kannst - nicht um nach Deinem Tod, sondern während Deines Lebens belohnt zu werden.

ThomasG 22.12.2016 20:55

So Mädels und Jungs heute ist wieder schwer Kultur bei mir angesagt.
Höret und lauschet den Worten von Eugen.
Ich werde es jetzt auf jeden Fall tun :-).
-> https://www.youtube.com/watch?v=OOzCdMa0s-k

ThomasG 22.12.2016 22:26

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1280528)
So Mädels und Jungs heute ist wieder schwer Kultur bei mir angesagt.
Höret und lauschet den Worten von Eugen.
Ich werde es jetzt auf jeden Fall tun :-).
-> https://www.youtube.com/watch?v=OOzCdMa0s-k

Hat mich wieder einmal schwer beeindruckt, was da Eugen Drewermann sagte und wie er es sagte.
Der Moderator wirkte auf mich ein bisschen so als könne er phasenweise nicht so arg viel mit Drewermanns Worten anfangen, aber möglicherweise täusche ich mich da auch und er war ziemlich konzentriert und auch etwas angespannt.
Ist ja nicht so einfach sich zu den Worten Drewermanns was einfallen zu lassen, was dagegen nicht arg blass wirkt.
Dem Publikum ging es glaube ich ähnlich wie Christian Ehalt (Moderator).
Wahrscheinlich haben sie sich noch nicht besonders intensiv mit den von Drewermann eingebrachten Themen aus ungewohnten Blickwinkeln beschäftigt.

keko# 23.12.2016 10:41

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1280512)
.... Das ist eine schwierige Aufgabe, und ich finde, dass Versuche, den Trost in ein anderes Leben zu schieben, von unserer eigentlichen Chance und Aufgabe, nämlich unseren einen klitzekleinen Lebensmoment auf dieser Erde zu nutzen, ablenken: werde die beste Person, zu der Du Dich nach Deinen Anlagen und Fähigkeiten entwickeln kannst - nicht um nach Deinem Tod, sondern während Deines Lebens belohnt zu werden.

Schöne Worte, ich stimme mal mit dir überein und muss nichts hinzufügen ;)

keko# 23.12.2016 11:05

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1280231)
keko#, die Ausgangsfrage war, ob es ein Beispiel für religiöse Antworten gibt, die nicht den imaginären Charakter der Zahnfee haben. Deswegen ist es in diesem konkreten Fall nicht ausreichend, auf die subjektive Wirksamkeit einer (womöglich eingebildeten) Sache hinzuweisen.

-----

Du führst den "Sinn des Lebens" als Beispiel dafür an, dass die Religion konkrete Antworten gibt. Sofern damit die Bibel gemeint ist: Die Bibel gibt keinerlei verbindliche Auskunft über den Sinn des Lebens. Das Konzept kommt überhaupt nicht vor.

Wenn man irgendwas aus der Bibel interpretieren könnte, dann allenfalls, dass es dem Menschen überhaupt nicht zusteht, nach dem Sinn zu fragen oder ihn zu beurteilen. Wer also die Frage nach dem Sinn des Lebens (oder des Menschen) beantworten möchte, kann sich nicht auf die biblischen/abrahamitischen Religionen berufen.

Es trifft eben gerade nicht zu, dass die Bibel eine Antwort bieten würde auf den Sinn des Lebens (oder des Menschen). Es wird oft behauptet, dass die Wissenschaft zwar eine Antwort bieten könnte auf das "Wie?" (wie funktioniert etwas), aber nicht auf das "Warum?" (was ist der Grund für seine Existenz). Tatsächlich lässt aber die Bibel genau diese Frage nach dem "Warum" unbeantwortet.

Dafür gibt es auch einen Grund.

Die Frage nach dem "Sinn" ist eigentlich die Frage nach dem "Sinn dahinter". Man kann immer weiter fragen: Wenn der Sinn des Menschen darin besteht, Gott zu finden, dann stellt sich sofort die Frage, was der Sinn von Gott ist. Und falls man diesen Sinn finden würde, müsste man sofort fragen, was der Sinn davon wäre. Es ist eine unendliche Regression, die immer weiter geht, ohne je an ein Ende zu gelangen. Deswegen ist es eine sinnlose Frage. Es kann keine Antwort geben.

Für Menschen ist es verblüffend, dass die "Frage aller Fragen" sinnlos sein soll. Aber vor nicht allzu langer Zeit waren die Menschen auf der Suche nach dem Rand der Erde. Bis sie erkannten, dass die Frage nach dem Rand sinnlos war. Ebenso ist es die Frage nach dem letzten, wahren Sinn.

Aus diesem Grund ist es zwar schön anzuhören, aber sachlich unzutreffend, wenn man argumentiert, dass die Religion die Frage nach dem Sinn korrekt beantworten würde.

Ich kann dir folgen, letztendlich ist aber so gesehen alles sinnlos, da gibt es keinen Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion. Im weiter gefragt, endet man jeweils bei einem ganz großen "?". Man hängt nur der jeweiligen Form oder Ausprägung an. Aus diesem Grund bediene ich mich auch aus beiden oder mehreren Töpfen, so gut ich das eben kann. Möglicherweise liegt die Wahrheit dazwischen, wer weiß das schon? Möglicherweise schränkt uns unsere Denkweise, also die Suche und Vermutung nach einem Sinn, schon ein.

MattF 23.12.2016 11:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280623)
Möglicherweise liegt die Wahrheit dazwischen, wer weiß das schon? Möglicherweise schränkt uns unsere Denkweise, also die Suche und Vermutung nach einem Sinn, schon ein.

Bei was? Bei der Suche nach dem Sinn :Huhu:

FlowJob 23.12.2016 16:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280623)
Ich kann dir folgen, letztendlich ist aber so gesehen alles sinnlos, da gibt es keinen Unterschied zwischen Wissenschaft und Religion. Im weiter gefragt, endet man jeweils bei einem ganz großen "?". Man hängt nur der jeweiligen Form oder Ausprägung an. Aus diesem Grund bediene ich mich auch aus beiden oder mehreren Töpfen, so gut ich das eben kann. Möglicherweise liegt die Wahrheit dazwischen, wer weiß das schon? Möglicherweise schränkt uns unsere Denkweise, also die Suche und Vermutung nach einem Sinn, schon ein.

Mit dem Unterschied, dass dir nahezu jeder Wissenschaftler eingestehen wird, dass wir nicht auf alles Antworten haben. Bei Gläubigen oder Priestern habe ich da oft einen anderen Eindruck. Und genau wird es für mich kritisch. Jörn hatte das ja vor ein paar Tagen auch schon mal geschrieben. Auch der Papst weiß über das Jenseits nicht mehr als du.

Ich muss da immer wieder an den Film "Religilous" denken. Meiner Meinung nach sehr sehenswert, auch wenn mir bewusst ist, dass Bill Maher oft eine etwas überhebliche Attitüde zeigt, die sicher nicht bei jedem gut ankommt. Über vieles in dem Film kann man deswegen sicher ausgiebig diskutieren.

Dennoch mag ich einen Satz besonders:
"I'm preaching the prayer of I don't know."

Oder etwas ausführlicher am Ende des Films:
"And anyone who tells you they know, they just know what happens when you die, I promise you, they don't. How can I be so sure? Because I don't know, and thye do not possess mental powers that I do not."
Da steckt meiner Meinung nach ziemlich viel Erkenntnis drin, mit der man weiter kommt als mit allem, was ich von meiner (unserer) christlichen Kirche bisher gehört habe.

keko# 23.12.2016 18:13

Zitat:

Zitat von FlowJob (Beitrag 1280738)
Mit dem Unterschied, dass dir nahezu jeder Wissenschaftler eingestehen wird, dass wir nicht auf alles Antworten haben. Bei Gläubigen oder Priestern habe ich da oft einen anderen Eindruck. Und genau wird es für mich kritisch. Jörn hatte das ja vor ein paar Tagen auch schon mal geschrieben. Auch der Papst weiß über das Jenseits nicht mehr als du.

Das mag bei Priestern und vielen Gläubigen so sein. Zu Wissenschaftlern habe ich wenig Kontakt. Es ist mir aber schon oft passiert, dass mir jemand, der mal eine Wurfparabel berechnet hat oder irgendwas über Lichtgeschwindigkeit gelesen hat, "alles" erklärt. Manchmal, wenn ich lustig bin, frage ich dann penetrant nach :Cheese:

glaurung 23.12.2016 18:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280764)
Das mag bei Priestern und vielen Gläubigen so sein. Zu Wissenschaftlern habe ich wenig Kontakt. Es ist mir aber schon oft passiert, dass mir jemand, der mal eine Wurfparabel berechnet hat oder irgendwas über Lichtgeschwindigkeit gelesen hat, "alles" erklärt. Manchmal, wenn ich lustig bin, frage ich dann penetrant nach :Cheese:

Es gibt genügend Wichtigtuer. Und jemand, der vermeintlich alles erklären kann, labert oft einfach nur Müll. Ich selbst bin Genetiker und garantiert auch deswegen absolut nicht gläubig.
Allerdings interessiere ich mich auch sehr für Erdgeschichte und zieh mir alle möglichen Reportagen von BBC o.ä. rein. Was ich dann aber endgültig nicht mehr kapiere, ist die Urknalltheorie. Das übersteigt irgendwie meinen Horizont. Offensichtlich gab es wohl vor ca. 14 Milliarden Jahren NICHTS ausser einer unfassbar hohen Energie, die sich dann schlagartig in unfassbar viel Materie "umgewandelt" haben soll. Daraus ist dann quasi aus dem "Nichts" das Universum entstanden, welches sich seither wohl unendlich ausdehnt. :confused:
Kann mir das vielleicht irgendjemand anschaulich erklären? Es gibt doch sicher ein paar Physiker hier?
Vielleicht ne einfache Formel oder so.... :Cheese:
Hat wohl irgendwas mit E = mc2 zu tun. Aber so einfach kann's doch auch wieder nicht sein ??

waden 23.12.2016 18:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280619)
Schöne Worte, ich stimme mal mit dir überein und muss nichts hinzufügen ;)

Danke :)

ThomasG 23.12.2016 19:45

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1280767)
Es gibt genügend Wichtigtuer. Und jemand, der vermeintlich alles erklären kann, labert oft einfach nur Müll. Ich selbst bin Genetiker und garantiert auch deswegen absolut nicht gläubig.
Allerdings interessiere ich mich auch sehr für Erdgeschichte und zieh mir alle möglichen Reportagen von BBC o.ä. rein. Was ich dann aber endgültig nicht mehr kapiere, ist die Urknalltheorie. Das übersteigt irgendwie meinen Horizont. Offensichtlich gab es wohl vor ca. 14 Milliarden Jahren NICHTS ausser einer unfassbar hohen Energie, die sich dann schlagartig in unfassbar viel Materie "umgewandelt" haben soll. Daraus ist dann quasi aus dem "Nichts" das Universum entstanden, welches sich seither wohl unendlich ausdehnt. :confused:
Kann mir das vielleicht irgendjemand anschaulich erklären? Es gibt doch sicher ein paar Physiker hier?
Vielleicht ne einfache Formel oder so.... :Cheese:
Hat wohl irgendwas mit E = mc2 zu tun. Aber so einfach kann's doch auch wieder nicht sein ??

Da kann man doch wunderbar erkennen, dass auch bei wissenschaftlichen Themen viele Menschen letztlich sich einfach entscheiden etwas zu glauben oder auch nicht, weil ein Großteil es oft nicht wirklich versteht.
So gesehen also doch vielleicht kein allzu großer Unterschied zur Religion.
Das fängt ja schon bei recht harmlosem Schulwissen an.
Wer bildet sich ein tatsächlich beispielsweise einen Großteil der Schulmathematik wirklich zu begreifen und bei wem ist diese Selbstbeurtelung einigermaßen richtig?

Ich glaube der sogenannte Urknall ist immer noch nur eine Theorie.
Wissenschaftler fanden irgendwie heraus, dass sich der Weltraum seit langer Zeit sich stetig ausdehnt.
Sie bewegten sich gedanklich entgegen der Zeit und nahmen an, dass es diese Ausdehnung bis unmittelbar nach dem Urknall immer gegeben hat (haben muss) und irgendwann ergab sich dabei eine derartig hohe Dichte (Masse pro Volumen), dass gewisse Grenzen überschritten waren, wo bestimmte Gesetze gelten, die nur dann gelten, wenn es so etwas wie die Zeit überhaupt gibt.
Die gab es aber nicht vor dem Urknall.
Verstehen tue ich das natürlich auch nicht und ich weiß auch kaum was darüber, wie man sicher sehr leicht erkennen wird.
Ist aber im Grunde wahrscheinlich fast egal, ob ich viel darüber weiß oder nicht.
Irgendwann könnte ich es nur nachplappern, weil ich nicht intelligent oder gebildet genug bin es zu verstehen.
Vielleicht soll es manchmal ja auch nicht so leicht zu verstehen sein, denn wenn es viele verstehen würden, wäre es nichts besonderes mehr und man könnte sich als jemand, der ist versteht oder so tut als ob, nicht so von der Masse absetzen oder so ;-).

Klugschnacker 23.12.2016 19:54

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1280767)
Was ich dann aber endgültig nicht mehr kapiere, ist die Urknalltheorie. Das übersteigt irgendwie meinen Horizont. Offensichtlich gab es wohl vor ca. 14 Milliarden Jahren NICHTS ausser einer unfassbar hohen Energie, die sich dann schlagartig in unfassbar viel Materie "umgewandelt" haben soll. Daraus ist dann quasi aus dem "Nichts" das Universum entstanden, welches sich seither wohl unendlich ausdehnt. :confused:
Kann mir das vielleicht irgendjemand anschaulich erklären? Hat wohl irgendwas mit E = mc2 zu tun. Aber so einfach kann's doch auch wieder nicht sein ??

Energie und Materie sind Erscheinungsformen derselben Sache. Man kann Energie in Materie umwandeln und umkehrt. So wie Wasserdampf und Wasser.

Aus einem Liter Wasser kann man einer enorme Menge Wasserdampf machen; aus einem Gramm Materie eine enorme Menge Strahlungsenergie (Hiroshima-Bombe). Das sagt Einsteins Gleichung E=mc2. "Energie ist das Gleiche wie Materie, und der Wechselkurs zwischen beiden ist c2."

Das Universum hat stets sowohl Energie in Form von Materie als auch Energie in Form von Strahlung enthalten. Es gab stets beides, wobei man sagen muss, dass wir über die Zeit, in der das Universum jünger war als 0,00000000000000000000000000000000001 Sekunden, nicht viel wissen.

Beide Energieformen, also Materie und Strahlung, verdünnen sich im Universum fortlaufend, da dieses sich ausdehnt. Die vorhandene Materie und die vorhandene Strahlung verteilt sich dabei über einen immer größer werdenden Raum. Dabei verdünnt sich die Strahlung stärker als die Materie. Mit zunehmender Ausdehnung des Universums nimmt daher die Konzentration (Dichte) der Strahlung stärker ab, als die Konzentration der Materie. Deswegen sagt man, das jetzige Universum sei "materiedominiert", während es in früheren Phasen "strahlungsdominiert" war. Es gab Strahlung und Materie aber stets gleichzeitig.

(Sorry für offtopic)

glaurung 23.12.2016 21:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280787)
Energie und Materie sind Erscheinungsformen derselben Sache. Man kann Energie in Materie umwandeln und umkehrt. So wie Wasserdampf und Wasser.

Aus einem Liter Wasser kann man einer enorme Menge Wasserdampf machen; aus einem Gramm Materie eine enorme Menge Strahlungsenergie (Hiroshima-Bombe). Das sagt Einsteins Gleichung E=mc2. "Energie ist das Gleiche wie Materie, und der Wechselkurs zwischen beiden ist c2."

Das Universum hat stets sowohl Energie in Form von Materie als auch Energie in Form von Strahlung enthalten. Es gab stets beides, wobei man sagen muss, dass wir über die Zeit, in der das Universum jünger war als 0,00000000000000000000000000000000001 Sekunden, nicht viel wissen.

Beide Energieformen, also Materie und Strahlung, verdünnen sich im Universum fortlaufend, da dieses sich ausdehnt. Die vorhandene Materie und die vorhandene Strahlung verteilt sich dabei über einen immer größer werdenden Raum. Dabei verdünnt sich die Strahlung stärker als die Materie. Mit zunehmender Ausdehnung des Universums nimmt daher die Konzentration (Dichte) der Strahlung stärker ab, als die Konzentration der Materie. Deswegen sagt man, das jetzige Universum sei "materiedominiert", während es in früheren Phasen "strahlungsdominiert" war. Es gab Strahlung und Materie aber stets gleichzeitig.

(Sorry für offtopic)

Puuhhh. Danke für die Erklärung.
Aber das Beispiel Wasserdampf und Wasser ist eher schlecht gewählt, oder? Ich verstehe Wasserdampf und Wasser lediglich als zwei Zustandsformen eines Moleküls, nämlich gasförmig und flüssig. Hier klingt es, als ob Wasserdampf gleich Energie wäre und Wasser gleich Materie. Wasserdampf ist für mich der Aggregatszustand von H2O mit einer höheren Energiedichte, den man z.B. durch Erhitzen oder durch Druckabfall der Umgebung erhält. Soweit mein thermodynamisches Grundwissen :)
Gut, das ist in der Tat OT.

Zum Fettgedruckten: Das ist für mich - auch als absolut überzeugten Atheisten - DER Schwachpunkt aller Wissenschaft schlechthin. Irgendwie sehr unzufriedenstellend, dass man trotz aller Berechnungen nichts über diesen absoluten Anfang weiß. Hier wird es ungreifbar für mich und hier kann ich durchaus verstehen, dass man über Glauben nachdenkt. Welcher Schlaumeier ;) hat sich diesen Startpunkt ausgedacht und den Startknopf gedrückt, worauf dann alles Weitere den Naturgesetzen folgt?
Das ist wirklich der Punkt, wo ich eventuellst dazu bereit bin, über was Höheres zu diskutieren.
Darwins Evolutionstheorie, den genetischen Code und andere Naturgesetze kann man dagegen in meinen Augen unmöglich abstreiten. :)

keko# 23.12.2016 21:24

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1280796)
Zum Fettgedruckten: Das ist für mich - auch als absolut überzeugten Atheisten - DER Schwachpunkt aller Wissenschaft schlechthin. Irgendwie sehr unzufriedenstellend, dass man trotz aller Berechnungen nichts über diesen absoluten Anfang weiß. Hier wird es ungreifbar für mich und hier kann ich durchaus verstehen, dass man über Glauben nachdenkt. Welcher Schlaumeier ;) hat sich diesen Startpunkt ausgedacht und den Startknopf gedrückt, worauf dann alles Weitere den Naturgesetzen folgt?
Das ist wirklich der Punkt, wo ich eventuellst dazu bereit bin, über was Höheres zu diskutieren.
Darwins Evolutionstheorie, den genetischen Code und andere Naturgesetze kann man dagegen in meinen Augen unmöglich abstreiten. :)

Um den Punkt 0 geht es aber, egal wieviele Stellen hinter dem Komma man dran ist.

glaurung 23.12.2016 21:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280798)
Um den Punkt 0 geht es aber, egal wieviele Stellen hinter dem Komma man dran ist.

So ist es. Diese Urknallsache nervt mich irgendwie. :Cheese:
Wie gesagt: Die Theorien sind soweit nachvollziehbar........bis zu diesem Punkt 0.

Zum Glück bin ich kein Physiker. Ich würde durchdrehen :Lachen2:
In dem Bereich, wo ich hantiere, ist für mich zum Glück alles schlüssig und folgerichtig. :)

Klugschnacker 23.12.2016 21:32

Über den Moment des Urknalls kann man derzeit noch nichts genaues sagen, da derzeit noch nicht bekannt ist, welche "Rechenregeln" da gelten.

Erläuterung: Die Welt der allerkleinsten Teilchen wird extrem zuverlässig mit den Methoden der Quantenmechanik berechnet. Weil man es dabei mit extrem winzigen Objekten zu tun hat, die viel kleiner und leichter sind als ein Atom, vernachlässigt man dabei traditionell die Gravitationskraft. Diese Kraft taucht in den Rechenvorschriften der Quantenmechanik gar nicht auf.

Das sehr frühe Universum ist ein solches extrem winziges Objekt. Allerdings wirken in ihm sehr hohe Gravitationskräfte. Die werden aber, wie gesagt, in der Quantenmechanik nicht berücksichtigt. Man kann ihre Formeln daher nicht benutzen, sondern muss sich neue suchen.

Diese Suche läuft derzeit. Es kann noch eine Weile dauern, bis man Rechenmodelle hat, die funktionieren. Es rechnet jedoch niemand damit, letztlich auf ein Wunder zu stoßen.
:Blumen:

keko# 23.12.2016 21:37

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1280799)
So it es. Diese Urknallsache nervt mich irgendwie. :Cheese:
Wie gesagt: Die Theorien sind soweit nachvollziehbar........bis zu diesem Punkt 0.

Zum Glück bin ich kein Physiker. Ich würde durchdrehen :Lachen2:
In dem Bereich, wo ich hantiere, ist für mich zum Glück alles schlüssig und folgerichtig. :)

Die wahre Natur des Urknalls ist das große Rätsel... ;)

glaurung 23.12.2016 21:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280801)
Über den Moment des Urknalls kann man derzeit noch nichts genaues sagen, da derzeit noch nicht bekannt ist, welche "Rechenregeln" da gelten.

Erläuterung: Die Welt der allerkleinsten Teilchen wird extrem zuverlässig mit den Methoden der Quantenmechanik berechnet. Weil man es dabei mit extrem winzigen Objekten zu tun hat, die viel kleiner und leichter sind als ein Atom, vernachlässigt man dabei traditionell die Gravitationskraft. Diese Kraft taucht in den Rechenvorschriften der Quantenmechanik gar nicht auf.

Das sehr frühe Universum ist ein solches extrem winziges Objekt. Allerdings wirken in ihm sehr hohe Gravitationskräfte. Die werden aber, wie gesagt, in der Quantenmechanik nicht berücksichtigt. Man kann ihre Formeln daher nicht benutzen, sondern muss sich neue suchen.

Diese Suche läuft derzeit. Es kann noch eine Weile dauern, bis man Rechenmodelle hat, die funktionieren. Es rechnet jedoch niemand damit, letztlich auf ein Wunder zu stoßen.
:Blumen:

Dann informier mich bitte, wenn's bahnbrechende Neuigkeiten gibt. :Lachen2:
Ich konnte vor ein paar Tagen mal nicht einschlafen und traditionell hilft es mir in solchen Situationen, eine gute Naturreportage anzuschauen. Dann dämmer ich normal super weg. Nur beim letzten Mal war glaub auf Phoenix ein Universum Themenabend und ein paar durchgeknallte ;) Physiker versuchten mit Inbrunst und voller Elan die Urknalltheorie einleuchtend zu veranschaulichen. Ich war danach derart aufgewühlt, dass ich erst um vier eingepennt bin. :Cheese: Kein Witz.
Sowas zieh ich mir nach acht Uhr abends nicht mehr rein. :Cheese:

Sorry für OT.

Klugschnacker 23.12.2016 21:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280798)
Um den Punkt 0 geht es aber, egal wieviele Stellen hinter dem Komma man dran ist. … Die wahre Natur des Urknalls ist das große Rätsel...

Dieser Punkt 0 ist möglicherweise nur aus unserem Universum heraus betrachtet ein Punkt 0. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass es sich von außen betrachtet um einen Übergang handelt.

Beispiel: Für eine Eisblume an einem Fenster ist die Stunde 0 der Moment, in dem das Eis an den Fenstern gefriert und die Eisblume entsteht. Von flüssigem Wasser oder gar Wasserdampf hat sie keinerlei Vorstellung und behauptet, das liege jenseits der Physik, wie Eisblumen sie betreiben können. Von außen gesehen handelt es sich jedoch bloß um einen Phasenübergang zwischen zwei möglichen Zuständen des Wassers (flüssig/gefroren).

In gleicher Weise könnte der Urknall der Moment eines Übergangs sein. Hinweise darauf liefert die Inflationstheorie, für die es bereits zahlreiche Beweise oder Belege gibt. Mit anderen Worten, wir finden in unserem Universum Spuren dieses Übergangs. Diese Spuren finden wir in der "kosmischen Hintergrundstrahlung", falls mal jemand googeln will. Ihre Erforschung gehört derzeit zu den Arbeitsschwerpunkten der Astronomie.

keko# 23.12.2016 21:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280801)
Diese Suche läuft derzeit. Es kann noch eine Weile dauern, bis man Rechenmodelle hat, die funktionieren. Es rechnet jedoch niemand damit, letztlich auf ein Wunder zu stoßen.
:Blumen:

Hilft funktionieren? Rechenmodelle müssen nicht zwangsläufig eine Entsprechung in der Wirklichkeit haben. Eine Interpretation kann ganz einfach falsch sein.

Ich kann mich mit so was gut anfreunden: :Cheese: (wie geht das eigentlich links weiter??)


glaurung 23.12.2016 21:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280805)
Diese Spuren finden wir in der "kosmischen Hintergrundstrahlung", falls mal jemand googeln will.

Keinesfalls.
Erst morgen wieder. Is schon nach 8 Uhr. :Lachen2:

;)

Klugschnacker 23.12.2016 21:58

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280806)
Hilft funktionieren? Rechenmodelle müssen nicht zwangsläufig eine Entsprechung in der Wirklichkeit haben. Eine Interpretation kann ganz einfach falsch sein.

Das Rechenmodell muss selbstverständlich vorhersagen machen, die sich überprüfen lassen.
Beispiel: Die Idee vom "Urknall" enthält die Vorstellung, dass das Universum zunächst extrem heiß war, und dann aufgrund seiner fortschreitenden Ausdehnung abkühlte. Heute beträgt die Temperatur des Universums nur wenige Grad C.

Zunächst war es viel zu heiß, als das sich aus den umher rasenden Teilchen Atome hätten bilden können. Sie wären innerhalb kürzester Zeit wieder zerfallen. Irgendwann war das Universum jedoch so weit abgekühlt, dass sich stabile Atome bilden konnten. Eine Zeit später war es hingegen bereits zu kalt für die Bildung von Atomen. Die Zeitspanne, während der sich Atome bilden konnten, betrug nur etwa drei (!) Minuten.

Die Urknall Theorie sagte voraus, dass etwa 75% der Materie zu Wasserstoff, 25% zu Helium verbacken werden müssen. ("Primordiale Nukleosynthese")
Das ist eine von vielen Vorhersagen des Urknallmodells. 75% Wasserstoff, 25% Helium. Schaut man nun durch die Teleskope in den Weltraum, findet man genau dieses Verhältnis. Man bestätigt diese Hypothese also durch konkrete Beobachtungen.

merz 23.12.2016 22:42

sind diese Modelle eigentlich auch durch dieser offenen Frage vom Typ "elephant in the room", dark matter/energy bedroht? (das kam doch mal vor ungefähr 200 Seiten ....)


m.

Klugschnacker 23.12.2016 23:08

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1280814)
sind diese Modelle eigentlich auch durch dieser offenen Frage vom Typ "elephant in the room", dark matter/energy bedroht?

Der Urknall und die Expansion des Universums gelten als gut gesicherte Tatsachen. Für die Zeit näher als 0,000000000000000000000000000001 Sekunden am Urknall gibt es im Detail unterschiedliche Modelle.

Was die Dunkle Energie betrifft, weiß heute niemand genau, was das sein soll, deshalb sind auch die Konsequenzen für andere Theorien unklar. Es wäre denkbar, dass die Dunkle Energie sogar das Urknallmodell stützt (als Antriebskraft für die kosmische Inflation).

Die Dunkle Materie ist heute ein integrierter Teil des Urknallmodells: Die Verteilung der Dunklen Materie im Raum bewirkt die Verklumpung der normalen Materie in Form von Galaxien und Galaxienhaufen. Sie ist also verantwortlich für die Ausbildung der Großstrukturen der Materie.

Bin da aber kein Experte.
:Blumen:

merz 23.12.2016 23:29

na dann, weil es gerade die Saison ist: Zurück zu Theologie :cool:

- hat heute schon einer den Stern von Bethlehem gesehen? (keine dark matter, soviel ist sicher)

m.

P.S.: Danke

keko# 23.12.2016 23:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1280809)
Das Rechenmodell muss selbstverständlich vorhersagen machen, die sich überprüfen lassen.
Beispiel: Die Idee vom "Urknall" enthält die Vorstellung, dass das Universum zunächst extrem heiß war, und dann aufgrund seiner fortschreitenden Ausdehnung abkühlte. Heute beträgt die Temperatur des Universums nur wenige Grad C.

Zunächst war es viel zu heiß, als das sich aus den umher rasenden Teilchen Atome hätten bilden können. Sie wären innerhalb kürzester Zeit wieder zerfallen. Irgendwann war das Universum jedoch so weit abgekühlt, dass sich stabile Atome bilden konnten. Eine Zeit später war es hingegen bereits zu kalt für die Bildung von Atomen. Die Zeitspanne, während der sich Atome bilden konnten, betrug nur etwa drei (!) Minuten.

Die Urknall Theorie sagte voraus, dass etwa 75% der Materie zu Wasserstoff, 25% zu Helium verbacken werden müssen. ("Primordiale Nukleosynthese")
Das ist eine von vielen Vorhersagen des Urknallmodells. 75% Wasserstoff, 25% Helium. Schaut man nun durch die Teleskope in den Weltraum, findet man genau dieses Verhältnis. Man bestätigt diese Hypothese also durch konkrete Beobachtungen.

Ich bezweifel nicht die Urknalltheorie. Ich meinte Rechenmodelle für den Zeitpunkt 0. Meines Wissens sind sie nicht möglich.
Es gibt auch Theorien über den Zeitpunkt davor. Dann stellt jedes Kind sofort z.B. die Frage: was war denn vor davor?

Klugschnacker 24.12.2016 00:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280826)
Ich bezweifel nicht die Urknalltheorie. Ich meinte Rechenmodelle für den Zeitpunkt 0. Meines Wissens sind sie nicht möglich.

Selbstverständlich sind sie möglich. Wir kennen sie lediglich noch nicht. Das gab es in der Wissenschaft schon sehr oft. Einstein hätte seine Allgemeine Relativitätstheorie nicht entwickeln können, wenn nicht zuvor bereits Mathematiker die Rechenregeln für gekrümmte Räume erarbeitet hätten, die Einstein dann verwendet hat. Das ist jetzt nichts anderes. Sehr viele Wissenschaftler arbeiten daran. Das würden sie nicht tun, wenn bereits feststünde, dass nichts dabei heraus kommen kann.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1280826)
Dann stellt jedes Kind sofort z.B. die Frage: was war denn vor davor?

Das hoffe ich doch sehr!

Möglich wäre auch, dass wir herausfinden, dass diese Frage sich so nicht stellen lässt. Auch die Frage, wer der erste Mensch war ("Adam") lässt sich so nicht stellen. Es gibt ihn nicht und kann ihn nicht geben. Die Geschichte geschah ganz anders.
:Blumen:


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